Übrigens, weil ich da am Video gerade wieder Alstom lese: Viele dieser Fahrzeuge sind (im Vergleich zum heute relativ harmlosen ULF) enorme Schienenfresser. Das weiß ich von einem Freund, der in sowohl in Österreich als auch in Frankreich in der Schienenfahrzeugindustrie arbeitet. Es haben also auch die französischen Betriebe irgendwo ihre Achillesferse.
Das wird in erster Linie aber die Citadis der "zweiten Generation" (302, 403) betreffen, kein Wunder, das sind Multigelenkfahrzeuge. Diese sind allgemein Schienenfresser (egal, ob sie jetzt Citadis, Combino, Flexity Outlook, Tramino, Tramlink oder Variobahn heißen) – manche mehr, manche weniger. Da kommt es allerdings auch sehr auf die Infrastruktur an, bei den französischen Netzen wird es sich aufgrund der meistens großzügigen Trassierung eher in Grenzen halten verglichen zu diversen Altbaunetzen. Innsbruck hatte ja schon einige schlechte Erfahrungen auf den Überlandstrecken.
Eine interessante Präsentation gibt es hierzu von der Technische Hochschule Aachen:
http://www.ifs.rwth-aachen.de/files/RWTH_IFS-Seminar_2010_3_Richter.pdf Auch wenn sie von Siemens stammt und man daher nicht alles per se glauben sollte, wird es im Großen und Ganzen doch in die richtige Richtung gehen. Nur blöd, wenn man nach dem Desaster mit dem Multigelenkwagen-Konzept einen so schlechten Ruf hat, dass quasi niemand das "richtige" Konzept bestellt (welches übrigens schon einmal von MAN/Adtranz gebracht wurde und recht erfolgreich war – nach Übernahme durch Bombardier und Einstellung der Produktlinie gab es bis vor einiger Zeit immer wieder Nachfrage danach), sondern nahezu ganz Europa schon von der Konkurrenz erobert wurde – mit dem Konzept, mit dem Siemens vor Jahren ungebremst gegen die Wand gefahren ist.