Tramwayforum

Allgemeines => Viennensia => Thema gestartet von: N1 am 10. Oktober 2022, 22:33:14

Titel: Historische Ampelformen
Beitrag von: N1 am 10. Oktober 2022, 22:33:14
Um wieder zum Thema zurückzukommen: Die letzte Haltestelle mit emaillierten Metallschild und Wien-Wappen befand sich in der Raffaelschleife beim Wallensteinplatz. Diese gab es noch bis ins Jahr 2005!
Sie war - meiner Erinnerung nach - aber damals schon lange ein Einzelstück. Ich glaub, bereits im Jahr 2000 gab es sonst keine weitere mehr im ganzen Netz.
Beim D-Wagen, Haltestelle Grinzinger Straße, gab es sie recht lange, ich glaub, bis gegen Ende der 90er-Jahre. ??? Auf jeden Fall ist mir bereits während ihres Vorhandenseins aufgefallen, dass es von dieser Gattung nicht mehr allzu viele gibt. Auch sehr lange hat sich dort übrigens die klobige Ursprungsvariante der bis in die jüngere Vergangenheit üblichen "eckigen" Fußgängerampeln gehalten.
Titel: Re: Historische Ampelformen
Beitrag von: floschwarz am 11. Oktober 2022, 09:22:39
Beim D-Wagen, Haltestelle Grinzinger Straße, gab es sie recht lange, ich glaub, bis gegen Ende der 90er-Jahre. ??? Auf jeden Fall ist mir bereits während ihres Vorhandenseins aufgefallen, dass es von dieser Gattung nicht mehr allzu viele gibt. Auch sehr lange hat sich dort übrigens die klobige Ursprungsvariante der bis in die jüngere Vergangenheit üblichen "eckigen" Fußgängerampeln gehalten.

Die hellgrauen mit den kleineren Gläsern?
Glaub bei der Börsekreuzung gabs die auch recht lange.

Mittlerweile sind ja selbst die Nachfolger (ohne LED, Gläser in Farbe, Maxerl in Schwarz) schon selten. Die bei de 37er/38er-Station Canisiusgasse fällt mir da grad noch ein
Titel: Re: Historische Ampelformen
Beitrag von: 95B am 11. Oktober 2022, 09:29:06
Mittlerweile sind ja selbst die Nachfolger (ohne LED, Gläser in Farbe, Maxerl in SchwarzWeiß) schon selten.

;)
Titel: Re: Historische Ampelformen
Beitrag von: floschwarz am 11. Oktober 2022, 14:37:19
ah natürlich  ^-^
Titel: Re: Historische Ampelformen
Beitrag von: N1 am 11. Oktober 2022, 14:51:41
Von den klobigen Fußgängerampeln gab es mindestens zwei Ausführungen: eine besonders klobige Urvariante aus den 50ern, die irgendwo in den Unweiten des Forums fotografisch festgehalten zu finden ist, und eine nicht ganz so klobige, auf die ich mich bezogen habe. Von den späteren eckigen Ampeln gab bzw. gibt es meines Wissens nach drei Ausführungen: ockerbraun-schwarz (rechts (https://www.google.com/maps/@48.2180647,16.3648721,3a,72y,329.09h,91.69t/data=!3m6!1e1!3m4!1sCf0av994bb9CdIXkieFW_A!2e0!7i16384!8i8192)), schwarz (selber Link, links) und die nur mehr selten zur Ausführung gelangte LED-Variante (https://www.google.com/maps/@48.2546929,16.366959,3a,15y,347.3h,89.96t/data=!3m6!1e1!3m4!1ssOFd7xz3uv2BeeJmRVy0vA!2e0!7i16384!8i8192). Leider wird auf derlei lokale Besonderheiten – wie auch bei der Haltestelle neu – nunmehr keine Rücksicht genommen, weshalb die rezenten Modelle genauso gut in Deutschland stehen könnten.
Titel: Re: Historische Ampelformen
Beitrag von: 95B am 11. Oktober 2022, 16:08:43
Von den späteren eckigen Ampeln gab bzw. gibt es meines Wissens nach drei Ausführungen: ockerbraun-schwarz (rechts (https://www.google.com/maps/@48.2180647,16.3648721,3a,72y,329.09h,91.69t/data=!3m6!1e1!3m4!1sCf0av994bb9CdIXkieFW_A!2e0!7i16384!8i8192)), schwarz (selber Link, links) und die nur mehr selten zur Ausführung gelangte LED-Variante (https://www.google.com/maps/@48.2546929,16.366959,3a,15y,347.3h,89.96t/data=!3m6!1e1!3m4!1ssOFd7xz3uv2BeeJmRVy0vA!2e0!7i16384!8i8192).

