Autor Thema: Seestadt  (Gelesen 66031 mal)

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denond

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Re: Seestadt
« Antwort #15 am: 23. April 2018, 12:50:46 »
Hoffentlich verhängt der Ludwig auf diesem Platz dann kein Alkoholverbot!   :o

Na, das hoffe ich doch nicht! Wie wars seinerzeit bei so mancher Endstelle einer Linie an der Peripherie der Stadt?  Wo war die Zugmannschaft zu finden?  8)  Bei Himbeerwasser verdünnt natürlich....

dalski

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Re: Seestadt
« Antwort #16 am: 23. April 2018, 12:52:08 »

Ja, dort unterwegs um zum Baden zu kommen, das dort an und für sich verboten ist und auch bereits Menschenleben gekostet hat. Um das Leben zu genießen, herum zu grollen, den Bewohnern dort lauthals Lärm zu vermitteln und am Abend wieder in die Stadt, nach Hause zu fahren, zurücklassend den Dreck auf den Wiesen...  Dazu wäre eigentlich die Donauinsel gedacht, aber die wurde von einer anderen Belagerung eingenommen.

Die Donauinsel wird weiterhin von allen Bevölkerungsgruppen frequentiert, allerdings ist das mittlerweile ziemlich stark nach ethnischer Herkunft geteilt. Ich empfehle dir eine Fahrradtour von Langenzersdorf bis zur Lobau, bei welcher dir garantiert auffallen wird, wo man welche Bevölkerungsgruppe antrifft.
Das grillende Publikum beschränkt sich von der U-Bahnhaltestelle Neue Donau bis nach Kaisermühlen (vorwiegend Personen aus dem Nahen Osten) und von der ehemaligen Haltestelle Lobau in Richtung des (ehemaligen?) Gasthauses Roter Hiasl (hier allerdings vorwiegend Personen aus diversen Balkanländern). Dazwischen bzw. an den äußeren Teilen der Donauinsel ist alles unverändert. Warum das so ist kann ich nicht sagen.

Auch in meinen Augen ist die Seestadt ein gescheitertes Projekt, man hätte schon anno 2013 eine Straßenbahnlinie durch das Areal bauen sollen und ebenso mehr Grünflächen statt Betonwüsten entstehen lassen können.
Всё будет хорошо

abc

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Re: Seestadt
« Antwort #17 am: 23. April 2018, 12:55:42 »
Ich hätte absolut nichts gegen die Seestadt wenn man sie wirklich durchdacht, nicht durch höhere Häuser so eng gebaut hätte, sie an die ländliche Umgebung angepaßt hätte und so für die Menschen wirklich etwas schönes, etwas lebenswertes daraus gemacht hätte. Scherwinde sind dort genauso an manchen Tagen an der Tagesordnung so wie in Kagran im Bereich der UNO-City.  @95B beschreibt dieses Szenarie sehr treffend.
So wie derzeit verkommt die Seestadt nur zum Prestigeprojekt einer bestimmten Partei in Wien.

Wien wächst - zwischen 2012 und 2017 ist von der Einwohnerzahl her ganz Salzburg nach Wien übergesiedelt. Ein Ende dessen ist nicht absehbar. Diese Menschen brauchen Wohnungen. Und zwar ziemlich viele, nicht ewig weiteren Siedlungsbrei, der durch ein paar Busse erschlossen wird und keine Infrastruktur wie Supermärkte in fußläufiger Entfernung hat, weil es sich nicht trägt. Deshalb ist es sinnvoll, große Flächenpotentiale zu nutzen und dort für viele Menschen Wohnraum zu schaffen. Und man hat in der Seestadt vieles mitgedacht, was in der Vergangenheit vernachlässigt wurde, z.B. eine vernünftige Nahverkehrsanbindung (die zugleich geholfen hat, die ärgsten Fehler der 70er Jahre etwas zu lindern).

