Ein ganz besonderer Wagentyp sind die mittlerweile 14 Tatra RT6N1 – Posen war mit anfangs 10 Exemplaren Hauptabnehmer dieser letzten Straßenbahnserie von Tatra, doch schon da wurden je fünf Wägen von Tatra selbst, fünf jedoch in Posen bei H. Cegielski endmontiert. Diese Serie gewann die Ausschreibung über zehn Wägen für die Schnellstraßenbahn, die dediziert auf Neubauwägen ausgelegt war; dadurch schieden die typischen polnischen Umbauten aus. Von Anfang an waren diese Tatras im Betrieb nicht ganz unproblematisch; die größere Breite im Vergleich zu den anderen Posener Straßenbahnen tat das Eine, die Unzuverlässigkeit das Übrige.
Posen übernahm schließlich noch vier weitere RT6N1 aus Prag, und ließ sie gemeinsam mit den zehn schon vorhandenen bei Modertrans umbauen und modernisieren, wobei sie auch die hochauflösende Zielanzeige und die separate Liniennummerscheibe bekamen: So scheint man nun damit zufrieden zu sein; auch bieten die Wägen – wie eigentlich alle Niederflurwägen mit Drehgestellen auf Hochflurendteilen aus den 1990er-Jahren, die ich kenne – ein angenehmes Fahrgefühl, und mit ihrer leistungsfähigen Motorisierung sind sie – 80km/h Höchstgeschwindigkeit! – sowieso für flotte Fahrweise ausgelegt. Drolligerweise fahren sie jedoch seit der Modernisierung nicht mehr auf der Schnellstraßenbahn, sondern nunmehr hauptsächlich auf den Linien 1 und 13, die beide in Junikowo ihre Endstation haben.
An jenem Übergang Mittel-/Seitenlage, der hier schon einmal im Zusammenhang mit Ampelsteuerungen Thema war, kreuzt hier Wagen 410 – der letzte original Posener Wagen, und eines der Cegielski-Exemplare – die Grundwaldzka an der Haltestelle Cmentarna.