Das Ockerbraun ist in meinen Augen ein vergilbt-verwittertes Grau. Ähnliche Farbvarianten bzw. Verfärbungen sind auch bei den einstmals hellgrauen Kabeltassen entlang der U-Bahn zu beobachten.
Titel: Re: Historische Ampelformen
Beitrag von: martin8721 am 11. Oktober 2022, 19:11:37
Von den späteren eckigen Ampeln gab bzw. gibt es meines Wissens nach drei Ausführungen: ockerbraun-schwarz (rechts (https://www.google.com/maps/@48.2180647,16.3648721,3a,72y,329.09h,91.69t/data=!3m6!1e1!3m4!1sCf0av994bb9CdIXkieFW_A!2e0!7i16384!8i8192)), schwarz (selber Link, links) und die nur mehr selten zur Ausführung gelangte LED-Variante (https://www.google.com/maps/@48.2546929,16.366959,3a,15y,347.3h,89.96t/data=!3m6!1e1!3m4!1ssOFd7xz3uv2BeeJmRVy0vA!2e0!7i16384!8i8192).

Bei der Schnellbahnstation Atzgersdorf gibt auch eine ältere Variante in grau (https://www.google.com/maps/place/Gatterederstra%C3%9Fe+24,+1230+Wien/@48.147917,16.2889436,3a,37.5y,184.55h,84.69t/data=!3m6!1e1!3m4!1sKWwXndyBTa2gB73mjWyCow!2e0!7i16384!8i8192!4m5!3m4!1s0x476da89dac2852d5:0x4af7a767758b9f36!8m2!3d48.1479965!4d16.2885814). Diese Form gab es in den 80ern zuhauf.
Titel: Re: Historische Ampelformen
Beitrag von: Oskar am 11. Oktober 2022, 21:05:33
Off topic, aber es passt jetzt grad dazu und ich frage mich das schon seit langer Zeit: Ich beobachte immer wieder, dass ohne ersichtlichen Grund Ampelanlagen, die nicht besonders alt zu sein scheinen, komplett erneuert werden. Zuletzt zb an der Kreuzung Mariahilfer/Rustengasse/Dadlergasse, gestern gesehen an Flurschütz/Aßmayer/Wilhelmstraße. An ersterer Kreuzung wurden sogar die zugehörigen Pfosten etwas versetzt, samt Aufgraben der Gehsteige für die Kabel - ebenfalls ohne ersichtlichen Grund... Weiß jemand, das da dahinterstecken könnte? Das muss doch saumäßig viel Geld kosten für Null Wirkung. Wenn eine Anlage umprogrammiert werden soll, braucht man bestenfalls zusätzliche Kammern, etwa einen Rechtsabbiegepfeil, aber man muss nicht ALLES austauschen. Sieht irgendwie nach Arbeitsbeschaffung aus...

Wenn die WL ihre Gleise immer so frühzeitig auswechseln würden, gäbe es keine einzige Langsamfahrstelle in Wien! (Kurve zum Thema Tramway gekratzt...)

