Autor Thema: Chuzpe: Kampagne der Wiener Linien gegen Rassismus und Ausgrenzung  (Gelesen 18987 mal)

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Linie 41

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Re: Chuzpe: Kampagne der Wiener Linien gegen Rassismus und Ausgrenzung
« Antwort #15 am: 27. Januar 2013, 13:17:12 »
Was ich nur damit ausdrücken wollte, dass man in der heutigen Zeit Werbung machen musst, damit du in den Köpfen der Menschen bleibst.
Ja, wenn es ein Produkt geht, daß man "freiwillig" kauft. Die Wiener Linien benutzt man, weil man wo hin muß – und wie gesagt: Gegenüber dem Auto hilft nicht Werbung sondern ausschließlich Performance und Preis.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

Achter

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Re: Chuzpe: Kampagne der Wiener Linien gegen Rassismus und Ausgrenzung
« Antwort #16 am: 27. Januar 2013, 15:17:39 »
http://www.vienna.at/neue-kampagne-der-wiener-linien-gegen-rassismus-und-ausgrenzung/3468381

Diese scheinheiligen Pharisäer trauen sich tatsächlich, auch 2013 eine von den Steuerzahlern finanzierte Kampagne gegen Ausgrenzung durchzuführen. Das Unternehmen, das wegen Mobbings gegen bzw. der Kündigung eines Straßenbahnfahrers in zweiter Instanz rechtskräftig verurteilt wurde, maßt es sich an, von den Fahrgästen, also den Menschen, die ihnen einen Großteil ihrer Einnahmen liefern, Respekt vor "Andersartigen" einzufordern - damit sie dann diese Einnahmen in zwei Gerichtsinstanzen an ein Mobbingopfer - das von intoleranten "Kollegen" ihres eigenen Ladens fast in den Ruin getrieben wurde - als Entschädigung berappen müssen. Das nennt man Chuzpe!

http://www.rollenitz.info/aktuelles/5-aktuelles/98-gerichtsurteile-rechtskraeftig

Der "Fall Rolenitz" ist natürlich ein eigenes Thema, das hier aber nicht her gehört. Werbung ein anderes Thema, wenn man aber sieht, wieviel Geld für Werbung aus dem Fenster geschmissen wird, kommts darauf auch nicht mehr an. Aber eines erreicht man, die Menschen und Fahrgäste nehmen es war und im besten Fall wird sogar, wie neulich beobachtet, in der U-bahn diskutiert!


Wieso gehört das nicht hierher?

Wir diskutieren in einem Straßenbahnforum über den Betreiber des Wiener Stadtverkehrs, der - meiner Meinung nach - ohne triftigen Grund eine sicher nicht billige Kampagne über ein Thema fährt, das nichts mit einem Transportunternehmen zu tun hat, das unter chronischem Geldmangel leidet.

Und daß der Fall Rollenitz von den Rechtsanwälten dieses Unternehmens künstlich in die Länge gezogen wurde, obwohl bald klar war, daß sie vor Gericht wenig Chancen haben, genau in die Zielgruppe dieser Kampagne fällt, macht dieses Thema meiner Meinung nach für dieses Forum interessant.

Oder denkt Ihr, daß sich die WL samt der sozialdemokratischen Führung der Stadt in diesem Fall korrekt - und vor Allem sozial - verhalten haben?


Gruß Achter

petestoeb

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Re: Chuzpe: Kampagne der Wiener Linien gegen Rassismus und Ausgrenzung
« Antwort #17 am: 27. Januar 2013, 16:20:42 »


Wieso gehört das nicht hierher?

Wir diskutieren in einem Straßenbahnforum über den Betreiber des Wiener Stadtverkehrs, der - meiner Meinung nach - ohne triftigen Grund eine sicher nicht billige Kampagne über ein Thema fährt, das nichts mit einem Transportunternehmen zu tun hat, das unter chronischem Geldmangel leidet.

