Autor Thema: Zur nächsten Straßenbahn-Generation  (Gelesen 11694 mal)

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Alex

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Re: Zur nächsten Straßenbahn-Generation
« Antwort #75 am: 18. Juli 2023, 11:32:33 »
Ich könnte mich nicht erinnern, dass man die c5 Abends oder am Wochenende explizit abgehängt hätte. Bei Einsatz auf Linien ohne Beiwagenverkehr ja, aber sonst?
Doch, das gab es einige Zeit, zumindest auf den Linien 25 und 26, von anderswo kann ich es nicht sagen, da war ich noch zu jung und hatten den Rest von Wien noch nicht am Radar. Muss so ab den 80er-Jahren bis Mitte/Ende der 90er-Jahre gewesen sein.
Wochentags wurden ab ca. 20 Uhr die Züge mit Beiwagen eingezogen und durch Solo-E1 (am 26er einige Zeit auch E) ersetzt, von Freitag 20 Uhr bis Sonntag wurde dann generell solo gefahren.
Später am Wochenende dann erst ab Samstag Nachmittag, irgendwann nur mehr von Samstag Nachmittag bis Sonntag Nachmittag und dann gar nicht mehr.
Vor allem wurde das Einstellen dieses Vorgehens mit Kostenreduktionen beim Verschubpersonal begründet, wohingegen die Kosten für das gestellte Mehrangebot im Verhältnis geringer waren.



Bimdose

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Re: Zur nächsten Straßenbahn-Generation
« Antwort #76 am: 18. Juli 2023, 11:52:56 »
Auch auf den Linien 31/32 wurden Beiwagen abgehängt bzw. Auf Kurzzüge getauscht

Klingelfee

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Re: Zur nächsten Straßenbahn-Generation
« Antwort #77 am: 18. Juli 2023, 11:53:25 »
Ich könnte mich nicht erinnern, dass man die c5 Abends oder am Wochenende explizit abgehängt hätte. Bei Einsatz auf Linien ohne Beiwagenverkehr ja, aber sonst?
Doch, das gab es einige Zeit, zumindest auf den Linien 25 und 26, von anderswo kann ich es nicht sagen, da war ich noch zu jung und hatten den Rest von Wien noch nicht am Radar. Muss so ab den 80er-Jahren bis Mitte/Ende der 90er-Jahre gewesen sein.
Wochentags wurden ab ca. 20 Uhr die Züge mit Beiwagen eingezogen und durch Solo-E1 (am 26er einige Zeit auch E) ersetzt, von Freitag 20 Uhr bis Sonntag wurde dann generell solo gefahren.
Später am Wochenende dann erst ab Samstag Nachmittag, irgendwann nur mehr von Samstag Nachmittag bis Sonntag Nachmittag und dann gar nicht mehr.
Vor allem wurde das Einstellen dieses Vorgehens mit Kostenreduktionen beim Verschubpersonal begründet, wohingegen die Kosten für das gestellte Mehrangebot im Verhältnis geringer waren.

Das war früher so, auch bei der U-Bahn wurden Wagen abgekuppelt. Aber mittlerweile ist man dahinter gekommen, dass es billiger ist, die Fahrzeuge nicht auszutauschen, bzw abzukuppeln. Noch dazu, wo man sich die WL einem Solowagenbetrieb entschieden haben.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

KSW

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Re: Zur nächsten Straßenbahn-Generation
« Antwort #78 am: 18. Juli 2023, 12:52:07 »
Lange Züge einziehen und durch abends/wochenends verfügbare kurze Züge ersetzen könnte man ja nach wie vor. Mir ging es um das Stärken/Schwächen ein und des Welten Zugs zu unterschiedlichen Tageszeiten, und das gab's eben kaum. Das war früher, als die Beiwagen noch Schaffner hatten, wichtig, aber heutzutage ist es nahezu irrelevant bzw die Kosten für den Verschub höher als für die zusätzliche Energie.
Daher finde ich durchgängige Züge auch besser als TW/BW bzw TW/TW-Gespanne, wo dann innerhalb ein Wagenteil stärker befüllt ist als der andere.

