Autor Thema: Pendlerströme um Wien  (Gelesen 32908 mal)

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coolharry

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Re: Pendlerströme um Wien
« Antwort #30 am: 11. Dezember 2018, 14:59:37 »
Hier schafft erst das Angebot die Nachfrage.
Das Angebot (die Autobahn) ist da. Jetzt kannst entweder die Autobahn zusperren oder versuchen die Leute auf die Öffis (besseres Angebot) zu bekommen.
Sprich die Nachfrage war da, ist da und wird da bleiben. Schließleich war auch schon auf der B17 täglich viel Verkehr Richtung Wien.
Eigentlich hat sich die Bahn selber die Nachfrage generiert. War sie ja schließlich der erste Transportdienstleister mit großer Kaparzitär und geringen Fahrzeiten. Aber schon vor der Bahn wurden Personen und Fracht auf der Südroute transportiert. Tagespendler waren damals aber sicher selten.  :)
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

moszkva tér

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Re: Pendlerströme um Wien
« Antwort #31 am: 11. Dezember 2018, 15:01:38 »
auch wenn der 360er langsam durch die Gegend gezockelt ist - er könnte heute eine Linie zwischen Mödling und Hietzing darstellen,
Der 360er hätte heute großes Potential als Lokalerschließung für Kurzstreckenfahrten zwischen Brunn und Mödling, Brunn und Perchtoldsdorf, Perchtoldsdorf und Rodaun usw. Dort ist heute alles komplett verbaut und der 360er könnte helfen, die lokalen Beziehungen herzustellen. Dann führen ev. die Menschen aus Brunn mit der Straßenbahn ins Mödlinger Stadtzentrum auf einen Kaffee anstatt mit dem Auto in die SCS. Das ist aber von der Politik auch nicht gewollt, denn die Ortskerne werden ja zugunsten der peripheren Multifunktions-Gewerbe- und Einkaufszentren ausgestorben (nicht nur im Wiener Raum). Die Situation empfinde ich beispielsweise in Österreich als besonders schlimm, da funktioniert die Nahversorgung in kleineren Ortschaften in den autonarrischen Ländern Italien und sogar Deutschland deutlich besser, kommt mir vor.

haidi

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Re: Pendlerströme um Wien
« Antwort #32 am: 11. Dezember 2018, 15:10:08 »
Viergleisig bis Mödling wäre schon ein Quantensprung. ;)
Jo, eh. Dauert halt bis Mitte der 2030er-Jahre bis das fertig ist (die achtspurige Südautobahn bis Wr. Neustadt könnte 2022 fertig sein).

Die Belastung der Südautobahn ist nicht nur der Pendlerverkehr Wien - Wr. Neustadt/Neunkirchen, da ist genug Verkehr von südlich Wien dabei. ImPrinzip ist es so, dass der Verkehr von Wien weg abnehmend ist und ab Baden/Bad Vöslau/Leobersdorf wieder zu nimmt.

Wenn ich wen zum Umsteigen auf Öffis bewegen möchte, muss ich ein paar grundlegende Dinge beachten. ein Ding davon ist neben dem Preis die Bequemlichkeit. Für Neo-Öffi-Fahrer sollte es daher möglichst wenig Umsteiegerei geben. Das hat man aber in den zuvorliegenden Jahren sträflich mißachtet und beispielsweise den durchgehenden 260er Bus von Mödling bis Hietzing-U-Bahn gekillt, a
Als häufiger Benutzer der damaligen Linie 260 im Bereich Hietzing - Atzgersdorf und öfters auch bis Brunner Straße: Da waren ab Hietzing oder späteren Haltestellen kaum Fahrgäste, die über Atzgersdorf hinaus gefahren sind, der 260er ist da am Bedarf vorbei gefahren. Die Fahrgäste (und auch ich) haben diese Linie wegen der schnelleren Führung gegenüber dem 56A/B genutzt. Atzgersdorf ist heute über den 58A an Hietzing angebunden.
Und der 260er ist jetzt immer noch an die Ubahn angebunden.
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