Es gehört deshalb nicht hierher, weil es mit einer Werbekampagne absolut nichts zu tun hat. Und ich finde gerade diese Werbung richtig und wichtig. Gerade im Bereich der öffentlichen Verkehrsmittel gibt es des öftern rassistische Sprüche von Fahrgästen. Man braucht sich wirklich nur den Narren ansehen, der die Afrikanerin auf die Gleise gestoßen hat, weil ihm villeicht die Hautfarbe und das Telefonieren nicht gefallen hat. Dagegen richtet sich diese Werbung und nicht, wie das Unternehmen mit seinen Mitarbeitern umgeht.
Zitat
Und daß der Fall Rollenitz von den Rechtsanwälten dieses Unternehmens künstlich in die Länge gezogen wurde, obwohl bald klar war, daß sie vor Gericht wenig Chancen haben, genau in die Zielgruppe dieser Kampagne fällt, macht dieses Thema meiner Meinung nach für dieses Forum interessant.

Oder denkt Ihr, daß sich die WL samt der sozialdemokratischen Führung der Stadt in diesem Fall korrekt - und vor Allem sozial - verhalten haben?


Gruß Achter

Hat sich weder in diesem, noch in vielen anderen Fällen korrekt verhalten. Aber das ist nicht das Thema der Werbung. Der Fall Rollenitz ist vielfach (auch hier) schon diskutiert worden. Aber natürlich kann man diese Werbung durchaus auch so verstehen, dass sich die Mitarbeiter untereinander mehr Respekt zollen sollten und keine Ausgrenzung von nicht der Norm entsprechenden Kollegen vorkommen sollte. Und dabei ist nicht nur ein Fall wie Rollenitz gemeint.

13er

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Re: Chuzpe: Kampagne der Wiener Linien gegen Rassismus und Ausgrenzung
« Antwort #18 am: 27. Januar 2013, 17:02:30 »
Es gehört deshalb nicht hierher, weil es mit einer Werbekampagne absolut nichts zu tun hat.
Erwähnt werden halt nur Ausgrenzung und Rassismus. Homophobie etc. sind doch genauso schlimm. Die eine Sache ist, wofür/-gegen ein Unternehmen wirbt und die andere, wofür es wirklich steht und wie es mit solchen Themen selbst umgeht. Und da hat's in der Vergangenheit eher schlecht ausgesehen (in mehreren Fällen, nicht nur R.). Aber man soll nicht die Hoffnung verlieren, dass man genau aus diesen Fällen, die die WL völlig unmenschlich und brutal-technokratisch, völlig im Gegensatz zum Gedanken der Sozialdemokratie, angegangen sind, nicht lernen kann.
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umweltretter

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Re: Chuzpe: Kampagne der Wiener Linien gegen Rassismus und Ausgrenzung
« Antwort #19 am: 09. Februar 2013, 22:20:21 »
wenn man aber sieht, wieviel Geld für Werbung aus dem Fenster geschmissen wird, kommts darauf auch nicht mehr an.
Man könnte aber ganz grundsätzlich infrage stellen, warum ein Monopolunternehmen überhaupt so viel Werbung/hohes Werbebudget bestreiten muss. Die Fahrgastrekorde haben nur marginal mit der Werbung zu tun. Aber ich weiß, so kämen diverse Agenturen nicht an viele Aufträge - man muss ja schließlich schauen, dass die versorgt sind :)

Je mehr Werbung ein Monopolist macht, desto suspekter wird er mir (denn dann muss die Leistung schlecht sein).
Bei den Verkehrsbetrieben Zürich haben jahrelange Werbekampagnen durchaus zu einem besseren Image geführt, behaupten sie zumindest in diesem Video:

Die VBZ Kampagne. Seit 2002. on Vimeo

Linie 41

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Re: Chuzpe: Kampagne der Wiener Linien gegen Rassismus und Ausgrenzung
« Antwort #20 am: 09. Februar 2013, 22:22:54 »
Bei den Verkehrsbetrieben Zürich haben jahrelange Werbekampagnen durchaus zu einem besseren Image geführt, behaupten sie zumindest in diesem Video:
Das würde jeder behaupten, der zuerst für Kampagnen Geld hinauswirft. ;D
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13er

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Re: Chuzpe: Kampagne der Wiener Linien gegen Rassismus und Ausgrenzung
« Antwort #21 am: 09. Februar 2013, 22:48:02 »
Die waren aber wirklich unterhaltsam und wohl auch einprägsam, weil mit Witz und Esprit vorgetragen. So ganz unschweizerisch 8)
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Linie 41

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Re: Chuzpe: Kampagne der Wiener Linien gegen Rassismus und Ausgrenzung
« Antwort #22 am: 10. Februar 2013, 10:49:43 »
Die waren aber wirklich unterhaltsam und wohl auch einprägsam, weil mit Witz und Esprit vorgetragen. So ganz unschweizerisch 8)
Du unterschätzt die Schweizer aber gewaltig.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