Denkt man Dein Argument zu Ende, dürfte man nirgends bauen. Und man hätte nie irgendwo bauen dürfen. Denn schon das erste Haus, das in Eßling gebaut wurde, hat sich auch nicht ins Umfeld eingefügt. Und Jahrhunderte später hat der Karl-Marx-Hof auch nicht nach Heiligenstadt gepasst.

Wie sich die Seestadt entwickelt, wird die Zukunft zeigen. Wenn gerade einmal ein Viertel fertig ist (bei den Arbeitsplätzen ein viel geringerer Anteil) ist es ziemlich ungerecht, sie abschließend zu bewerten. Ich finde, sie hat sich in den letzten Jahren gut entwickelt, und es ist auch außerhalb des Sees sehr viel lebendiger als noch vor zwei, drei Jahren, wenn auch noch nicht zu jeder Tageszeit. Das bedeutet nicht, dass jedes einzelne Bauprojekt geglückt ist.

Auch in meinen Augen ist die Seestadt ein gescheitertes Projekt, man hätte schon anno 2013 eine Straßenbahnlinie durch das Areal bauen sollen und ebenso mehr Grünflächen statt Betonwüsten entstehen lassen können.

Das Ding heißt aber "SeeSTADT" und nicht "Seesiedlungsbrei". Und eine Stadt zeichnet sich nicht dadurch aus, dass überall nur grün ist. Ganz im Gegenteil, als besonders urban werden eher Orte mit wenig Grünem wahrgenommen. Das Konzept der 50er bis 70er Jahre, Wohnbauten in irgendeiner grünen Sauce zu verteilen, ist gescheitert. Denn die dortigen Grünräume werden nicht als solche genutzt. Und als besonders städtisch nimmt man das auch nicht wahr.

Auf Grünraum muss dennoch keiner verzichten. Kein Bewohner der späteren Seestadt dürfte länger als 5-10 min zum nächsten Grünraum brauchen.

Eh man in diesem frühen Stadium, in dem sich die Seestadt noch befindet, schon ein endgültiges Urteil fällt, dass sie gescheitert sei, sollte man sich einmal mit dem Konzept beschäftigen - hier ein paar pdfs:
https://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/projekte/aspern-seestadt/pdf/0303strukturbildner.pdf
https://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/projekte/aspern-seestadt/pdf/0302gesamtstruktur.pdf

Dann kommt man nämlich auch drauf - wesentliche Elemente sind noch gar nicht verwirklicht. Es sind ja auch noch zehn Jahre bis zur geplanten Fertigstellung. Eine Straßenbahn ist übrigens auch vorgesehen, siehe S.2 des zweiten Links.

denond

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Re: Seestadt
« Antwort #18 am: 23. April 2018, 13:00:05 »
[Die Donauinsel wird weiterhin von allen Bevölkerungsgruppen frequentiert, allerdings ist das mittlerweile ziemlich stark nach ethnischer Herkunft geteilt. Ich empfehle dir eine Fahrradtour von Langenzersdorf bis zur Lobau, bei welcher dir garantiert auffallen wird, wo man welche Bevölkerungsgruppe antrifft.
Das grillende Publikum beschränkt sich von der U-Bahnhaltestelle Neue Donau bis nach Kaisermühlen (vorwiegend Personen aus dem Nahen Osten) und von der ehemaligen Haltestelle Lobau in Richtung des (ehemaligen?) Gasthauses Roter Hiasl (hier allerdings vorwiegend Personen aus diversen Balkanländern). Dazwischen bzw. an den äußeren Teilen der Donauinsel ist alles unverändert. Warum das so ist kann ich nicht sagen.

Auch in meinen Augen ist die Seestadt ein gescheitertes Projekt, man hätte schon anno 2013 eine Straßenbahnlinie durch das Areal bauen sollen und ebenso mehr Grünflächen statt Betonwüsten entstehen lassen können.

