Autor Thema: Linie J (1907-2008)  (Gelesen 446373 mal)

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pascal

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Re: Linie J (1907-2008)
« Antwort #810 am: 14. August 2018, 11:22:21 »
Zitat von: Bahnpetzi
Der Fahrer musste ohnehin aussteigen und mittels Vierkantschlüssel die Ampelsteuerung für das Abbiegen seines Zuges aktivieren.

Nein, musste er nicht. Dort gab es nur die Erinnerungssignale "Abbiegen bei Gelb nach Grün". Die damaligen Ampelschaltungen waren für das Ändern von Phasenabläufen noch nicht geeignet.

Ich war damals zwar noch sehr jung (<10 Jahre), aber ich bin mir ziemlich sicher, an dieser Kreuzung anlässlich des Allerheiligenverkehres (Linie 29) eine verlängerte Gelbphase beobachtet zu haben, die sich die abbiegende Straßenbahn automatisch geholt hat - und zwar meiner damaligen Vermutung nach auf Grund der Stellung der E-Weiche und der Anmeldung per Oberleitungskontakt. Ein derartiges Verlängern der Gelbphase müsste technisch auch damals schon möglich gewesen sein, ein paar Relais sollten reichen. Ich kann natürlich nicht versprechen, dass das nicht doch irgendwie händisch gesteuert wurde, glaube es aber eher nicht. Denn der ampelsteuernde Polizist wäre mir vermutlich aufgefallen.

An die Zebrahaltestelle in der Landstraßer Hauptstraße vor der Invalidenstraße kann ich mich auch erinnern.

Erdberg

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Re: Linie J (1907-2008)
« Antwort #811 am: 14. August 2018, 13:39:27 »
Wunderbare Bilder von Landstraße und Erdbergstraße. Und vor allem das Bild der Maria-Eis-Gasse gefällt mir! Die Gegend war ja 10 Jahre lang meine Heimat.

Ferry

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Re: Linie J (1907-2008)
« Antwort #812 am: 14. August 2018, 14:33:31 »
Ich war damals zwar noch sehr jung (<10 Jahre), aber ich bin mir ziemlich sicher, an dieser Kreuzung anlässlich des Allerheiligenverkehres (Linie 29) eine verlängerte Gelbphase beobachtet zu haben, die sich die abbiegende Straßenbahn automatisch geholt hat - und zwar meiner damaligen Vermutung nach auf Grund der Stellung der E-Weiche und der Anmeldung per Oberleitungskontakt. Ein derartiges Verlängern der Gelbphase müsste technisch auch damals schon möglich gewesen sein, ein paar Relais sollten reichen.

OK, mag sein, dass an diesen Tagen die Gelbphase generell verlängert wurde. Die Möglichkeit des "Anmeldens" und damit der Beeinflussung des Phasenablaufs gab es damals nur in der Gürtel-UStrab. Der bei E-Weichen angebrachte Oberleitungskontakt, der je nach Wunsch auf einer Fahr- (Weiche stellen) oder Bremsstufe (Weiche nicht stellen) zu befahren war, diente jedenfalls nur zum Weichenstellen.
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

nord22

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Re: Linie J (1907-2008)
« Antwort #813 am: 25. September 2018, 09:21:13 »
K 2514 neben einem U10 Autobus (Foto: Verlag J. O. Slezak,16.12.1964). Beim Aufnahmeort bitte ich die p.t. Forenteilnehmer um Anregungen ...

LG nord22

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Re: Linie J (1907-2008)
« Antwort #814 am: 28. September 2018, 08:57:20 »
Der Umbau des Johann-Nepomuk-Berger-Platzes bedingte das Verschwinden eines kurzen, aber sehr traditionsreichen Streckenabschnitts der Linie J, der von der NWTG gebaut und am 25. Juni 1873 eröffnet wurde (Foto: Richard Woodhead).

nord22

nord22

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Re: Linie J (1907-2008)
« Antwort #815 am: 29. September 2018, 13:30:06 »
An Sonn- und Feiertagen wurden auf der Linie J zwecks Personaleinsparung auch moderne Fahrzeugtypen eingesetzt. E 4450 in der Erdbergstraße bei der Apostelgasse, wo nach dem Abbruch des alten Pfarrhofs viele Jahre eine hässliche Baulücke war (Foto: Robert Hergett, 01.01.1984). Am 3. Jänner 1984 war die Strecke durch die Erdbergstraße leider Geschichte; der Autobusersatzverkehr brachte eine radikale Verschlechterung für die Fahrgäste, da sich die Fahrzeit durch verstaute Umleitungsstrecken mehr als verdoppelte und durch eine Fehlplanung der WVB kein Anschluss der Linie 75A an die gekürzte Linie J bis Ottakring gegeben war.

