Autor Thema: Umstellung der Linie 5 auf Kurz-ULF  (Gelesen 20463 mal)

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Klingelfee

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Re: Umstellung der Linie 5 auf Kurz-ULF
« Antwort #45 am: 25. Januar 2021, 09:05:36 »
Und das ist eine Milchmädchenrechnung, die sicherlich nicht aufgeht. Jetzt nicht von den Kosten. Aber wo willst du die längeren Garnituren abstellen und warten? Also brauchst du dann auch eine zusätzliche Abstellanlage.

+ Kosten der U5
- Kosten einer Abstellanlage?
- Kosten der längeren Garnituren?
- Kosten der Anpassung der Haltestelleninseln?
= Ersparnis

Ergänzen möchte ich noch, dass auch die U5-Züge ja irgendwo gewartet und abgestellt werden müssen - oder sollen das erweiterte U-Bahn-Netz mit dem gleichen Fahrzeugbestand wie das aktuelle bedient werden? Schon komisch, dass angeblich fehlende Werkstatt- und Abstellkapazitäten gegen die effektivere Nutzung vorhandener Infrastruktur sprechen, aber nicht gegen den milliardenschweren Neubau von Infrastruktur.

Ich habe nie behauptet, dass das billiger wäre, als der U-Bahn Bau. Ich zweifle jedoch, ob auf lange Sicht von der Kapazität her nicht doch eine U-Bahn notwendig ist.

Ah, wenn in 50 Jahren vielleicht eine U-Bahn notwendig ist (wo soll in Hernals eigentlich das Bevölkerungswachstum dafür herkommen?), müssen wir ganz dringend eine U-Bahn planen - und wenn die Straßenbahn schon heute längere Züge bräuchte, ist die Investition in längere Haltestellen und zusätzliche Werkstattkapazitäten völlig undenkbar. Stattdessen modernisiert man notdürftig nochmal ein paar Bahnhöfe, die anderswo schon vor 20 Jahren in Markthallen oder Supermärkte umgewandelt worden wären, weil sie schon damals 30 Jahre aus der Zeit gefallen waren.

Die Garnituren der U5 werden zumindest in der ersten Zeit dort abgestellt und gewartet, wo auch jetzt schon U-Bahn Garnituren abgestellt und gewartet werden. Nämlich in Erdberg. Derzeit auch keinerlei neuen Werkstätten für die U-Bahn geplant. Erst bei dem Endausbau der U2 bis Wienerberg ist auch eine neue Halle geplant.

Und ich weiß, dass wir hier in einem Straßenbahnforum sind. Aber es ist herrlich, wie sich einige User hier gegen einen Ausbau des U-Bahn Netz wehren. Ebenso verstehe ich nicht, wieso ihr euch bei der U5 so auf Hernals versteift. Es gibt noch andere Stadtteile, die die U5 anfährt.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

abc

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Re: Umstellung der Linie 5 auf Kurz-ULF
« Antwort #46 am: 25. Januar 2021, 09:21:10 »
Die Garnituren der U5 werden zumindest in der ersten Zeit dort abgestellt und gewartet, wo auch jetzt schon U-Bahn Garnituren abgestellt und gewartet werden. Nämlich in Erdberg. Derzeit auch keinerlei neuen Werkstätten für die U-Bahn geplant. Erst bei dem Endausbau der U2 bis Wienerberg ist auch eine neue Halle geplant.

Man hat also bei der Planung der U-Bahn-Werkstattkapazitäten gut vier Jahrzehnte in die Zukunft gedacht - und bei der Straßenbahn soll das noch nicht mal zwei Jahrzehnte möglich sein?

Und ich weiß, dass wir hier in einem Straßenbahnforum sind. Aber es ist herrlich, wie sich einige User hier gegen einen Ausbau des U-Bahn Netz wehren. Ebenso verstehe ich nicht, wieso ihr euch bei der U5 so auf Hernals versteift. Es gibt noch andere Stadtteile, die die U5 anfährt.

