Autor Thema: Gleisbaustellen 2022  (Gelesen 68889 mal)

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Oskar

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Re: Gleisbaustellen 2022
« Antwort #225 am: 20. Juli 2022, 12:18:17 »
In anderen weltbesten Verkehrsbetrieben saniert man, BEVOR überhaupt derart umfangreiche Langsamfahrstellen eingerichtet werden müssen. Die Stadt/Der Bezirk/Der Verkehrsbetrieb stimmen sich RECHTZEITIG ab, um auch ggf noch von Dritten kommende Wünsche betreffend Stadtraumgestaltung beurteilen und berücksichtigen zu können. Das ist grundsätzlich keine Raketenwissenschaft, nur hier in Wien, der Hauptstadt der Bürokraten, Eigenbrötler, Inkonsequentler, Bezirkskaiser, Betonköpfe (und -innen), jahrzehntelang-von-der-Macht-verwöhnten-und-in-der Hängematte-schaukelnden-SPÖ-Granden, etc., usw. eben schon! Hinzu kommt die permanente Unterdotierung des Betriebsbereiches Straßenbahn. >:D
(Hatten wir alles bereits, nur ist das hier grad so schön aufg'legt, daß ich es wieder hervorholen mußte. Der Balkan beginnt nicht erst am Rennweg...!)

Klingelfee

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Re: Gleisbaustellen 2022
« Antwort #226 am: 20. Juli 2022, 12:52:36 »
@Oskar:

Deine Aufregung in allen Ehren. Das die Gleise schon längst getauscht werden sollten ist allen klar. Leider ist das ein Relikt, was den WL schon lange und wahrschenlich auch noch lange nachhängen wird. Nämlich dass vor einigen Jahren viel zu wenig in die Erhaltung der Gleisanlagen investiert wurde. Und das ist etwas, was leider jetzt nicht von Heute auf Morgen wieder behoben werden kann.

Aber jetzt zum eigentlichen Problem.
Die WL haben bei der Wiedner Hauptstraße rechtzeitig kundgetan, dass sie diese im Sommer 2022 die Wiedner Hauptstraße sanieren wollen. Nur leider haben dann im Frühjahr 2022 die verschiedensten Magistratsdienststellen und auch der Bezirk kundgetan, dass sie auch arbeiten wollen und eben eine Umgestaltung der Wiedner Hauptstraße durchführen wollen.

Und alle notwendigen Maßnahmen konnten für heuer von der MA28 (Straßenbau) nicht mehr koordiniert werden, so dass sie für die Instandsetzungsarbeiten einen Baustopp für heuer gesetzt haben und den WL eben nichts anderes übrig geblieben ist, als die Arbeiten auf nächstes Jahr zu verschieben.

Denn sonst hättest du das Ergebnis, dass die Wiedner Hauptstraße 2 Sommer hintereinander gesperrt wird.

Einmal wegen den Gleisbauarbeiten und einmal wegen den Straßenbauarbeiten. Auch hätte es keinen Sinn gehabt, dass man gleichzeitig mit der Sperre der Kliebergasse die Wiedner Hauptstraße die Gleise getauscht hätte, da für den Gleistausch auf der Wiedner Hauptstraße 9 Wochen angesetzt sind. Wie willst du dass dann in 1 Woche umsetzen.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

Oskar

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Re: Gleisbaustellen 2022
« Antwort #227 am: 20. Juli 2022, 13:04:14 »
Nur zu deiner Bemerkung betreffend dem "Relikt, das den Wiener Linien noch lange nachhängen wird": Wer war denn damals, vor einigen Jahren, als die Sanierungen verabsäumt wurden, in der Geschäftsführung der WL? Und wer ist es heute?

Die übrigen Argumente schwächeln auch ordentlich, wenn auch nicht nur auf die WL bezogen.

abc

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Re: Gleisbaustellen 2022
« Antwort #228 am: 20. Juli 2022, 13:12:53 »
Leider ist das ein Relikt, was den WL schon lange und wahrschenlich auch noch lange nachhängen wird. Nämlich dass vor einigen Jahren viel zu wenig in die Erhaltung der Gleisanlagen investiert wurde. Und das ist etwas, was leider jetzt nicht von Heute auf Morgen wieder behoben werden kann.

Was heißt hier "Relikt"? Das suggeriert ja, es wäre inzwischen besser. Heuer sollen ca. 9.000 m Gleis erneuert werden. Bei einer Gleislänge von 432 km bedeutet dieses Tempo, dass diese 9 km das nächste Mal in 48 Jahren erneuert werden.

Sprich: das Bim-Netz verfällt weiterhin, und der Instandhaltungsrückstand wird immer größer. #Klimamusterstadt

Klingelfee

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Re: Gleisbaustellen 2022
« Antwort #229 am: 20. Juli 2022, 13:18:02 »
Nur zu deiner Bemerkung betreffend dem "Relikt, das den Wiener Linien noch lange nachhängen wird": Wer war denn damals, vor einigen Jahren, als die Sanierungen verabsäumt wurden, in der Geschäftsführung der WL? Und wer ist es heute?

