Autor Thema: Linie J (1907-2008)  (Gelesen 446363 mal)

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Re: Linie J (1907-2008)
« Antwort #825 am: 07. Oktober 2018, 15:23:03 »
Das dürften dann auch die letzten echten Halbstarken mit offenen Twg gewesen sein.
Was wären „unechte“ Halbstarke? Jene mit den geschlossenen (Umbau-)TW?
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nord22

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Re: Linie J (1907-2008)
« Antwort #826 am: 08. Oktober 2018, 17:31:51 »
T2 425 + c3 1180 in der Endstation Ottakringer Straße / Erdbrustgasse (Foto: Archiv nord22, 01.1974). Die T2 mit dem Halbscherenstromabnehmer gefielen mir überhaupt nicht. 1974 ahnte niemand, wie schnell diese Type von den Wiener Straßenbahnschienen verschwinden würde...

LG nord22

diogenes

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Re: Linie J (1907-2008)
« Antwort #827 am: 08. Oktober 2018, 18:35:56 »
Also, mir gefielen sie irgendwie. Aber bitte. Die T2 waren doch, wie viele andere Typen damals, so etwas wie Halbprovisorien, bis die E und E1 kamen, die Retter aus der Not, die dei ex machina nach Düsseldorfer Entwurf :)
Oder sehe ich da was falsch?
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nord22

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Re: Linie J (1907-2008)
« Antwort #828 am: 08. Oktober 2018, 19:05:34 »
Reko-Zweiachser gab es in den 50er Jahren in vielen europäischen Städten. In der DDR wurden nach dem Verbrauch aller für Rekonstruktionen geeigneten Fahrwerke Neubauzweiachser in Gotha gebaut, also die idente Vorgangsweise wie in Wien mit den L3 488 -500 und L4 501 - 610.

nord22

MK

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Re: Linie J (1907-2008)
« Antwort #829 am: 08. Oktober 2018, 19:59:54 »
Reko-Zweiachser gab es in den 50er Jahren in vielen europäischen Städten. In der DDR wurden nach dem Verbrauch aller für Rekonstruktionen geeigneten Fahrwerke Neubauzweiachser in Gotha gebaut, also die idente Vorgangsweise wie in Wien mit den L3 488 -500 und L4 501 - 610.

In der DDR gab es zwei große Hersteller von Straßenbahnwagen: den VEB Waggonbau Gotha und das Reichsbahnausbesserungswerk (Raw) Schöneweide.

In Gotha wurden von 1957 bis 1967 ausschließlich Neubaufahrzeuge gebaut (Gothawagen), in Schöneweide von 1959 bis 1975 zunächst Neuaufbauten auf alten Fahrgestellen hergestellt, ab 1970 fast nur noch Neubaufahrzeuge (Reko-Wagen).

Offiziell waren die in Schöneweide gebauten Wagen aber immer "Rekonstruktionen" (in der DDR-Bedeutung, also grundlegend überholt), da die DDR alle neugebauten Straßenbahnwagen von ČKD Tatra in der Tschechoslowakei beziehen musste.
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Ferry

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Re: Linie J (1907-2008)
« Antwort #830 am: 08. Oktober 2018, 21:54:31 »
T2 425 + c3 1180 in der Endstation Ottakringer Straße / Erdbrustgasse (Foto: Archiv nord22, 01.1974). Die T2 mit dem Halbscherenstromabnehmer gefielen mir überhaupt nicht. 1974 ahnte niemand, wie schnell diese Type von den Wiener Straßenbahnschienen verschwinden würde...