Ich wäre größter Fan der U-Bahn, wenn es eine seriöse, öffentich verfügbare und Alternativen thematisierende Kosten-Nutzen-Untersuchung gäbe, in der das U-Bahn-Kreuz sich als effektivste und effizienste Maßnahme zur Erreichung fest definierter Ziele herausstellt.

So scheint es so, dass man Milliarden für die U-Bahn rausschleudert, während man das Bim-Netz verfallen lääst. Es ist inzwischen in einem derart erbärmlichen Zustand, dass mehrmals wöchentlich irgendwo die Einstellung des Betriebs wegen Gleisschäden erfolgt.

Angeblich will man mit dem Linienkreuz die am stärksten belasteten U-Bahn-Abschnitte entlasten - dass das ausgerechnet jene Abschnitte sind, in denen die U-Bahn auch den Kurzstreckenverkehr übernehmen muss, weil oberirdisch das Angebot zusammengestrichen wurde, daran denkt niemand. Und die U5 geht halt völlig an den Problemen der Verkehrspolitik vorbei: der Autoanteil ist in innenstadtfernen und bei tangentialen Verbindungen besonders hoch. Wie wird die U5 geführt? Als Radiallinie in innenstadtnahe Stadtteile.

haidi

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Re: Umstellung der Linie 5 auf Kurz-ULF
« Antwort #47 am: 25. Januar 2021, 09:43:32 »
+ Kosten der U5
- Kosten einer Abstellanlage?
- Kosten der längeren Garnituren?
- Kosten der Anpassung der Haltestelleninseln?
= Ersparnis

Ich habe nie behauptet, dass das billiger wäre, als der U-Bahn Bau. Ich zweifle jedoch, ob auf lange Sicht von der Kapazität her nicht doch eine U-Bahn notwendig ist.
So lange der Geist von Schöffel noch nachwirkt, lässt sich in Hernals die Bevölkerungszahl nicht ausreichend erhöhen. Wenns dem Wienerwald an den Kragen geht, dann wird eine U5 notwendig sein.
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

38ger

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Re: Umstellung der Linie 5 auf Kurz-ULF
« Antwort #48 am: 25. Januar 2021, 12:10:22 »
Ob die U5 ein Erfolg oder Misserfolg wird, kann man erst nach der Eröffnung sagen.
Genau dieser Satz ist Wahnsinn pur


Es schadet aber sicher nicht, die Leistungsfähigkeit der Straßenbahn mit ein paar einfachen Methoden zu erhöhen. Allein durch um 50% längere Züge kann man die U5 nach Hernals leicht ersetzen. Die Kosten sind in etwa 0,001% der für den Ubahnbau notwendigen. Die Sache würde dem Stadtbudget und dem Budget der Wiener Linien zuträglich sein.

Und das ist eine Milchmädchenrechnung, die sicherlich nicht aufgeht. Jetzt nicht von den Kosten. Aber wo willst du die längeren Garnituren abstellen und warten? Also brauchst du dann auch eine zusätzliche Abstellanlage.

+ Kosten der U5
- Kosten einer Abstellanlage?
- Kosten der längeren Garnituren?
- Kosten der Anpassung der Haltestelleninseln?
= Ersparnis

Ich habe nie behauptet, dass das billiger wäre, als der U-Bahn Bau. Ich zweifle jedoch, ob auf lange Sicht von der Kapazität her nicht doch eine U-Bahn notwendig ist.

Naja, entweder sie ist jetzt schon notwendig, oder sie ist es auch in 50 Jahren nicht. Es sei denn man baut ordentlich in den Wienerwald rein, ein Szenario, dass ich mir persönlich aber nicht vorstellen will!
Bis Hernals lässt sich nicht wirklich nachverdichten, Dachbodenausbauten mal abgesehen - und der weitere Einzugsbereich nach Neuwaldegg und darüber hinaus ist überwiegend Wienerwald. Wenn man nicht auf die absurde Idee kommt Kleingartensiedlungen in mehrstöckiges Wohngebiet umzuwidmen, dann seh ich da kein nennenswertes Wachstumspotential wie im Süden oder Osten von Wien.