Linie 360

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Re: Pendlerströme um Wien
« Antwort #33 am: 11. Dezember 2018, 15:14:38 »
Zum Ausbau der Pottendorfer Linie und zu einem etwaigen Ausbau der Südbahn:
2 Riesenprobleme bleiben trotzdem, nämlich:
Das Nadelöhr Wien Meidling und die mangelnde Abstellkapazität in Matz und am Hauptbahnhof bleiben trotzdem!
Gäbe es noch die Abstellkapazitäten, die der Südbahnhof einst hatte, könnte man sich einige Leerfahrten (nach Wien West &co.) sparen und könnte schon alleine dadurch entweder Zusatzzüge führen oder die Pünktlichkeit der aktuellen Züge dank mehr Spielraum erhöhen.
Auch könnte man die Strecke Wampersdorf<->Gramatneusiedl zweigleisig ausbauen und fast alle Güterzüge über diese Strecke und weiter über die Ostbahn führen (ggf. auch mit drittem Gleis zwischen Gramatneusiedl und Wien Zentralverschiebebahnhof), denn auch damit bekäme man auf der Südbahn und auf der Pottendorfer Linie und im Nadelöhr Wien Meidling einige Trassen für Taktverdichtungen.

abc

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Re: Pendlerströme um Wien
« Antwort #34 am: 11. Dezember 2018, 15:15:42 »
Solange wir das Kirchturmdenken und Umsteigen an der Stadtgrenze haben (wenn ich richtig gelesen habe, ist mit VOR-Ausschreibung 2020 für die S80 in Hütteldorf Endstation (statt möglichst weit nach NÖ hineinzufahren).
Das ist allerdings nachvollziehbar, sie wird nämlich von der S50 ersetzt und es gibt wesentlich mehr Potential vom Westbahnhof aus.

Richtig. Und zugleich hilft ein dichter Takt ja wenig, wenn die Züge mal vom Hbf/ von Meidling und mal vom Westbahnhof aus fahren.

Linie 58

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Re: Pendlerströme um Wien
« Antwort #35 am: 11. Dezember 2018, 15:27:25 »
Wobei man schon prinzipiell in Frage stellen muss, ob Regionen jenseits von Wiener Neustadt überhaupt noch nach Wien tagespendeln sollten.  :lamp:
Hier schafft erst das Angebot die Nachfrage.

Wie schon geschrieben, mir fehlt der Glaube daran, dass sich das in den nächsten Jahren und Jahrzehnten ändern wird. Und ich bin es langsam Leid, mir die perfekte Welt vorzustellen, in der die Pendlerproblematik aufgrund der richtigen raumordnerischen Rahmenbedingungen gelöst wird. Da wäre mir viel lieber, es würde endlich etwas Symptombekämpfung betrieben, dafür halt in Richtung des "richtigen" Verkehrsträgers.

Solange wir das Kirchturmdenken und Umsteigen an der Stadtgrenze haben (wenn ich richtig gelesen habe, ist mit VOR-Ausschreibung 2020 für die S80 in Hütteldorf Endstation (statt möglichst weit nach NÖ hineinzufahren).

Die derzeitige S80 nach Unter Purkersdorf ist für mich ein Paradebeispiel dafür, wie man konzeptionell keine S-Bahn-Linien planen sollte.

Kurzzug

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Re: Pendlerströme um Wien
« Antwort #36 am: 11. Dezember 2018, 15:35:40 »
auch wenn der 360er langsam durch die Gegend gezockelt ist - er könnte heute eine Linie zwischen Mödling und Hietzing darstellen,
Der 360er hätte heute großes Potential als Lokalerschließung für Kurzstreckenfahrten zwischen Brunn und Mödling, Brunn und Perchtoldsdorf, Perchtoldsdorf und Rodaun usw. Dort ist heute alles komplett verbaut und der 360er könnte helfen, die lokalen Beziehungen herzustellen. Dann führen ev. die Menschen aus Brunn mit der Straßenbahn ins Mödlinger Stadtzentrum auf einen Kaffee anstatt mit dem Auto in die SCS. Das ist aber von der Politik auch nicht gewollt, denn die Ortskerne werden ja zugunsten der peripheren Multifunktions-Gewerbe- und Einkaufszentren ausgestorben (nicht nur im Wiener Raum). Die Situation empfinde ich beispielsweise in Österreich als besonders schlimm, da funktioniert die Nahversorgung in kleineren Ortschaften in den autonarrischen Ländern Italien und sogar Deutschland deutlich besser, kommt mir vor.

