Autor Thema: Neue U-Bahnen bekommen digitale Pläne  (Gelesen 14398 mal)

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U4

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Neue U-Bahnen bekommen digitale Pläne
« am: 10. Januar 2022, 15:13:02 »
Die Wiener Linien und Siemens haben ein digitales Fahrgastinfo- und Wegeleitsystem entwickelt. Neu daran ist nicht zuletzt der Einsatzort: Es wird in die U-Bahn-Züge der nächsten Generation („X-Wagen“) eingebaut.

Mehr dazu:
https://wien.orf.at/stories/3137957/
🥒 Haltestelle NEU -  die schlechteste Version seit Beginn der Haltestellen, Stangln die fast nicht zu sehen sind im Bild der Stadt

t12700

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Re: Neue U-Bahnen bekommen digitale Pläne
« Antwort #1 am: 10. Januar 2022, 15:29:49 »
Sollen das nur die X- und V-Züge bekommen oder auch die T & T1?

95B

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Re: Neue U-Bahnen bekommen digitale Pläne
« Antwort #2 am: 10. Januar 2022, 15:32:14 »
Wenn das wirklich so eingebaut wird, ist das eine klare Verschlechterung – nicht nur durch das schlechte Design, sondern auch durch den Entfall der Schnellbahn. Die Anzeige "Ausstieg auf dieser Seite" ist völlig sinnlos: Der Ansagezusatz "Ausstieg links/rechts" ist eine Information für Sehschwache, die können die Monitoranzeige aber ohnehin nicht lesen. Für den Rest (der sie lesen kann), wird die eigentliche Information (Netzplan) unterdrückt.

Interessant ist auch die Station "Hardegg" der U2. ::) Das erinnert mich frappant an die erste Version des Netzplans mit verlängerter U2 und "Hardeg-gasse" (von der Schneiderin als Hadikgasse intoniert).

Sollen das nur die X- und V-Züge bekommen oder auch die T & T1?

Laut Reinagl wird derzeit geprüft, ob auch ältere U-Bahn-Waggons mit der neuen Infotechnologie nachgerüstet werden können. Eine Entscheidung darüber sei noch nicht gefallen, betonte sie.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
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25er

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Re: Neue U-Bahnen bekommen digitale Pläne
« Antwort #3 am: 10. Januar 2022, 15:45:39 »
Schade, dass man sich nicht an der Designsprache des Leitsystems bedient, stattdessen befindet sich oberhalb des Netzplanes ein sehr durchgestylter Balken und es wird einfach irgendeine Schriftart verwendet, die grad verfügbar war. Die dünnen Linien und - wie von 95B bereits erwähnt - das Weglassen der S-Bahn ist ein großer Rückschritt, scheinbar wird auch eine kleinere Schriftgröße verwendet (oder ist das Display vielleicht sogar kleiner als die bisherigen Pläne?  ???)

Ein analoger Über-Tür-Netzplan mit einer dynamischen Perlschnur ähnlich jener gegenüber der Bahnsteigkante wäre hier wohl sinnvoller gewesen, als den ohnehin schon viel zu unübersichtlichen U-Bahnnetzplan dafür herzunehmen.

t12700

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Re: Neue U-Bahnen bekommen digitale Pläne
« Antwort #4 am: 10. Januar 2022, 15:59:37 »
Sollen das nur die X- und V-Züge bekommen oder auch die T & T1?

Laut Reinagl wird derzeit geprüft, ob auch ältere U-Bahn-Waggons mit der neuen Infotechnologie nachgerüstet werden können. Eine Entscheidung darüber sei noch nicht gefallen, betonte sie.
Danke, das habe ich überlesen!

tramway.at

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Re: Neue U-Bahnen bekommen digitale Pläne
« Antwort #5 am: 10. Januar 2022, 16:01:49 »
Das ist ja mal wieder - auf den ersten Blick - völlig am Bedarf vorbei. Warum lässt man da keine Leute ran, die sich wirklich mit dem Thema beschäftigen und auskennen? Ich hab auf der neuen m14 in Paris mal paar Screens und FGI fotografiert... Sinnvollerweise hängt das auch nicht über der Tür, sondern da, wo die Ein/Aussteiger nicht gestört werden.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

N1

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Re: Neue U-Bahnen bekommen digitale Pläne
« Antwort #6 am: 10. Januar 2022, 16:43:12 »
Und an der damit verbundenen Ressourcenverschwendung stört sich niemand? Okay, ich vergaß: "Fortschritt" schlägt Greta. 8)
"Der Raum, wo das stattfand, ist ziemlich groß."
Hans Rauscher