Bei Bedarf bitte einen neuen Thread draus machen!
Titel: Re: Historische Ampelformen
Beitrag von: 38ger am 11. Oktober 2022, 22:10:58
Vermutlich Umstellung auf LED?
Titel: Re: Historische Ampelformen
Beitrag von: N1 am 11. Oktober 2022, 22:32:55
Bei der Schnellbahnstation Atzgersdorf gibt auch eine ältere Variante in grau (https://www.google.com/maps/place/Gatterederstra%C3%9Fe+24,+1230+Wien/@48.147917,16.2889436,3a,37.5y,184.55h,84.69t/data=!3m6!1e1!3m4!1sKWwXndyBTa2gB73mjWyCow!2e0!7i16384!8i8192!4m5!3m4!1s0x476da89dac2852d5:0x4af7a767758b9f36!8m2!3d48.1479965!4d16.2885814). Diese Form gab es in den 80ern zuhauf.
Danke! Diese Ausführung war mir bis dato nicht bekannt.

Ich beobachte immer wieder, dass ohne ersichtlichen Grund Ampelanlagen, die nicht besonders alt zu sein scheinen, komplett erneuert werden.[...] Weiß jemand, das da dahinterstecken könnte?
Ich glaube, das wurde mal an anderer Stelle hier im Forum mit der Ampelsteuerung erklärt.
Titel: Re: Historische Ampelformen
Beitrag von: floschwarz am 11. Oktober 2022, 22:39:05
Na wenn wir schon OT sind, hier gibt's viele historische Ampeln: https://mediawien-film.at/film/38/  :)
Titel: Re: Historische Ampelformen
Beitrag von: N1 am 11. Oktober 2022, 23:13:50
Na wenn wir schon OT sind, hier gibt's viele historische Ampeln: https://mediawien-film.at/film/38/  :)
Sehr interessant: Bei uns in Wien gab es einmal MIV-Ampeln mit diesen Kristallglaseln, die ich als Kind (Jahrgang 1983) immer etwas unscharf mit "gibt's nur am Land" assoziiert habe. Die Oberflächenstruktur der Wiener Ampelglaseln entsprach hingegen bis zur LED-Ära konzentrischen Kreisen. Auch hatten die Ampeln "am Land" stets eine Art Fade-out, während die Wiener Ampeln stets ziemlich abrupt aufleuchteten. Dort gibt's übrigens noch heute als Distinktionsmerkmal diese kleinen, im Vergleich zu ihren Wiener Pendants auch weniger regelmäßig geformten Randsteine.

Ähm, ja, mehr OT fällt mir jetzt eh nicht mehr ein. Tschuldigung!
Titel: Re: Historische Ampelformen
Beitrag von: benkda01 am 11. Oktober 2022, 23:33:13
Auch hatten die Ampeln "am Land" stets eine Art Fade-out
Solch eine Anlage hat es bis vor ungefähr zwei Jahren noch im Ortskern von Traiskirchen gegeben (auch mit dem schönen goldenen Gehäuse). Kennt jemand eine heute noch bestehende Anlage?
Titel: Re: Historische Ampelformen
Beitrag von: haidi am 11. Oktober 2022, 23:45:20
Na wenn wir schon OT sind, hier gibt's viele historische Ampeln: https://mediawien-film.at/film/38/  :)
Sehr interessant: Bei uns in Wien gab es einmal MIV-Ampeln mit diesen Kristallglaseln, die ich als Kind (Jahrgang 1983) immer etwas unscharf mit "gibt's nur am Land" assoziiert habe. Die Oberflächenstruktur der Wiener Ampelglaseln entsprach hingegen bis zur LED-Ära konzentrischen Kreisen. Auch hatten die Ampeln "am Land" stets eine Art Fade-out, während die Wiener Ampeln stets ziemlich abrupt aufleuchteten.
Die Ampeln hatten früher (40 Jahre oder so) Probleme mit der Sonne, wenn die der Autofahrer im Rücken hatte. da war oft schwer  zu erkennen, welche Farbe gerade leuchtetet. Die Struktur der Ampelgläser dürfte das einstrahlende Sonnenlicht gestreut haben und damit die Reflexion des Sonnenlichtes vermindert haben, sodass man leichter sah, welche Farbei aktiv ist.

