Autor Thema: Linienchronik Linie 13  (Gelesen 8159 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

haidi

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 14515
Linienchronik Linie 13
« am: 07. Mai 2012, 09:38:46 »
Hallo,
hab mir heute die Linienchronik des 13ers angeschaut.
Interessant das Halbjahr Herbst 44 und Winter 45, da sieht man, wie die Straßenbahner damals improvisiert haben um den Betrieb am Laufen zu halten.

Aber zu meiner Frage:
Dass im oben genannten Zeitpunkt der 13er immer wieder einige Tage nicht gefahren ist, ist ja nachvollziehbar. Aber was war der Grund, dass im Straßenbahnjournal-Wiki von Februar 45 bis Dezember 47 eine Lücke klafft?

Hannes
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

Revisor

  • Obermeister
  • *
  • Beiträge: 4954
Re: Linienchronik Linie 13
« Antwort #1 am: 07. Mai 2012, 10:09:15 »
Aber zu meiner Frage:
Dass im oben genannten Zeitpunkt der 13er immer wieder einige Tage nicht gefahren ist, ist ja nachvollziehbar. Aber was war der Grund, dass im Straßenbahnjournal-Wiki von Februar 45 bis Dezember 47 eine Lücke klafft?
Beseitigung der Kriegsschäden, Wiederinstandsetzung der Streckenausrüstung, Wagenmangel, Priorität . . .

moszkva tér

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 8283
Re: Linienchronik Linie 13
« Antwort #2 am: 07. Mai 2012, 10:10:06 »
Vielleicht mag auch jemand, der dort registriert ist, die Kurzführung am 5. Oktober 1950 "Putsch" ausbessern auf "Oktoberstreik 1950", evtl. sogar mit Link unterlegt:
http://de.wikipedia.org/wiki/Oktoberstreiks_1950

luki32

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 5240
  • Bösuser
Re: Linienchronik Linie 13
« Antwort #3 am: 07. Mai 2012, 10:32:40 »
Vielleicht mag auch jemand, der dort registriert ist, die Kurzführung am 5. Oktober 1950 "Putsch" ausbessern auf "Oktoberstreik 1950", evtl. sogar mit Link unterlegt:
http://de.wikipedia.org/wiki/Oktoberstreiks_1950

Aber es war ein Putschversuch, darum ist es als Kurzbezeichnung schon geeignet.  :lamp:

mfG
Luki
Vorsicht, Bösuser!
Militanter Gegner der Germanisierung der österreichischen Sprache!

haidi

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 14515
Re: Linienchronik Linie 13
« Antwort #4 am: 07. Mai 2012, 10:42:51 »
Dann sollte man auch Putschversuch schreiben.

Hannes
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

Revisor

  • Obermeister
  • *
  • Beiträge: 4954
Re: Linienchronik Linie 13
« Antwort #5 am: 07. Mai 2012, 10:52:30 »
Dann sollte man auch Putschversuch schreiben.
Es war eher ein mißlungener Putsch, der sicher schon über den Versuch hinausgegangen ist.

Linie 41

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 11667
    • In vollen Zügen
Re: Linienchronik Linie 13
« Antwort #6 am: 07. Mai 2012, 11:33:34 »
Putsch oder Putschversuch ist meiner Meinung nach aus der historischen Perspektive keineswegs zu rechtfertigen. Es gab keine Pläne zu einer gewaltsamen Machtübernahme. Zudem wurden die Oktoberstreiks nicht alleine von der KPÖ getragen sondern auch vom VdU (!!!). Moskau war ohnehin nicht daran interessiert.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

Revisor

  • Obermeister
  • *
  • Beiträge: 4954
Re: Linienchronik Linie 13
« Antwort #7 am: 07. Mai 2012, 12:09:19 »
In Wien wurden die Streiks und öffentlichen Gewaltdemonstrationen fast ausschließlich von den Kommunisten getragen und zwar zu dem Zweck die demokratisch gewählte Regierung abzusetzen und durch eine kommunistisch geführte zu ersetzen. Also wenn das kein Putsch ist, was dann.

