(Wie sollte man z.B. dann als zweiter Zug in eine Doppelhaltestelle fahren?)
Bei der "großen Bahn" können sich auch mehrere Züge einen Bahnsteig teilen. Das Lösungswort ist hier "Schutzsignal". Man kann die Doppelhaltestellen auch so mit Schutzsignalen ausstatten, das Halt zeigt, wenn der Vorderabschnitt des Signalblocks (=Haltestellenbereich) besetzt ist und so dem Folgezug das Aufschließen bis zum Schutzsignal des Bahnsteiges erlauben. Das ist das allerkleinste Problem hier.
Derzeit gibt es in der Wiener Ustrab außer bei den Verzweigungen (Stichwort: "Anlage 1") überhaupt keine Halt gebietenden (d.h. roten) Signale. Und selbstverständlich könnte man auch bei der Straßenbahn den Bahnsteig mit "Schutzsignalen" teilen. Wenn diese aber auch die unterschiedlichen Längen des ersten Zugs berücksichtigen sollen, damit die Kunden nicht zu unnötiger Wanderung gezwungen werden, wird es schon (unnötig) kompliziert.
Die Signalisierung ist ohnehin nicht das Problem, die Frage war ja, ob auf Sicht zu fahren zu unsicher ist. Auch bei der "großen Bahn" würde die Zugbeeinflussung bei vielen Schutzsignalen zu spät greifen und einen Unfall bestenfalls abmildern. (Ich weiß nicht, ob Du schon einmal zugeschaut hast, wie zwei Railjet-Garnituren am Bahnsteig zu einer Doppelgarnitur vereinigt werden. Da steht die zuerst eingefahrene Garnitur unmittelbar nach dem Schutzsignal.)
Generell denke ich, dass die Überland-Abschnitte der Badner Bahn nicht mit den Straßenbahn-Abschnitten - auch nicht mit den unterirdischen - vergleichbar sind. Und ich denke außerdem, dass die bestehende Signalisierung mit "gelb-gelb" als restriktivstes Signal und darauf folgendem Fahren auf Sicht einen guten Kompromiss zwischen den Forderungen nach Sicherheit und betrieblicher Flexibilität bildet. (Für eine vollständige Überwachung müsste man ja sonst auch noch bei "grün-gelb" eine Geschwindigkeitsprüfeinrichtung mit Fahrsperre einrichten.)