Da kann ich als Anrainer nur beipflichten, die Busse haben einfach nicht dieselbe Qualität bzw. Akzeptanz wie sie eine Straßenbahn hätte.

Was man aber auch sagen muss, die Straßenbahn kann nicht alles lösen, was in den letzten 50 Jahren falsch gemacht wurde. Das Südstadtzentrum beispielsweise war immer fußläufig von den Südstädtern erreichbar, die SCS hat das trotzdem fast komplett kannibalisiert. Analog dazu ist das Pendlerproblem zu sehen, hier wurde viel zu lange Blödsinn gemacht, als dass man das mit ein paar Schieneninfrastrukturprojekten wieder geradebiegen könnte.

Zum Ausbau der Pottendorfer Linie und zu einem etwaigen Ausbau der Südbahn:
2 Riesenprobleme bleiben trotzdem, nämlich:
Das Nadelöhr Wien Meidling und die mangelnde Abstellkapazität in Matz und am Hauptbahnhof bleiben trotzdem!
Gäbe es noch die Abstellkapazitäten, die der Südbahnhof einst hatte, könnte man sich einige Leerfahrten (nach Wien West &co.) sparen und könnte schon alleine dadurch entweder Zusatzzüge führen oder die Pünktlichkeit der aktuellen Züge dank mehr Spielraum erhöhen.
Auch könnte man die Strecke Wampersdorf<->Gramatneusiedl zweigleisig ausbauen und fast alle Güterzüge über diese Strecke und weiter über die Ostbahn führen (ggf. auch mit drittem Gleis zwischen Gramatneusiedl und Wien Zentralverschiebebahnhof), denn auch damit bekäme man auf der Südbahn und auf der Pottendorfer Linie und im Nadelöhr Wien Meidling einige Trassen für Taktverdichtungen.

Das hat aus meiner Sicht nur bedingt mit der HVZ-Situation auf der Südbahn zu tun, da fahren nämlich sowieso keine Güterzüge, hier sind aber am ehesten Engpässe zu befürchten. Wobei ein zweigleisiger Ausbau Wampersdorf-Gramatneusiedl vielleicht auch NV ermöglichen könnte (Unterwaltersdorf+Mitterndorf haben 5000EW).
Ein richtiges Problem ist aber die Situation in Meidling, da geb ich dir dann recht, weil auf den Bahnsteigen 3/4 oft kein Platz ist und sich die Züge dann in der Unterwerfung bis Hetzendorf stauen, sobald die Stammstrecke nicht rund läuft.

Signalabhängigkeit

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Re: Pendlerströme um Wien
« Antwort #37 am: 11. Dezember 2018, 18:23:04 »
Zum Ausbau der Pottendorfer Linie und zu einem etwaigen Ausbau der Südbahn:
2 Riesenprobleme bleiben trotzdem, nämlich:
Das Nadelöhr Wien Meidling und die mangelnde Abstellkapazität in Matz und am Hauptbahnhof bleiben trotzdem!
Gäbe es noch die Abstellkapazitäten, die der Südbahnhof einst hatte, könnte man sich einige Leerfahrten (nach Wien West &co.) sparen und könnte schon alleine dadurch entweder Zusatzzüge führen oder die Pünktlichkeit der aktuellen Züge dank mehr Spielraum erhöhen.
Auch könnte man die Strecke Wampersdorf<->Gramatneusiedl zweigleisig ausbauen und fast alle Güterzüge über diese Strecke und weiter über die Ostbahn führen (ggf. auch mit drittem Gleis zwischen Gramatneusiedl und Wien Zentralverschiebebahnhof), denn auch damit bekäme man auf der Südbahn und auf der Pottendorfer Linie und im Nadelöhr Wien Meidling einige Trassen für Taktverdichtungen.