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Re: Neue U-Bahnen bekommen digitale Pläne
« Antwort #7 am: 10. Januar 2022, 16:53:00 »
Und an der damit verbundenen Ressourcenverschwendung stört sich niemand? Okay, ich vergaß: "Fortschritt" schlägt Greta. 8)

naja, das ist im Vergleich zum Gesamtenergieaufwand (Bau, betrieb, Stationen, Fahrstrom...) völlig vernachlässigbar.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

Klingelfee

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Re: Neue U-Bahnen bekommen digitale Pläne
« Antwort #8 am: 10. Januar 2022, 16:53:40 »
Ich finde es herrlich, dass hier schon wieder etwas neues verrissen wird, bevor man es in Natura sieht.

Einzig Ausnahme sehe ich bei @tramway.at

Aber dem sei gesagt, dass das System ein externes Produkt ist. Und warten wir doch einmal ab, bis das System das erste Mal in der Praxis unterwegs ist. Ich kann nämlich nur sagen, dass verschiedenes, was in Frankreich in Betrieb ist, auch in Wien umgesetzt werden soll. Nur da ich weder die Anzeige einmal in Natura gesehen haben, noch genau weis was  und vor allem wie jetzt wirklich umgesetzt wird, werde ich mich mit weitere Aussagen und vor allem mit einer Bewertung des Ganzen zurück halten.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

N1

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Re: Neue U-Bahnen bekommen digitale Pläne
« Antwort #9 am: 10. Januar 2022, 16:59:22 »
Und an der damit verbundenen Ressourcenverschwendung stört sich niemand? Okay, ich vergaß: "Fortschritt" schlägt Greta. 8)

naja, das ist im Vergleich zum Gesamtenergieaufwand (Bau, betrieb, Stationen, Fahrstrom...) völlig vernachlässigbar.
Nun, ich würde meinen, herrschte bei der Herstellung all dieser Bildschirme Kostenwahrheit, würde man sie nicht allenthalben sehen.
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Hans Rauscher

Alex

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Re: Neue U-Bahnen bekommen digitale Pläne
« Antwort #10 am: 10. Januar 2022, 17:17:46 »
Ich würde einmal meinen, dass mit den auf den Fotos angezeigten Grafiken nur die Funktionsweise grundsätzlich dargestellt werden soll, nachdem da die U5 bereits bis "Hernals S" und die U2 bis zum Wienerberg fährt.
Ich habe noch Hoffnung, dass die S-Bahn, die man auf die Netzspinnen erst vor einigen Jahren ergänzt hat, dann bei den finalen Plänen schon drauf kommt.


Weiters hoffe ich auch, dass man davon abkommt, nur mehr schwer erreichbare Anschlüsse, wenn auch in rot geplant, überhaupt noch darzustellen, weil man damit das Herumrennen in U-Bahn-Stationen, meiner Meinung nach eine ziemliche Unsitte, wenn doch in wenigen Minuten der nächste Zug kommt, noch mehr forciert.

Katana

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Re: Neue U-Bahnen bekommen digitale Pläne
« Antwort #11 am: 10. Januar 2022, 17:29:52 »
Ich finde auch, dass die Kritiker wieder einmal übers Ziel hinausschießen. Hier wird doch nur ein Konzept, bzw. das dzt. technisch Machbare dargestellt, z.B. die Auflösung. Hinsichtlich der Inhalte und der Art der Darstellung kann sich im Laufe der nächsten Jahre noch viel verändern. Dass man bei der ersten Präsentation für die breite Öffentlichkeit auf dem Bekannten aufsetzt, ist verständlich.

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Re: Neue U-Bahnen bekommen digitale Pläne
« Antwort #12 am: 10. Januar 2022, 18:49:20 »
Ich finde auch, dass die Kritiker wieder einmal übers Ziel hinausschießen. Hier wird doch nur ein Konzept, bzw. das dzt. technisch Machbare dargestellt, z.B. die Auflösung. Hinsichtlich der Inhalte und der Art der Darstellung kann sich im Laufe der nächsten Jahre noch viel verändern. Dass man bei der ersten Präsentation für die breite Öffentlichkeit auf dem Bekannten aufsetzt, ist verständlich.

Ja, du hast wahrscheinlich recht, aber bei der Infografik der WiLi bin ich inzwischen so verzweifelt, dass ich mir keine gute Lösung vorstellen kann. Es wurden ja vorübergehend die Abfahrtszeiten der Anschlusslinien auf den Infoscreens in Tram und Bus eingeblendet - das war aber bald wieder weg.

