Autor Thema: Linie 48 (1907-1968)  (Gelesen 116182 mal)

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Paulchen

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Re: Linie 48 (1907-1968)
« Antwort #225 am: 10. Oktober 2021, 14:11:31 »
G1 4725 + k3 auf "Bergfahrt" in der Panikengasse (Foto: Altmeister Mag. Alfred Luft, 18.06.1961). Am 48er wurde sehr im Gegensatz zur Linie 13 mit Oldtimerzügen radikal aufgeräumt und der Auslauf wurde auf damals moderne L4 + l3 und E umgestellt.

LG nord22

Weil mir da der markante Zwiebelturm auf dem Eckhaus im Hintergrund aufgefallen ist, hab ich mir auf Google Street View angesehen, wie dieser Straßenzug heute aussieht:

[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]

https://goo.gl/maps/Mpsw5f6j5MPPu3ur8

Das Eckhaus Panikengasse/Koppstraße hat irgendwann leider seinen kompletten Stuck verloren, einschließlich des Zwiebelturms. Ein weiteres Beispiel, wie in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunders mit bestehender Bausubstanz umgegangen wurde. Das Haus zwei Häuser weiter (Panikengasse 22) hat dasselbe Schicksal ereilt.

nord22

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Re: Linie 48 (1907-1968)
« Antwort #226 am: 08. Dezember 2021, 15:01:54 »
Sonntagsbetrieb auf der Linie 48 ohne Beiwagen mit K 2472 Ecke Bellariastraße/ Museumstraße (Foto: Othmar Bamer, Archiv Kurdiovsky, Dr. Peter Standenat, 28.07.1963).

LG nord22

Erdberg

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Re: Linie 48 (1907-1968)
« Antwort #227 am: 08. Dezember 2021, 15:29:10 »
Sehr interessantes Bild. Das Zipfer ist doch das spätgere (heutige?) Wienerwald, oder? Und von der Bellariastraße konnte man in beide Richtungen auf die Zweierlinie abbiegen? Hatte ich auch nicht gewußt. Ich hab die Zweierlinie nicht mehr bewußt als oberirdische Straßenbahn erlebt.

95B

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Re: Linie 48 (1907-1968)
« Antwort #228 am: 08. Dezember 2021, 16:22:05 »
Sehr interessantes Bild. Das Zipfer ist doch das spätgere (heutige?) Wienerwald, oder? Und von der Bellariastraße konnte man in beide Richtungen auf die Zweierlinie abbiegen? Hatte ich auch nicht gewußt. Ich hab die Zweierlinie nicht mehr bewußt als oberirdische Straßenbahn erlebt.

Vom Ring kommend konnte man aus der Universitätsstraße und der Bellariastraße in beide Richtungen in die Zweierlinie einbiegen, aus der Eschenbachgasse nur Richtung Landesgerichtsstraße, aus der Währinger Straße nur Richtung Secession (aber das war ja auch das nördliche Ende der Zweierlinie). Diese Gleisverbindungen waren bei Sperre der Ringstraße für Umleitungen wichtig, dazu auch den alten Witz: Ein Fahrgast sieht Menschenmassen am Ring und fragt den Schaffner eines Ringwagens beängstigt: "Herr Schaffner, wos is denn do los? Is a Revolution ausbrochen?" Darauf der Schaffner: "Owa geh wo! Waun a Revolution ausbrochn war, foahrat ma jo über de Zwaralinie."
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
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Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

diogenes

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Re: Linie 48 (1907-1968)
« Antwort #229 am: 08. Dezember 2021, 17:15:17 »
Der ist gut, den merk' ich mir  :up: Den bringt man aber leider nur noch bei Wienstraßenbahnkennern an :)
Ceterum censeo in Vindobona ferrivias stratarias ampliores esse.
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Re: Linie 48 (1907-1968)
« Antwort #230 am: 08. Dezember 2021, 17:47:12 »
Den Witz kenne ich aus dem Slezak-Buch.
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darkweasel

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Re: Linie 48 (1907-1968)
« Antwort #231 am: 08. Dezember 2021, 19:03:24 »
Der ist gut, den merk' ich mir  :up: Den bringt man aber leider nur noch bei Wienstraßenbahnkennern an :)
Eventuell funktioniert er heute mit einem D-Wagen-Fahrer, der antwortet "foahrat ma jo iwan Kai".

diogenes

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Re: Linie 48 (1907-1968)
« Antwort #232 am: 08. Dezember 2021, 19:18:49 »
Der ist gut, den merk' ich mir  :up: Den bringt man aber leider nur noch bei Wienstraßenbahnkennern an :)
Eventuell funktioniert er heute mit einem D-Wagen-Fahrer, der antwortet "foahrat ma jo iwan Kai".
Ja, könnte gehen :)
Ceterum censeo in Vindobona ferrivias stratarias ampliores esse.
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nord22

