Autor Thema: Linie 4 (1907-1941)  (Gelesen 37460 mal)

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Linie 4 (1907-1941)
« am: 25. Januar 2011, 17:28:36 »
In den 1920er Jahren unterfährt ein G-Triebwagen der Linie 4 aus der Kundmanngasse kommend die Arbeitsbühne eines Autoturmwagens, der zum Zweck der Hinwegführung von Feuerwehrschlauchleitungen über die Tramwayfahrleitung in Aktion getreten ist. Da der Triebwagen den Arbeitsbereich des Turmwagens auf Grund der Turmwagenvorschrift mit Schwung und gesenktem Stromabnehmer passieren muß, wird die freie Fahrt des Triebwagens durch zwei Kontroll- und ein Sicherheitswacheorgan gewährleistet.

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Bereits im nächsten Jahrzehnt und daher verglast ist dieser G-Triebwagen auf der Linie 4 in der Fasangasse in Richtung Ost- und Südbahnhof unterwegs. Damals befand sich bei der Gerlgasse ein aus der Bauzeile vorspringendes Haus, das von der Straßenbahn umfahren werden mußte.  Erst im August 1957 konnte nach Abriß des Hauses eine gerade Gleisführung in diesem Bereich erzielt werden.

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haidi

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Re: Linie 4
« Antwort #1 am: 25. Januar 2011, 18:00:49 »
Am ersten Bild sehe ich über dem "Prinz" ein Signal, dass für eingleisige Strecken verwendet wurde. War die Strecke rechts außerhalb des Bildes eingleisig?

Hannes
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

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Re: Linie 4 (1907-1941)
« Antwort #2 am: 25. Januar 2011, 18:12:43 »
Am ersten Bild sehe ich über dem "Prinz" ein Signal, dass für eingleisige Strecken verwendet wurde. War die Strecke rechts außerhalb des Bildes eingleisig?
Nein, das Nachrangsignal deckte die Ausfahrt aus der Kundmanngasse.

tramway.at

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Re: Linie 4
« Antwort #3 am: 25. Januar 2011, 18:14:14 »
Hehe, die Linie ist Quelle eines meiner Lieblingswitze... im dritten Reich: Passant: "I scheiss am Fiehrer, I scheiss am Fiehrer!" Polizist:"Sind sie wahnsinnig, was erlauben sie sich, ich verhafte sie gleich!" - "wiaso? Wann ka Fiehrer daherkummt, muss i den O-Wagen nehman und umsteign!"
Harald A. Jahn, www.tramway.at

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Re: Linie 4 (1907-1941)
« Antwort #4 am: 27. Januar 2011, 12:50:15 »
Natürlich ist das kein Foto aus der Betriebszeit des 4ers und obwohl an dem Triebwagen für die Zeit, in die er passen soll auch einiges nicht stimmt, ist es doch immerhin mit Originalbesteckung auf der Strecke der Linie 4 aufgenommen. Und nachgerade häßlich ist das Bild ja auch nicht. Übrigens entstand das Foto im Rahmen von Filmaufnahmen für die SDR-Produktion "Tod eines Kleinbürgers" am 5. August 1973 in der bereits seit 3. August 1973 gesperrten Kundmanngasse. Da die Verzweigungsweiche bei der Erdbergstraße bereits verkeilt und ein Fahrverbot für alle Züge am Querdraht angebracht war ausgebaut war, fuhr der Filmzug über Löwengasse und Rasumofskygasse bis zur Rotundenbrücke und schob von dort in die Kundmanngasse zurück.

martin8721

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Re: Linie 4
« Antwort #5 am: 27. Januar 2011, 13:43:58 »
Natürlich ist das kein Foto aus der Betriebszeit des 4ers und obwohl an dm Triebwagen für die Zeit, in die er passen soll auch einiges nicht stimmt, ist es doch immerhin mit Originalbesteckung auf der Strecke der Linie 4 aufgenommen.

Wow.
Bemerkenswert, dass man 1973 noch alte 4er-Scheiben im Fundus hatte!  :o
Immerhin war die Linie damals schon über 30 Jahre eingestellt.  :lamp:

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Re: Linie 4 (1907-1941)
« Antwort #6 am: 27. Januar 2011, 13:48:11 »
Wow.
Bemerkenswert, dass man 1973 noch alte 4er-Scheiben im Fundus hatte!  :o
Immerhin war die Linie damals schon über 30 Jahre eingestellt.  :lamp:
Hatte man nicht. Bei der Scheibe handelte es sich um die HW-Musterscheibe, die Alfred Koranda aus seiner Sammlung zur Verfügung stellte.