Und das, was an der U5 der große Witz ist, ist ja, dass sie in der ersten Etappe nur bis Frankhplatz fahren soll. In der Variante hat sie quasi keinen Verkehrswert. Wenn sie dann in ferner Zukunft vielleicht von Hernals bis zumindest Rennweg fahren sollte sieht das wohl anders aus, wobei mEn Hernals keinesfalls ein Frequenzbringer wie Reumannplatz, Kagran, Simmering, Heiligenstadt oder Floridsdorf sein wird. Der erste wirkliche Frequenzbringer wäre dann wohl der Arne-Carlsson-Park, wobei ich mir sehr schwer tu das Potenzial von Michelbeuern abzuschätzen.

FRAGE - Ist das tatsächlich schon fix, dass es keine zusätzlichen Abstellhallen geben soll bis die U2 bis zum Wienerberg kommt? Nämlich vor dem Hintergrund, dass die U5 ja nicht nur bis Elterleinplatz, sondern gleich bis Hernals fahren soll - und so wie ich die WL einschätze auch noch mit einer Station bei der Wattgasse (deren Notwendigkeit man, wenn der 43er weiterbesteht ja doch in Frage stellen darf). Oder soll der Wienerbergast sowieso vor der Hernalser Ast kommen? (letzteres fände ich ja eher absurd vor dem Hintergrund, dass die U5 zum Frankhplatz kaum Verkehrswert hat und die Führung bis zum Arne-Carlsson-Park auch für die Entlastung der Ringlinien wichtig wäre.
Wie steht es eigentlich um den Ausbau in Hütteldorf, wollte man dort nicht auch noch Abstellgleise schaffen, oder war das ausschließlich ein Ausbau der Wendeanlage?

Katana

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Re: Umstellung der Linie 5 auf Kurz-ULF
« Antwort #49 am: 25. Januar 2021, 22:57:21 »
2,65 m sollte in Wien eigentlich überall möglich sein, der T darf/dürfte bei Bedarf ja auch im ganzen Netz fahren! Für 75m-Fahrzeuge müsste man einige Anpassungen machen, wenn man dann noch die Ampeln adaptiert, braucht man keine U-Bahn und spart jede Menge Geld.   :lamp:
Passen die 2,65 m breiten Fahrzeuge auch durch die Tore der (denkmalgeschützten) Hallen?
Wenn man die Straba an die Leistungsfähigkeit der U-Bahn annähern möchte, reicht es neben der Verwendung von extralangen Fahrzeugen die Ampeln zu eliminieren? Müsste man nicht auch die vmax und die Haltestellenabstände auf das U-Bahn-Niveau erhöhen?
Wer will die Straßenbahn an die Leistungsfähigkeit der U-Bahn heranführen?
Das hat hema implizit gemacht.


Man könnte ja einfach einen Nachtverkehr mit Straßenbahnen machen, dann braucht man sofort 30 Prozent weniger Abstellplatz!   :lamp:
Seit der Abschaffung des 1. Mai könnte man darüber nachdenken.  :)


Ich wäre größter Fan der U-Bahn, wenn es eine seriöse, öffentich verfügbare und Alternativen thematisierende Kosten-Nutzen-Untersuchung gäbe, in der das U-Bahn-Kreuz sich als effektivste und effizienste Maßnahme zur Erreichung fest definierter Ziele herausstellt.
Die Kosten-Nutzen-Rechnung dürfte ähnlich nachvollziehbar oder angreifbar sein wie eine zur Errichtung von neuen Parks. In beiden Fällen müssten die messbaren und die empfundenen Vorteile für die Bevölkerung einfließen. Jeder will schnell(er) von A nach B kommen. Und wie wir wissen, wird die Geschwindigkeit subjektiv empfunden. Da hat es doch die Diskussion gegeben, dass die Fahrt von Hietzing zum Westbahnhof mit U4 und U6 als kürzer empfunden wird als die objektiv kürzere mit dem 60er.