Alex

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Re: Zur nächsten Straßenbahn-Generation
« Antwort #79 am: 18. Juli 2023, 13:00:16 »
Auch auf den Linien 31/32 wurden Beiwagen abgehängt bzw. Auf Kurzzüge getauscht
Richtigerweise beides in einem, es wurde ein Langzug gegen einen Kurzzug getauscht, der Langzug wurde eingezogen, hat den Beiwagen abgestellt und ist danach in Form eines Kurzzuges als Tauscher wieder rausgegangen.

Beutetiroler

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Re: Zur nächsten Straßenbahn-Generation
« Antwort #80 am: 18. Juli 2023, 14:02:48 »
Warum nicht im Bedarfsfall einfach zwei Züge zusammenhängen? 2x35 ist ja auch 70. Oder 2x24=48 bzw 35+24=59.

Hätte vor Allem bei leichten Defekten eines TW den Vorteil, dass man den Zug noch ohne gröbere Probleme aus eigener Kraft abfahren kann C:-)

Bellaria

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Re: Zur nächsten Straßenbahn-Generation
« Antwort #81 am: 18. Juli 2023, 16:11:28 »
Auch müssten derart lange Züge in Schwachlastzeiten durch Kürzere ersetzt werden (d.h., diese werden ohnehin weiterhin benötigt), denn es ist wirtschaftlich wohl kaum vertretbar, in den Abendstunden 70m - Züge einzusetzen, um damit eine kleine Gruppe an Fahrgästen zu transportieren.

Aha. Sagt wer?
Warum werden dann spätabends auf Linien wie 11A, 26A & 48A trotzdem XL-Gelenkbusse eingesetzt, obwohl genug kürzere herumstehen?
Weil man das eben nicht muss, und die Mehrkosten ggü. einem Austausch überschaubar sind.

Ferry

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Re: Zur nächsten Straßenbahn-Generation
« Antwort #82 am: 18. Juli 2023, 17:26:44 »
Weil man das eben nicht muss, und die Mehrkosten ggü. einem Austausch überschaubar sind.

Welche Mehrkosten verursacht ein Austausch?
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

EinfallsreicherName

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Re: Zur nächsten Straßenbahn-Generation
« Antwort #83 am: 18. Juli 2023, 17:28:39 »
Ich bin auch der Meinung, dass es mehr Kosten verursachen würde extra Kurzzüge zu Schwachlastzeiten einzusetzten. Erstens ist es ein ziemlicher Aufwand, alle Züge einer Linie zu tauschen. Zweitens müssten ja extra Kurzzüge für Schwachlastzeiten angeschafft werden, während die Langzüge Abends am Bahnhof vergammeln. Die Betriebskosten für den Betrieb eines Kurzzuges werden nicht exorbitant niedriger sein als die Betriebskosten eines Langzuges, zumindest nicht so viel niedriger als dass sich so ein abendlicher Tausch finanziell lohnen würde.
Wie andere User bereits angemerkt haben: Es wird schon seine Gründe haben, warum Abends trotzdem XL-Gelenkbusse im Busverkehr und Sechs-Wagen-Züge bei der Ubahn eingesetzt werden.

Welche Mehrkosten verursacht ein Austausch?

Naja, man kann pro Zugtausch schon davon ausgehen, dass ein Fahrer im Schnitt für 45-60min nicht im regulären Linienbetrieb unterwegs ist: Langzug von der Strecke Richtung Bahnhof fahren dauert im Schnitt 10-15min (beispiel 49er von Baumgarten nach Anschützgasse). Anschliessend Zug aufrüsten nochmals 15 min. Dann wieder Fahrt in Richtung Stammstrecke für wieder 10-15 Minuten. Und dies ist noch die Kundenunfreundlichste Lösung: So ein Vorgehen führt nämlich dazu, dass sehr viele Züge in den Abendstunden nicht regulär im Linienverkehr fahren, sondern Richtung Bahnhof. Die Fahrgäste in Baumgarten freuen sich bestimmt, wenn gefühlt jeder Zug den 52er mit dem Ziel „Bhf. Rudolfsheim“ entlangfährt anstatt als regulärer 49er nach Ring, Volkstheather, nur um ausgetauscht zu werden. Die fahrgastfreundlichere Variante wäre natürlich die Züge immer nur in der Endstelle zu tauschen, damit der Linienverkehr nicht beeinträchtigt ist. Und da würden enorme Kosten anfallen, da extra Personal im Dienst sein müsste, dass Kurzzüge zur Endstelle bringt und die Langzüge Richtung Bahnhof kutschiert.