Die übrigen Argumente schwächeln auch ordentlich, wenn auch nicht nur auf die WL bezogen.

Da gibt es 2 Faktoren, die du berücksichtigen musst.

Faktor 1. Diejenigen, die im entscheideten Zeitraum beim Unternehmen etwas zu sagen hatten, sind nicht mehr im Unternehmen

Faktor 2. Die Personen haben nicht fahrlässig, sondern unwissentlich gehandelt, weil sie die Gleisabnützung durch den ULF einfach unterschätzt hatten.

Und all das der jetzigen Führung vorzuhalten, halte ich als sehr vermessen. Denn es gibt einfach nicht die Ressourcen, dass man die Schäden binnen kurzer Zeit behebt. Wenn du das willst, dann müsstest du u.A. für die Jahreskarte nicht 365 Euro, sondern 1.000 Euro oder noch mehr bezahlen. Denn das ist einer der vielen Gründe, wieso die Sanierung nicht so schnell geht, wie es andere gerne hätten. Es ist einfach nicht genug Geld da. Und da würde es auch nichts bringen, wenn man dafür den notwendigen U-Bahn Ausbau stoppt. Denn das Geld fehlt dann, wenn man an der U-Bahn weiter baut.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

abc

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Re: Gleisbaustellen 2022
« Antwort #230 am: 20. Juli 2022, 13:23:41 »
Und all das der jetzigen Führung vorzuhalten, halte ich als sehr vermessen. Denn es gibt einfach nicht die Ressourcen, dass man die Schäden binnen kurzer Zeit behebt. Wenn du das willst, dann müsstest du u.A. für die Jahreskarte nicht 365 Euro, sondern 1.000 Euro oder noch mehr bezahlen. Denn das ist einer der vielen Gründe, wieso die Sanierung nicht so schnell geht, wie es andere gerne hätten. Es ist einfach nicht genug Geld da. Und da würde es auch nichts bringen, wenn man dafür den notwendigen U-Bahn Ausbau stoppt. Denn das Geld fehlt dann, wenn man an der U-Bahn weiter baut.

Die Stadt Wien gibt hunderte Millionen für eine Autobahn aus, die nicht Autobahn heißen darf, pro Jahr einen zweistelligen Millionenbetrag für zweifelhafte Inserate und sie kann es sich leisten, an den meisten Ampeln Busse und Straßenbahnen auszubremsen und öffentlichen Raum für einen Spottpreis für das Lagern von 10 m² Privateigentum zu verscherbeln. Währenddessen lässt man das Bim-Netz trotz gegenteiliger Beteuerungen weiter verfallen, was spätestens dann, wenn die zahlreichen Langsamfahrstellen weitere Umläufe erfordern, Geld kostet.

Wien hat kein Geld-, sondern ein Prioritätenproblem.

Oskar

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Re: Gleisbaustellen 2022
« Antwort #231 am: 20. Juli 2022, 13:28:31 »
Nur zu deiner Bemerkung betreffend dem "Relikt, das den Wiener Linien noch lange nachhängen wird": Wer war denn damals, vor einigen Jahren, als die Sanierungen verabsäumt wurden, in der Geschäftsführung der WL? Und wer ist es heute?

Die übrigen Argumente schwächeln auch ordentlich, wenn auch nicht nur auf die WL bezogen.

Da gibt es 2 Faktoren, die du berücksichtigen musst.

Faktor 1. Diejenigen, die im entscheideten Zeitraum beim Unternehmen etwas zu sagen hatten, sind nicht mehr im Unternehmen

Faktor 2. Die Personen haben nicht fahrlässig, sondern unwissentlich gehandelt, weil sie die Gleisabnützung durch den ULF einfach unterschätzt hatten.

Und all das der jetzigen Führung vorzuhalten, halte ich als sehr vermessen. Denn es gibt einfach nicht die Ressourcen, dass man die Schäden binnen kurzer Zeit behebt. Wenn du das willst, dann müsstest du u.A. für die Jahreskarte nicht 365 Euro, sondern 1.000 Euro oder noch mehr bezahlen. Denn das ist einer der vielen Gründe, wieso die Sanierung nicht so schnell geht, wie es andere gerne hätten. Es ist einfach nicht genug Geld da. Und da würde es auch nichts bringen, wenn man dafür den notwendigen U-Bahn Ausbau stoppt. Denn das Geld fehlt dann, wenn man an der U-Bahn weiter baut.

