Setzen wir einmal voraus, dass es sich auszahlt, von Krakau einen Tramway-Tagesausflug dorthin zu unternehmen (tut es das?):
Nachdem die Entfernungen zwischen den einzelnen Städten recht groß sind (beispielsweise von Katowice nach Bytom fährt man mit der Straßenbahn eine gute Stunde), ist im Rahmen eines Tagesausflugs nur eine Konzentration auf bestimmte Netzabschnitte möglich.
Was sollte man in, sagen wir, 6 Stunden daselbst gesehen haben? Was geht sich sinnvoll aus? Auf welche Stadt samt Umfeld lohnt es sich, sich zu fokussieren?
Es kommt drauf an, wo dein Interessensschwerpunkt liegt. Man kann sich beispielsweise auf die Ex-Wiener stürzen oder auf den 38er oder auf Knotenpunkte, wo viele Linien zusammenkommen etc. etc. Unbedingt die aktuellen Fahrpläne auf der Website von KZK GOP studieren, da sich die Linien und Ziele wegen der vielen Bauarbeiten häufig ändern!
Und wie bekomme ich ohne Polnischkenntnisse eine Tagesnetzkarte am Ankunftsbahnhof für das zu absolvierende Programm?
Das ist ganz einfach. Am Bahnhof von Katowice gibt es eine Informationsstelle von KZK GOP, dort bekommt man unter anderem 24-Stunden-Tickets und 48-Stunden-Tickets. Man spricht dort auch so weit Englisch, dass man als Tourist die richtige Karte kriegt.
Bei den diversen Fahrscheinautomaten der alten Generation bekommt man (natürlich neben allen Arten von Einzelfahrscheinen) nur 24-Stunden-Tickets, kann aber lediglich mit Münzen zahlen, die in Polen stets Mangelware sind. Die Touchscreenautomaten der neuen Generation (ŚKUP – Śląska Karta Usług Publicznych – Schlesische Karte für öffentliche Dienstleistungen) nehmen auch Scheine, die 48-Stunden-Karten hat man ihnen aber blöderweise nicht einprogrammiert (wahrscheinlicher Grund: "Des hots no nia bei an Automatn gebn!"
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Sonst etwas zu berücksichtigen wie eher zu vermeidende Gegenden zum Fotografieren?
Wenn man mit dem Fotoapparat in Remisen hineinzielt, kommt gern einmal ein Sicherheitswaschl daher und meint, dass das Fotografieren nicht erlaubt sei. Manchmal beschimpft einen auch ein Fahrer. Die allermeisten sind aber sehr nett und erwidern auch einen Gruß mit der Hand.
Zu vermeidende Gegenden wären mir nicht unbedingt aufgefallen. Manche Überlandstrecken sind besonders im dünn besiedelten Bereich recht fad, sodass sich das Aussteigen nicht lohnt (vor allem, wenn nur eine Linie im 20-Minuten-Takt fährt).
Aufpassen beim Kauf von Zugfahrkarten: Es gibt unterschiedliche Betreiber, die auch unterschiedliche Preise verrechnen. So kostet etwa die Fahrt zwischen Katowice und Krakau PLN 13,-, wenn man mit dem EN57 der Przewozy Regionalne fährt. Benutzt man für dieselbe Verbindung einen TLK von PKP Intercity, zahlt man gleich 23,- für die Fahrt im abgetakelten Abteilwagen, da man eine unsinnige Pflichtreservierung mitkaufen muss. Leider gibt es nicht zu allen passenden Zeiten Regionalzugverbindungen.
Ach ja, Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit ist nicht erlaubt.