Ferry

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Re: Zur nächsten Straßenbahn-Generation
« Antwort #84 am: 18. Juli 2023, 18:21:57 »
Die fahrgastfreundlichere Variante wäre natürlich die Züge immer nur in der Endstelle zu tauschen, damit der Linienverkehr nicht beeinträchtigt ist. Und da würden enorme Kosten anfallen, da extra Personal im Dienst sein müsste, dass Kurzzüge zur Endstelle bringt und die Langzüge Richtung Bahnhof kutschiert.

Mit "Tausch" hatte ich ursprünglich gemeint, dass zumindest an Wochenenden oder Sonntagen kürzere Wagen zum Einsatz kommen. Da müsste niemand umsteigen und es kämen keine Leerkilometer zustande. Und ich mich beziehe mich hier ausschließlich auf die Straßenbahn; für Bus und U-Bahn gelten andere Maßstäbe.

Aber wie gesagt, Straßenbahnzüge > 35m Zuglänge wird es zumindest mittelfristig in Wien ohnehin nicht geben und daher ist eine Diskussion darüber eigentlich müßig.
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Monorail

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Re: Zur nächsten Straßenbahn-Generation
« Antwort #85 am: 18. Juli 2023, 18:45:51 »
Aber wie gesagt, Straßenbahnzüge > 35m Zuglänge wird es zumindest mittelfristig in Wien ohnehin nicht geben und daher ist eine Diskussion darüber eigentlich müßig.
Finde deinen Vorschlag, die bestehende Zugflotte auf Tandembetrieb umzurüsten und dann mit z.B. 35+35 zu fahren, auch interessant. Das würde auf der Brünner Straße, Quellenstraße oder der Simmeringer Hauptstraße für willkommene Entlastung sorgen; zumal sich dann das Thema der nervigen Konvoifahrten von alleine löst. :up:
Und ich bin sowieso dafür, alle Haltestellen mit 70m-Bahnsteigen zu versehen, wo immer möglich, vor allem auf Strecken mit ohnehin dichten Zugfolgen (6, 43, 49...).
Die Haltestellen heißen "Dr.-Karl-Renner-Ring", "Simmering, Grillgasse" und "Kärntner Ring, Oper", Punkt. Stationsnamen haben geographisch korrekt und nicht irreführend zu sein.

Bellaria

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Re: Zur nächsten Straßenbahn-Generation
« Antwort #86 am: 18. Juli 2023, 18:57:44 »
für Bus und U-Bahn gelten andere Maßstäbe.

Warum sollte dem so sein? Weil bei den WiLi im Busbetrieb fortschrittlicheres Personal sitzt als bei der Strab?
Die haben ja sogar Busse beschafft, die gem StVO gar nicht zulässig waren. Die Tramler kriegen schon weiche Knie, wenn sie nur mehr als 50% des gesetzlich zulässigen Rahmens ausschöpfen sollen.

Wenn es nur um Sa & So geht brauchts nebenbei sicher keine eigenen kürzeren Fahrzeuge. Am Wochenend stehen genug davon in der Remise herum.

Ganz nebenbei: wenn die Abstellkapazitäten angeblich auf 35m Züge optimiert sind, was tut man denn dann mit den vielen 24m Fahrzeugen...?

Elin Lohner

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Re: Zur nächsten Straßenbahn-Generation
« Antwort #87 am: 18. Juli 2023, 19:16:51 »
Und ich bin sowieso dafür, alle Haltestellen mit 70m-Bahnsteigen zu versehen, wo immer möglich, vor allem auf Strecken mit ohnehin dichten Zugfolgen (6, 43, 49...).
Das stelle ich mir bei der Stationen "Urban-Loritz-Platz" und "Breitensee" spannend vor, wie das funktionieren soll.
Ich bin der Meinung, dass man eine neue Remise am Gelände des ehemaligen Nordwestbahnhofes bauen, und dann die bestehende Remise Brigittenau dem VEF/WTM übergeben sollte.

