Autor Thema: Mit der Bim ins Grüne aka. Rasengleiswissenschaften  (Gelesen 16833 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

T1

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 5314
Mit der Bim ins Grüne aka. Rasengleiswissenschaften
« am: 24. August 2011, 18:43:35 »
Aus der heutigen Forschungsbeilage der Presse – immerhin, das Thema hat es in die Medien geschafft:

95B

  • Verkehrsstadtrat
  • **
  • Beiträge: 36129
  • Anti-Klumpert-Beauftragter
Re: Mit der Bim ins Grüne aka. Rasengleiswissenschaften
« Antwort #1 am: 24. August 2011, 18:50:02 »
Zitat
... tiefer liegende Vegetationsebene ...
Man nehme Vignolgleis, da ist dieses Feature ohne Aufpreis inbegriffen. ;)
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

darkweasel

  • Obermeister
  • *
  • Beiträge: 3707
  • Kompliziertdenker
Re: Mit der Bim ins Grüne aka. Rasengleiswissenschaften
« Antwort #2 am: 24. August 2011, 19:47:18 »
Kann mir eigentlich einmal wer erklären, was der Unterschied ist, Rasen zwischen/bei Straßenbahnschienen zu pflanzen oder ihn irgendwo anders zu pflanzen?

hema

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 16397
Re: Mit der Bim ins Grüne aka. Rasengleiswissenschaften
« Antwort #3 am: 24. August 2011, 20:23:18 »
Zitat
... tiefer liegende Vegetationsebene ...
Man nehme Vignolgleis, da ist dieses Feature ohne Aufpreis inbegriffen. ;)
Ist eh die vernüftigste Lösung. Da wachsen die Halme auch höher und schützen den Boden vor Austrocknung.


Kann mir eigentlich einmal wer erklären, was der Unterschied ist, Rasen zwischen/bei Straßenbahnschienen zu pflanzen oder ihn irgendwo anders zu pflanzen?
Im Prinzip wäre es wurscht und wenn man nicht ständig mit Gummiradlern drauf rumfährt, kann man den Wuchs von Gras (und Unkraut) eh kaum verhindern. Aber die Wissenschaftler wollen halt auch ihre Arbeit haben und mit Expertisen glänzen.  8)
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

coolharry

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 6431
Re: Mit der Bim ins Grüne aka. Rasengleiswissenschaften
« Antwort #4 am: 25. August 2011, 07:32:35 »
Man nehme Vignolgleis, da ist dieses Feature ohne Aufpreis inbegriffen. ;)

Ist aber optisch nich ganz so schön. Wenn die Ebene unterhalb des Schienenkopfes endet, wäre eine Not befahrbarkeit noch gegegeben und die Begrünung hätte ein paar Zentimeter Luft.

Kann mir eigentlich einmal wer erklären, was der Unterschied ist, Rasen zwischen/bei Straßenbahnschienen zu pflanzen oder ihn irgendwo anders zu pflanzen?

Fahr mal regelmässig auf einen normalen Rasen, egal mit was. Irgendwann wird dort kein Gras mehr wachsen. Siehe diverse Trampelpfade quer durch irgendwelche Grünstreifen. Wenn dann noch, dank der extremen Streuerei im Winter, viel Salz oder andere Chemische Produkte dazu kommen, dann wirds für die Vegetation eng. Da helfen dann halt nur mehr robuste Sorten.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

WolfgangSchräuble

  • Fahrgast
  • *
  • Beiträge: 52
Re: Mit der Bim ins Grüne aka. Rasengleiswissenschaften
« Antwort #5 am: 25. August 2011, 07:35:09 »
Kann mir eigentlich einmal wer erklären, was der Unterschied ist, Rasen zwischen/bei Straßenbahnschienen zu pflanzen oder ihn irgendwo anders zu pflanzen?
Am besten den Presseartikel lesen.

tramway.at

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 7703
    • www.tramway.at
Re: Mit der Bim ins Grüne aka. Rasengleiswissenschaften
« Antwort #6 am: 25. August 2011, 09:09:26 »
Im Prinzip wäre es wurscht und wenn man nicht ständig mit Gummiradlern drauf rumfährt, kann man den Wuchs von Gras (und Unkraut) eh kaum verhindern. Aber die Wissenschaftler wollen halt auch ihre Arbeit haben und mit Expertisen glänzen.  8)

Ja, so kommt mir das auch vor. Ich bin kein Botaniker, aber auf meinen Tramwayreisen ist das Rasengleis bei mir besonders im Fokus - und natürlich wird nirgends mit LKW drauf rumgefahren. Das mit dem Salz - ich weiss nicht, wie das in anderen Städten ist, aber offensichtlich ist das Problem dort nicht vorhanden? Anscheinend wird in der Stadt des Salzstreuverbotes besonders viel gesalzen? Auch da, wo der Rasen unmittelbar an die Fahrbahnkante kommt habe ich nirgends Probleme gesehen. Auch ist die Bodenfreiheit bei anderen Wagentypen als dem ULF auch nicht viel größer.

http://www.tramway.at/stadtplanung/rasengleis.html
Harald A. Jahn, www.tramway.at

coolharry

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 6431
Re: Mit der Bim ins Grüne aka. Rasengleiswissenschaften
« Antwort #7 am: 25. August 2011, 09:43:14 »
Ja, so kommt mir das auch vor. Ich bin kein Botaniker, aber auf meinen Tramwayreisen ist das Rasengleis bei mir besonders im Fokus - und natürlich wird nirgends mit LKW drauf rumgefahren. Das mit dem Salz - ich weiss nicht, wie das in anderen Städten ist, aber offensichtlich ist das Problem dort nicht vorhanden? Anscheinend wird in der Stadt des Salzstreuverbotes besonders viel gesalzen? Auch da, wo der Rasen unmittelbar an die Fahrbahnkante kommt habe ich nirgends Probleme gesehen. Auch ist die Bodenfreiheit bei anderen Wagentypen als dem ULF auch nicht viel größer.

