Autor Thema: Hausabriss und Mietenpreise  (Gelesen 865982 mal)

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25er

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #765 am: 06. März 2016, 01:13:45 »
Das scheinbar leerstehende Haus Wagramer Straße 120 wurde diese Woche demoliert, Wagramer Straße 110 wurde mittlerweile das Dach abgenommen, ob es aufgestockt wird war nicht erkenntlich, ich tippe eher leider auf Abriss. Damit verschwinden abermals zwei alte Gebäude, wodurch die Wagramer Straße auch weiterhin zur weißen Betoneinheitswüste verkommt.

Tatra83

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #766 am: 06. März 2016, 13:16:31 »
Im Februar wurden die Gebäude Breitenfurter Straße 32-38 sowie Altmannsdorfer Straße 73 abgerissen, die befinden sich genau auf der nördlichen Ecke der Kreuzung Breitenfurter Str./Altmannsdorfer Str. Das Verfahren zur Flächenwidmung läuft derzeit noch.
Und ich dachte, mit der Straßenbahn bin ich schneller als zu Fuß.

4463

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #767 am: 06. März 2016, 16:39:01 »
Das scheinbar leerstehende Haus Wagramer Straße 120 wurde diese Woche demoliert, Wagramer Straße 110 wurde mittlerweile das Dach abgenommen, ob es aufgestockt wird war nicht erkenntlich, ich tippe eher leider auf Abriss. Damit verschwinden abermals zwei alte Gebäude, wodurch die Wagramer Straße auch weiterhin zur weißen Betoneinheitswüste verkommt.
Diese Gebäude sind aber auch nicht gerade ansehnlich. Nicht alles, was alt ist, muss man bewahren. Und die Betonwüste und Autohölle ändert man mit dem Erhalt der beiden Gebäude auch nicht, weil sie selbst nicht sonderlich "lebendig" wirken.
"das korrupteste Nest auf dem weiten Erdenrund"
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Tramwayhüttl

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #768 am: 06. März 2016, 22:44:41 »
In Transdanubien ist städtebaulich/ästhetisch (Kaisermühen und einige Ecken von Floridsdorf einmal ausgenommen) ohnehin Hopfen und Malz verloren. Man könnte den 26er auch in "A Streetcar named 1960s" umbenennen....
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coolharry

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #769 am: 07. März 2016, 08:21:02 »
Das scheinbar leerstehende Haus Wagramer Straße 120 wurde diese Woche demoliert, Wagramer Straße 110 wurde mittlerweile das Dach abgenommen, ob es aufgestockt wird war nicht erkenntlich, ich tippe eher leider auf Abriss. Damit verschwinden abermals zwei alte Gebäude, wodurch die Wagramer Straße auch weiterhin zur weißen Betoneinheitswüste verkommt.
Diese Gebäude sind aber auch nicht gerade ansehnlich. Nicht alles, was alt ist, muss man bewahren. Und die Betonwüste und Autohölle ändert man mit dem Erhalt der beiden Gebäude auch nicht, weil sie selbst nicht sonderlich "lebendig" wirken.
Ja die beiden Häuser wurden irgendwann mal häßlich saniert.

Trotzdem finde ich es schade, dass zum Beispiel auf der Donaufelder Straße, immer mehr der kleinen, einstöckigen Häuser verschwinden und statt dessen diese grauen potthäßlichen Einheitsmonster hin geklotzt werden. Warum lässt man die kleinen vorne nicht stehen und macht die Monster im Hof dahinter. Platz ist ja bei den meisten ausreichend und es ist ja in Wien schon ein paar mal gemacht worden.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

haidi

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #770 am: 07. März 2016, 09:49:36 »
Kannst du dir vorstellen, in einem derartigen Haus aqn z.B. der Donaufelder Straße zu wohnen? Die Häuser waren in früheren Zeiten zur Straße hin ausgerichtet, d.h. du hast dein Wohnzimmer, dein Schlafzimmer zur Straße hin mit allen Nachteilen wie Verkehrslärm und der Tatsache, dass du im Sommer Nachts kaum das Fenster offen haben kannst. Dann kommen höhere Erhaltungskosten im Vergleich zu einem mehrstöckigen Gebäude mit vielen Stockwerken dazu. Im Endeffekt hast ein "totes" Gebäude da stehen, das nicht leicht zu vermieten ist. Nach Umbauten könnten Geschäfte oder Lokale einziehen, aber dafür muss es auch erst ausreichend Interessenten geben.

Es ist auch eine Interessenabwägung: Entweder verdichteter Wohnbau oder Zersiedelung und Anwachsen des Speckgürtels.
Verkehrsprobleme und Umweltgründe stehen halt einer großflächigen Erhaltung dieser netten Gegenden entgegen.
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coolharry

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #771 am: 07. März 2016, 09:59:42 »
Kannst du dir vorstellen, in einem derartigen Haus aqn z.B. der Donaufelder Straße zu wohnen? Die Häuser waren in früheren Zeiten zur Straße hin ausgerichtet, d.h. du hast dein Wohnzimmer, dein Schlafzimmer zur Straße hin mit allen Nachteilen wie Verkehrslärm und der Tatsache, dass du im Sommer Nachts kaum das Fenster offen haben kannst. Dann kommen höhere Erhaltungskosten im Vergleich zu einem mehrstöckigen Gebäude mit vielen Stockwerken dazu. Im Endeffekt hast ein "totes" Gebäude da stehen, das nicht leicht zu vermieten ist. Nach Umbauten könnten Geschäfte oder Lokale einziehen, aber dafür muss es auch erst ausreichend Interessenten geben.