LG nord22

Erdberg

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Re: Linie J (1907-2008)
« Antwort #816 am: 29. September 2018, 13:58:06 »
Noch häßlicher ist die überhalb des J-Wagens sichtbare Baulücke am Eck zur Göllnergasse. Die besteht seit Jahrzehnten und wird auch kaum je verbaut werden, weil dieses Grundstück angeblich ratzenverseucht ist. Ob dies der wirkliche Grund ist, weiß ich aber nicht. So wird halt in Erdberg erzählt

Übrigens: die Zahl der Fahrgäste, die von Erdberg durchgehend bis Ottakring gefahren sind, hielt sich in Grenzen. Ich bin zwar auch hin und wieder bis in den 8. oder 16. Bezirk gefahren, aber üblicherweise ist man am Ring in eine der von hier abzweigenden Linien umgestiegen: bei der Oper, bei der Babenbergerstraße oder bei der Bellaria.
Insofern ist das Kappen von Durchgangslinien überall eine Verschlechterung für die Fahrgäste gewesen. Immerhin hat man heutzutage wieder einige solche Linien eingeführt.

nord22

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Re: Linie J (1907-2008)
« Antwort #817 am: 05. Oktober 2018, 19:01:53 »
K 2416 + c2 während der Ausgleichszeit in der Endstation Ottakringer Straße / Erdbrustgasse (Foto: Harald Herrmann).

LG nord22

Piefke

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Re: Linie J (1907-2008)
« Antwort #818 am: 06. Oktober 2018, 22:11:34 »
K 2416 + c2 während der Ausgleichszeit in der Endstation Ottakringer Straße / Erdbrustgasse (Foto: Harald Herrmann).

LG nord22
Auf die Gefahr hin, dass es hier schon  irgendwo  steht, kann man den  Einsatz der Halbstarken  am J zeitlich eingrenzen?

(*Maritim* klingt nach frischem Fisch - für das beworbene Produkt auch wieder passend ... ::))

nord22

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Re: Linie J (1907-2008)
« Antwort #819 am: 06. Oktober 2018, 22:59:55 »
Die Einsätze der Halbstarken am J endeten im Juni 1972, als Beiwagen wurden damals ausschließlich c2 verwendet. Zum Beginn der Einsätze der Halbstarken am J kann ich keine genauen Angaben machen; diese dürften erst anlässlich der Einführung der Type c3 begonnen haben.

nord22

Piefke

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Re: Linie J (1907-2008)
« Antwort #820 am: 06. Oktober 2018, 23:31:47 »
Dankeschön für die Information.

WIENTAL DONAUKANAL

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Re: Linie J (1907-2008)
« Antwort #821 am: 07. Oktober 2018, 00:24:33 »
Laut Wiki war der erste Einsatz mit M - c2 am 13. März 1955 auf der Linie O. Alles bei der Beschreibung historische Fahrzeuge Type c2 nachzulesen.
Ein letztes Aufbäumen der Halbstarken gab es mit dem Freiwerden der Type H2 von der Linie 39, die dann auf der Linie J in halbstarken Zügen bis 02. Juni 1972 ausdienten. Das dürften dann auch die letzten echten Halbstarken mit offenen Twg gewesen sein.

hewerner

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Re: Linie J (1907-2008)
« Antwort #822 am: 07. Oktober 2018, 08:56:24 »
Ich glaube mich erinnern zu können, dass am 5er so 1975 noch Halbstarke gefahren sind.
Lg Helmut

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Re: Linie J (1907-2008)
« Antwort #823 am: 07. Oktober 2018, 09:51:30 »
Ich glaube mich erinnern zu können, dass am 5er so 1975 noch Halbstarke gefahren sind.
Ganz sicher nicht. 1975 waren bereits sämtliche c2 auf Schaffnerlosbetrieb umgerüstet.

diogenes

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Re: Linie J (1907-2008)
« Antwort #824 am: 07. Oktober 2018, 10:05:50 »
Ich glaube mich erinnern zu können, dass am 5er so 1975 noch Halbstarke gefahren sind.
Ganz sicher nicht. 1975 waren bereits sämtliche c2 auf Schaffnerlosbetrieb umgerüstet.
Vielleicht trügt die Erinnerung, und der c2 wurde schon von einem T2, L3 oder L4 gezogen.
Ceterum censeo in Vindobona ferrivias stratarias ampliores esse.
Oh 8er, mein 8er!