Autor Thema: Umstellung der Linie 5 auf Kurz-ULF  (Gelesen 20586 mal)

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Bhf_Breitensee

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Re: Umstellung der Linie 5 auf Kurz-ULF
« Antwort #30 am: 24. Januar 2021, 17:32:34 »
Projekte, wie das Wiener Liniennetz 2025,2030 etc aussehen soll, gibt es Einige- Zuletzt vom Standortanwalt der Wirtschaftskammer. Richtlinien, wie das Netz in 20, 30 Jahren technisch aussehen soll, vermisst man. International geht man über in längere Garnituren (zB Budapest) und breitere Garnituren. Daher dürfen die technischen Richtlinien auch in Wien angepasst werden. Es scheint so, dass die letzten Richtlinien nur im Layout angepasst wurden. Wie lang dürfen Garnituren künftig sein - 50 und mehr Meter wie in Budapest? Danach hat sich auch die künftige Infrastruktur incl. Remisen schrittweise anzupassen. Nachdem dies auch in europ. Städten klappt, warum nicht auch in Wien?

Nussdorf

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Re: Umstellung der Linie 5 auf Kurz-ULF
« Antwort #31 am: 24. Januar 2021, 18:13:52 »
Diese "Anpassung" wäre dann dieselbe wie bei den Bussen: Errichtung zweier neuer Groß-Remisen im außerstädtischen / niederösterreichischen Industriegebiet, Inkaufnahme langer Einführungs- und Einziehfahrten, entsprechend geringe Flexibilität im Störungsfall, schrittweise Auflassung vorhandener Remisen.

95B

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Re: Umstellung der Linie 5 auf Kurz-ULF
« Antwort #32 am: 24. Januar 2021, 19:39:03 »
Projekte, wie das Wiener Liniennetz 2025,2030 etc aussehen soll, gibt es Einige- Zuletzt vom Standortanwalt der Wirtschaftskammer. Richtlinien, wie das Netz in 20, 30 Jahren technisch aussehen soll, vermisst man. International geht man über in längere Garnituren (zB Budapest) und breitere Garnituren. Daher dürfen die technischen Richtlinien auch in Wien angepasst werden. Es scheint so, dass die letzten Richtlinien nur im Layout angepasst wurden. Wie lang dürfen Garnituren künftig sein - 50 und mehr Meter wie in Budapest? Danach hat sich auch die künftige Infrastruktur incl. Remisen schrittweise anzupassen. Nachdem dies auch in europ. Städten klappt, warum nicht auch in Wien?

Wie hoch sind die Mehrkosten breiterer Fahrzeuge und wieviele zusätzliche Fahrgäste können dadurch gewonnen werden?
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
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pTn

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Re: Umstellung der Linie 5 auf Kurz-ULF
« Antwort #33 am: 24. Januar 2021, 20:29:03 »
Wie hoch sind die Mehrkosten breiterer Fahrzeuge und wieviele zusätzliche Fahrgäste können dadurch gewonnen werden?

4000,- und 22,4 Millionen Fahrgäste mehr p.a.

Die andere Rechnung lautet: wenn ich die Kapazität die ich benötige, mit dem was ich schon immer hatte, nicht mehr bereit stellen kann, dann verwandern die Fahrgäste woanders hin.
Wenn die Familie wächst kauft man ein größeres Auto, wenn die Stadt wächst organisiert man den öffentlichen Verkehr wie 30 Jahre davor.
Ich nehme nicht an, dass sich noch viele wundern, warum Bim fahren weder als attraktiv, noch als zeitgemäß, geschweige denn als toll ansgesehen wird, sondern als mindere Schwester der U-Bahn, die man hat halt.

Katana

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Re: Umstellung der Linie 5 auf Kurz-ULF
« Antwort #34 am: 24. Januar 2021, 21:06:54 »
..., wenn die Stadt wächst organisiert man den öffentlichen Verkehr ...

in einem größeren Netz mit
  • längeren/breiteren Fahrzeugen (erhöht den Bedarf an Abstellflächen)
  • mehr Fahrzeugen (erhöht den Bedarf an Abstellflächen)
  • erhöhter Geschwindigkeit
Das kann U-Bahn, Straßenbahn oder Bus sein. Abhängig davon, wo und in welchem Ausmaß der Mehrbedarf entsteht.