Man muss sich halt von dem Credo lösen, Züge mitten in der Stadt enden zu lassen (und ja, Hbf und Meidling bezeichne ich jetzt mal als "in der Stadt" ;) ). Nicht umsonst wurden die Durchbinder so wahnsinnig erfolgreich. Ein großes Mühsal in Meidling sind endende Züge der S1 und Regionalzüge, da die Wendeanlage äußerst nachteilig situiert ist. Und Südbahnhof hin oder her - von der Stammstrecke kommende Züge die in Meidling enden und in den Standort Matzleinsdorf müssen sind betrieblich wirklich eine Katastrophe.

Den Güterverkehr sehe ich jetzt nicht so als großes Problem an, da gibts mit Pottendorfer Linie und Ostbahn dann doch zwei gut ausgebaute Strecken, bei der Pottendorfer dann mit sehr guten Überholmöglichkeiten.

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Re: Pendlerströme um Wien
« Antwort #38 am: 14. Dezember 2018, 15:21:52 »
Wobei man schon prinzipiell in Frage stellen muss, ob Regionen jenseits von Wiener Neustadt überhaupt noch nach Wien tagespendeln sollten.  :lamp:
Hier schafft erst das Angebot die Nachfrage.

Wie schon geschrieben, mir fehlt der Glaube daran, dass sich das in den nächsten Jahren und Jahrzehnten ändern wird. Und ich bin es langsam Leid, mir die perfekte Welt vorzustellen, in der die Pendlerproblematik aufgrund der richtigen raumordnerischen Rahmenbedingungen gelöst wird. Da wäre mir viel lieber, es würde endlich etwas Symptombekämpfung betrieben, dafür halt in Richtung des "richtigen" Verkehrsträgers.
Die Symptombekämpfung bringt halt wenig, wenn sie nicht abgestimmt ist mit raumplanerischen Vorgaben.

Gutes Beispiel, wie man die Patchwork-Stadt ein wenig reparieren und punktuell verdichten kann, ist das Glattal bei Zürich. Das Glattal kann man ein wenig mit dem Wiener Süden vergleichen: Viel Gewerbe, viel Wohnen, aber auch viel Grünraum dazwischen. Man hat die vergangenen Jahre nicht nur an der gemeindeübergreifenden Kooperation gearbeitet, sondern vor allem gebaut: Infrastruktur, und zwar in Form der Glattalbahn, eine Straßenbahn teilweise mit aufwendigen Kunstbauten. Diese erschließt mit mehreren Linien nicht nur die Gemeinden nördlich Zürichs, sondern auch den Zürcher Norden innerhalb der Stadtgrenzen (Oerlikon). Natürlich gut vernetzt mit der S-Bahn, die dann – für die, die sich nicht die Fahrt mit dem Tram ins Stadtzentrum antun möchten – die schnelle Verbindung in die Stadt darstellt.

Gelöst hat das bei weitem nicht alle Probleme. Aber die weitere Verbauung (die auch nicht immer das ist, was man sich unter nachhaltiger Siedlungsentwicklung vorstellt) wird an der neu geschaffenen Infrastruktur situiert. So hat man Lenkungseffekte, die zumindest einen Schritt zu einer geordneten Entwicklung beitragen.

Und genau soetwas bräuchte man auch für den Wiener Süden. Mehrere Lokalbahnen, die gleichzeitig auch Tangentialverbindungen bieten und dann auch verknüpft sind zu Schnellverbindungen in die Stadt.

Klar, dort wird man keine dichte und urbane Stadt bauen können. Das braucht man dort aber nicht zwingend. Aber man kann einen gewissen Teil des Verkehrs vom Autoverkehr wegverlagern und eine Mobilität ohne Auto ermöglichen. Dass bei passendem Angebot dies auch angenommen wird, zeigt die WLB. Von demher kann ich tramway.ats resignierenden Beitrag nur widersprechen: Klar, ist es eine Autowelt, aber das heißt nicht, dass es dort keinen funktionierenden und attraktiven ÖV geben kann.


Linie 58

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Re: Pendlerströme um Wien
« Antwort #39 am: 14. Dezember 2018, 15:31:25 »
Ich widerspreche dir da keinesfalls, im Gegenteil. Ein lokalbahnartiges Netz im Süden von Wien würde mir auch sehr gut gefallen (hab ich eh irgendwo schon geschrieben). In Antwort #26 hab ich eh genau geschrieben, was ich meine.


