Autor Thema: Linie 26 neu  (Gelesen 693677 mal)

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Linie 41

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Re: Linie 26 neu
« Antwort #1170 am: 08. September 2013, 11:48:42 »
Als Verbesserungsvorschlag für die nächsten Male: Nachspanngewichte können ohne Probleme im Mast untergebracht werden.
Das ist internationaler Standard, so etwas kann es daher in Wien nicht geben.

Zitat
Was die Gestaltung anbelangt, haben wohl die Technokraten gewonnen, denn die Nachspannpunkte hätte man auch etwas verlegen können. Daher hat man einen Mast mit vier Auslegern.
Klingelfee meint aber glaube ich den Mast am unteren Bild.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

Tatra83

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Re: Linie 26 neu
« Antwort #1171 am: 08. September 2013, 11:56:24 »
Ich hätte mir halt gerade bei der ästhetisch sensiblen Gegend des Bezirksmuseums etwas weniger Brutalität erwartet, aber vielleicht hat man ein schöneres Leben, wenn man sich einfach auf den Standpunkt zurückzieht, dass man froh sein soll, dass dort überhaupt wieder was fährt. Erinnert mich an "Sei froh, dass'd a Hockn host!".
Ohne Frage, aber das ist wohl ein Konstruktionsfehler in Wien, dass die Wiener Linien stadtgestalterisch wirksame Anlagen selbst projektieren und ausführen. Ob man sich dabei absichtlich nicht in die Karten schauen läßt ("Mir wissn eh wos de Leit hobn woiln und wie ma 's richtig mocht") oder die MA18/MA19 einfach nicht den Arsch in der Hose haben um zu intervenieren, weiß ich nicht. Vermutlich werden die WL mit dem Hinweis, dass es nix kosten darf (bzw. man die Millionen schon komplett in der Hochstrecke verbuddelt hat), auf jegliche ansprechende Begleitmaßnahmen verzichtet haben bzw. mit dem Finger auf die anderen zeigen ("Da Bezirk/de MA woit ned mitzoin!" oder ähnliche Ausreden). Und Fee, bitte keine Ausreden, denn wenn eine entsprechende Umgestaltung/Adaptierung des Umfelds gewollt wäre, hätte man es von Projektbeginn eingeplant und vor allem budgetiert. Man schaut halt leider nicht weiter als die Gleisanlagen gehen...
Und ich dachte, mit der Straßenbahn bin ich schneller als zu Fuß.

60er

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Re: Linie 26 neu
« Antwort #1172 am: 08. September 2013, 12:07:00 »
Irgendwo wirds dann aber schon zum Berufsraunzertum. Im Anhang ein Foto aus Linz, zwischen Hillerstraße und Bahnhof Ebelsberg, wo genauso auf beiden Seiten Oberleitungsmasten stehen. Das Foto, das du zeigst, ist bei bewölktem Himmel aufgenommen worden, und vieles seiner Hässlichkeit ist auf das noch nicht gewachsene Rasengleis und auf das Gebäude im Hintergrund zurückzuführen, nicht auf den Mastenwald.
Diese Masten sind zwar auch nicht die schönsten, aber trotzdem deutlich weniger klobig, als die Wiener Variante.

