Autor Thema: Pilotbetrieb: Straßenbahnen sagen über Außenlautsprecher Linie, Fahrtrichtung an  (Gelesen 15892 mal)

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Klingelfee

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Ich habe gerade bei dem verantwortlichen Mitarbeiter nachgefragt.

Das System ist diese Woche auch am E2 und ULF aktiviert worden. Wer vorgegeben hat, an welchen Haltestellen die Ansage getätigt wird, konnte er mir jedoch nicht sagen.

Und die Ansagen sind so gesteuert, dass diese nur von 6-22 Uhr durchgeführt werden.

Ein anderes System, welches schon vor einigen Jahren getestet wurde, wurde angeblich wegen Diskriminierung nicht verwirklicht. Da war nämlich vorgesehen, dass das Fahrzeug mit einem Mobilgerät des Fahrgastes redet. Da haben sich aber Institutionen aufgeregt, dass man von mobilitätseingeschränkte Personen nicht verlangen, dass sie im Besitz eines Mobiltelefons sein müssen.  :fp: :fp: :fp: :fp:
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95B

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Wenn man es als Service für Blinde und Sehschwache sieht, ist es am Bedarf vorbei realisiert worden. Denn dann müsste die Außenansage in jeder Haltestelle erfolgen – schließlich kann überall eine Person aus der Zielgruppe warten. Aber meines Wissens ist doch das Fahrpersonal angehalten, bei Erkennen einer blinden oder sehschwachen Person Linie und Fahrziel über Außenlautsprecher durchzusagen ... (ja, ich weiß eh, dass das kaum einer wirklich macht).

Die Auswahl der Haltestellen mit Außendurchsage dürfte jedenfalls am Schreibtisch erfolgt sein. In der Haltestelle Westbahnhof von 6 und 18 Richtung Burggasse ist so eine Durchsage schlicht unnötig, denn wo sollen die Züge sonst hinfahren? Übrigens: Bei abweichender Linienführung wird – erraten! – nur die Linie angesagt, aber kein Ziel. :-X
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

Bus

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Wenn man es als Service für Blinde und Sehschwache sieht, ist es am Bedarf vorbei realisiert worden. Denn dann müsste die Außenansage in jeder Haltestelle erfolgen – schließlich kann überall eine Person aus der Zielgruppe warten. Aber meines Wissens ist doch das Fahrpersonal angehalten, bei Erkennen einer blinden oder sehschwachen Person Linie und Fahrziel über Außenlautsprecher durchzusagen ... (ja, ich weiß eh, dass das kaum einer wirklich macht).

Die Auswahl der Haltestellen mit Außendurchsage dürfte jedenfalls am Schreibtisch erfolgt sein. In der Haltestelle Westbahnhof von 6 und 18 Richtung Burggasse ist so eine Durchsage schlicht unnötig, denn wo sollen die Züge sonst hinfahren? Übrigens: Bei abweichender Linienführung wird – erraten! – nur die Linie angesagt, aber kein Ziel. :-X

Man muss ja nicht alles wissen  >:D Der Nächste wird sich über den Datenschutz beschweren und dann ertönt nur mehr der Gong.  >:D

Superguppy

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Es ist dermaßen laut, speziell bei den 700er Ulf, dass es absehbar ist das es aufgrund von Anrainerbeschwerden wieder abgestellt werden muss.
Bin schon gespannt, wann ich die erste Durchsage dieser Art zu hören bekomme. Als Anrainer einer Straßenbahnhaltestelle empfinde ich die Dauerbeschallung bezüglich FFP2-Masken in den Öffis mittlerweile als Zumutung.  >:(

Oder anders gesagt: Die einen können die Augen zwar "nicht öffnen" (metaphorisch gesprochen), dafür können alle anderen ihre Ohren nicht schließen. Und ich empfinde ausufernde Durchsagen in der Stadt - wo es ohnehin schon laut genug ist - generell als Belästigung. Und oftmals sind die Durchsagen sowieso für die Gusti, weil sie total schlecht verständlich sind (und somit nur noch eine Lärmquelle darstellen).  :fp:

Bus

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Es ist halt ein Jammer, man kümmert sich zuviel um den Regelbetrieb (Dauerbeschallung), das Störungsmanagement ist immer noch nicht optimal seitens der Durchsagen (detto ÖBB).

mike1163

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Ein anderes System, welches schon vor einigen Jahren getestet wurde, wurde angeblich wegen Diskriminierung nicht verwirklicht. Da war nämlich vorgesehen, dass das Fahrzeug mit einem Mobilgerät des Fahrgastes redet. Da haben sich aber Institutionen aufgeregt, dass man von mobilitätseingeschränkte Personen nicht verlangen, dass sie im Besitz eines Mobiltelefons sein müssen.  :fp: :fp: :fp: :fp:
Hat nur bedingt was mit Personen mit Behinderung zu tun. Ein Smartphone darfst du auch bei anderen Gruppen oder anderen Themenbereichen nicht voraussetzen. Ein Smartphone hat halt nicht jeder oder es kann auch nicht jeder benützen. Da fallen automatisch Kinder, alte Personen oder Personen mit Leseschwächen oder intellektuellen Einschränkungen raus. Man kann nicht Inklusion mit Exklusion erreichen.

Wenn man es als Service für Blinde und Sehschwache sieht, ist es am Bedarf vorbei realisiert worden. Denn dann müsste die Außenansage in jeder Haltestelle erfolgen – schließlich kann überall eine Person aus der Zielgruppe warten. Aber meines Wissens ist doch das Fahrpersonal angehalten, bei Erkennen einer blinden oder sehschwachen Person Linie und Fahrziel über Außenlautsprecher durchzusagen ... (ja, ich weiß eh, dass das kaum einer wirklich macht).
Warum soll die Außenansage an jeder Haltestelle erfolgen? Der Blinde oder Sehschwache weiß ja welche Linien an welcher Haltestelle verkehren, er weiß nur nicht welche Linie vor ihm steht, wenn mehrere Linien eine Haltestelle bedienen. Und die Außenansage kam ja soweit ich weiß genau deshalb, weil es kaum jemand angesagt hat.

Die Auswahl der Haltestellen mit Außendurchsage dürfte jedenfalls am Schreibtisch erfolgt sein. In der Haltestelle Westbahnhof von 6 und 18 Richtung Burggasse ist so eine Durchsage schlicht unnötig, denn wo sollen die Züge sonst hinfahren?
Naja da könn ma jetzt streiten, ich glaub die WL haben hier (wahrscheinlich aber eher unbewusst) sogar etwas richtig gemacht, immerhin verkehren hier auch die Einschübe für den 9er.

Werner1981

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Es ist dermaßen laut, speziell bei den 700er Ulf, dass es absehbar ist das es aufgrund von Anrainerbeschwerden wieder abgestellt werden muss. Zu mindestens viel leiser wird es werden müssen. Ich frage mich nur ob man wirklich sowenig Gefühl bzw. Kompetenz hat um diesen umstand nicht von vornhinein zu sehen.

Die erste Beschwerde auf der Facebook-Seite der WL gibt es schon...

Klingelfee

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Es ist dermaßen laut, speziell bei den 700er Ulf, dass es absehbar ist das es aufgrund von Anrainerbeschwerden wieder abgestellt werden muss. Zu mindestens viel leiser wird es werden müssen. Ich frage mich nur ob man wirklich sowenig Gefühl bzw. Kompetenz hat um diesen umstand nicht von vornhinein zu sehen.

Die erste Beschwerde auf der Facebook-Seite der WL gibt es schon...

Bei einigen Haltestellen gibt es jeden Tega weit mehr al 10 Beschwerden. Das war auch zu erwarten. Aber die Beschwerden sollten mMn 1 zu 1 den Behindertenverbänden weitergeleitet werden. Denn eine andere, fürdie Anrainer nicht hörbar, wurde von denen abgelehnt.
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4020

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Bei einigen Haltestellen gibt es jeden Tega weit mehr al 10 Beschwerden. Das war auch zu erwarten. Aber die Beschwerden sollten mMn 1 zu 1 den Behindertenverbänden weitergeleitet werden. Denn eine andere, fürdie Anrainer nicht hörbar, wurde von denen abgelehnt.