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Re: Umstellung der Linie 5 auf Kurz-ULF
« Antwort #50 am: 25. Januar 2021, 23:33:08 »
Die Kosten-Nutzen-Rechnung dürfte ähnlich nachvollziehbar oder angreifbar sein wie eine zur Errichtung von neuen Parks. In beiden Fällen müssten die messbaren und die empfundenen Vorteile für die Bevölkerung einfließen. Jeder will schnell(er) von A nach B kommen. Und wie wir wissen, wird die Geschwindigkeit subjektiv empfunden. Da hat es doch die Diskussion gegeben, dass die Fahrt von Hietzing zum Westbahnhof mit U4 und U6 als kürzer empfunden wird als die objektiv kürzere mit dem 60er.

Und weil das Gewackle der U-Bahn subjektiv als "rasend schnell" im Vergleich zum Oberflächenverkehrsmittel empfunden wird, betonieren wir eine Milliarde in den Boden? Im innerstädtischen Bereich ist man praktisch überall langsamer als 1970 unterwegs, wenn man das damalige Netz als Referenz nimmt! (Stephansplatz - Großfeldsiedlung ist natürlich heute deutlich schneller, aber die U2/5 beschleunigt fast keine heute typische Relation)
Harald A. Jahn, www.tramway.at

abc

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Re: Umstellung der Linie 5 auf Kurz-ULF
« Antwort #51 am: 26. Januar 2021, 07:01:33 »
Ich wäre größter Fan der U-Bahn, wenn es eine seriöse, öffentich verfügbare und Alternativen thematisierende Kosten-Nutzen-Untersuchung gäbe, in der das U-Bahn-Kreuz sich als effektivste und effizienste Maßnahme zur Erreichung fest definierter Ziele herausstellt.
Die Kosten-Nutzen-Rechnung dürfte ähnlich nachvollziehbar oder angreifbar sein wie eine zur Errichtung von neuen Parks. In beiden Fällen müssten die messbaren und die empfundenen Vorteile für die Bevölkerung einfließen. Jeder will schnell(er) von A nach B kommen. Und wie wir wissen, wird die Geschwindigkeit subjektiv empfunden. Da hat es doch die Diskussion gegeben, dass die Fahrt von Hietzing zum Westbahnhof mit U4 und U6 als kürzer empfunden wird als die objektiv kürzere mit dem 60er.

Eine Kosten-Nutzen-Rechnung betrachtet nicht die Auswirkungen auf die Reisezeit für jede/n einzelne/n Bürger/in, sondern die gesamtstädtischen Auswirkungen einer Maßnahme und ihrer Alternativen - im positiven wie im negativen, um sie dann gegenüberzustellen.

Das setzt natürlich auch konkret formulierte Ziele voraus. Im Falle des U-Bahn-Kreuzes wird übrigens allenfalls am Rande mit kürzeren Reisezeiten argumentiert, sondern mit einer Entlastung besonders stark nachgefragten Streckenabschnitte aller WL-Verkehrsträger; auch die Verlagerung von MIV-Anteilen hin zum Umweltverbund ist ein Argument, dem ja sogar um den Jahreswechsel rum eine Plakatkampagne gewidmet wurde (wenn auch indirekt, über den Hebel Klimaschutz).