petestoeb

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Re: Linie 26 neu
« Antwort #1173 am: 08. September 2013, 12:27:16 »
Gestalterisch wäre eine Menge drin! Schaut euch z.B. den Kagraner Platz an! Da wurde halt in die Mitte eine Betontrasse gelegt und links und rechts die Autofahrbahn 1:1 beibehalten. So eine fußgängerunfreundliche Straßengestaltung im 21. Jahrhundert findet man auch nur mehr in Wien vor. Hat schon jemand versucht, den Kagraner Platz an der Ecke Breitenleer Straße beim Lidl zufuß zu überqueren? Das ist fast ein Ding der Unmöglichkeit! Nur die Autokolonnen fließen dort ungehindert durch. Für die Oberleitung wurde wieder einmal die hässlichst mögliche Variante gefunden, fette Masten und klobige Aufhängungen. Niemand kann mir erklären, dass das Stand der Technik ist, anderswo löst man das bei Neubaustrecken ja auch viel schöner.
Ob Betontrasse oder Grüngleis schöner oder praktischer ist, ist sicher geschmackssache. Am Kagranerplatz gehe ich aber auch davon aus, dass die 'Trasse auch vom Bus genutzt werden wird. Und der tut sich bei einem Rasengleis bei Regen eher schwer und schön ist es dann auch nicht. Und irgenwo müssen die Autos auch fahren können. Auch wenn ich durchaus der Meinung bin, dass der Individualverkehr gegenüber den Öffis benachrangt gehört, wegzaubern kann man ihr aber auch nicht. Und an dieser Stelle ist der Platz auch dafür absolut notwendig. Und eine Oberleitung ist allgemein ein Störfaktor. Wie die Masten ausgefertigt werden ist aber eher eine technische Frage.
Ob auch von der Geschwindkeit mehr drinnen wäre, wird man erst sehen, wenn der 26er fährt. Wenn z.B. die Straßenbahn wientypisch vor fast jeder Pimperlkreuzung ausgebremst wird, weil die Ampelschaltungen nicht passen, bleibt von der Schnellstraßenbahn wenig über. Einige die Straßenbahn ausbremsende Bögen und Kurven hätte man sich sicher sparen können. Mit der Eigenkreuzung für den technisch nicht notwendigen Linksverkehrbereich bremst man die Straßenbahn auch nur aus.

Da stimme ich dir zu. Nach dem Kagraner Platz gibt es keine hochrangige Straße mehr, da müsste bei VLSA die Straßenbahn absolut bevorrangt werden. Und natürlich sind mir die vielen kleinen Bogen nicht genehm. Warum das so gebau wurde, muss man den Planer nach dessen Vorgaben fragen. Nur wieso die Eigenkreuzungen die Straßenbahn so ausbremsen sollte, verstehe ich nicht. Dass sich 2 Zuge genau dort kreuzen wird eher Zufall sein und kaum ins Gewicht fallen.

60er

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Re: Linie 26 neu
« Antwort #1174 am: 08. September 2013, 13:04:14 »
Und eine Oberleitung ist allgemein ein Störfaktor. Wie die Masten ausgefertigt werden ist aber eher eine technische Frage.
Aber auch nur in Wien! Da wird alles nur technisch gelöst, wie es danach aussieht ist meistens leider nicht relevant. In anderen Städten spielt das Design durchaus auch eine Rolle. Wenn man es richtig macht, kann man den Störfaktor Oberleitung auf ein Minimum reduzieren.

Nur wieso die Eigenkreuzungen die Straßenbahn so ausbremsen sollte, verstehe ich nicht. Dass sich 2 Zuge genau dort kreuzen wird eher Zufall sein und kaum ins Gewicht fallen.
Die Straßenbahn muss vor einer Gleiskreuzung das Tempo auf jeden Fall massiv verringern, anstatt dort mit ~50 km/h durchzufahren. Wenn man schon auf der Hochstrecke auf Mittelbahnsteige besteht, dann hätte man auch dafür geeignete Fahrzeuge beschaffen sollen (Typ T1 z.B.) oder halt doch Seitenbahnsteige errichten, die für wartende Fahrgäste bei Kälte sowieso wesentlich angenehmer sind, weil da der Wind nicht so durchpfeifen kann.

13er

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Re: Linie 26 neu
« Antwort #1175 am: 08. September 2013, 13:07:01 »
Die Straßenbahn muss vor einer Gleiskreuzung das Tempo auf jeden Fall massiv verringern, anstatt dort mit ~50 km/h durchzufahren.
Zumindest das ist nicht ganz so schlimm, da sich unmittelbar vor den Kreuzungen jeweils eine Haltestelle befindet. Es bleiben aber doch die bei weitem teureren Erhaltungskosten einer Kreuzung (Tausch alle paar Jahre) sowie der Signalanlage gegenüber den Wartungskosten zweier Lifte. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass Ersteres billiger sein soll.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