ULF

  • Zugführer
  • *
  • Beiträge: 978
Re: Linienchronik Linie 13
« Antwort #8 am: 07. Mai 2012, 13:56:29 »
Eine zwar interessante Diskussion, die aber auf keinem Fall in dieses (zumindest Unter-)Forum gehört, finde ich...

Linie 41

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 11667
    • In vollen Zügen
Re: Linienchronik Linie 13
« Antwort #9 am: 07. Mai 2012, 18:41:43 »
In Wien wurden die Streiks und öffentlichen Gewaltdemonstrationen fast ausschließlich von den Kommunisten getragen und zwar zu dem Zweck die demokratisch gewählte Regierung abzusetzen und durch eine kommunistisch geführte zu ersetzen.
Wenn anschließend Neuwahlen stattfinden nicht. ;)

Die Hugo-Portisch-Beschreibung der Oktoberstreiks ist historisch jedenfalls definitiv nicht haltbar.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

Wattman

  • Gast
Re: Linienchronik Linie 13
« Antwort #10 am: 07. Mai 2012, 18:50:33 »
Dann tendierst Du eher zu dieser Darstellung bzw. hast diese vielleicht sogar verfasst?
–––––––––-
Eine zwar interessante Diskussion, die aber auf keinem Fall in dieses (zumindest Unter-)Forum gehört, finde ich...
Ja, sollte man abtrennen.

Linie 41

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 11667
    • In vollen Zügen
Re: Linienchronik Linie 13
« Antwort #11 am: 07. Mai 2012, 20:31:02 »
Dann tendierst Du eher zu dieser Darstellung bzw. hast diese vielleicht sogar verfasst?
Nein, ich bessere in der Wikipedia nur aus, wenn einer Blödsinn im Ustrab-Artikel schreibt. ;D ;D ;D
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

Revisor

  • Obermeister
  • *
  • Beiträge: 4954
Re: Linienchronik Linie 13
« Antwort #12 am: 07. Mai 2012, 21:25:06 »
Wenn anschließend Neuwahlen stattfinden nicht. ;)

Die Hugo-Portisch-Beschreibung der Oktoberstreiks ist historisch jedenfalls definitiv nicht haltbar.
Dann nenne mir ein Land, in dem nach der kommunistischen Machtübernahme demokratische Wahlen stattfanden.

Ich halte Portischs Beschreibung für durchaus korrekt.

Linie 41

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 11667
    • In vollen Zügen
Re: Linienchronik Linie 13
« Antwort #13 am: 07. Mai 2012, 23:20:34 »
Dann nenne mir ein Land, in dem nach der kommunistischen Machtübernahme demokratische Wahlen stattfanden.
Die Logik ist verkehrt herum. Nur weil die Regierung unter Druck zurücktritt, heißt das nicht, daß der Rechtsstaat außer Kraft gesetzt würde. Ohne aktives Eingreifen der sowjetischen Besatzungsmacht, hätten die Randalierer maximal einen Rücktritt der Regierung und Neuwahlen ausgelöst – und die Sowjets hatten zu diesem Zeitpunkt kein Interesse auf Konfrontation mit den USA zu gehen. Die Tatsache, daß die Schweiz zusammen mit einem neutralen Österreich einen Keil zwischen den NATO-Staaten bilden war höher bewertet. Ein Eingreifen der Sowjets auf Seite der KPÖ hätte automatisch dazu geführt, daß die Westzonen nach der Teilung der NATO beigetreten wären und diese einen Korridor zwischen der BRD und Italien gebildet hätten. Man darf auch nicht unterschätzen, daß zum damaligen Zeitpunkt die Kontrolle über den Alpenraum noch von strategischer Bedeutung war – auch die Verteidigungsdoktrin des Bundesheeres war lange Zeit darauf ausgerichtet.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

Wattman

  • Gast
Re: Linienchronik Linie 13
« Antwort #14 am: 07. Mai 2012, 23:50:58 »
Was macht Dich so sicher, dass die Sowjets damals so dachten wie von Dir beschrieben?