Nun fällt halt bei den besonders stark belasteten U-Bahn-Abschnitten auf, dass es just die sind, die in hohem Maße Kurzstreckenverkehr mit übernehmen müssen, weil es keine parallelen "kleinräumigeren" öffentlichen Verkehrsmittel gibt und/oder die Fahrradwege eine absolute Zumutung sind. Der 13A ließe sich auf Straßenbahnen umstellen, für 6er und 18er längere Züge beschaffen, die U6 zusätzlich durch eine S-Bahn-Linie zwischen Vororte-Bahn und Meidling entlasten. Eine seriös arbeitende Stadtregierung würde diese Alternativen untersuchen (z.T. auch nur einzelne), messen, zu wie viel Prozent sie das Ziel erreichen und natürlich auch die Kosten dafür berücksichtigen (wenn eine Maßnahme nur 80 % der Ziele des U-Bahn-Baus erreicht, aber nur 20 % kostet, wäre sie dennoch überlegenswert) - und das ganze veröffentlichen. Sicher werden nur wenige eine pdf mit dreistelliger Seitenzahl und viel Fachsprache lesen, aber allein der Umstand, dass sie es tun könnten, dürfte für einen großen Qualitätssprung in der Abwägung zwischen den Alternativen sorgen.

Analog würde eine seriös arbeitende Stadtregierung das gleiche auf den Modal Split bezogen tun. Welche Auswirkungen auf den Modal Split erhofft man sich? Welche flankierenden Maßnahmen sind dafür notwendig? Wenn man nämlich einfach nur U-Bahnen baut, an der Oberfläche aber einfach alles so lässt, wie es ist, wird mittelfristig allenfalls Verkehr induziert, aber sicher keiner auf die Öffis verlagert. Die Kapazitäten auf der Straße, die durch Umsteigende zur U-Bahn gewonnen werden, füllen sich innerhalb weniger Jahre wieder, wenn man nichts tut. Und was ist dann gewonnen?

Und weil das Gewackle der U-Bahn subjektiv als "rasend schnell" im Vergleich zum Oberflächenverkehrsmittel empfunden wird, betonieren wir eine Milliarde in den Boden? Im innerstädtischen Bereich ist man praktisch überall langsamer als 1970 unterwegs, wenn man das damalige Netz als Referenz nimmt! (Stephansplatz - Großfeldsiedlung ist natürlich heute deutlich schneller, aber die U2/5 beschleunigt fast keine heute typische Relation)

Richtig - zum einen hat ja das wahrscheinlich langsamste Straßenbahnnetz Mitteleuropas noch einiges an Beschleunigungspotential, und zum anderen zählt eben die Zeit von Tür zu Tür. Ich habe vor einiger Zeit im südlichen Stuwerviertel gewohnt - wenn ich zum Stubentor wollte, musste ich eine Station U-Bahn, eine Station S-Bahn und eine Station U-Bahn fahren (alternativ konnte ich die beiden U-Bahn-Abschnitte auch durch Fußwege ersetzen) - dass soll schneller und bequemer als eine durchgehende Straßenbahn sein, zumal bei fehlgeplanten Umsteigestationen wie dem Praterstern?

Es sollte halt in Wien mal ankommen, dass U-Bahnen eine andere Aufgabe haben als Straßenbahnen und Busse. Sie sind eine großartige Ergänzung zu deren Netz, gerade auf langen Strecken, aber eben kein Ersatz.

Katana

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Re: Umstellung der Linie 5 auf Kurz-ULF
« Antwort #52 am: 26. Januar 2021, 07:58:56 »
Die Kosten-Nutzen-Rechnung dürfte ähnlich nachvollziehbar oder angreifbar sein wie eine zur Errichtung von neuen Parks. In beiden Fällen müssten die messbaren und die empfundenen Vorteile für die Bevölkerung einfließen. Jeder will schnell(er) von A nach B kommen. Und wie wir wissen, wird die Geschwindigkeit subjektiv empfunden. Da hat es doch die Diskussion gegeben, dass die Fahrt von Hietzing zum Westbahnhof mit U4 und U6 als kürzer empfunden wird als die objektiv kürzere mit dem 60er.