Es ist auch eine Interessenabwägung: Entweder verdichteter Wohnbau oder Zersiedelung und Anwachsen des Speckgürtels.
Verkehrsprobleme und Umweltgründe stehen halt einer großflächigen Erhaltung dieser netten Gegenden entgegen.

Die toten Erdgeschoße der Neubauten sind da natürlich wesentlich schöner.
Die EG Zonen sind so oder so tot. In dem Vorderhaus könnte man Fahrradabstellraum, Kinderwagenabstellraum, Spielraum, Gemeinschaftsraum oder sonstwas (Geschäft) unterbringen. Auch andere Dinge wie Saune und co. Macht man bei den Neubauten auch also warum nicht gleich das alte Gebäude nutzen. Es ist alles in den kleinen Gebäuden machbar und bei allen genannten Räumen ist es egal wie laut der Verkehr draussen dröhnt.

Natürlich kostet es Geld und vermutlich auch mehr als abreissen und Neu bauen aber es würde einfach wesentlich angenehmer wirken, wenn nicht gleich so ein 6-8 stöckiges,  graues irgendwas direkt an der Straße steht. Meist noch jetzt in den Lichtraum der Straße gebauten Lodgias die den Gehsteig dann zum Tunnel verkommen lassen. Furchtbar sowas. Wie ein permanent eingerüstetes Haus.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

haidi

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #772 am: 07. März 2016, 10:12:21 »
1) Es kostet Geld und macht die Wohnungen dann  noch mehr unleistbar - zahlen müssen es die Wohnenden
2) Es darf je nach Grundstück nur ein bestimmter Anteil verbaut werden. Mit der Erhaltung dieser Häuser bleibt weniger Wohnraum übrig, damit steigen die Zersiedelung, die Grundanteilskosten, der Wohnungspreis, die Erhaltungskosten ...

Ich bin auch  nicht glücklich darüber, aber das ist halt Fakt.
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60er

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #773 am: 07. März 2016, 10:13:42 »
Warum lässt man die kleinen vorne nicht stehen und macht die Monster im Hof dahinter. Platz ist ja bei den meisten ausreichend und es ist ja in Wien schon ein paar mal gemacht worden.
Ganz einfach deswegen, weil es den Gewinn des Bauträgers schmälern würde. Grundstücke sind teuer, da wird jeder Quadratmeter genutzt.

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #774 am: 07. März 2016, 10:21:11 »
Warum lässt man die kleinen vorne nicht stehen und macht die Monster im Hof dahinter. Platz ist ja bei den meisten ausreichend und es ist ja in Wien schon ein paar mal gemacht worden.
Ganz einfach deswegen, weil es den Gewinn des Bauträgers schmälern würde. Grundstücke sind teuer, da wird jeder Quadratmeter genutzt.

Man macht es oft umgekehrt: Nebengebäude im hinteren Grundstücksteil werden stehen gelassen, weil man für Neubauten an diesen Positionen keine Baugenehmigung mehr erhalten würde! So kann aus der verfügbaren Fläche die maximale Kubatur herausgeholt werden.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
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60er

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #775 am: 07. März 2016, 10:26:48 »
Man macht es oft umgekehrt: Nebengebäude im hinteren Grundstücksteil werden stehen gelassen, weil man für Neubauten an diesen Positionen keine Baugenehmigung mehr erhalten würde! So kann aus der verfügbaren Fläche die maximale Kubatur herausgeholt werden.
Ja, solche Fälle gibt es auch. Wie manchmal auch sehr alte Häuser, die vor der Baufluchtlinie stehen und deswegen erhalten werden, weil man mit einem Neubau wertvolle Quadratmeter herschenken müsste.

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #776 am: 07. März 2016, 13:48:00 »
Über die Baufluchtlinie stehende Häuser sind alt und daher wartungsintensiv. Es ist halt eine Kosten-Nutzenrechnung, eine  Ablöse zu bekommen und bei der Baufluchtlinie neu zu bauen oder zu warten....auf was?  Obwohl : in der Kl. Pfarrg. im 2. Bez. gibt es Häuser in 3 Baufluchtlinien: und eines der am meisten in die Straße Ragenden ist relativ jung. 

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #777 am: 07. März 2016, 21:51:24 »
Obwohl : in der Kl. Pfarrg. im 2. Bez. gibt es Häuser in 3 Baufluchtlinien: und eines der am meisten in die Straße Ragenden ist relativ jung.
Wobei die Kleine Pfarrgasse nicht gerade das Idealbeispiel für eine Straße ist, in der es dringend notwendig ist, den Querschnitt zu maximieren. ;)
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moszkva tér

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #778 am: 08. März 2016, 06:49:48 »
Obwohl : in der Kl. Pfarrg. im 2. Bez. gibt es Häuser in 3 Baufluchtlinien: und eines der am meisten in die Straße Ragenden ist relativ jung.
Wobei die Kleine Pfarrgasse nicht gerade das Idealbeispiel für eine Straße ist, in der es dringend notwendig ist, den Querschnitt zu maximieren. ;)

Allerdings, wäre der Ring geschlossen worden, wie die Nazis das planten, wäre er genau da durch.


coolharry

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #779 am: 08. März 2016, 07:43:03 »
Obwohl : in der Kl. Pfarrg. im 2. Bez. gibt es Häuser in 3 Baufluchtlinien: und eines der am meisten in die Straße Ragenden ist relativ jung.
Wobei die Kleine Pfarrgasse nicht gerade das Idealbeispiel für eine Straße ist, in der es dringend notwendig ist, den Querschnitt zu maximieren. ;)

Allerdings, wäre der Ring geschlossen worden, wie die Nazis das planten, wäre er genau da durch.

Dann wäre dort sehr viel mehr Platz gemacht worden als nur für einen geschlossenen Ring.
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Aber das ist eine andere Geschichte.
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