Fadeout könnte die Lebensdauer der Lampen erhöht haben.
Titel: Re: Historische Ampelformen
Beitrag von: WIENTAL DONAUKANAL am 12. Oktober 2022, 00:38:13
Na wenn wir schon OT sind, hier gibt's viele historische Ampeln: https://mediawien-film.at/film/38/  :)
Sehr interessant: Bei uns in Wien gab es einmal MIV-Ampeln mit diesen Kristallglaseln, die ich als Kind (Jahrgang 1983) immer etwas unscharf mit "gibt's nur am Land" assoziiert habe. Die Oberflächenstruktur der Wiener Ampelglaseln entsprach hingegen bis zur LED-Ära konzentrischen Kreisen. Auch hatten die Ampeln "am Land" stets eine Art Fade-out, während die Wiener Ampeln stets ziemlich abrupt aufleuchteten.
Die Ampeln hatten früher (40 Jahre oder so) Probleme mit der Sonne, wenn die der Autofahrer im Rücken hatte. da war oft schwer  zu erkennen, welche Farbe gerade leuchtetet. Die Struktur der Ampelgläser dürfte das einstrahlende Sonnenlicht gestreut haben und damit die Reflexion des Sonnenlichtes vermindert haben, sodass man leichter sah, welche Farbei aktiv ist.

Fadeout könnte die Lebensdauer der Lampen erhöht haben.

Probleme mit der Sonne hatten die Signale mit Spinnenprismengläser. Abhilfe brachten dann die Fresnel oder Stufenprismengläser, die das Licht bündelten.
Die in Wien verwendeten Glühlampen zu 70 Watt hatten einen abgeflachten Glaskolben und einen verstärkte Glühwendel. Gegenüber den handelsüblichen Glühbirnen hatten sie weniger Lichtausbeute, aber eine deutlich längere Lebensdauer. Die in Fussgängersignalen verwendeten Farbnoppenprismen Masken und darüber liegenden transluzenten Schutzgläser bewirkten ein gerichtetes Streulicht.
Titel: Re: Historische Ampelformen
Beitrag von: floschwarz am 12. Oktober 2022, 09:30:55
Stimmt, die meisten Ampeln in Niederösterreich waren träger als die in Wien und Fresnellinsen gab es dort eigentlich nirgends.
Erinnert sich noch wer an die Ampel, die es im 23., ich glaube Anton-Baumgartner-Straße/Altmannsdorfer Straße in den 80ern gab? Die sah damals hypermodern aus, ohne Dächer über den Gläsern, komplett glatt. Bild konnte ich leider keines finden :-(
Titel: Re: Historische Ampelformen
Beitrag von: Ferry am 12. Oktober 2022, 10:13:11
Interessant ist auch, dass in Wien Richtungspfeile nur bei den roten und grünen Kammern zu finden sind, in NÖ hingegen auch bei den Gelben. Ich konnte bislang noch nicht herausfinden, woran das liegt. Ist mir aber schon als Kind aufgefallen.
Titel: Re: Historische Ampelformen
Beitrag von: 95B am 12. Oktober 2022, 10:44:23
Interessant ist auch, dass in Wien Richtungspfeile nur bei den roten und grünen Kammern zu finden sind, in NÖ hingegen auch bei den Gelben. Ich konnte bislang noch nicht herausfinden, woran das liegt. Ist mir aber schon als Kind aufgefallen.

Es gab (in der Fresnellinsenversion) eine einzige Ampel, bei der auch die gelben Kammern Pfeile hatten. Grund dafür war die Verkehrsführung, man hätte an dieser Stelle auch geradeaus fahren können, wäre dann aber verkehrt in eine Einbahn geraten. Leider weiß ich nicht mehr, wo das war. Ich glaube aber, dass es sich dabei um irgendeine temporäre Verkehrsführung im Zuge der Errichtung der U3 handelte.
Titel: Re: Historische Ampelformen
Beitrag von: haidi am 12. Oktober 2022, 12:43:26
Stimmt, die meisten Ampeln in Niederösterreich waren träger als die in Wien und Fresnellinsen gab es dort eigentlich nirgends.
Erinnert sich noch wer an die Ampel, die es im 23., ich glaube Anton-Baumgartner-Straße/Altmannsdorfer Straße in den 80ern gab? Die sah damals hypermodern aus, ohne Dächer über den Gläsern, komplett glatt. Bild konnte ich leider keines finden :-(
Nachdem die Opposition die Bevorzugung von Sienehmens und die Preisunterschiede zu deutschen Ampelherstellern thematisiert hat, hat man eine "Versuchsampel" eines deutschen Ampelherstellers verbaut. Das war aber meines Wissens nicht an der Altmannsdorfer Straße sondern an einer Ampel zwischen Altmannsdorfer Straße und Erlaaer Platz, möglicherweise an der Kreuzung mit der Erlaaer Straße vor der U6-Verlängerung
Titel: Re: Historische Ampelformen
Beitrag von: Oskar am 12. Oktober 2022, 15:44:07
Nachdem die Opposition die Bevorzugung von Sienehmens und die Preisunterschiede zu deutschen Ampelherstellern thematisiert hat, ....

