Tramwayforum
Straßenbahn Wien => Technik => Thema gestartet von: Lukas Schnell am 17. August 2016, 11:35:26
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Unter Strom
Wer an die Wiener Linien denkt, dem fallen U-Bahnen, Straßenbahnen und diverse Typen von Bussen ein. Und dann natürlich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Fahrdienst, in ihren voll feschen Uniformen, die das Image in der Öffentlichkeit wesentlich mitbestimmen. Doch die coolste Niederflurbim würde voll zum Ausstellungsstück verkommen, könnte sie nicht mit Strom versorgt werden. Ja, ohne Erhaltungsabteilungen, die im Hintergrund ohne voll viel Tam-Tam ihre Arbeit verrichten, würde vieles nicht funktionieren. B68 ist so ein Bereich. Ich habe bei den Kollegen der Abteilung Elektro- und Maschinentechnik vor kurzem einmal eingecheckt.
Ohne Strom läuft voll nix. Daher trifft man die Kollegen von B68 mit ihren gelben Einsatzfahrzeugen auch überall. Zu ebener Erde, bei der Wartung eines E-Weichen-Antriebs oder im ersten Stock bei der Revision der Oberleitung. Oft muss es voll schnell gehen, zum Beispiel, wenn ein LKW-Kran die Oberleitung der Bim heruntergerissen hat. Ich sag euch Leute, die Jungs von der Oberleitungspartie sind voll auf Zack, da sitzt jeder Handgriff. Das muss auch so sein, denn die Straßenbahn soll ja möglichst schnell wieder fahren. Und weil immer irgendwo etwas passieren kann, haben die Kollegen für alle wichtigen Bereiche Störungsdienste in Bereitschaft. Natürlich auch außerhalb der normalen Dienstzeiten.
Störungen ruck, zuck zu beheben ist aber nur die eine Seite. Ein Großteil der Routinearbeiten, haben mir die Kollegen erklärt, besteht aus der vorsorglichen Pflege und Wartung der Anlagen, damit Störungen erst gar nicht auftreten. Viele Arbeiten können übrigens nur in der betriebslosen Zeit durchgeführt werden. Die Kollegen müssen also schon von Berufs wegen „Nachteulen“ sein.
Häufige Wechsel vom Tag- zum Nachtdienst sind aber nicht die einzigen Härten, mit denen man zurechtkommen muss, wenn man bei B68 arbeitet. Fahrleitungsarbeiten müssen beispielsweise auch bei Regen und Schneefall fertig gemacht werden. Na ja, und vor Dunkelheit und Dreck darf man sich auch voll nicht fürchten. Ich weiß das jetzt, denn ich war ein paar Mal auch in der Nacht auf der U4-Baustelle mit dabei. Kaum war der letzte Zug aus der Station abgefahren, sind die Kollegen schon rein ins Gleis gesprungen und haben begonnen, die Stromschienen und die fetten Traktionsstromkabel zu demontieren. Also die machen voll keine Gefangenen! Muss wohl so sein, denn während der U4-Sperre erneuern die Kollegen sieben Kilometer Stromschienen und über 10 Kilometer Traktionskabel. Da kommt ganz schön was an Gewicht zusammen. Die Kollegen haben’s ausgerechnet. Wir reden da über 1.000 Tonnen Material, das bewegt werden muss. Die Arbeit verlangt also schon einen „ganzen Mann“.
Das Bild von den harten Kerlen ist aber nur zum Teil richtig, haben sie mir gesagt. Der Personalbedarf in der Abteilung Elektro- und Manschinentechnik hat sich in den letzten 15 bis 20 Jahren voll verlagert. Nämlich vom groben Schlosser und „Kombizangen-Elektriker“ zum bestens ausgebildeten Fachmann mit fundiertem Fachwissen auf dem Gebiet der elektronischen Steuerungen: Sei es für elektrische Weichen, Aufzüge, Fahrtreppen – bitte sag' niemals „Rolltreppen“, wenn Kollegen von B68 in der Nähe sind! – Steuerungen der Stromversorgung, Notstromanlagen der U-Bahn, um nur einige willkürlich herausgegriffene Bereiche zu erwähnen – überall hat die Elektronik Einzug gehalten.
Habt ihr übrigens gewusst, dass es E-Weichen im Winter warm haben wollen oder dass die Wiener Linien voll das erste Unternehmen weltweit sind, das Erdwärme zum Heizen von U-Bahn-Stationen genutzt hat? Oder dass unsere Aufzüge auf eine Verfügbarkeit von 98 Prozent kommen? Ich voll nicht. Darum hoffe ich, dass ich länger als geplant bei B68 mitarbeiten darf, denn da gibt’s noch einiges, das mich voll interessiert.