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Re: Linie 48 (1907-1968)
« Antwort #233 am: 15. Januar 2022, 23:46:11 »
Untergegangene Stadtwelten: K 2473 + k3 162x der Linie 48 in der Feßtgasse um 1965 (Foto: Archiv Andreas Richard/ Dr. Peter Standenat). Dem Begehren der hinter der Tramway nachzuckelnden Autofahrer auf eine Umstellung der Straßenbahn auf Busbetrieb wurde in der Feßtgsse nicht stattgegeben, es kam aber 1973 nach dem Abbruch der Alt Ottakringer Häuser zu einer Verbreiterung und autogerechten Ausbau der Feßtgasse.
Grundsätzlich ist festzuhalten, dass schon 1938 der Vorschlag auftauchte, die Wiener Straßenbahn erst gar nicht auf Rechtsfahren umzustellen, sondern durch einen Busbetrieb (und eine neu zu bauende U - Bahn) zu ersetzen. Mit dieser Idee wird bis heute bei den W.L. latent sympathisiert; ein untrügliches Indiz dafür ist der fortschreitende Verfall des Gleisnetzes zugunsten budgetärer Förderung der U-Bahn.

LG nord22     

haidi

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Re: Linie 48 (1907-1968)
« Antwort #234 am: 16. Januar 2022, 00:16:10 »
es kam aber 1973 nach dem Abbruch der Alt Ottakringer Häuser zu einer Verbreiterung und autogerechten Ausbau der Feßtgasse.
Naja, naja, nicht nur autgerechter, sondern auch straßenbahngerechter Umbau, wie man am Unterschied zwischen dem Bild und dem Status Quo erkennen kann.
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Ferry

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Re: Linie 48 (1907-1968)
« Antwort #235 am: 16. Januar 2022, 12:23:43 »
Grundsätzlich ist festzuhalten, dass schon 1938 der Vorschlag auftauchte, die Wiener Straßenbahn erst gar nicht auf Rechtsfahren umzustellen, sondern durch einen Busbetrieb (und eine neu zu bauende U - Bahn) zu ersetzen.

Davon habe ich noch nie gehört. Wo hast du das her?
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

nord22

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Re: Linie 48 (1907-1968)
« Antwort #236 am: 17. Januar 2022, 23:27:09 »
Zitat
Davon habe ich noch nie gehört. Wo hast du das her?
Steht in "Die alten Wiener Tramways 1865 - 1945" von Hans Lehnhart und Claude Jeanmaire.

nord22

Ferry

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Re: Linie 48 (1907-1968)
« Antwort #237 am: 18. Januar 2022, 10:03:59 »
Zitat
Davon habe ich noch nie gehört. Wo hast du das her?
Steht in "Die alten Wiener Tramways 1865 - 1945" von Hans Lehnhart und Claude Jeanmaire.

Und wie plausibel ist das? Schaut man sich an, wie viele Straßenbahnwagen es damals im Vergleich zu Bussen gab, wäre das wohl ein Projekt für Jahrzehnte gewesen. Auch war die Infrastruktur (Garagen usw.) dafür ja nicht vorhanden und entsprechendes Personal hätte auch erst geschult werden müssen. Und nicht zuletzt gab es vor allem am Stadtrand etliche Strecken mit eigenem Gleiskörper, wo ein gleichwertiger Busbetrieb zunächst gar nicht möglich gewesen wäre. Von einer U-Bahn, die erst komplett neu errichtet werden müssen, gar nicht erst zu reden.

Mag sein, dass es solche Überlegungen tatsächlich kurze Zeit gegeben hat, aber realistisch waren sie jedenfalls nicht (und wurden daher - Gott sei Dank! - auch nicht umgesetzt).
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haidi

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Re: Linie 48 (1907-1968)
« Antwort #238 am: 18. Januar 2022, 10:11:00 »
Zitat
Davon habe ich noch nie gehört. Wo hast du das her?
Steht in "Die alten Wiener Tramways 1865 - 1945" von Hans Lehnhart und Claude Jeanmaire.

Und wie plausibel ist das? Schaut man sich an, wie viele Straßenbahnwagen es damals im Vergleich zu Bussen gab, wäre das wohl ein Projekt für Jahrzehnte gewesen. Auch war die Infrastruktur (Garagen usw.) dafür ja nicht vorhanden und entsprechendes Personal hätte auch erst geschult werden müssen. Und nicht zuletzt gab es vor allem am Stadtrand etliche Strecken mit eigenem Gleiskörper, wo ein gleichwertiger Busbetrieb zunächst gar nicht möglich gewesen wäre. Von einer U-Bahn, die erst komplett neu errichtet werden müssen, gar nicht erst zu reden.

Mag sein, dass es solche Überlegungen tatsächlich kurze Zeit gegeben hat, aber realistisch waren sie jedenfalls nicht (und wurden daher - Gott sei Dank! - auch nicht umgesetzt).
Damals hätte man ja tausend Jahre Zeit dafür gehabt.
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WIENTAL DONAUKANAL

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Re: Linie 48 (1907-1968)
« Antwort #239 am: 18. Januar 2022, 12:41:04 »
Man hatte schon Pläne...