Sicher wird dort, wo man Stolz auf sowas ist, weniger mit dem LAster oder sonst was, drauf rum gefahren. Weil ja dann auch gleich mal ein Polizist, Bediensteter der Verkehrsbetriebe oder einfach ein Passant gleich mal den Fahrer zurecht weißt. Oder es dem Fahrer selbst peinlich ist.

Bzgl. Streusalz: In Frankreich schneits a bissl weniger als in Wien. Noch dazu ist es meist wärmer.


Jahresmitteltemperaturen von Montpellier

http://www.holidaycheck.at/klima-wetter_Montpellier-ebene_oid-id_8603.html

Jahresmitteltemperatur von Wien
(etwas weiter unten auf der Seite)
http://www.pelka.co.at/statistik.html

Man sieht das es in Montpellier kaum unter 0°C bekommt dagegen Wien doch auf -2°C - -3°C im Mittel kommt.

Das ist Bitte nur ein Beispiel. Natürlich ist der Faktor Pflege ein viel größerer als der Faktor Temperatur. Beregnungsanlagen gibts in Wien glaub ich keine für Rasengleise.

Nichts desto trotz könnte man in Wien ein bischen auf Salz und Chemie verzichten. Würde nicht nur dem Rasengleis besser bekommen sondern auch dem Rest an grün in Wien.

Beispiel ist die Wohnhausanlage in der ich wohne. vor ein paar Jahren (2-3) wurde das Streumittel von so einem Chemischen Salzmischmasch auf Streusplit zurückgestellt, da Streusplit günstiger ist. Seit damals gehts dem Rasen entlang der Wege wieder besser. Zumindest dort wo er nicht auf andere weise niedergetrampelt wird.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

Linie 41

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 11667
    • In vollen Zügen
Re: Mit der Bim ins Grüne aka. Rasengleiswissenschaften
« Antwort #8 am: 25. August 2011, 10:02:22 »
Die Salzverwendung ist in Wien sowieso inflationär. Noch dazu ist der Salz-Schnee-Schleim viel rutschiger als Schnee plus Streusplit, grindig aussehen tut der braune Schlatz sowieso.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

13er

  • Verkehrsstadtrat
  • **
  • Beiträge: 27735
Re: Mit der Bim ins Grüne aka. Rasengleiswissenschaften
« Antwort #9 am: 25. August 2011, 10:38:40 »
Also ich weiß ja nicht, aber ich würde so vorgehen: Nachdem es in so vielen anderen Städten Erfahrungswerte mit Rasengleis gibt, such ich mir fünf Städte raus, die ähnlich wie Wien sind. Dann schau ich mir das vor Ort an, wie das dort gelöst ist und mach dasselbe (mit geringfügigen Modifikationen) auch bei uns. Normalerweise nennt man das auch Evaluation von internationalen Standards...

Aber ich gebe zu, ich bin da sehr naiv und mit solchem globalen, komparativen Denken werde ich wohl nie ein Mitarbeiter von F59 werden  :'(
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

W_E_St

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 7247
Re: Mit der Bim ins Grüne aka. Rasengleiswissenschaften
« Antwort #10 am: 25. August 2011, 11:31:28 »
Internationale Standards müssen natürlich von F59 definiert werden, wo kamat ma denn da hin wenn wir einfach fremde, schlechtere Standards übernehmen würden?

Ein Knackpunkt bei Rasen zwischen Schienen dürfte der Unterbau sein... ist der mehr oder weniger wasserdicht, macht der Rasen relativ schnell *blubb blubb*
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

T1

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 5314
Re: Mit der Bim ins Grüne aka. Rasengleiswissenschaften
« Antwort #11 am: 06. September 2011, 16:03:00 »
Also ich weiß ja nicht, aber ich würde so vorgehen: Nachdem es in so vielen anderen Städten Lainz Erfahrungswerte mit Rasengleis gibt, such ich mir fünf Städte raus, die ähnlich wie Wien sind. Dann schau ich mir das vor Ort an, wie das dort gelöst ist und mach dasselbe (mit geringfügigen Modifikationen) auch bei uns.

 ;)

Aber wenn ich so die heutige Meldung im Heute lese, dürfte das Rasengleis in Lainz ja WienWeltneuheit sein?

95B

  • Verkehrsstadtrat
  • **
  • Beiträge: 36129
  • Anti-Klumpert-Beauftragter
Re: Mit der Bim ins Grüne aka. Rasengleiswissenschaften
« Antwort #12 am: 06. September 2011, 16:25:52 »
Ja, der Wiener Winter, berüchtigt für seine Temperaturen nahe dem absoluten Nullpunkt... das überlebt kein Halm!
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

13er

  • Verkehrsstadtrat
  • **
  • Beiträge: 27735
Re: Mit der Bim ins Grüne aka. Rasengleiswissenschaften
« Antwort #13 am: 06. September 2011, 16:29:56 »
In Sibirien spricht man nicht umsonst in besonders schweren und dunklen Tagen vom Wiener Winter, also das sollte man meines Erachtens keineswegs unterschätzen!

;)
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

tramway.at

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 7703
    • www.tramway.at
Re: Mit der Bim ins Grüne aka. Rasengleiswissenschaften
« Antwort #14 am: 06. September 2011, 18:07:19 »
Es ist ja so, dass anderswo nichtmal die gezielte Versiegelung des Gleiskörper mit Plastikrasen das Gras davon abhalten kann, trotzdem zu wachsen...

Harald A. Jahn, www.tramway.at