Es soll auch so sein, Wien ist Urban, Wien ist lebenswert. Man freut sich immer wieder, nach Hause zu kommen.  Nur: man verliert das Maß und Ziel der Dinge...
Gespannt bin ich trotzdem, wie man die Kurve kriegt, was/wie man für die Zukunft aus den Stationen Aspern Nord und Hausfeldstraße und die diese Stationen anfahrenden Linien noch herausholen kann?   Beim Autobus ists relativ einfach, bei den schienengebunden schon schwerer...

Klingelfee

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Re: Seestadt
« Antwort #19 am: 23. April 2018, 13:16:43 »
Wie gesagt, ich wohne seit einiger Zeit dort und ich bereue diesen Umzug überhaupt nicht.

Keine Angst, ich komme nicht und man kann sich selbst vieles schön reden.
Und das du deinen Umzug dorthin nicht bereust, wundert mich nicht, bist ja fast die ganze Zeit über in der Arbeit oder bei einer Modellbahnanlage... Also fährst wieder nur zum schlafen in die Seestadt.  Tut leid, ich schätze dich, aber das mußte sein.

Nur verbringe ich eben die restliche Zeit sehr viel dort. Und ich bin nicht nur zum Schlafen dort.

@95B: Wenn du vormittags durch Wien gehst, dann wirst du abseits von den Geschäftsstraße viele Gegenden haben, nicht viel los ist. das ist kein wirkliche Gradmesser. Aber wie abc schon einmal erklärt hat, schau einmal am nachmittag oder auch Abend in den Bereich Hannah-Arendt-Platz. Dann weis du was dort los ist.

Aber Geschmäcker sind einmal verschieden. Und ihr könnt noch so lästern über die Seestadt. Ich lasse sie mir von euch nicht schlecht machen.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

denond

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Re: Seestadt
« Antwort #20 am: 23. April 2018, 13:21:51 »
Aber Geschmäcker sind einmal verschieden. Und ihr könnt noch so lästern über die Seestadt. Ich lasse sie mir von euch nicht schlecht machen.

Das ist auch dein gutes Recht...   Trotzdem LG :up:

coolharry

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Re: Seestadt
« Antwort #21 am: 23. April 2018, 13:42:26 »

Vor was ich mich aber mehr fürchte ist der Anteil der Menschen, die dort hinziehen und nicht öffentlich fahren wollen oder können. Brrr.

Und das ist eine Angst, die mMn völlig unnötig ist. Denn wenn ich mit Leuten in der Seestadt rede, dann sind sind sie größtenteils dorthin gezogen, weil es sich um eine verkehrsberuhigte Zone handelt.

Und zu meiner Person. Seit ich dort wohne haben sich meine innerstädtischen Autofahrten mehr als halbiert. Und schon langsam dürfte sich bei den Bewohnern herum gesprochen haben, dass in der früh jede U-Bahn ab Seestadt fährt, denn die Fahrgäste werden auch immer mehr, die bereist ab Seestadt die U2 benutzen.

Schön das die Seestadt Verkehrsberuhigt ist. Aber alle Seestädter fahren, wenn sie mal mit dem Auto fahren, durch andere Gegenden. Und die sind eben nicht Verkehrsberuhigt. Wären alle Gebiete so Verkehrsberuhigt wie die Seestadt, dann würden die Seestädter eh nicht mehr Autofahren. Sie kommen ja nirgends mehr durch.
Ausserdem rede ich nicht von der Seestadt allein. Die hat eh die U-Bahn vor der Nase. Ich rede von den Gebieten wo die U-Bahn nicht vor der Nase ist und man zu selbiger mehrere Stationen Bus fahren muss. Hier wird die Moral öffentlich zu fahren proportional mit der Entfernung zur U-Bahn geringer.
Weiters gibt es, egal wie gut oder schlecht die Öffis sind, immer einen Anteil an Menschen die man nicht vom Auto weg bekommt. Und je mehr Leute in einer Gegend wohnen, je mehr gibt es auch solche.

