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Straßenbahn Wien => Technik => Thema gestartet von: Revisor am 06. März 2015, 17:48:19

Titel: Kupplung N60
Beitrag von: Revisor am 06. März 2015, 17:48:19
Vermutlich zu Demonstrationszwecken ist 1935 dieses Foto  (Archiv WL) entstanden. Es zeigt den Kuppelraum eines N (60)/n1 (60) mit der damals in Verwendung stehenden Kupplung der Bremsleitung und des Vielfachkabels. Zusätzlich ist auch bereits die Züricher Lichtkupplung vorhanden, die in Hinkunft den Fortfall des Vielfachkabels ermöglichen wird. Dann braucht außer dieser Lichtkupplung nur noch ein Druckluftschlauch gekuppelt zu werden.
Titel: Re: Kupplung N60
Beitrag von: Ferry am 06. März 2015, 17:51:52
Dann braucht außer dieser Lichtkupplung nur noch ein Druckluftschlauch gekuppelt zu werden.

Egal, welcher? Oder musste da auf etwas geachtet werden?
Titel: Re: Kupplung N60
Beitrag von: Revisor am 06. März 2015, 18:35:01
Dann braucht außer dieser Lichtkupplung nur noch ein Druckluftschlauch gekuppelt zu werden.

Egal, welcher? Oder musste da auf etwas geachtet werden?

Natürlich nicht egal, die Bremsleitung mußte gekuppelt werden.
Titel: Re: Kupplung N60
Beitrag von: 60 am 07. März 2015, 17:56:02
Weiß jemand von euch, wo das Foto aufgenommen wurde?
Titel: Re: Kupplung N60
Beitrag von: 95B am 07. März 2015, 18:42:10
Weiß jemand von euch, wo das Foto aufgenommen wurde?

Ich vermute, im Bahnhof Speising.
Titel: Re: Kupplung N60
Beitrag von: Revisor am 08. März 2015, 12:55:14
Weiß jemand von euch, wo das Foto aufgenommen wurde?

Ich vermute, im Bahnhof Speising.

Genau, im oder beim Bahnhof Speising.
Titel: Re: Kupplung N60
Beitrag von: Ferry am 09. März 2015, 10:01:46
Natürlich nicht egal, die Bremsleitung mußte gekuppelt werden.

Wofür war die andere Leitung? Bislang hatte ich das so verstanden, dass vor dem Einbau der Hardy-Bremse beide Leitungen dieselbe Funktion hatten. Erst dann wurde zwischen Steuerleitung und Betriebsdruckleitung (die Begriffe sind eine Erfindung von mir, die Leitungen hatten vermutlich andere Namen) unterschieden. Oder verwechsle ich da (wieder mal) etwas?
Titel: Re: Kupplung N60
Beitrag von: Revisor am 09. März 2015, 10:33:23
Natürlich nicht egal, die Bremsleitung mußte gekuppelt werden.

Wofür war die andere Leitung? Bislang hatte ich das so verstanden, dass vor dem Einbau der Hardy-Bremse beide Leitungen dieselbe Funktion hatten. Erst dann wurde zwischen Steuerleitung und Betriebsdruckleitung (die Begriffe sind eine Erfindung von mir, die Leitungen hatten vermutlich andere Namen) unterschieden. Oder verwechsle ich da (wieder mal) etwas?

Bei der Wiener Straßenbahn wuden die Begriffe "Bremsleitung" und "Ausgleichsleitung" (Knorr) bzw. "Bremsleitung" und "Hochdruckleitung" (Hardy) verwendet. Selbstverständlich hatten die beiden Leitungen bei beiden Bremssystemen unterschiedliche Aufgaben.
Titel: Re: Kupplung N60
Beitrag von: 95B am 09. März 2015, 11:14:24
Bei der Wiener Straßenbahn wuden die Begriffe "Bremsleitung" und "Ausgleichsleitung" (Knorr) bzw. "Bremsleitung" und "Hochdruckleitung" (Hardy) verwendet. Selbstverständlich hatten die beiden Leitungen bei beiden Bremssystemen unterschiedliche Aufgaben.

Waren die unterschiedlichen Aufgaben bei beiden Bremssystemen dieselben?
Titel: Re: Kupplung N60
Beitrag von: Ferry am 09. März 2015, 11:23:41
Natürlich nicht egal, die Bremsleitung mußte gekuppelt werden.

Wofür war die andere Leitung? Bislang hatte ich das so verstanden, dass vor dem Einbau der Hardy-Bremse beide Leitungen dieselbe Funktion hatten. Erst dann wurde zwischen Steuerleitung und Betriebsdruckleitung (die Begriffe sind eine Erfindung von mir, die Leitungen hatten vermutlich andere Namen) unterschieden. Oder verwechsle ich da (wieder mal) etwas?

Bei der Wiener Straßenbahn wuden die Begriffe "Bremsleitung" und "Ausgleichsleitung" (Knorr) bzw. "Bremsleitung" und "Hochdruckleitung" (Hardy) verwendet. Selbstverständlich hatten die beiden Leitungen bei beiden Bremssystemen unterschiedliche Aufgaben.