Die Verbreiterung der Fahrzeuge ist vermutlich die Variante, bei der der kleinste Kapazitätsgewinn den größten Infrastrukturanpassungskosten gegenüber steht.

abc

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Re: Umstellung der Linie 5 auf Kurz-ULF
« Antwort #35 am: 24. Januar 2021, 22:25:23 »
Wie hoch sind die Mehrkosten breiterer Fahrzeuge und wieviele zusätzliche Fahrgäste können dadurch gewonnen werden?

Diese "Anpassung" wäre dann dieselbe wie bei den Bussen: Errichtung zweier neuer Groß-Remisen im außerstädtischen / niederösterreichischen Industriegebiet, Inkaufnahme langer Einführungs- und Einziehfahrten, entsprechend geringe Flexibilität im Störungsfall, schrittweise Auflassung vorhandener Remisen.

Man sollte dem allerdings entgegensetzen, dass mit längeren Fahrzeugen bei gleicher oder gar weniger Anzahl von Umläufen mehr Fahrgäste befördert werden können - wenn z.B. nur alle 5 statt alle 4 min eine Bahn verkehrt, sinkt der Fahrzeugbedarf (und damit auch der Personalbedarf) um 20 %, und die Fahrgäste bemerken diese minimale Intervalldehnung gar nicht. Wie hoch die Infrastrukturkosten dieser Maßnahme tatsächlich sind, hängt eben auch von der Langfristigkeit der Planung ab: wenn man über Jahre oder Jahrzehnte darauf hinarbeitet, kann man bei Streckensanierungen breitere Gleismittenabstände und längere Haltestelle umsetzen, ohne dass die Zusatzkosten allzu hoch sind.

Und es ist ja nicht so, dass anderswo aus lauter Spaß an der Freude auf längere Fahrzeuge und neue Werkstätten gesetzt wurde.

Tunafish

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Re: Umstellung der Linie 5 auf Kurz-ULF
« Antwort #36 am: 24. Januar 2021, 23:35:15 »
und die Haltestellenabstände auf das U-Bahn-Niveau erhöhen?

Dass die Wiener Straßenbahn an vielen Stellen zu viele Haltestellen hat (und sogar immer wieder neue Haltestellen mit Minimalabstand errichtet werden) ist wohl recht wenig kontrovers.

hema

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Re: Umstellung der Linie 5 auf Kurz-ULF
« Antwort #37 am: 25. Januar 2021, 00:52:52 »

Wie hoch sind die Mehrkosten breiterer Fahrzeuge und wieviele zusätzliche Fahrgäste können dadurch gewonnen werden?
Durch 2+2 Bestuhlung bekommst du mehr Sitzplätze!   ;)

Alte Öffi-Weisheit: Breite bringt Komfort, Länge bringt Kapazität.
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haidi

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Re: Umstellung der Linie 5 auf Kurz-ULF
« Antwort #38 am: 25. Januar 2021, 01:19:05 »
2,65 m sollte in Wien eigentlich überall möglich sein, der T darf/dürfte bei Bedarf ja auch im ganzen Netz fahren! Für 75m-Fahrzeuge müsste man einige Anpassungen machen, wenn man dann noch die Ampeln adaptiert, braucht man keine U-Bahn und spart jede Menge Geld.   :lamp:
Passen die 2,65 m breiten Fahrzeuge auch durch die Tore der (denkmalgeschützten) Hallen?
Wenn man die Straba an die Leistungsfähigkeit der U-Bahn annähern möchte, reicht es neben der Verwendung von extralangen Fahrzeugen die Ampeln zu eliminieren? Müsste man nicht auch die vmax und die Haltestellenabstände auf das U-Bahn-Niveau erhöhen?
Wer will die Straßenbahn an die Leistungsfähigkeit der U-Bahn heranführen?