Aber es sei gesagt: Abseits der Seestadt ist alles dort eher Flickwerk bzw. minimalste notwendigkeit. Da werden Wohnsiedlungen mit meheren hundert Wohnungen mit einer Minigasse angebunden, die einseitig verparkt ist und nichtmal einen ordentlichen Gehsteig hat. Und wenn Sie einen hätte wäre sie nicht mehr in beide Richtungen befahrbar, da dann endgültig alle Ausweichen fehlen würden. (z.b. Pfalzgasse) Andererseits wurden rund um die U2 Stationen Gehwege gebaut als wäre das Geld abgeschafft worden. Der Gehweg in der Aspernstraße ist auf einem Stückerl so unnötig breit, das man sich echt fragt ob die Planer noch alle Latten am Zaun haben.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

giant78

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Re: Seestadt
« Antwort #22 am: 23. April 2018, 14:27:50 »
Scherwinde sind dort genauso an manchen Tagen an der Tagesordnung so wie in Kagran im Bereich der UNO-City.
Das wurde doch wissenschaftlich untersucht; bereits 2010 gab's dazu anhand der Seestadt Veröffentlichungen. Von der selben Bude, die mit den "Pflanztrögen" Windschutz auf der Donauplatte bieten will oder es in einigen bewerteten Häusern (Neubau nach 2010) dermaßen Windgeräusche gibt, dass die Bewohner mit Gehörschutz schlafen. Mit diesen Referenzen sind lokal starke Winde garantiert.

Aber alle Seestädter fahren, wenn sie mal mit dem Auto fahren, durch andere Gegenden. Und die sind eben nicht Verkehrsberuhigt. Wären alle Gebiete so Verkehrsberuhigt wie die Seestadt, dann würden die Seestädter eh nicht mehr Autofahren.
Vor allem, da die Seestadt viel Verkehr generiert. So waren die Neubaugebiete der 1960/70 mit Schwimmhalle, Bibliothek/VHS, ... bestückt - Einrichtungen, die bei der ungleich größeren Seestadt nicht in selbem Maße zu finden sind. Logisch, wenn sich dort nur eine Schlafstätte entwickelt, aus der die Bewohner morgens raus und abends einpendeln.

moszkva tér

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Re: Seestadt
« Antwort #23 am: 23. April 2018, 14:34:38 »
Als Außenstehender präsentiert sich mir die Seestadt allerdings als nahezu allumfassendes Beispiel rundum missglückter Stadtplanung. Vom ursprünglichen Konzept her war sie durchaus vielversprechend, wenngleich man so einer künstlichen Satellitenstadt auf der grünen Wiese als Raumplaner natürlich mit einer gewissen Grundskepsis entgegenblicken kann. Im gewohnten Zusammenspiel von Magistrat, rotem Sumpf und geldgierigen Immobilienentwicklern ist letztendlich ein Quartier des Versagens halbherziger hoheitlicher Maßnahmen entstanden.
[/quote]
Ich war auch erst vor wenigen Monaten an einem Vormittag unter der Woche in der Seestadt. Prinzipiell teile ich deinen Eindruck. Ich muss aber dennoch festhalten, dass die Seestadt das gelungenste Stadterweiterungsprojekt Wiens seit 1945 ist. Immerhin bemüht man sich, eine "Stadt" zu machen und nicht eine Siedlung. Es gibt einen Hauptplatz, eine Art Zentrum (sogar mit Würfeluhr!) und mit dem See (eher... Teich) sogar ein identitätsstiftendes Objekt.
Leider hat man halt sonst fast alles falsch gemacht, was man falsch machen kann. Verkehrsberuhigtes Gebiet? Fehlanzeige. Man kann eh fast überall mit dem Auto zufahren. Man hat eine Hauptdurchzugsstraße mit Mittelstreifen. Und man war sich auch nicht zu blöd, eine Ampel hinzuhängen (ja, eine echte Stadt braucht natürlich eine Ampel!).
Die Architektur ist großteils Mittelmaß. Die Funktionalität ist absurd. Beispiel: Weil die Steestadt eine "eigene Stadt" ist, hat die Seestadt ein eigenes Leihfahrradnetzwerk, anstatt die Seestadt einfach (mittelfristig) ins wienweite Citybike-System zu integrieren  :down: Da sieht man auch schön, dass sich die Seestadt einfach gegenüber dem Rest der Stadt absondert. Des G'sindl aus Essling und Aspern brauch ma net! Mir ist nur wichtig, dass ich mit der U2 schnell am Donaukanal oder am Karmelitermarkt bin.