Kannst du die unterschiedlichen Aufgaben bei beiden Systemen anführen? Es würde mich interessieren, wieso es im Straßenbahnbetrieb scheinbar nicht notwendig war, beide Leitungen zu kuppeln.
Titel: Re: Kupplung N60
Beitrag von: fastpage am 09. März 2015, 11:45:41
Eine Leitung war die Hauptluftleitung, in der der Druck beim Bremsen abgesenkt wurde um die Steuerventile zum Umschalten zu bewegen und Luft aus dem Vorratsluftbehälter in die Bremszylinder zu leiten. Lösen andersrum.
Die zweite wird die Behälterleitung gewesen sein, mit der der Vorratsluftbehälter immer versorgt wird. Die Bremsanlage funktioniert aber auch nur mit der Bremsleitung, da der Vorratsluftbehälter dann über ein Rückschlagventil gespeist wird. Allerdings ist sie dann leichter erschöpfbar, wenn mit dem Führerbremsventil "gemolken" wird(ständiges Bremsen und Lösen).
Bei den N1 wurde die Behälterleitung für die Türsteuerung zb. benötigt und nichtmehr nur für die Bremsanlage.
Titel: Re: Kupplung N60
Beitrag von: Revisor am 09. März 2015, 11:58:23
Bei beiden Bremssystemen diente die Bremsleitung über den Fahrerbremshebel zur Betätigung der Bremsen, während die zweite Leitung direkt vom Hauptluftbehälter als Hochdruckleitung diente. Bei der Knorr-Bremse verband die Hochdruckleitung als Ausgleichsleitung nur die Hauptluftbehälter der Triebwagen miteinander, sodaß alle Kompressoren gemeinsam die verbrauchte Druckluft ergänzen konnten. Daher hatte diese Ausgleichsleitung im Straßenbahnbetrieb mit nur einem Triebwagen keine Funktion und brauchte daher auch nicht gekuppelt zu werden. Bei der Hardybremse verband die Hochdruckleitung zwar ebenfalls die in einem Zug vorhandenen Hauptluftbehälter (Stadtbahn), versorgte darüber hinaus aber alle Wagen eines Zuges mit Druckluft. Daher mußte bei der Hardybremse diese auch im Straßenbahnbetrieb gekuppelt werden.
Titel: Re: Kupplung N60
Beitrag von: fastpage am 09. März 2015, 12:22:44
Die Knorr-Anlage füllte den Vorratsluftbehälter nur über die Bremsleitung trotz vorhandener Behälterleitung?
Kompressoren wurden einzeln über DS geschalten und nicht der Führende schaltete über die Vielfachleitung die Geführten?

Titel: Re: Kupplung N60
Beitrag von: W_E_St am 09. März 2015, 18:10:21
Die Knorr-Anlage füllte den Vorratsluftbehälter nur über die Bremsleitung trotz vorhandener Behälterleitung?
Kompressoren wurden einzeln über DS geschalten und nicht der Führende schaltete über die Vielfachleitung die Geführten?
Hatten die Beiwagen überhaupt einen Hauptluftbehälter? Ich lese das oben so, dass nur die Triebwagen einen hatten und sich somit bei Knorr-Bremse und nur einem Triebwagen pro Zug die Hochdruckleitung erübrigte.
Titel: Re: Kupplung N60
Beitrag von: Revisor am 09. März 2015, 20:12:19
Die Knorr-Anlage füllte den Vorratsluftbehälter nur über die Bremsleitung trotz vorhandener Behälterleitung?
Kompressoren wurden einzeln über DS geschalten und nicht der Führende schaltete über die Vielfachleitung die Geführten?
Hatten die Beiwagen überhaupt einen Hauptluftbehälter? Ich lese das oben so, dass nur die Triebwagen einen hatten und sich somit bei Knorr-Bremse und nur einem Triebwagen pro Zug die Hochdruckleitung erübrigte.

Nein, hatten sie nicht und richtig, genau deswegen erübrigte sich bei Zügen mit nur einem Triebwagen das Kuppeln der Ausgleichsleitung.

Selbstverständlich schaltete der Druckschalter des führenden Triebwagen über die Kompressorschütze alle Kompressoren des Zuges ein.
Titel: Re: Kupplung N60
Beitrag von: fastpage am 10. März 2015, 16:37:47
Danke fürd Info :)
Titel: Re: Kupplung N60
Beitrag von: Erich Mladi am 10. Juni 2021, 10:21:57
Vermutlich zu Demonstrationszwecken ist 1935 dieses Foto  (Archiv WL) entstanden. Es zeigt den Kuppelraum eines N (60)/n1 (60) mit der damals in Verwendung stehenden Kupplung der Bremsleitung und des Vielfachkabels. Zusätzlich ist auch bereits die Züricher Lichtkupplung vorhanden, die in Hinkunft den Fortfall des Vielfachkabels ermöglichen wird. Dann braucht außer dieser Lichtkupplung nur noch ein Druckluftschlauch gekuppelt zu werden.

Was mir auffällt: Warum waren da die Tellerkupplungen um 180 Grad verdreht (Bügel zum Anheben beim Kuppeln unten und somit nicht zweckerfüllend)?
Titel: Re: Kupplung N60
Beitrag von: N1 am 10. Juni 2021, 10:26:46
Was mir auffällt: Warum waren da die Tellerkupplungen um 180 Grad verdreht (Bügel zum Anheben beim Kuppeln unten und somit nicht zweckerfüllend)?
Damit der Griff nicht die Kupplungsschläuche aufscheuert. Offenbar gab es diesbezügliche schlechte Erfahrungen mit den ursprünglich nach oben weisenden Griffen.
Titel: Re: Kupplung N60
Beitrag von: Erich Mladi am 10. Juni 2021, 10:47:36
Verstehe, eine Holzummantelung wie bei den Elinkabeln währe wohl auch nicht das Wahre.