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Man krümmt sich vor Qualen beim Lesen. Echt voll Sadomaso! :o
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Unter Strom
Zumindest ist es einer der wenigen, für die Öffentlichkeit bestimmte Texte, in denen nicht nur nicht gegendert wird, sondern in dem explizit nur männliches Personal (Jungs, Kollegen, harte Kerle) angeführt ist. Wo bleiben da die empörten Emanzen? ;)
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Der Text ist ja nicht für die Öffentlichkeit bestimmt – es handelt sich um interne WL-Propaganda zur Gehirnwäsche der eigenen Bediensteten. ;)
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Der Text ist ja nicht für die Öffentlichkeit bestimmt – es handelt sich um interne WL-Propaganda zur Gehirnwäsche der eigenen Bediensteten. ;)
Dann muss die Mehrzahl der WL-Bediensteten unter zwanzig sein, denn die Sprache ist voll für diese Altersgruppe angepasst!
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Dann muss die Mehrzahl der WL-Bediensteten unter zwanzig sein, denn die Sprache ist voll für diese Altersgruppe angepasst!
Der Autor von Lukas' Texten versucht halt, sich auch sprachlich anzupassen an das Märchen vom jungen Praktikanten, der vom Verkehrskombinat in allen Belangen restlos begeistert ist.
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. . . . und reiferen Menschen kann man den Schmonzes sowieso voll echt nicht reindrücken! Ausnahmen bestätigen die Regel.
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Ich finde Lukas Schnell ist eines der besten Satireprojekte seit der Tagespresse :up: ;D
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Kein Kommentar dafür, ich kann nur sagen traurig! :down:
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Hoffentlich darf unser lieber Lukas demnächst mal bei der F59 mitarbeiten, dort würd er nämlich voll gut reinpassen :)
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Hoffentlich darf unser lieber Lukas demnächst mal bei der F59 mitarbeiten, dort würd er nämlich voll gut reinpassen :)
Der liebe Lukas ist bei Gc, der passt nicht zu technischen Abteilungen 8)
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Hoffentlich darf unser lieber Lukas demnächst mal bei der F59 mitarbeiten, dort würd er nämlich voll gut reinpassen :)
Der liebe Lukas ist bei Gc, der passt nicht zu technischen Abteilungen 8)
Ui. Aber wo wird er dann hinwandern, wenn es Gc nicht mehr gibt?!
Wird er dann Gui?
Fragen, die die Welt bewegen... 8)
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Vielleicht kommt er direkt ins Museum!?
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Vielleicht kommt er direkt ins Museum!?
Als voll coole Aufsicht für Schulklassenführungen?
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Als lerngieriger Mitarbeiter der Museumsleitung. Er muss ja auch etwas leisten, wenn er mal ausgelernt und ein voll cooler Erwachsener ist!
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Als lerngieriger Mitarbeiter der Museumsleitung. Er muss ja auch etwas leisten, wenn er mal ausgelernt und ein voll cooler Erwachsener ist!
Als dieser muß er als erstes die standesgemäße Begrüßung der Gäste lernen => Hoits de Go***. >:D
mfG
Luki
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Hoit's voll die Goschn. Jetzt red voll i!
Dann kann er's mit dem Museumsleiter aufnehmen 8)
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Ich war 35 Jahre im Kabelbüro und ich werde mich hüten, hier die Wahrheit auszuplaudern! ;D
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In manchen Gegenden Deutschlands ist "unter Strom" übrigens ein Euphemismus für "blunzenfett"...
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In manchen Gegenden Deutschlands ist "unter Strom" übrigens ein Euphemismus für "blunzenfett"...
Ist er das nicht auch?
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ich häng mich mal da dran, um keinen neuen Thread aufzumachen - mir wurde zugetragen, dass es um die Stromversorgung, sprich um die Trafos/Unterwerke schlecht steht, dass also auch hier ein Investitionsrückstau zu schlechter Wartung führt und dass daher vermehrt mit Stromausfällen zu rechnen ist, kann das wer bestätigen bzw präzisieren?
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ich häng mich mal da dran, um keinen neuen Thread aufzumachen - mir wurde zugetragen, dass es um die Stromversorgung, sprich um die Trafos/Unterwerke schlecht steht, dass also auch hier ein Investitionsrückstau zu schlechter Wartung führt und dass daher vermehrt mit Stromausfällen zu rechnen ist, kann das wer bestätigen bzw präzisieren?
Aus diesem Artikel
https://orf.at/stories/3319209/ (https://orf.at/stories/3319209/)
folgendes Zitat:
„Der Ausbau beginnt bei den einzelnen Haushalten und regionalen Verteilernetzen und reicht bis zu den überregionalen Stromleitungen samt notwendiger Transformatoren, Leitungen, Umspannwerke und so weiter. Hier ist noch viel zu tun bis 2040“, sagt Haber.
Auch wenn ich jetzt nichts genaueres weiß, aber es wird schon was dran sein. Schließlich sind am Ende des Tages die Unterwerke auch nur Trafostationen der Wien Energie bzw. der Wiener Netze. Egal wem sie jetzt auf dem Papier gehören.
Was ich jetzt schon von verschiedenen Seiten gehört habe, krankt es im Stromsystem an vielen Stellen. Jeder zweite der sein Fotovoltaiksystem ans Netz zu bringen will, kann da schon einiges berichten. Je weiter weg von Wien desto schwieriger, vorallem bei größeren Leistungen.