Ich wünsche mir von der Opposition, dass dies auch aktuell im Hinblick auf scheinbar sinnlose Erneuerungen gemacht wird. Des weiteren wäre die besondere Ampelverliebtheit dieser Stadt generell zu hinterfragen...
Titel: Re: Historische Ampelformen
Beitrag von: 38A am 12. Oktober 2022, 21:36:03

Die Liebe zu Ampeln ist in Wien definitiv zu hinterfragen. Oft fließt der Verkehr sogar besser, wenn man den Autofahrern die Verkehrsregelung überlässt. Auch mit unregelmäßigen Stopptafeln und Vorrang-geben Schildern wird hemmungslos übertrieben. Oft hat bei einer Kreuzung der Rechtskommende Vorrang, dann bei der nächsten Kreuzung eine Stopptafel. Aber dennoch muss man zwei Sachen wirklich an Wiens Ampeln loben: sie sind in fast allen fällen so gut angebracht, dass man sie gut als Fahrer sieht. In anderen österreichischen Städten und vor allem in Deutschland muss man sich richtig verrenken, da die Überkopf-Ampeln direkt über der Haltelinie liegen. Bei uns ist sie meistens mittig über der Kreuzung, gegenüber oder einfach ein paar Meter vor der Haltelinie angebracht und immer gut einzusehen.
Auch die meist noch sehr gut funktionierende grüne Welle ist in Wien ein Genuss! Da gibt es ganz andere Situationen in vielen Ländern!
Titel: Re: Historische Ampelformen
Beitrag von: KSW am 12. Oktober 2022, 22:52:17
Ich kann mich als Kind in Wien an folgende Besonderheiten bei Ampeln (ggü Restösterreich, bzw dem mir bekannten südlichen und westlichen Teil) erinnern:
-Das Leuchten war nicht gleichmäßig über die Fläche, sondern eher punktuell in der Mitte der Gläser (was durch die Fesnellinsen erklärbar wäre) und mit weniger Leuchtkraft
- Die Ampeln schateten nicht hat an/aus, sondern dimmten (was aber offenbar in NÖ noch stärker ausgeprägt war, wie man hier ließt)
- Die Rotlichter hatten immer die selbe Größe wie die restliche Ampel (mittlerweile gibt es generell wenig Ampeln, wo das Rotlicht größer ist)
- das Gelblicht war ein Orange, ziemlich düster und kaum vom Rot zu unterscheiden.
- Die Ampeln mit Rochtingspfeilen waren genau verkehrt rum: grünes Licht mit schwarzem Pfeil (teils auch nur die Kontur vom Pfeil), rotes Licht schwarze Scheibe mit nur leuchtendem Pfeil - kann das jemand bestätigen?

Die eckigen Fußgängerampeln sind aufgefallen, aber weniger will die Form unbekannt gewesen wäre, sondern wegen der weißen Männchen, die man mMn schlechter sehen konnte als die schwarzen.
Titel: Re: Historische Ampelformen
Beitrag von: 38A am 13. Oktober 2022, 00:36:57
Ich habe anbei ein Foto von einem Grünpfeil für Linksabbieger im alten Format und einen Rotpfeil für geradeaus und rechts. Diese Ampel ist eine der letzten dieser Art (hier hat man sogar den gelb umrandeten Grünpfeil noch erhalten) und befindet sich an der Kreuzung Erzherzog-Karl-Straße zu Zschokkegasse.