petestoeb

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Re: Seestadt
« Antwort #24 am: 23. April 2018, 18:25:54 »
Keine Angst, ich komme nicht und man kann sich selbst vieles schön reden.

So bildet man sich am besten seine Meinung über ein Stadterweiterungsgebiet - indem man nicht hinfährt.

Das sind diesselben Leute, die dann angstschlotternd über den Praterstern oder Reumannplatz gehen würden, wenn sie da einmal hinkommen würden.  :bh:

Aber das alles kennen sie bestenfalls aus den Schauermärchen der Kronenzeitung, sich selbst ein Bild zu machen ist da leider nicht. Ich finde die Seestadt gar nicht so schlecht, weder die Architektur noch die Verkehrsinfrastruktur. Da ist der Stadt etwas Schönes gelungen.

Nussdorf

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Re: Seestadt
« Antwort #25 am: 23. April 2018, 18:37:48 »
Das finde ich auch. Schaut Euch einmal frühere Stadterweiterungsgebiete an, z.B. in Neuwaldegg oder wo auch immer - vielfach keine Straßenbahn in Gehweite und sonstige Infrastruktur? Ob die U-Bahn wirklich nötig war, weiß ich auch nicht, aber prinzipiell ist das Vorhaben unter der Prämisse des stetigen Zuzugs schon o.k.

JochenK

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Re: Seestadt
« Antwort #26 am: 23. April 2018, 20:16:18 »
Was den Anschluß eines Neubaugebiets anbelangt, ist da nicht der Ablauf des 64er`s mit Transformation
zur U6 der ideale Weg? Zuerst solange nicht viele Bewohner sind eine schnelle Straßenbahn.
Und dann wenn genug Leute sind Umstellung zur U-Bahn. Natürlich so kostengünstig wie möglich ????

Klingelfee

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Re: Seestadt
« Antwort #27 am: 23. April 2018, 21:25:15 »
Was den Anschluß eines Neubaugebiets anbelangt, ist da nicht der Ablauf des 64er`s mit Transformation
zur U6 der ideale Weg? Zuerst solange nicht viele Bewohner sind eine schnelle Straßenbahn.
Und dann wenn genug Leute sind Umstellung zur U-Bahn. Natürlich so kostengünstig wie möglich ????

Auch wenn ich jetzt wieder von einigen gesteinigt werde, aber

Davon halte ich nichts.

Begründung: Meine Erfahrung bei der Umstellung der Linie 64 auf die U6. Das waren 2 Jahre Behinderung und eine mehrmonatige Sperre mit SEV. Und wenn ich auf Straßenbahn auf Silberpfeil umstelle, dann habe ich das Problem, dass sofern ich bei der Straßenbahn schon die Stationsgebäude der U-Bahn benutze (Was sinnvoll wäre) dann muss ich bei der Umstellung sowohl die Aufzüge, als auch sofern vorhanden die Fahrtreppen umbauen muss, weil ich sonst dem Behindertengesetz nicht Rechnung trage. Zwischen Straßenbahn und U-Bahn hast du ein Niveauunterschied von 60 cm. Die Treppenbahnsteige, wie es seinerzeit bei der Umstellung von Stadtbahn auf U-Bahn in Verwendung waren, sind heutzutage eben wegen dem Behindertengesetz nicht zulässig.