Es schadet aber sicher nicht, die Leistungsfähigkeit der Straßenbahn mit ein paar einfachen Methoden zu erhöhen. Allein durch um 50% längere Züge kann man die U5 nach Hernals leicht ersetzen. Die Kosten sind in etwa 0,001% der für den Ubahnbau notwendigen. Die Sache würde dem Stadtbudget und dem Budget der Wiener Linien zuträglich sein.
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67er

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Re: Umstellung der Linie 5 auf Kurz-ULF
« Antwort #39 am: 25. Januar 2021, 02:02:13 »
Die Zahlen in dem gezeigten Dokument sind doch völlig aus der Luft gegriffen! Wo sollen 2026 136 Stück Kurzzüge herkommen, wenn es nur 131 gibt? Die Anzahl von 342 Langzügen kann auch nur erreicht werden, wenn man etliche E2 zu den Niederflurzügen zählt, denn 201 Stück ULF und 119 Stück E2 sind 320, auf 342 kommt man mit 22 zusätzlichen Flexitys. Man kann also für jeden ab D 323 gelieferten Zug einen E2 ausmustern (oder den Triebwagen solo behalten, denn man braucht ja auch noch 5 Kurzzüge).

Außerdem ist bei all diesen Überlegungen nicht berücksichtigt, dass es auch ständig Fahrzeuge gibt, die nicht zur Verfügung stehen (planmäßige HW-Aufenthalte oder spontane Schäden). Mit dem vorhandenen und bestellten Wagenpark geht sich das so nie und nimmer aus oder die Zahlen sind schlicht falsch.

Eines glaube ich dem Dokument aber sofort – nämlich die implizite Aussage, dass bis 2026 garantiert keine weitere Neubaustrecke errichtet wird! >:D

Vielleicht haben sie ja 131 kurze ULF, 3 solo E2 (für 119 Triebwagen gibt es nur 116 Beiwagen) und die 2 solo E1 Ring Tram gezählt die bis 2026 da sind  ;D

Klingelfee

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Re: Umstellung der Linie 5 auf Kurz-ULF
« Antwort #40 am: 25. Januar 2021, 07:34:10 »

Es schadet aber sicher nicht, die Leistungsfähigkeit der Straßenbahn mit ein paar einfachen Methoden zu erhöhen. Allein durch um 50% längere Züge kann man die U5 nach Hernals leicht ersetzen. Die Kosten sind in etwa 0,001% der für den Ubahnbau notwendigen. Die Sache würde dem Stadtbudget und dem Budget der Wiener Linien zuträglich sein.

Und das ist eine Milchmädchenrechnung, die sicherlich nicht aufgeht. Jetzt nicht von den Kosten. Aber wo willst du die längeren Garnituren abstellen und warten? Also brauchst du dann auch eine zusätzliche Abstellanlage.

Und was bedeuten auch längere Fahrzeuge? Längerer Intervall zwischen den Fahrzeugen.

Und letztens Du sieht wieder einmal nur die Linie 43, die mit der U5 entlastet werden soll. Die U5 währt aber auch noch andere Knoten an.

Und abschließend sage ich wieder etwas, wofür ich immer wieder verflucht werde.

Ob die U5 ein Erfolg oder Misserfolg wird, kann man erst nach der Eröffnung sagen.

Und ich denke da an die U3 zurück. Nach Eröffnung des ersten Teilstück Volkstheater - Erdberg gab es auch stimmen, dass diese völlig unnötig ist, das hätte eine Straßenbahn auch geschafft. Nach der Verlängerung zum Westbahnhof war man dann aber ganz anderer Meinung
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

haidi

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Re: Umstellung der Linie 5 auf Kurz-ULF
« Antwort #41 am: 25. Januar 2021, 08:05:51 »
Ob die U5 ein Erfolg oder Misserfolg wird, kann man erst nach der Eröffnung sagen.
Genau dieser Satz ist Wahnsinn pur


Es schadet aber sicher nicht, die Leistungsfähigkeit der Straßenbahn mit ein paar einfachen Methoden zu erhöhen. Allein durch um 50% längere Züge kann man die U5 nach Hernals leicht ersetzen. Die Kosten sind in etwa 0,001% der für den Ubahnbau notwendigen. Die Sache würde dem Stadtbudget und dem Budget der Wiener Linien zuträglich sein.

