[PM] Gratis-Bim zur Belebung der Innenstadt

[13er]

Beachtlich, und das von der FPÖ!

Gratis-Bim zur Belebung der Innenstadt

Als Alternative zum oft geforderten Ticket für Kurzstrecken will Stadtrat Eustacchio die Straßenbahnen in der Innenstadt gratis anbieten - bis zu vier Stationen möglich.

Damit rücke die Innenstadt als Einkaufs- und Erlebniszone noch näher zusammen, freut sich auch Citymanager Heimo Maieritsch über "dieses tolle Signal". Das da heißt: Kostenfreie Benutzung aller Straßenbahnen zwischen Hauptplatz und Jakominiplatz plus jeweils einer Station im Umkreis dieser Haltestellen. Und das täglich.

Zwischen Südtirolerplatz und Kaiser-Josef-Platz etwa kann der Fahrgast ohne Fahrschein unterwegs sein. Oder zwischen Dietrichsteinplatz und Schloßbergplatz. Die Haltestelle Finanzamt zählt weiters dazu (siehe Grafik).

"Damit schaffen wir ein ideales Mobilitätsangebot für alle Einkaufsbummler und Innenstadtnutzer. Und wir helfen damit der Innenstadt-Geschäftswelt. Ein Mehrwert für Touristen, Bürger und Wirtschaft. So unter dem Motto ,Shopping in der City statt Shoppingcity auf der grünen Wiese'", meint Verkehrsstadtrat Mario Eustacchio. "Schnell noch von einem Einkauf in der Sackstraße zu einer Besorgung am Bauernmarkt am Kaiser-Josef-Platz - ohne Fahrschein. Das erleichtert einiges", freut sich Citymanager Maieritsch.

Eckpunkte

In einer ersten Gesprächsrunde mit Holding-Graz-Vorständin Barbara Muhr, Graz-Linien-Chef Andreas Solymos und Citymanager Heimo Maieritsch habe man die Eckpunkte abgesteckt. Eustacchio: "Die Holding ist jetzt am Berechnen, was diese Maßnahme an Einnahmen kostet. In einer Woche sollten die Ergebnisse vorliegen." Es könne aber nicht die Welt kosten, weil für diese kurzen Strecken ohnehin kaum Fahrscheine gekauft werden. Die meisten Fahrgäste würden ja von weiter draußen kommen. Und die Kontrolle? "Es genügt, wenn vor den jeweiligen Endstationen der Zone genau kontrolliert wird", so der Stadtrat.

Mit dieser Maßnahme ist für den Verkehrsreferenten seine Idee, an einem Samstag im Monat die öffentlichen Verkehrsmittel in Graz überhaupt kostenlos anzubieten, noch nicht ganz vom Tisch. "Aber die Kosten sind schon sehr hoch, man geht von einer Größenordnung von rund 800.000 Euro aus." Nicht weiter verfolgen will Eustacchio aber sein Vorhaben, die Gebührenpflicht in den Blauen und Grünen Zonen an Samstagen überhaupt zu streichen: "Das wünscht sich auch die Wirtschaft nicht. Denn die Unternehmer befürchten, dass dann die Parkplätze von den Mitarbeitern besetzt wären und für die Kunden erst wieder die Parkplatzsuche beginnt."

HANS ANDREJ

Quelle (mit Grafik): http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/3312701/gratis-bim-zur-belebung-innenstadt.story

[Linie 41]

Graz ist anscheinend anders.

[T1]

Graz ist anscheinend anders.

Wieso? Ist doch absoluter Schwachsinn. Es ist angeblich kein Geld für die Verlängerung der Fahrzeuge da, kein Geld für neue Strecken, aber für so einen Blödsinn auf dem am meisten ausgelasteten Streckenstück gibt's Geld? Vor allem, was genau soll das bringen?

Will man Fußgänger zum Einsteigen bewegen? Autofahrer gibt's dort eh kaum, daher wird man nicht zum Umsteigen bringen, für P+R ist das alles zu innenstädtisch. Bisherige Fahrgäste haben sowieso eine Fahrkarte, die werden davon kaum profitieren (außer es fährt wer mit Einzeltickets und fährt zwischendurch ein paar Stationen – aber jeder gesunde Mensch wird das bisher gegangen sein, bevor er sich extra eine weitere Karte gekauft hat).

Den einzigen Sinn, den ich erkenn, ist, dass man eine Beruhigungspille für die innenstädtischen Wirtschaftstreibenden gefunden hat. Bravo.

[38ger]

Finde ich eine tolle Idee, eben weil es kaum etwas kostet und trotzdem viel bringt, denn der Nutzen sind nicht nur die zusätzlichen Fahrten, welche man durch das Gratis-Angebot lukriert, sondern auch, dass man kurze Wege längeren bevorzugt und gerade auch Autofahrer, welche die Öffis sonst nicht benutzen dazu bringt zumindest für Kurzstrecken die Öffis als unweigerlich billigere Alternative zu entdecken!