Kanitzgasse

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Re: Pendlerströme um Wien
« Antwort #40 am: 27. März 2019, 12:35:26 »
Die Grünen in Liesing und Mödling starten eine Petition zur Ausweitung der VOR-Kernzone auf den Bezirk Mödling:
https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20190327_OTS0129/gruene-liesingbezirk-moedling-wollen-ausweitung-der-vor-kernzone

diogenes

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Re: Pendlerströme um Wien
« Antwort #41 am: 27. März 2019, 15:10:32 »
[...]Ein lokalbahnartiges Netz im Süden von Wien würde mir auch sehr gut gefallen[...]
Scheint eine naheliegende Idee zu sein. Hatte sie auch :)
Ceterum censeo in Vindobona ferrivias stratarias ampliores esse.
Oh 8er, mein 8er!

maybreeze

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Re: Pendlerströme um Wien
« Antwort #42 am: 27. März 2019, 15:56:46 »
Antrag S-866/12

Die zuständigen Stellen der Stadt Wien werden gebeten, zu prüfen, inwieweit im Rahmen der Europäischen Woche der Mobilität und im Rahmen dieser der Regionalbahntag eine Aktion "Ausweitung der Kernzone 100 bis etwa 40 km ins Umland" eine wesentliche Steigerung der Akzeptanz des ÖV bringt.

Begründung: Wiener Linien, ÖBB und VOR sind Kooperationspartner der Europäischen Woche der Mobilität. Schon die Bezeichnung "europäisch" deutet auf grenzüberschreitende Konzepte und Aktivitäten hin. Mit dieser Aktion könnte sinnvoll ein ÖV-Angebot an die MIV-Einpendler gemacht werden. Die ausverhandelte Schüler/Lehrlingskarte ab Herbst 2012 zeigt die Richtigkeit des Ansatzes der Kernzonenerweiterung und würde durch die vorgeschlagene Maßnahme sinnfällig ergänzt.

Mein Antrag wurde damals 2012 im Bezirksparlament mit den Stimmen von SP, Grüne und FP abgelehnt ....

LH

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Re: Pendlerströme um Wien
« Antwort #43 am: 27. März 2019, 17:16:47 »
Antrag S-866/12

Die zuständigen Stellen der Stadt Wien werden gebeten, zu prüfen, inwieweit im Rahmen der Europäischen Woche der Mobilität und im Rahmen dieser der Regionalbahntag eine Aktion "Ausweitung der Kernzone 100 bis etwa 40 km ins Umland" eine wesentliche Steigerung der Akzeptanz des ÖV bringt.


Halte ich nicht für sinnhaft. Wer 40 Kilometer außerhalb Wiens wohnt legt alleine schon bis Stadtgrenze ein vielfaches des Weges zurück, dass man in Wien selbst zurücklegt. Eine solche Ausdehnung hätte den problematischen Nebeneffekt, dass um die Mittel für den ÖV innerhalb einer erweiterten Kernzone eine Konkurrenz zwischen Stadt und Umlandgemeinden entsteht. Ich habe bei solche Modellen immer den Eindruck, dass dabei die Stadt den ÖV im Umland finanzieren soll.

schaffnerlos

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Re: Pendlerströme um Wien
« Antwort #44 am: 27. März 2019, 17:45:36 »
Ich halte auch nichts davon. Diese 40 Kilometer sind ja wieder nur eine willkürliche Grenze und dann kommt der Aufschrei von jenen, die knapp dahinter liegen. Da kann man gleich ganz Österreich zu einer Zone machen. Außerdem sollte das große ökologische Ziel sein, dass möglichst wenig gependelt werden muss. Je billiger jedoch das Pendeln wird, desto schwerer wird man dies erreichen. Die Politik sollte danach trachten, dass alle nötigen Erledigungen (Ausbildung, Arbeit, Einkauf usw.) möglichst lokal erfolgen können und nicht unnötig neuen Verkehr generieren. Das soll jetzt nicht heißen, dass der ÖV teurer werden soll, sondern dass es keine Anreize für das Zurücklegen weiter Strecken, was ja die Zersiedlung fördert, geben soll.