Für mich wirkten sie gerade wegen der Halbschere im Gegensatz zu L und Konsorten richtig modern. Genauso wie übrigens auch die F.
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hema

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Re: Linie J (1907-2008)
« Antwort #831 am: 08. Oktober 2018, 23:18:50 »
Die nahmen auch schon einiges vom ULF vorweg, schlechte Fahrweise, kaum Sitzplätze und eine völlig unzureichende Heizung!   >:D
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Re: Linie J (1907-2008)
« Antwort #832 am: 09. Oktober 2018, 03:11:58 »
Also, mir gefielen sie irgendwie. Aber bitte. Die T2 waren doch, wie viele andere Typen damals, so etwas wie Halbprovisorien, bis die E und E1 kamen, die Retter aus der Not, die dei ex machina nach Düsseldorfer Entwurf :)
Oder sehe ich da was falsch?

In Wien hat man sich da an deutschen Betrieben orientiert. Ich finde, dass besonders Köln Vorbild für unsere >Badewannen Triebwagen< war, nur hatten sie dortselbst nicht so ein langes leben.

Der Kölner Triebwagen auf dem Foto entstand zur gleichen Zeit wie unsere T2, nur die unsinnig kleinen wiener Fenster fehlen hier.

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Re: Linie J (1907-2008)
« Antwort #833 am: 09. Oktober 2018, 08:40:27 »
Der Kölner Triebwagen auf dem Foto entstand zur gleichen Zeit wie unsere T2, nur die unsinnig kleinen wiener Fenster fehlen hier.
Wieso unsinnig? Die Fensteraufteilung und -größe orientierte sich halt an den Großraumbeiwagen. Die Übersetzfenster waren bei Sommerhitze sowieso wesentlich besser, als die Schiebe- oder Klappfenster, die in Deutschland bereits damals üblich waren und bei uns erst ab ca. Mitte der 70er-Jahre zum Standard wurden.

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Re: Linie J (1907-2008)
« Antwort #834 am: 09. Oktober 2018, 08:59:38 »
Die Fensteraufteilung und -größe orientierte sich halt an den Großraumbeiwagen.

Nein, denn die Großraumbeiwägen hatten breitere Fenster.
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Re: Linie J (1907-2008)
« Antwort #835 am: 09. Oktober 2018, 09:05:38 »
Ich vermute, dass man sich an den Wagenkästen der siebenfenstrigen Vorkriegstriebwagen ortientiert hat.
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Re: Linie J (1907-2008)
« Antwort #836 am: 09. Oktober 2018, 09:06:27 »
Ich vermute, dass man sich an den Wagenkästen der siebenfenstrigen Vorkriegstriebwagen ortientiert hat.

Welche siebenfenstrigen Vorkriegstriebwägen meinst du?
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Re: Linie J (1907-2008)
« Antwort #837 am: 09. Oktober 2018, 09:13:11 »
Hab jetzt nachgesehen. Scheint keine gegeben zu haben. Die hatten alle acht, so wie's aussieht. Hätte schwören können ...
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Bahnpetzi

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Re: Linie J (1907-2008)
« Antwort #838 am: 09. Oktober 2018, 09:20:25 »
Hab jetzt nachgesehen. Scheint keine gegeben zu haben. Die hatten alle acht, so wie's aussieht. Hätte schwören können ...

Schwören kannst Du beim lieben Gott!

Die Triebwagen (L3, L4, T2 und L) hatten alle 7 Fenster an der Türseite.

Die Beiwagen (l3 und l) hatten alle 8 Fenster an der Türseite.

Warum, das ist logisch!

Der Bug mit den Seitenfenster (links und rechts vom Frontfenster) vom TW ist länger als beim BW.

Siehe hier: https://www.tramwayforum.at/index.php?topic=516.msg320316#msg320316

60er

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Re: Linie J (1907-2008)
« Antwort #839 am: 09. Oktober 2018, 09:28:24 »
Nein, denn die Großraumbeiwägen hatten breitere Fenster.
Genauer gesagt hatten sie zwei verschiedene Fensterbreiten, am Bug und Heck schmale und in der Wagenmitte breitere.

Ein Zweiachser mit Kölner Fenstern hätte jedenfalls optisch nicht sehr gut dazugepasst, mit den schmalen Fenstern ergab sich dagegen ein halbwegs stimmiges Bild.