[invisible]

Finde ich eine tolle Idee, eben weil es kaum etwas kostet und trotzdem viel bringt, denn der Nutzen sind nicht nur die zusätzlichen Fahrten, welche man durch das Gratis-Angebot lukriert, sondern auch, dass man kurze Wege längeren bevorzugt und gerade auch Autofahrer, welche die Öffis sonst nicht benutzen dazu bringt zumindest für Kurzstrecken die Öffis als unweigerlich billigere Alternative zu entdecken!

Genau letzteres ist das Problem: es belohnt genau diejenigen, die mit dem Auto irgendwo an den Rand der Innenstadt stinken. Deren Parkplatz-Suchradius erweitert sich dann gewaltig, wenn sie zwei Stationen gratis fahren dürfen. Die, die von weiter draußen per Bim anreisen und dafür ein Ticket kaufen sind hingegen die Blöden.

Außerdem sind die Bahnen im geplanten Gratis-Bereich heute schon ständig überfüllt und es wäre schon längst eine weitere Taktverdichtung nötig (was aber aufgrund der begrenzten Streckenkapazität in der Herrengasse nicht mehr geht - die seit ewig geplante Entlastungsstrecke wurde von Eustacchio allerdings aus Budgetgründen wieder verschoben!), sprich die Qualität für die zahlenden Fahrgäste sinkt weiter.

Kurz: der Vorschlag dient einzig zur Beruhigung der Wirtschaftskammer, hat aber für die regelmäßigen, zahlenden Fahrgäste nur Nachteile und macht es im Gegenzug sogar wieder attraktiver mit dem Auto in die Stadt zu fahren. Schnapsidee²!

[38ger]

Sorry, aber ich bezweifle stark, dass es Menschen gibt, die bereit sind sowohl Auto, als auch öffentlich zu fahren!
Wenn jemand schon mit dem Auto fährt, dann steigt er sicher nicht kurz vor dem Ziel in die Bim um, nur weil sie gratis ist!
Und das der nächstgelegene Parkplatz wirklich mehr als eine Station entfernt ist halte ich für höchst unrealistisch!
Und wenn Autofahrer für einzelne Wege (in Ihrer Gesamtheit) die Öffis nutzen ist das auf jeden Fall ein Vorteil!

[invisible]

Sorry, aber ich bezweifle stark, dass es Menschen gibt, die bereit sind sowohl Auto, als auch öffentlich zu fahren!
Wenn jemand schon mit dem Auto fährt, dann steigt er sicher nicht kurz vor dem Ziel in die Bim um, nur weil sie gratis ist!

Wenn er in der Nähe der Haltestelle viel leichter einen Parkplatz findet oder dieser billiger ist als in einer der innerstädtischen Parkgaragen, dann ist das sehr wohl ein Anreiz.

Und das der nächstgelegene Parkplatz wirklich mehr als eine Station entfernt ist halte ich für höchst unrealistisch!

Bei der angedachten Ausdehnung der Gratis-Zone vom Finanzamt bis zur Keplerbrücke (die "zwei Stationen" sind als Radius um den Hauptplatz gedacht, in Summe sind's also eigentlich vier) ist aber genau das der Fall. Beim Finanzamt findet man _wesentlich_ leichter einen Parkplatz als z.B. in der Umgebung der Schmiedgasse.

Und wenn Autofahrer für einzelne Wege (in Ihrer Gesamtheit) die Öffis nutzen ist das auf jeden Fall ein Vorteil!

Eben nicht, wenn genau auf diesen Wegen die Züge heute schon voll bis übervoll sind.

[haidi]

Eben nicht, wenn genau auf diesen Wegen die Züge heute schon voll bis übervoll sind.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich das gut oder schlecht heißen soll. Der Vorteil ist sicher, dass wenn die Kunden problemlos in diesem Bereich mit den Öffentlichen ein, zwei STationen fahren können, dies etwas den Vorteil der Einkaufszentren (viele GEschäfte fußläufig unter einem Dach) ausgleicht, die Parkplatzgeschichte ist eher negativ.

Sich wegen der Überfüllung der STraßenbahnen Sorgen zu machen, scheint mir etwas übertrieben. Wieviele zusätzliche Parker kann es geben? Wie lange steht der Einzelne, d.h. welchen "Fahrgastumschlag" hat so ein Parkplatz? Ich denke, die Sorge wegen der überfüllten GEfäße hat den gleichen Stellenwert wie die Notwendigkeit einer Ubahn nach Auhof.

Hannes