Und das ist eine Milchmädchenrechnung, die sicherlich nicht aufgeht. Jetzt nicht von den Kosten. Aber wo willst du die längeren Garnituren abstellen und warten? Also brauchst du dann auch eine zusätzliche Abstellanlage.

+ Kosten der U5
- Kosten einer Abstellanlage?
- Kosten der längeren Garnituren?
- Kosten der Anpassung der Haltestelleninseln?
= Ersparnis
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Klingelfee

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Re: Umstellung der Linie 5 auf Kurz-ULF
« Antwort #42 am: 25. Januar 2021, 08:08:56 »
Ob die U5 ein Erfolg oder Misserfolg wird, kann man erst nach der Eröffnung sagen.
Genau dieser Satz ist Wahnsinn pur


Es schadet aber sicher nicht, die Leistungsfähigkeit der Straßenbahn mit ein paar einfachen Methoden zu erhöhen. Allein durch um 50% längere Züge kann man die U5 nach Hernals leicht ersetzen. Die Kosten sind in etwa 0,001% der für den Ubahnbau notwendigen. Die Sache würde dem Stadtbudget und dem Budget der Wiener Linien zuträglich sein.

Und das ist eine Milchmädchenrechnung, die sicherlich nicht aufgeht. Jetzt nicht von den Kosten. Aber wo willst du die längeren Garnituren abstellen und warten? Also brauchst du dann auch eine zusätzliche Abstellanlage.

+ Kosten der U5
- Kosten einer Abstellanlage?
- Kosten der längeren Garnituren?
- Kosten der Anpassung der Haltestelleninseln?
= Ersparnis

Ich habe nie behauptet, dass das billiger wäre, als der U-Bahn Bau. Ich zweifle jedoch, ob auf lange Sicht von der Kapazität her nicht doch eine U-Bahn notwendig ist.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

hema

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Re: Umstellung der Linie 5 auf Kurz-ULF
« Antwort #43 am: 25. Januar 2021, 08:13:55 »
Man könnte ja einfach einen Nachtverkehr mit Straßenbahnen machen, dann braucht man sofort 30 Prozent weniger Abstellplatz!   :lamp:
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abc

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Re: Umstellung der Linie 5 auf Kurz-ULF
« Antwort #44 am: 25. Januar 2021, 08:50:08 »
Und das ist eine Milchmädchenrechnung, die sicherlich nicht aufgeht. Jetzt nicht von den Kosten. Aber wo willst du die längeren Garnituren abstellen und warten? Also brauchst du dann auch eine zusätzliche Abstellanlage.

+ Kosten der U5
- Kosten einer Abstellanlage?
- Kosten der längeren Garnituren?
- Kosten der Anpassung der Haltestelleninseln?
= Ersparnis

Ergänzen möchte ich noch, dass auch die U5-Züge ja irgendwo gewartet und abgestellt werden müssen - oder sollen das erweiterte U-Bahn-Netz mit dem gleichen Fahrzeugbestand wie das aktuelle bedient werden? Schon komisch, dass angeblich fehlende Werkstatt- und Abstellkapazitäten gegen die effektivere Nutzung vorhandener Infrastruktur sprechen, aber nicht gegen den milliardenschweren Neubau von Infrastruktur.

Ich habe nie behauptet, dass das billiger wäre, als der U-Bahn Bau. Ich zweifle jedoch, ob auf lange Sicht von der Kapazität her nicht doch eine U-Bahn notwendig ist.

Ah, wenn in 50 Jahren vielleicht eine U-Bahn notwendig ist (wo soll in Hernals eigentlich das Bevölkerungswachstum dafür herkommen?), müssen wir ganz dringend eine U-Bahn planen - und wenn die Straßenbahn schon heute längere Züge bräuchte, ist die Investition in längere Haltestellen und zusätzliche Werkstattkapazitäten völlig undenkbar. Stattdessen modernisiert man notdürftig nochmal ein paar Bahnhöfe, die anderswo schon vor 20 Jahren in Markthallen oder Supermärkte umgewandelt worden wären, weil sie schon damals 30 Jahre aus der Zeit gefallen waren.