Zitat
Weiters hoffe ich auch, dass man davon abkommt, nur mehr schwer erreichbare Anschlüsse, wenn auch in rot geplant, überhaupt noch darzustellen, weil man damit das Herumrennen in U-Bahn-Stationen, meiner Meinung nach eine ziemliche Unsitte, wenn doch in wenigen Minuten der nächste Zug kommt, noch mehr forciert.

Was man den Leuten alles vorschreiben will! Das mag ja zur HVZ zwischen U-Bahn-Linien stimmen, aber wenn dir deine Tram im 15-min-Intervall davonfährt, nur weil man den Anschluss ausblendet (den ich übers Mobile noch sehe), ist es doch eher Verarsche.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

abc

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Re: Neue U-Bahnen bekommen digitale Pläne
« Antwort #13 am: 10. Januar 2022, 19:06:47 »
Die beste Stelle für den Netzplan (klassisch als Klebefolie) wäre an den Wagenübergängen. Die Vorteile:

1. Die Pläne könnten viel größer gezogen werden, vielleicht im A1-Format, und hingen in Augenhöhe, was beides die Lesbarkeit verbessert - in einer alternden Gesellschaft sicher nicht das Schlechteste.

2. Sie wären bequemer zu lesen, weil man den Kopf nicht in den Nacken legen müsste. (Mir selbst macht das nichts aus, ich weiß aber nicht, wie es anderen, z.B. Älteren, geht.)

3. Fahrgäste, die den Netzplan studieren, stünden Ein- und Aussteigenden nicht im Weg.

4. Durch das größere Format könnte man auch das Bahnnetz des VOR aushängen, das auch in den ÖBB-Zügen hängt.

Leider wäre das nicht digital, sondern schlicht pragmatisch - das wäre kein tolles Motiv für Beton-Ulli.

Bei den Bildschirmen fände ich Informationen zu den nächsten Stationen samt Anschlüssen auch sinnvoll, damit die Technik eben einen deutlichen Mehrwert gegenüber der klassischen gedruckten Version hat. So komplex ist das Wiener U-Bahnnetz nun auch nicht, dass man bei künftig sechs Linien nicht erst die eigene Linie und dann die nächste Station findet.

Weiters hoffe ich auch, dass man davon abkommt, nur mehr schwer erreichbare Anschlüsse, wenn auch in rot geplant, überhaupt noch darzustellen, weil man damit das Herumrennen in U-Bahn-Stationen, meiner Meinung nach eine ziemliche Unsitte, wenn doch in wenigen Minuten der nächste Zug kommt, noch mehr forciert.

Was man den Leuten alles vorschreiben will! Das mag ja zur HVZ zwischen U-Bahn-Linien stimmen, aber wenn dir deine Tram im 15-min-Intervall davonfährt, nur weil man den Anschluss ausblendet (den ich übers Mobile noch sehe), ist es doch eher Verarsche.

Und 15-min-Intervalle sind nun bei weitem noch nicht das schlechteste Intervall, das in Wien angeboten wird.

Tunafish

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Re: Neue U-Bahnen bekommen digitale Pläne
« Antwort #14 am: 10. Januar 2022, 19:39:29 »
Ich finde es herrlich, dass hier schon wieder etwas neues verrissen wird, bevor man es in Natura sieht.

Einzig Ausnahme sehe ich bei @tramway.at

Aber dem sei gesagt, dass das System ein externes Produkt ist. Und warten wir doch einmal ab, bis das System das erste Mal in der Praxis unterwegs ist. Ich kann nämlich nur sagen, dass verschiedenes, was in Frankreich in Betrieb ist, auch in Wien umgesetzt werden soll. Nur da ich weder die Anzeige einmal in Natura gesehen haben, noch genau weis was  und vor allem wie jetzt wirklich umgesetzt wird, werde ich mich mit weitere Aussagen und vor allem mit einer Bewertung des Ganzen zurück halten.

Wann wurde sowas bei den Wiener Linien denn jemals gut umgesetzt? Die neue Website ist eine unübersichtliche Usability-Katastrophe mit fünf verschiedenen Schriftgrößen auf jeder Seite, alle neuen Bildschirme bei der Straßenbahn haben winzige unlesbare Zeitanzeigen und die E-Paper-Displays sind auch mit für Touristen irreführenden Informationen angereichert (die Ticketseite).

Bei einer Firma mit offensichtlich fehlender Qualitätskontrolle und fehlendem Fahrgastfokus wie den WL ist auch nicht zu erwarten, dass hier eine durchdachte Entwicklung passieren wird.