Schienenchaos

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Re: Zur nächsten Straßenbahn-Generation
« Antwort #88 am: 18. Juli 2023, 19:27:56 »
Ganz nebenbei: wenn die Abstellkapazitäten angeblich auf 35m Züge optimiert sind, was tut man denn dann mit den vielen 24m Fahrzeugen...?
Ausgelegt sind die Abstellkapazitäten auf eine gewisse Menge Kurz- und Langzüge (24m und 35m). Die lassen sich oft auch nicht zB 3:2 umschichten, weil die realen Gleislängen das nicht hergeben. zB gibt es reichlich Hallengleise mit ~65m Nutzlänge (1x kurz + 1x lang)
Problematisch wäre da also einerseits das langfristige Auflassen der 24m-Flotte und andererseits der Ankauf „überlanger“ Garnituren.

In irgendeiner Form wird man sich aber auf jeden Fall Gedanken zur effektiven Kapazitätssteigerung bei der Straßenbahn machen müssen, wenn man an Mobilitätswende etc. denkt. Ob es da unter der Problematik der Abstellanlagen und Fahrzeuglängen nicht eher auf Effizienzsteigerungen (meint: Beschleunigung!) hinauslaufen wird, wäre zu diskutieren.

denond

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Re: Zur nächsten Straßenbahn-Generation
« Antwort #89 am: 18. Juli 2023, 20:31:56 »
Ich könnte mich nicht erinnern, dass man die c5 Abends oder am Wochenende explizit abgehängt hätte. Bei Einsatz auf Linien ohne Beiwagenverkehr ja, aber sonst?
Doch, das gab es einige Zeit, zumindest auf den Linien 25 und 26, von anderswo kann ich es nicht sagen, da war ich noch zu jung und hatten den Rest von Wien noch nicht am Radar. Muss so ab den 80er-Jahren bis Mitte/Ende der 90er-Jahre gewesen sein.
Wochentags wurden ab ca. 20 Uhr die Züge mit Beiwagen eingezogen und durch Solo-E1 (am 26er einige Zeit auch E) ersetzt, von Freitag 20 Uhr bis Sonntag wurde dann generell solo gefahren.
Später am Wochenende dann erst ab Samstag Nachmittag, irgendwann nur mehr von Samstag Nachmittag bis Sonntag Nachmittag und dann gar nicht mehr.
Vor allem wurde das Einstellen dieses Vorgehens mit Kostenreduktionen beim Verschubpersonal begründet, wohingegen die Kosten für das gestellte Mehrangebot im Verhältnis geringer waren.

Auch auf Linie 65 wurden abends die Bwg. abgehängt und in der Halle 5 auf den vom Verschub vorgesehenen Gleisen hinterstellt. Dieser Vorgang erfolgte in den Abendstunden gleichzeitig mit der Intervallverlängerung auf der Linie über die Endstelle Stefan-Fadinger-Platz. Nach und nach, wie die Solotwg. dann in den späten Abendstunden in den Bhf. Fav wieder einzogen wurden sie gleich wieder angehängt und dann der ganze Zug abgestellt.

Sonn-/ Feiertags war den ganzen Tag über Solobetrieb. Da erfolgte die Bwg.-Abstellung genauso wie oben beschrieben halt Samstag Abend und mit Anhängen am Sonntag Abend. Und zu den Personalkosten:
Man bräuchte nur das Werkstättenpersonal dem rollenden Betrieb wieder zuordnen - also die hirnrissige Kostentransparenz/Kostenteilung abschaffen - somit wäre Werkstätte und Betrieb wieder Eins und somit könnten die Werkstättenbediensteten, also der Verschubfahrer wieder die Wagentäusche durchführen, einzig die Kilometerleistung würde sich erhöhen.