Ein Merkmal für Wiener und (manche) niederösterreichische Ampeln ist noch die Zusatztafel, die immer bei „Pfeilampeln“ angebracht ist.
Titel: Re: Historische Ampelformen
Beitrag von: KSW am 13. Oktober 2022, 05:31:32
Ah, danke, vielleicht war das auch das, was mir als so "speziell" in Erinnerung ist - der von weißen kleinen Punkten umrahmte grüne Pfeil, bzw der Konturpfeil bei Rot...
Und ja, die Zusatzpfeile bei Ampeln, die an sichohnehin schon die Richtung anzeigen, das ist auch speziell.
Da fällt mir noch eine Besonderheit beim Signalisieren ein, wenngleich keine Ampel: die Signaltafeln für Geschwindigkeiten bei der Straßenbahn weisen keine schwarzen Ziffern auf, sondern diese sind aus dem Blech der Tafel ausgestanzt, was sie mMn deutlich schlechter lesbar machen. Das kenne ich so nur von Wien. Ließ man die Tafeln früher so stark verwittern,  dass dann nur mehr die ausgestanzte Zahl lesbar war, oder was ist der Grund?
Titel: Re: Historische Ampelformen
Beitrag von: martin8721 am 13. Oktober 2022, 08:37:45
Ah, danke, vielleicht war das auch das, was mir als so "speziell" in Erinnerung ist - der von weißen kleinen Punkten umrahmte grüne Pfeil, bzw der Konturpfeil bei Rot...

Ganz früher waren die Richtungspfeile noch nicht mit den kleinen weißen Punkten umrandet, wie man in dem Film des Wiener Stadt- und Landesarchiv von 1961 sieht:
Titel: Re: Historische Ampelformen
Beitrag von: 95B am 13. Oktober 2022, 09:24:29
Da fällt mir noch eine Besonderheit beim Signalisieren ein, wenngleich keine Ampel: die Signaltafeln für Geschwindigkeiten bei der Straßenbahn weisen keine schwarzen Ziffern auf, sondern diese sind aus dem Blech der Tafel ausgestanzt, was sie mMn deutlich schlechter lesbar machen. Das kenne ich so nur von Wien. Ließ man die Tafeln früher so stark verwittern,  dass dann nur mehr die ausgestanzte Zahl lesbar war, oder was ist der Grund?

Der Grund ist, dass man sie auch lesen kann, wenn sie schneebedeckt sind, was ja früher im Winter häufiger vorgekommen ist. Die Erinnerungssignale waren früher aus Email, also de facto verwitterungsresistent.
Titel: Re: Historische Ampelformen
Beitrag von: 49a am 13. Oktober 2022, 12:03:16
[Das war aber meines Wissens nicht an der Altmannsdorfer Straße sondern an einer Ampel zwischen Altmannsdorfer Straße und Erlaaer Platz, möglicherweise an der Kreuzung mit der Erlaaer Straße vor der U6-Verlängerung.
Diese Ampelanlage befand sich an der Kreuzung Anton-Baumgartner-Straße#Erlaaer Platz und wurde in den 80er Jahren kurz nach der Umgestaltung des Platzes errichtet. Damals konnte man noch nicht gerade durch fahren, sondern mußte die scharfe Kurve im Zuge der Erlaaer Straße befahren. Im Laufe der Jahre wurden die verschiedenen Ampeln defekt und nach und nach gegen die herkömmlichen ausgetauscht bis es irgendwann keine mehr gab. Mir wurde erzählt, dass die Sichtbarkeit bei Sonnenlicht nicht besonders gut war und es deswegen auch immer wieder Unfälle gab.
Titel: Re: Historische Ampelformen
Beitrag von: rolmaster am 13. Oktober 2022, 13:07:08
[Das war aber meines Wissens nicht an der Altmannsdorfer Straße sondern an einer Ampel zwischen Altmannsdorfer Straße und Erlaaer Platz, möglicherweise an der Kreuzung mit der Erlaaer Straße vor der U6-Verlängerung.
Diese Ampelanlage befand sich an der Kreuzung Anton-Baumgartner-Straße#Erlaaer Platz und wurde in den 80er Jahren kurz nach der Umgestaltung des Platzes errichtet. Damals konnte man noch nicht gerade durch fahren, sondern mußte die scharfe Kurve im Zuge der Erlaaer Straße befahren. Im Laufe der Jahre wurden die verschiedenen Ampeln defekt und nach und nach gegen die herkömmlichen ausgetauscht bis es irgendwann keine mehr gab. Mir wurde erzählt, dass die Sichtbarkeit bei Sonnenlicht nicht besonders gut war und es deswegen auch immer wieder Unfälle gab.