Immer diese völlig lächerlichen Ausreden …

Wenn man deinen Ausführung glauben schenkt, sind die WL ein Unternehmen voll mit Managern und Technikern, die jedoch nie auch nur eine einzige Entscheidung selbst treffen. Jede Maßnahme und ihre Umsetzung geht auf irgendwelche anderen Player zurück (die böse EU, Bezirks- und Stadtpolitik, Interessensvertretungen, Anrainer). "Wir würden ja gerne besser und wir könnten auch, aber die Welt ist so böse zu uns" … sorry, aber das ist unglaubwürdig.

Diese übersteuernden Außenansagen gehen vielleicht auf Wünsche irgendwelcher Vereine zurück, aber die furchtbare Umsetzung kommt schon von euch. Wie wärs mit etwas mehr Raum für Kritik und Feedback in der Unternehmenskultur? Vielleicht geht dann nicht mehr alles schief, was dieses Unternehmen anfasst.

Im Übrigen bin ich der Meinung, dass die Hoheit über die Infrastruktur und die Angebotsplanung zurück an die Stadt gehört und der Rest genauso gut von ebendieser bei privaten Firmen bestellt werden kann.

Klingelfee

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Bei einigen Haltestellen gibt es jeden Tega weit mehr al 10 Beschwerden. Das war auch zu erwarten. Aber die Beschwerden sollten mMn 1 zu 1 den Behindertenverbänden weitergeleitet werden. Denn eine andere, fürdie Anrainer nicht hörbar, wurde von denen abgelehnt.

Immer diese völlig lächerlichen Ausreden …

Wenn man deinen Ausführung glauben schenkt, sind die WL ein Unternehmen voll mit Managern und Technikern, die jedoch nie auch nur eine einzige Entscheidung selbst treffen. Jede Maßnahme und ihre Umsetzung geht auf irgendwelche anderen Player zurück (die böse EU, Bezirks- und Stadtpolitik, Interessensvertretungen, Anrainer). "Wir würden ja gerne besser und wir könnten auch, aber die Welt ist so böse zu uns" … sorry, aber das ist unglaubwürdig.

Diese übersteuernden Außenansagen gehen vielleicht auf Wünsche irgendwelcher Vereine zurück, aber die furchtbare Umsetzung kommt schon von euch. Wie wärs mit etwas mehr Raum für Kritik und Feedback in der Unternehmenskultur? Vielleicht geht dann nicht mehr alles schief, was dieses Unternehmen anfasst.

Im Übrigen bin ich der Meinung, dass die Hoheit über die Infrastruktur und die Angebotsplanung zurück an die Stadt gehört und der Rest genauso gut von ebendieser bei privaten Firmen bestellt werden kann.

Deine Meinung in allen Ehren. Leider ist es so, dass sich die Stadt Wien schon viel zu viel bei den WL einmischt. Teilweise ist es als Eigentümer auch ihr gutes Recht. Aber teilweise werden auch Vorgaben gemacht, die wiederum von anderen Personen gefordert werden.

Und meine Argumente sollen um keines Willen als Ausreden gesehen werden sondern als sachliche Begründungen, wieso etwas passiert. Und auf Grund der Tatsache versuche ich sie so zu formulieren, dass man nicht heraus lesen kann, wie meine persönliche Meinung dazu ist.

Fakt ist aber auch, dass die WL schon vor einiger Zeit ein anderes System erfolgreich getestet hatten, was von der Stadt Wien und/oder Behindertenverbänden abgelehnt wurde.

Und ich halte sehe diesem System insofern einen Nachteil, da dieses wegen eventueller Lärmbelästigung nur in der Zeit zwischen 6 und 22 Uhr angeboten wird, während das andere System rund um die angeboten wäre.
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denond

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Immer diese völlig lächerlichen Ausreden …

Im Übrigen bin ich der Meinung, dass die Hoheit über die Infrastruktur und die Angebotsplanung zurück an die Stadt gehört und der Rest genauso gut von ebendieser bei privaten Firmen bestellt werden kann.