60er

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Re: Linie 26 neu
« Antwort #1176 am: 08. September 2013, 13:10:09 »
Zumindest das ist nicht ganz so schlimm, da sich unmittelbar vor den Kreuzungen jeweils eine Haltestelle befindet. Es bleiben aber doch die bei weitem teureren Erhaltungskosten einer Kreuzung (Tausch alle paar Jahre) sowie der Signalanlage gegenüber den Wartungskosten zweier Lifte. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass Ersteres billiger sein soll.
Das hab ich gar nicht angesprochen. Ja, günstig kommen solche Gleiskreuzungen beileibe nicht.

Klingelfee

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Re: Linie 26 neu
« Antwort #1177 am: 08. September 2013, 13:11:08 »
Und eine Oberleitung ist allgemein ein Störfaktor. Wie die Masten ausgefertigt werden ist aber eher eine technische Frage.
Aber auch nur in Wien! Da wird alles nur technisch gelöst, wie es danach aussieht ist meistens leider nicht relevant. In anderen Städten spielt das Design durchaus auch eine Rolle. Wenn man es richtig macht, kann man den Störfaktor Oberleitung auf ein Minimum reduzieren.

Nur wieso die Eigenkreuzungen die Straßenbahn so ausbremsen sollte, verstehe ich nicht. Dass sich 2 Zuge genau dort kreuzen wird eher Zufall sein und kaum ins Gewicht fallen.
Die Straßenbahn muss vor einer Gleiskreuzung das Tempo auf jeden Fall massiv verringern, anstatt dort mit ~50 km/h durchzufahren. Wenn man schon auf der Hochstrecke auf Mittelbahnsteige besteht, dann hätte man auch dafür geeignete Fahrzeuge beschaffen sollen (Typ T1 z.B.) oder halt doch Seitenbahnsteige errichten, die für wartende Fahrgäste bei Kälte sowieso wesentlich angenehmer sind, weil da der Wind nicht so durchpfeifen kann.

Da sich jedoch unmittelbar Vor/Nach der Gleiskreuzung eine Haltestelle befindet bin ich auch der Meinung, dass sich die Zeitverzögerung infolge der Geschwindigkeitsreduktion wegen der Gleiskreuzung vernachlässigbar ist.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

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Re: Linie 26 neu
« Antwort #1178 am: 08. September 2013, 13:43:03 »
Hast du vom Mast beim Bezirksamt noch einen anderen Blickwinkel? Denn ich frage mich für was beim Tragseil  4 Ausleger  und bei der Fahrleitung nur 2 Ausleger vorhanden sind.
Es ist viel mehr so, dass beim Tragseil 2x3 Ausleger vorhanden sind und beim Fahrdraht 2x2 Stück. Insgesamt also 10 Stück. Da sich am Mast im Hintergrund die Abspannvorrichtung für den von der Donaufelder Straße kommenden Fahrdraht befindet, nehme ich an, dass sich am Mast, der im Bild nicht sichtbar ist, aber in etwa rechts neben dem Fotografen sein müsste, jene für den aus Richtung Hausfeldstraße kommenden Fahrdraht befinden müsste. Somit wäre der im Bild sichtbare Mast mit den vielen Auslegern genau dafür verantwortlich, die beiden Fahrdrähte gegeneinander auszufädeln.
"das korrupteste Nest auf dem weiten Erdenrund"
Mark Twain über die Wienerstadt.

Linie 41

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Re: Linie 26 neu
« Antwort #1179 am: 08. September 2013, 14:10:35 »
An dem Mast ist aber bisher nur ein Fahrdraht eingefädelt, eventuell ist die Fahrleitung aber noch nicht fertig.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

W_E_St

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Re: Linie 26 neu
« Antwort #1180 am: 08. September 2013, 14:37:48 »
Also Raunzen in Ehren, aber im Vergleich zur typischen deutschen Fahrleitungskonstruktion mit I-Träger-Masten im Mammutformat ist das absolut harmlos! Und was an den Masten in Linz schöner sein soll erschließt sich mir auch nicht. In Graz gibt es übrigens sogar noch viel dickere Betonmasten!