95B

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Re: Linie 4
« Antwort #7 am: 27. Januar 2011, 15:08:13 »
Ich möchte gar nicht daran denken, was heute für eine Machwerk auf dem Wagen stecken würde, sollte man für historische Filmaufnahmen einen 4er darstellen wollen.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

E2

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Re: Linie 4
« Antwort #8 am: 27. Januar 2011, 15:59:37 »
So...
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oder so
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 ;D

N1

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Re: Linie 4
« Antwort #9 am: 27. Januar 2011, 20:38:43 »
Der H ist ein gutes Beispiel für einen typischen "nahezu" in den Originalzustand zurückversetzten Museumswagen (beachte den ehemaligen Doppeleinstieg vorne).
"Der Raum, wo das stattfand, ist ziemlich groß."
Hans Rauscher

GS6857

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Re: Linie 4
« Antwort #10 am: 27. Januar 2011, 21:09:29 »
Für mich sieht das aus, als hätte man mit geringstem Aufwand versucht den Originalzustand herzustellen. Den Mariazellern ist das etwas besser gelungen. War aber auch einige Jahre später.

Was auf den ersten Blick auffällt:

- Fahrtrichtungsanzeiger
- Rammbohle
- fehlende Schiebetür
- Dachwiderstände
- Unterleitungsschiffchen

Ferry

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Re: Linie 4
« Antwort #11 am: 28. Januar 2011, 12:43:48 »
Da die Verzweigungsweiche bei der Erdbergstraße bereits verkeilt und ein Fahrverbot für alle Züge am Querdraht angebracht war, fuhr der Filmzug über Löwengasse und Rasumofskygasse bis zur Rotundenbrücke und schob von dort in die Kundmanngasse zurück.
Auf die Idee, den Keil für einen Moment aus der Weiche zu entfernen, ist man nicht gekommen?
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

moszkva tér

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Re: Linie 4
« Antwort #12 am: 28. Januar 2011, 12:52:40 »
Auf die Idee, den Keil für einen Moment aus der Weiche zu entfernen, ist man nicht gekommen?
Dann darf man ja trotzdem nicht fahren. S. Zitat:
Da die Verzweigungsweiche bei der Erdbergstraße bereits verkeilt und ein Fahrverbot für alle Züge am Querdraht angebracht war, fuhr der Filmzug über Löwengasse und Rasumofskygasse bis zur Rotundenbrücke und schob von dort in die Kundmanngasse zurück.
Es deaf net sein, was net sein deaf ;)

Ferry

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Re: Linie 4
« Antwort #13 am: 28. Januar 2011, 13:02:43 »
[Es deaf net sein, was net sein deaf ;)
Aber die Strecke wurde ja trotzdem befahren, halt von hinten (sozusagen rektal  :D). Die Strecke war gesperrt und hätte daher überhaupt nicht befahren werden dürfen, weder von vorne noch vonhinten, also wär's auf das auch nicht mehr angekommen.

Im übrigen gibt es Ausnahmegenehmigungen, mittels derer auch das Befahren ansonsten gesperrter Strecken erlaubt ist - ich erinnere nur an Die Lange Nacht der Museen am 5.10.2002, als der 18er infolge von Gleisbauarbeiten bei der Kreuzung Rennweg/Schlachthausgasse bis Südbahnhof gekürzt und die Strecke durch die Schlachthausgasse mittels Erinnerungssignal als gesperrt gekennzeichnet war. Der VEF- und WTM-Zubringerdienst bis Stadionbrücke wurde aber trotzdem auf dieser Strecke abgewickelt.
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Re: Linie 4 (1907-1941)
« Antwort #14 am: 30. Januar 2011, 23:35:53 »
Auf die Idee, den Keil für einen Moment aus der Weiche zu entfernen, ist man nicht gekommen?
Dann darf man ja trotzdem nicht fahren. S. Zitat:
Da die Verzweigungsweiche bei der Erdbergstraße bereits verkeilt und ein Fahrverbot für alle Züge am Querdraht angebracht war, fuhr der Filmzug über Löwengasse und Rasumofskygasse bis zur Rotundenbrücke und schob von dort in die Kundmanngasse zurück.
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Da muß ich mich korrigieren. Die Weiche war nicht verkeilt, sondern in der Nacht vom 2. auf den 3. August 1973 waren die Gleise im Bereich Kundmanngasse - Erdbergstraße getauscht und in der Erdbergstraße eine zweigleisige Neulage bei gleichzeitiger Verschwenkung in der Kundmanngasse erzielt worden. Selbstverständlich wurde die Kundmanngasse bei dieser Neukonfiguration nicht mehr angeschlossen, sondern mit Betriebsbeginn des 3. August gesperrt. Somit war gar keine Weiche mehr vorhanden.