Straßenbahn Wien > Technik
Rasengleis
hema:
--- Zitat von: tramway.at am 06. März 2012, 23:50:14 ---
Eine für mich recht logische Form sah ich in Lyon, allerdings waren bei meinem Besuch die Gleise grad wieder entgrast, irgendwas hat da also nicht gepasst:
--- Ende Zitat ---
Nunja, Schotteroberbau mit Erde zuschütten und begrünen ist auch nicht sonderlich intelligent. Das mag zwar sehr manierlich ausschauen, ist aber Unsinn, weil ein eigeschottertes Gleis von Zeit zu Zeit gerichtet und nachgestopft werden muss. Funktionieren kann das nur, wenn man unter den Schienen Beton verwendet, genauso, wie beim Rillengleis. Und auch da ist es besser beim Rasengleis keine undurchlässige Platte zu machen und Wasser über Kanäle abzuführen, sondern so weit es geht das Versickern zu erlauben! Irrerweise hat man sogar neben der Wolkerspergenstraße beim letzten Umbau den Boden dicht gemacht und in der Wiese Kanalgitter eingerichtet um jenes Wasser oberflächlich abzuführen, welches die Rillenentwässerung überfordert und nun nicht mehr versickern kann.
tramway.at:
--- Zitat von: hema am 07. März 2012, 00:10:12 ---Funktionieren kann das nur, wenn man unter den Schienen Beton verwendet, genauso, wie beim Rillengleis. Und auch da ist es besser beim Rasengleis keine undurchlässige Platte zu machen und Wasser über Kanäle abzuführen, sondern so weit es geht das Versickern zu erlauben! Irrerweise hat man sogar neben der Wolkerspergenstraße beim letzten Umbau den Boden dicht gemacht und in der Wiese Kanalgitter eingerichtet um jenes Wasser oberflächlich abzuführen, welches die Rillenentwässerung überfordert und nun nicht mehr versickern kann.
--- Ende Zitat ---
Aber genau die undurchlässige Platte + Drainage machen die Rasengleisprofis in Frankreich. Würde ich nach meinem laienhaften Gefühl gehen, tät ich ein Rasengleis so konstruieren wie in Lainz: Langschwellen, dazwischen Versickerungsraum. Da aber international nicht so gebaut wird (und in Lainz anscheinend auch umgebaut wurde) denke ich, dass es seinen Grund haben wird. Ich kann mir vorstellen, dass die im Gatsch schwimmenden Langschwellen zu instabil sind und daher eine durchgehende Platte mit Rasentrog (wie ein Blumenkistl) sinnvoller ist. Genau so wird auch überall gebaut:
http://www.viennaslide.com/p/0530-paris/Paris/2005-08-15_Paris_T3_02.html
Nur in Wien muss man sich natürlich erst wieder an der Langschwellenkostruktion abarbeiten bis man vielleicht draufkommt dass das sinnlos ist.
Die erhöhte Versickerungsfläche im städtischen Raum halte ich aus meiner bautechnischen Erfahrung für eher nachteilig; es kann ja nicht Zweck der Übung sein, Gleise oder Hausfassaden (über begrünte Innenhöfe) zu unterspülen. Wichtig dagegen sind allerdings die kleinklimatischen Auswirkungen und vor allem die gefühlsmäßigen, Akzeptanz steigernden Effekte.
hema:
Du brauchst ja keine Langschwellen machen, es genügt, wenn alle 3 Meter ein 50/50 cm Loch in der Betonplatte ist! Es gibt aber auch die (etwas teurere) Technik Betonschwellen oder ähnliche Befestigungskörper in Langschwellen einzubetonieren. Und so viel Wasser versickert im Erdkörper nicht, dass das Gleis unterspült würde, auch die alten Häuser wurden/werden nicht durch das feuchte Erdreich in ihren Höfen zum Einsturz gebracht. Aber heute muss ja schon jeder Alleebaum als "Kübelbaum" mit künstlicher Bewässerung in einem 2/2/2 Meter Betonloch mit oberer Abdeckplatte dahinvegetieren! ::)
13er:
In Bremen gibt es Vignolrasengleis auf einer neu errichteten Strecke in der Überseestadt:
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Wahnsinnig hübsch im Vergleich mit sonstigen Rasengleisvarianten ist es aber freilich nicht.
95B:
--- Zitat von: 13er am 07. März 2012, 10:17:01 ---Wahnsinnig hübsch im Vergleich mit sonstigen Rasengleisvarianten ist es aber freilich nicht.
--- Ende Zitat ---
Was braucht eine Haupterschließungsstraße mitten im Industriegebiet hübsch sein? 8)
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