Und weil das Gewackle der U-Bahn subjektiv als "rasend schnell" im Vergleich zum Oberflächenverkehrsmittel empfunden wird, betonieren wir eine Milliarde in den Boden? Im innerstädtischen Bereich ist man praktisch überall langsamer als 1970 unterwegs, wenn man das damalige Netz als Referenz nimmt! (Stephansplatz - Großfeldsiedlung ist natürlich heute deutlich schneller, aber die U2/5 beschleunigt fast keine heute typische Relation)
Wenn man eine Kosten-Nutzen-Rechnung anstellt, muss man auch die Zufriedenheit der Bürger einbeziehen. Egal, ob sie positiv oder negativ ist. Die gefühlte Geschwindigkeit wird dabei genauso eine Rolle spielen, wie es z.B. die gefühlte Sicherheit tut, die durch Überwachungskameras, egal wo,  vermittelt wird.

abc

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Re: Umstellung der Linie 5 auf Kurz-ULF
« Antwort #53 am: 26. Januar 2021, 08:09:08 »
Die Kosten-Nutzen-Rechnung dürfte ähnlich nachvollziehbar oder angreifbar sein wie eine zur Errichtung von neuen Parks. In beiden Fällen müssten die messbaren und die empfundenen Vorteile für die Bevölkerung einfließen. Jeder will schnell(er) von A nach B kommen. Und wie wir wissen, wird die Geschwindigkeit subjektiv empfunden. Da hat es doch die Diskussion gegeben, dass die Fahrt von Hietzing zum Westbahnhof mit U4 und U6 als kürzer empfunden wird als die objektiv kürzere mit dem 60er.

Und weil das Gewackle der U-Bahn subjektiv als "rasend schnell" im Vergleich zum Oberflächenverkehrsmittel empfunden wird, betonieren wir eine Milliarde in den Boden? Im innerstädtischen Bereich ist man praktisch überall langsamer als 1970 unterwegs, wenn man das damalige Netz als Referenz nimmt! (Stephansplatz - Großfeldsiedlung ist natürlich heute deutlich schneller, aber die U2/5 beschleunigt fast keine heute typische Relation)
Wenn man eine Kosten-Nutzen-Rechnung anstellt, muss man auch die Zufriedenheit der Bürger einbeziehen. Egal, ob sie positiv oder negativ ist. Die gefühlte Geschwindigkeit wird dabei genauso eine Rolle spielen, wie es z.B. die gefühlte Sicherheit tut, die durch Überwachungskameras, egal wo,  vermittelt wird.

An der kann man allerdings auch arbeiten, indem man die Straßenbahn endlich aufwertet, damit sie eben nicht mehr als langsam wahrgenommen wird, und durch Marketing. Oder hältst Du 1-2 Milliarden Euro für einen angemessen Preis für die Zufriedenheit? (Das wäre übrigens auch ein Argumentationsansatz: "Als Politikerin bin ich für das Budget verantwortlich." Das wäre natürlich aus Sicht eines Politikers oder einer Politikerin natürlich deutlich komplexer als das Verteilen von Freibier auf Kosten anderer.)

Bhf_Breitensee

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Re: Umstellung der Linie 5 auf Kurz-ULF
« Antwort #54 am: 26. Januar 2021, 16:19:52 »
Man hat es in den letzten Jahren vermieden, die Linie 5 parallel zur Wiener elektrischen Stadtbahn U6  durch mehr Tempo und Auflassung von 1-2 Haltestellen attraktiver zu machen. Dies gilt auch für die anderen Abschnitte. 14,3km/h bei einem durchschnittlichen Hast.abstand von 370m entspricht nicht europ. Niveau! Somit verwundert ein A/A1-Einsatz kaum.

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Re: Umstellung der Linie 5 auf Kurz-ULF
« Antwort #55 am: 26. Januar 2021, 16:33:05 »
Man hat es in den letzten Jahren vermieden, die Linie 5 parallel zur Wiener elektrischen Stadtbahn U6  durch mehr Tempo und Auflassung von 1-2 Haltestellen attraktiver zu machen. Dies gilt auch für die anderen Abschnitte. 14,3km/h bei einem durchschnittlichen Hast.abstand von 370m entspricht nicht europ. Niveau! Somit verwundert ein A/A1-Einsatz kaum.

