Ich fange an zu verstehen. Woher kommen die Unregelmäßigkeiten? Behinderung durch MIV? Schwache Koordination im Fahrplan? Ihc kann mir vorstellen, dass lange Linien (under der 5er is ja nicht der kürzesten einer) ziemlich störungsanfällig sind.
Was kann man tun? Linie teilen? Das wurde hier schon kritisiert. Was noch?
Die Teilung einer Linie ist natürlich eine Option - aber doch bitte nicht irgendwo, nur weil es zu passen scheint. Im Falle des 6ers ist es auch noch eine besonders fantasielose Variante, nämlich einfach die Brechung an
einem bestimmten Punkt. Eine Linie kann ja auch auf zwei Linien aufgeteilt werden, die dann einen zentralen Abschnitt gemeinsam befahren, so dass wenige Direktverbindungen gekappt werden. Also statt einer Linie A-B-C-D zwei Linien A-B-C und B-C-D (statt A-B-C und C-D wie nun beim 6er geplant). Eigentlich wäre der 6er, wenn man ihn schon teilen möchte, prädestiniert dafür, denn hier ist der mittlere ja auch der am stärksten ausgelastete Abschnitt. Dazu fehlt aber
östlich westlich* des Quellenplatzes (bzw. der Neilreichgasse) eine Wendemöglichkeit (man könnte die Linie aus KE natürlich zum Stefan-Fadinger-Platz führen und so eine neue Verbindung innerhalb Favoritens schaffen - aber das führt jetzt sicher zu weit).
An sich gibt es aber einen ganz anderen Ansatz, den ich eher unterstütze: nämlich die konkrete Analyse, an welchen Stellen es harkt, und die Steigerung der Zuverlässigkeit durch punktuelle, aber gezielte Maßnahmen (die natürlich dennoch vernünftig geplant sein müssen, damit sie nicht wiederum Störungen an anderen Stellen verursachen und das Problem nur verschieben). Die Umsetzung dürfte oft noch nicht mal teuer sein: hier ein bisschen Farbe, um ein Gleis vor einer Ampel abzumarkieren (aber bitte so weit, dass die Bahn dann nicht wieder im Rückstau steht - auch wenn ein paar Parkplätze entfallen müssen), dort eine umprogrammierte Ampel, die Bahnen nicht ewig stehen lässt (ganz schlimmes Beispiel ist auch der Schwarzenbergplatz, wo linksabbiegende D-Wagen und 71er Richtung Oper z.T. mehrere Minuten warten müssen, ehe sie auf den Ring fahren können). Vielleicht noch ein, zwei Bahnen pro Linie mehr und entsprechende Kapazitäten an den Endhaltestellen. Es ist wirklich alles kein Hexenwerk.
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* Danke an 38ger für den Hinweis.