Ich glaube mich dunkel daran zu erinnern, dass das ein französisches Ampelmodell war. Eine kurze Recherche hat ergeben, dass es in den 80er Jahren tatsächlich eine Kooperation zwischen Futurit (Swarovski) und einer französischen Firma gegeben hat. Das Modell war offenbar kein Erfolg, einerseits durch die schlechte Sichtbarkeit, andererseits durch die fragile Bauweise.

Hier sind ein paar Fotos von diesem Modell in neuem und unterschiedlich desolatem Zustand:
http://feu.routier.free.fr/th-lux2000.html
Titel: Re: Historische Ampelformen
Beitrag von: pascal am 13. Oktober 2022, 13:42:19
Auch hatten die Ampeln "am Land" stets eine Art Fade-out, während die Wiener Ampeln stets ziemlich abrupt aufleuchteten.
Meines Wissens hatten die Anlagen mit dem "Fadeout" Niedervolt-Halogenlampen (10 V), und die anderen normale 220/230-V-Glühlampen.

In Payerbach gab es bis vor ca. einem Jahr noch eine solche, mittlerweile ist auch diese erneuert (LED).

Und wenn wir schon bei diesem netten Thema sind: Warum gibt es in Wien (fast) ausschließlich 20-cm-Signalgeber, während z.B. in Graz und Innsbruck viele 30-cm-Signalgeber zu finden sind (auch bei Neuanlagen)? Sehen die Leute dort schlechter?
Titel: Re: Historische Ampelformen
Beitrag von: 95B am 13. Oktober 2022, 14:24:25
Bei uns ist sie meistens mittig über der Kreuzung, gegenüber oder einfach ein paar Meter vor der Haltelinie angebracht und immer gut einzusehen.

Es gibt in Wien eine Handvoll Anlagen, wo die Signalgeber nur seitlich angebracht sind und nicht überkopf. Bei solchen Anlagen beobachte ich immer wieder, dass Autofahrer die seitlichen Ampeln nicht wahrnehmen und trotz Rotlichts ungebremst drüberbrettern.

[attach=1]

In dem abgebildeten Beispiel fahren sogar immer wieder Linienbusse bei Rot.
Titel: Re: Historische Ampelformen
Beitrag von: WIENTAL DONAUKANAL am 13. Oktober 2022, 16:39:56
Auch hatten die Ampeln "am Land" stets eine Art Fade-out, während die Wiener Ampeln stets ziemlich abrupt aufleuchteten.
Meines Wissens hatten die Anlagen mit dem "Fadeout" Niedervolt-Halogenlampen (10 V), und die anderen normale 220/230-V-Glühlampen.

In Payerbach gab es bis vor ca. einem Jahr noch eine solche, mittlerweile ist auch diese erneuert (LED).

Und wenn wir schon bei diesem netten Thema sind: Warum gibt es in Wien (fast) ausschließlich 20-cm-Signalgeber, während z.B. in Graz und Innsbruck viele 30-cm-Signalgeber zu finden sind (auch bei Neuanlagen)? Sehen die Leute dort schlechter?

Ja es lag am Leuchtmittel und an der Betriebsspannung. In Niederösterreich wurden hauptsächlich Anlagen einer in Mödling angesiedelten Signalbaufirma, die auch Bahnsignale herstellt, geordert.