Da hätte man den 5er (wie übrigens schon oft vorgesehen) zwischen Josefstädter Straße und Westbahnhof gleich einstellen können. Mir scheint, du verstehst den Unterschied zwischen Straßenbahn und U-Bahn nicht.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

abc

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Re: Umstellung der Linie 5 auf Kurz-ULF
« Antwort #56 am: 26. Januar 2021, 17:15:37 »
Man hat es in den letzten Jahren vermieden, die Linie 5 parallel zur Wiener elektrischen Stadtbahn U6  durch mehr Tempo und Auflassung von 1-2 Haltestellen attraktiver zu machen. Dies gilt auch für die anderen Abschnitte. 14,3km/h bei einem durchschnittlichen Hast.abstand von 370m entspricht nicht europ. Niveau! Somit verwundert ein A/A1-Einsatz kaum.

Die paar Sekunden, die man spart, würde man hinterher länger an der nächsten Ampel warten. Längere Fußwege zur Bahn, damit diese dann nicht schneller ist - super!

haidi

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Re: Umstellung der Linie 5 auf Kurz-ULF
« Antwort #57 am: 26. Januar 2021, 17:16:30 »
2,65 m sollte in Wien eigentlich überall möglich sein, der T darf/dürfte bei Bedarf ja auch im ganzen Netz fahren! Für 75m-Fahrzeuge müsste man einige Anpassungen machen, wenn man dann noch die Ampeln adaptiert, braucht man keine U-Bahn und spart jede Menge Geld.   :lamp:
Passen die 2,65 m breiten Fahrzeuge auch durch die Tore der (denkmalgeschützten) Hallen?
Wenn man die Straba an die Leistungsfähigkeit der U-Bahn annähern möchte, reicht es neben der Verwendung von extralangen Fahrzeugen die Ampeln zu eliminieren? Müsste man nicht auch die vmax und die Haltestellenabstände auf das U-Bahn-Niveau erhöhen?
Wer will die Straßenbahn an die Leistungsfähigkeit der U-Bahn heranführen?
Das hat hema implizit gemacht.
Nun, verstehend lesen bildet.
Hema hat gesagt, dass man sich mit entsprechenden Material derzeit überlastete Straßenbahnstrecken auf Strecken, die von den Fahrgastzahlen nicht Ubahn-tauglich sind, den unnötigen und teuren Ausbau zur Ubahn ersparen würde.
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

Tunafish

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Re: Umstellung der Linie 5 auf Kurz-ULF
« Antwort #58 am: 27. Januar 2021, 13:38:39 »
Die paar Sekunden, die man spart, würde man hinterher länger an der nächsten Ampel warten. Längere Fußwege zur Bahn, damit diese dann nicht schneller ist - super!

Oder aber man fährt durch die nächste Ampel durch, weil man die Grünphase noch erwischt. Dieses Argument finde ich nicht stichhaltig, und natürlich sind die teilweise sehr kurzen Haltestellenabstände ein wichtiger Faktor für die Wahrnehmung der Straßenbahn als "langsam". Beim Bus gibt es genauso an vielen Stellen sehr kurze Haltstellenabstände.

Tunafish

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Re: Umstellung der Linie 5 auf Kurz-ULF
« Antwort #59 am: 27. Januar 2021, 13:44:02 »
Da hätte man den 5er (wie übrigens schon oft vorgesehen) zwischen Josefstädter Straße und Westbahnhof gleich einstellen können. Mir scheint, du verstehst den Unterschied zwischen Straßenbahn und U-Bahn nicht.

Ich denke der Wunsch nach der U-Bahn zeigt ganz gut, dass die Fahrgäste schnelleres Vorankommen übermäßig vielen Haltestellen vorziehen. Eine Straßenbahn muss nicht langsam sein, das können viele andere Städte (wo die Umläufe existierender Linien nicht immer länger werden) wesentlich besser.