Ausserdem war mit Ausnahme der Teilstrecke Ausfahrt Schöpfwerk - Wohnpark Alterlaa ein Neubau. Bei jeder Station gab es Langsamfahrstellen, weil die Stationsgebäude umfahren wurden.

Bei der U2 hättest du auch das Problem, dass du eigen Fahrzeuge benötigen würdest, weil du sowohl Seiten-, als Mittelbahnsteige hast. Und wenn bei so einer Strecke ein Tunnel dabei ist, dann kannst du gleich eine Zugsicherungsanlage a`la U6 einbauen, da eine Signalanlage a`la USTRAB bei einem Neubau nicht mehr bewilligt wird.



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Re: Seestadt
« Antwort #28 am: 23. April 2018, 22:02:17 »
Das sind diesselben Leute, die dann angstschlotternd über den Praterstern oder Reumannplatz gehen würden, wenn sie da einmal hinkommen würden.  :bh:

Aber das alles kennen sie bestenfalls aus den Schauermärchen der Kronenzeitung, sich selbst ein Bild zu machen ist da leider nicht. Ich finde die Seestadt gar nicht so schlecht, weder die Architektur noch die Verkehrsinfrastruktur. Da ist der Stadt etwas Schönes gelungen.

Ich würde dich gerne für eine Dienstschicht über 12 Stunden sowohl am Praterstern als auch am Reumannplatz einladen. Ich glaub', dein Mund würde offen bleiben und das gesehene könntest du dann der Kronenzeitung wahrheitsgetreu in schriftlicher Form kundtun...

Ich glaub', der grüne Schriftzug unter deinem Nick steht nicht zu unrecht...    Schönen Abend noch! ;)

38ger

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Re: Seestadt
« Antwort #29 am: 23. April 2018, 22:25:58 »
Das sind diesselben Leute, die dann angstschlotternd über den Praterstern oder Reumannplatz gehen würden, wenn sie da einmal hinkommen würden.  :bh:

Aber das alles kennen sie bestenfalls aus den Schauermärchen der Kronenzeitung, sich selbst ein Bild zu machen ist da leider nicht. Ich finde die Seestadt gar nicht so schlecht, weder die Architektur noch die Verkehrsinfrastruktur. Da ist der Stadt etwas Schönes gelungen.

Ich würde dich gerne für eine Dienstschicht über 12 Stunden sowohl am Praterstern als auch am Reumannplatz einladen. Ich glaub', dein Mund würde offen bleiben und das gesehene könntest du dann der Kronenzeitung wahrheitsgetreu in schriftlicher Form kundtun...    Schönen Abend noch! ;)

Also am Reumannplatz gibt es weder die Obdachlosen vom Praterstern, noch die Drogendealer vom Praterstern.
Auch die Ausländer sind gänzlich unterschiedliche - während man am Reumannplatz eine Recht hohe Kopftuchdichte hat und extrem viele Türken, sind Kopftücher am Praterstern kaum anzutreffen und die Drogendealer fast alle Syrer. Das Polizei- und Securityaufgebot, dass es am Praterstern gibt wird man am Reumannplatz im Normalfall auch nicht vorfinden.
Sowohl Reumannplatz, als auch Praterstern, als auch die Seestadt haben doch kaum etwas gemeinsam - vom U-Bahn-Anschluss ein Mal abgesehen.
Und eine abschließende Bewertung der Seestadt kann man heute wirklich noch nicht abgeben, alleine die bereits gebauten Grätzel werden durch die fortschreitende Besiedelung belebter werden. - Allein dass es keine Musterstadt in Sachen Mobilitätwerden wird, (da die Stellplatzdichte viel zu hoch und die Fahrbahnbreiten viel zu hoch ist) ist absehbar.