Speziell zu "Faktor 1 und 2": Wenn eine Geschäftsführung die untergeordneten Abteilungen nicht soweit im Griff hat, weil selbst zu wenig Ahnung, gehört sie in Frage gestellt! Aber bei uns in Baghdad.... ::)

68er

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Re: Gleisbaustellen 2022
« Antwort #232 am: 20. Juli 2022, 14:19:15 »
da für den Gleistausch auf der Wiedner Hauptstraße 9 Wochen angesetzt sind. Wie willst du dass dann in 1 Woche umsetzen.
Dass man nicht die Generalsanierung mit der kurzen Kliebergassen-Sperrung zusammenziehen kann, ist klar. Die Frage ist nur, wie viele Spontanreparaturen nötig sind, damit die Gleise bis nächsten Sommer durchhalten und ob man nicht besser einige davon jetzt gemacht hätte.

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Re: Gleisbaustellen 2022
« Antwort #233 am: 20. Juli 2022, 14:25:37 »
Danke für die Ausführungen an Klingelfee, wenn die Stadt es mittlerweile teilweise schafft Baustellen zu koordinieren ist das ja auch etwas Gutes. Mit Grauen erinnere ich mich an die drei Jahre, wo jeden Sommer die Straße vor meiner Haustüre aufgerissen wurde, weil Internet, Kanal und Gas sich nicht koordinieren ließen...im zweiten Jahr, dachte ich noch, dass das ja nicht wahr sein könne, aber da wusste ich ja noch nicht, dass im folgenden Jahr dasselbe bevorstehen würde!

hema

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Re: Gleisbaustellen 2022
« Antwort #234 am: 20. Juli 2022, 15:13:48 »
Solange es den ULF* gibt, wird sich am Gleiszustand nichts ändern. Und vom Flexity weiß man ja noch nix!  :-[



*) Mit den ursprünglich vorgesehenen, viel weicheren Radreifen wäre es vermutlich kein allzu großes Problem gewesen. Aber bei den Fahrten mit den Prototypen hat sich schnell gezeigt, dass man da alle paar Wochen die Räder hätte tauschen müssen!
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

Halbstarker

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Re: Gleisbaustellen 2022
« Antwort #235 am: 20. Juli 2022, 16:48:39 »
Weichere Radreifen? Welcher Werkstoff war ursprünglich vorgesehen und welcher ist es heute?
Ceterum censeo autocineta omnibus delenda esse!

haidi

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Re: Gleisbaustellen 2022
« Antwort #236 am: 20. Juli 2022, 19:31:30 »
*) Mit den ursprünglich vorgesehenen, viel weicheren Radreifen wäre es vermutlich kein allzu großes Problem gewesen. Aber bei den Fahrten mit den Prototypen hat sich schnell gezeigt, dass man da alle paar Wochen die Räder hätte tauschen müssen!
Zwischen weich und hart gibts noch Abstufungen und die Frage ist, was kommt billiger - öfters Radreifen tauschen oder Liegedauer der Gleise verkürzen?
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

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Re: Gleisbaustellen 2022
« Antwort #237 am: 20. Juli 2022, 21:37:46 »
Seit heute gibt's am Julius Tandler Platz an der Straßenbahnkreuzung von 5, 33 und D-Wagen an der Ecke Porzellangasse Gleisbauarbeiten! Zumindest ist mir die Baustelle heute Nachmittag erstmals aufgefallen, weil gestern Nachmittag war da fix noch keine Baustelle

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Re: Gleisbaustellen 2022
« Antwort #238 am: 20. Juli 2022, 23:47:23 »
Seit heute gibt's am Julius Tandler Platz an der Straßenbahnkreuzung von 5, 33 und D-Wagen an der Ecke Porzellangasse Gleisbauarbeiten! Zumindest ist mir die Baustelle heute Nachmittag erstmals aufgefallen, weil gestern Nachmittag war da fix noch keine Baustelle

Ich hoffe dass die Kreuzung Nußdorfer Straße/Alserbachstraße auch endlich mal gemacht wird!

Es ist immer wieder nett, wenn sich dort 2 Züge der Linie 5 treffen und aufgrund der Konfliktweichenregel, ein Zug immer noch über die Kreuzung fährt, während dann der Verkehr Richtung Nußdorfer Straße aufgehalten wird...

Klingelfee

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Re: Gleisbaustellen 2022
« Antwort #239 am: 21. Juli 2022, 05:15:56 »
Seit heute gibt's am Julius Tandler Platz an der Straßenbahnkreuzung von 5, 33 und D-Wagen an der Ecke Porzellangasse Gleisbauarbeiten! Zumindest ist mir die Baustelle heute Nachmittag erstmals aufgefallen, weil gestern Nachmittag war da fix noch keine Baustelle

Ich hoffe dass die Kreuzung Nußdorfer Straße/Alserbachstraße auch endlich mal gemacht wird!

Es ist immer wieder nett, wenn sich dort 2 Züge der Linie 5 treffen und aufgrund der Konfliktweichenregel, ein Zug immer noch über die Kreuzung fährt, während dann der Verkehr Richtung Nußdorfer Straße aufgehalten wird...

@67er: Und was soll deiner Meinung nach geändert werden? Denn eine Weiche mit automatischer Rückstellung hätte zur Folge, dass die Fahrer der Linie 37 und 38 sich die Weiche immer händisch stellen müssten.
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