Die Hoheit über die Infrastruktur liegt in den Händen der Stadt (ob die amtsführenden Personen davon etwas verstehen oder nicht, steht auf einem anderen Blatt Papier) und die Angebotsplanung teilweise auch bei den Bezirkskaisern, die bei Vielem mitbestimmen (wollen. Gleiches gilt wie oben in Klammer geschrieben...), welches Intervall z.B. auf der Linie durch ihren Bezirk gefahren wird, welche Fahrzeug-Type auf der Linie eingesetzt werden soll. Und so mancher Verband will da auch noch mitspielen, Seines durchsetzen...
Wenn es nach einigen Verantwortlichen im Unternehmen gehen würde, die ihr Handwerk wirklich verstehen, würde Heute wie Damals 1995 kein ULF auf Wiens Schienen sondern ein anderer Typ Straßenbahn fahren, ein RBL mit all seinen Möglichkeiten - auch in der Fahrzeug-/ Fahrgastinformation - anders funktionieren. Genauso, was das Design der Pfosten oder das Design des X anbelangt: Es wird im Unternehmen widerwilligst an diesen festgehalten. Nur das so zum Beispiel. Das unbedingte Muß kommt von den Herrschaften aus der ersten Zeile, da hätte auch ein Privater so seine liebe Not. Die Stadt ist der Geldgeber und die WL oftmals nur ausführendes Organ. Da hat @Klingelfee schon recht...

Fazit: Die Hand, die mich füttert, beißt man ja bekanntlich nicht. Das ist das Dilemma in Wien.

Tunafish

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Hat nur bedingt was mit Personen mit Behinderung zu tun. Ein Smartphone darfst du auch bei anderen Gruppen oder anderen Themenbereichen nicht voraussetzen. Ein Smartphone hat halt nicht jeder oder es kann auch nicht jeder benützen. Da fallen automatisch Kinder, alte Personen oder Personen mit Leseschwächen oder intellektuellen Einschränkungen raus. Man kann nicht Inklusion mit Exklusion erreichen.

Eigenartiges Argument gegen ein Zusatzangebot. Oder müsste die elektronische Fahrplanabfrage jetzt auch eingestellt werden, weil es Menschen gibt, welche diese potentiell nicht benutzen können? Es reicht doch, wenn eine zusätzliche Einrichtung potentiell für viele Sehbehinderte einen Mehrwert bietet?

Petersil

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Hat nur bedingt was mit Personen mit Behinderung zu tun. Ein Smartphone darfst du auch bei anderen Gruppen oder anderen Themenbereichen nicht voraussetzen. Ein Smartphone hat halt nicht jeder oder es kann auch nicht jeder benützen. Da fallen automatisch Kinder, alte Personen oder Personen mit Leseschwächen oder intellektuellen Einschränkungen raus. Man kann nicht Inklusion mit Exklusion erreichen.

Das hat bei der Einstellung des Fahrscheinverkaufs in den Bussen interessanterweise niemanden gestört.

Bus

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Das hat bei der Einstellung des Fahrscheinverkaufs in den Bussen interessanterweise niemanden gestört.

Die WL nehmen es halt wie sie es brauchen

Tramwayhüttl

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Also ich hab’s jetzt an der Kreuzung Alser Straße/Spitalgasse mitbekommen: Wenn man dort wohnt oder arbeitet - vielleicht noch im Sommer mit offenen Fenstern- zuckt man ja aus, selbst wenn es “nur” zwischen 6 und 22 Uhr ist (es soll Menschen geben, die auch tagsüber schlafen wollen/müssen)  Auch an ein entspanntes Sitzen im Schanigarten ist nicht mehr zu denken.
Wenn man die Anzahl derer, denen das vielleicht wirklich nützt, mit denen vergleicht, die dadurch massiv gestört werden, sieht man, dass man hier eindeutig übers Ziel hinaus geschossen ist.
Bitte seien Sie achtsam! Zwischen Ihren Ohren befindet sich nichts als Luft.