Abgesehen davon bin ich der Meinung, dass Kettenfahrleitung technische Vorteile haben mag, optisch aber die absolut letzte Schweinerei ist. Einfachschnürl ist mit weitem Abstand die am wenigsten störende Konstruktion!
Auf der Hochstrecke hätte die Kettenfahrleitung durchaus ihre Berechtigung, aber sonst bitte nirgends!
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

Linie 41

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Re: Linie 26 neu
« Antwort #1181 am: 08. September 2013, 15:02:33 »
Eine Kettenfahrleitung wäre vor allem dann interessant, wenn man die Mastabstände vergrößern will, aber das ist in Wien ja unmöglich, weil man alle 10 Meter einen unnötigen Schlenkerer in die Gleise einbaut.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

HLS

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Re: Linie 26 neu
« Antwort #1182 am: 08. September 2013, 15:05:39 »
Eine Kettenfahrleitung wäre vor allem dann interessant, wenn man die Mastabstände vergrößern will, aber das ist in Wien ja unmöglich, weil man alle 10 Meter einen unnötigen Schlenkerer in die Gleise einbaut.
Das hat aber durchaus seine Berechtigung, denn in Wien wird die Fahrleitung schnur Gerade gespannt und die Gleise müssen dementsprechend im Zick-Zack verlaufen.  8) ;D
"Grüß Gott"

Ich fühle mich nicht zu dem Glauben verpflichtet, dass derselbe Gott, der uns mit Sinnen, Vernunft und Verstand ausgestattet hat, von uns verlangt, dieselben nicht zu benutzen. Dieter Nuhr

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Re: Linie 26 neu
« Antwort #1183 am: 08. September 2013, 15:38:17 »
Grundsätzlich hast du recht, aber du musst bedenken, dass es vor dem Umbau dort auch deshalb keine Fußgänger gab, weil keine Zielorte existierten, die man als Fußgänger hätte ansteuern können.

Also der Lidl ist doch wohl ein potenzieller Zielort für Fußgänger.
Liebe Fahrgäste: Der Zug ist abgefahren.

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Re: Linie 26 neu
« Antwort #1184 am: 08. September 2013, 15:46:10 »
Die Straßenbahn muss vor einer Gleiskreuzung das Tempo auf jeden Fall massiv verringern, anstatt dort mit ~50 km/h durchzufahren.
Zumindest das ist nicht ganz so schlimm, da sich unmittelbar vor den Kreuzungen jeweils eine Haltestelle befindet. Es bleiben aber doch die bei weitem teureren Erhaltungskosten einer Kreuzung (Tausch alle paar Jahre) sowie der Signalanlage gegenüber den Wartungskosten zweier Lifte. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass Ersteres billiger sein soll.

Zwei Lifte sind aus Redundanzgründen auch beim Mittelbahnsteig sinnvoll. Bei Seitenbahnsteigen braucht man zu diesem Zweck einfach nur das Überqueren der Gleise zu ermöglichen, damit man bei Ausfall eines Aufzugs halt den am anderen Bahnsteig verwenden kann.



Also Raunzen in Ehren, aber im Vergleich zur typischen deutschen Fahrleitungskonstruktion mit I-Träger-Masten im Mammutformat ist das absolut harmlos! Und was an den Masten in Linz schöner sein soll erschließt sich mir auch nicht. In Graz gibt es übrigens sogar noch viel dickere Betonmasten!

In Graz gibts auch genug Widerstand dagegen (speziell in der Annenstraße, wo es auch genau in der Mitte eine Abspannung inklusive Einspeisung gibt). Einige der fetten Masten bei der Kreuzung Waagner-Birostraße, die dort mitten am Gehsteig/Radweg stranden, werden jetzt übrigens auf die Haltestelleninsel versetzt. AUch

An anderen Stelle hab man's in Graz aber geschafft relativ schlanke Masten zu verbauen (4er- und 6er-Verlängerungen), wo auch die Nachspanngewichte dezent im Doppel-T verschwinden.
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