Ja, so ungefähr reden die "Fachplaner" der Deutschen Bahn seit 30 Jahren, die irgendwann in den 90er oder Nullerjahren auch meinten, Frankfurt am Main Hbf, Hamburg Hbf oder Berlin-Spandau seien ausreichend dimensioniert und es gäbe keinen Handlungsbedarf. Das Ergebnis sehen wir im alltäglichen Chaos.
Hamburg Hbf hat mehr als die vierfache Fahrgastzahl im Vergleich zu Wien Hbf, bei der gleichen Anzahl von Gleisen. (Allerdings anders aufgeteilt, in Hamburg können an vier Gleisen nur S-Bahn-Züge halten und auf den anderen acht keine, da die S-Bahn eine andere Bahnsteighöhe und ein anderes Stromsystem hat, die Zweisystemzüge außen vor gelassen.)
Ich bezog mich aber nicht auf die Überlastung durch Fahrgäste pro Tag, sondern Züge. Und da sind wir nur noch beim Faktor 2: Für den Wiener Hauptbahnhof geben die ÖBB 1.041 Züge pro Tag an ("
ÖBB Zahlen, Daten, Fakten 2022/23", S. 42), die DB für den Hamburger Hauptbahnhof 2.000 (
Quelle) - davon allerdings 1.200 S-Bahnen, die, wie Du zu recht schreibst, in Hamburg deutlich stärker vom übrigen Verkehr getrennt sind als in Wien.
Außerdem ist das der heutige Stand. Meine Aussage war ja, dass man offensichtlich in den 90er und Nullerjahren den Moment verpasst hat, an dem man die Infrastruktur in Hamburg hätte ausbauen müssen, also keinen Weitblick gezeigt hat; und dass man genau das beim Wiener Hauptbahnhof auf jeden Fall vermeiden sollte, indem man z.B. ohne Not die S7-Strecke in eine U-Bahn-Strecke umwandelt.
Zum Thema "Profi" verkneife ich mir jetzt eine Antwort. Ich dachte dein Punkt war, der zu klein dimensionierte Hbf um den Verkehr aufzunehmen? Ich habe dir schon geschrieben, dass das Unsinn ist. Mehr mag ich dazu nicht mehr sagen.
Kannst du mir nun eigentlich mal die Stelle zeigen, an der ich bestritten habe, dass es aus Bruck an der Leitha sowohl über Gramatneusiedl als auch über den Flughafen Züge zum Wiener Hbf geben soll? Immerhin basierte deine zentrale "Argumentation" über mehrere Beiträge darauf, mir zu unterstellen, das nicht verstanden zu haben.