Durch eine Laune der neuen Grenzziehung nach Gross Wien ist die Triesterstrasse teilweise Landesgrenze Wien/NÖ. Stadtauswärts ist die öffentliche Beleuchtung von Wien erstellt, die Signale der Kreuzungen mit der Altmannsdorfer Strasse und der Ketzergasse obliegen in Niederösterreichischer Verwaltung und wurden bei Handsteuerung von Gendarmen vom Posten Vösendorf geregelt. Diese Anlagen erkannte man deutlich am Aufbrennen und Verlöschen der Signallampen und den andersartigen Verkehrsteilern.
Titel: Re: Historische Ampelformen
Beitrag von: haidi am 13. Oktober 2022, 17:32:41

Es gibt in Wien eine Handvoll Anlagen, wo die Signalgeber nur seitlich angebracht sind und nicht überkopf. Bei solchen Anlagen beobachte ich immer wieder, dass Autofahrer die seitlichen Ampeln nicht wahrnehmen und trotz Rotlichts ungebremst drüberbrettern.
Eine kenne ich, die hat nur eine Fahrspur, aber 3 Signalgeber (woran ich Schuld habe):

[attach=1]

Ursprünglich gab es nur rechts die beiden Signalgeber, die bei der Annäherung aber kurzzeitig beide gleichzeitig vom "schlanken" Mast verdeckt wurden. Nach einem Schreiben an die Gemeinde bekam ich die Antwort, alles in Ordnung. Einige Monate später gab es den dritten Signalgeber am Mast in der Verkehrsinsel. Jetzt sehe ich, dass der untere der beiden Signalgeber auch noch etwas nach Links verdreht wurde.
Titel: Re: Historische Ampelformen
Beitrag von: egilmar am 24. Oktober 2022, 02:19:55
OT1: Früher stand dieser Oberleitungsmast viel weiter rechts an der Grundstücksgrenze (oder alten Gehsteigkante) und hat die Ampel überhaupt nicht beeinträchtigt. Dann wurde dort neu gebaut und unten zog der Mario ein. Durch das Haltestellenkap konnte man den Gehsteig in seiner gesamten Breite für den Schanigarten nutzen - und so ein Mast mitten im Schanigarten ist ja wirklich unpraktisch  8). Vielleicht gibt es ja noch Fotos von der alten Haltestellensituation des 58er?
[attach=1]

OT2:
Auch so eine VLSA, wo immer wieder das Rotlicht von MIV&Rad übersehen wird, steht in der Maxingstraße unten.
[attach=2]

Auch das Aufhängen der dritten Ampel in der Mitte konnte das Problem nicht wirklich beseitigen. Wahrscheinlich nehmen die Fahrerinnen und Fahrer die weiter hinten befindlichen Ampeln der Kreuzung mit der Hietzinger Hauptstraße stärker wahr und übersehen so das Rotlicht. Und in der anderen Richtung (bergauf) sind sie mit der Beobachtung des Buses (fährt er jetzt aus der Haltestelle aus oder nicht?) beschäftigt und übersehen so auch das Rotlicht. Oder der Bus fährt gerne mit dem letzten grünen Blinker der VLSA aus der Station aus und sie fahren dem Bus, der die Ampel oben und rechts verdeckt, nach und merken so nicht, dass schon längst rot ist.
Die Situation dort wurde durch die VLSA nicht wirklich sicherer....
Titel: Re: Historische Ampelformen
Beitrag von: Ferry am 24. Oktober 2022, 09:14:43
Dann wurde dort neu gebaut und unten zog der Mario ein. Durch das Haltestellenkap konnte man den Gehsteig in seiner gesamten Breite für den Schanigarten nutzen - und so ein Mast mitten im Schanigarten ist ja wirklich unpraktisch.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Mast nur wegen des Schanigartens versetzt wurde. Einerseits ist das eine Änderung, die behördlich genehmigt werden muss und andererseits ist das Versetzen nicht gerade billig. Der Besitzer des Mario müsste demnach sehr gute Beziehungen ins Rathaus und sehr viel übrig gebliebenes Geld haben. In Zeiten wie diesen eher unwahrscheinlich. Natürlich, möglich ist alles...