158er

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Re: Chuzpe: Kampagne der Wiener Linien gegen Rassismus und Ausgrenzung
« Antwort #23 am: 10. Februar 2013, 11:10:51 »
Die waren aber wirklich unterhaltsam und wohl auch einprägsam, weil mit Witz und Esprit vorgetragen.
Das versuchen die WL auch, aber die Schweizer Werbungen sind da für mich doch um einiges kreativer  :)

Achter

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Re: Chuzpe: Kampagne der Wiener Linien gegen Rassismus und Ausgrenzung
« Antwort #24 am: 10. Februar 2013, 18:35:18 »
Als Antwort auf ein Mail an den Geschäftsführer der Wiener Linien, in dem ich die eingangs dieses Postings geschilderte Kampagne wegen Unglaubwürdigkeit kritisierte, erhielt ich folgende Antwort:


Zitat: Wir haben Ihr Mail von Frau Vizebürgermeisterin Mag. Renate Brauner bekommen. Dazu teilen wir Ihnen mit, dass in unserem Unternehmen seit vielen Jahren zahlreiche Menschen beschäftigt sind, die mit gleichgeschlechtlichen Partnerinnen und Partnern zusammenleben, daraus kein Geheimnis machen und weder mit ArbeitskollegInnen noch mit Vorgesetzten oder unserem Unternehmen an sich Probleme deshalb hatten.

Wir versichern Ihnen jedenfalls, dass wir weder unseren Kundinnen und Kunden gegenüber noch unter unseren Mitarbeiterinnen  und Mitarbeiter diskriminierendes Verhalten tolerieren. Um dies einmal mehr zu bekräftigen haben wir in den letzten Monaten neue Verhaltensregeln für unsere Mitarbeiterinnen  und Mitarbeiter unter der Bezeichnung „Code of Conduct“ erstellt. Zitat Ende


Man sieht also, daß die WL beinhart einen Fall Rollenitz in Abrede stellen. Würde mich interessieren, wie sie die 200.000 Euro Gehaltsnachzahlung an R. ausgebucht haben.

13er

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Re: Chuzpe: Kampagne der Wiener Linien gegen Rassismus und Ausgrenzung
« Antwort #25 am: 10. Februar 2013, 18:45:44 »
Zitat
Um dies einmal mehr zu bekräftigen haben wir in den letzten Monaten neue Verhaltensregeln für unsere Mitarbeiterinnen  und Mitarbeiter unter der Bezeichnung „Code of Conduct“ erstellt.
Na, was glaubst, warum die Verhaltensregeln überhaupt geändert wurden ;) Und der Umbau der Personalabteilung (ex-P21) hat auch nicht das Geringste damit zu tun :D

Es geht übrigens nicht ausschließlich um R.R. - es gab noch weitere ähnliche Vorfälle.
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13er

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Re: Chuzpe: Kampagne der Wiener Linien gegen Rassismus und Ausgrenzung
« Antwort #26 am: 01. März 2013, 15:54:49 »
Gut, dass Sexismus im Titel nicht vorkommt, denn mit Sexismus kennen sich die WL offenbar bestens aus :)



Denkt euch mal den Aufschrei, wenn da zwei Männer sitzen würden, die den Hintern der Frau bewundern...
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moszkva tér

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Re: Chuzpe: Kampagne der Wiener Linien gegen Rassismus und Ausgrenzung
« Antwort #27 am: 01. März 2013, 22:16:03 »
Denkt euch mal den Aufschrei, wenn da zwei Männer sitzen würden, die den Hintern der Frau bewundern...
Gabs schon Mal von der großen Schwester


Hier das Ergebnis der Beanstandung:
http://www.werberat.at/news_6.aspx

95B

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Re: Chuzpe: Kampagne der Wiener Linien gegen Rassismus und Ausgrenzung
« Antwort #28 am: 02. März 2013, 10:12:48 »
Denkt euch mal den Aufschrei, wenn da zwei Männer sitzen würden, die den Hintern der Frau bewundern...
Dann würde es in der Standard Zitronen hageln. Aber so ist das Plakat ja politisch korrekt. :lamp:
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

roadrunner

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Re: Chuzpe: Kampagne der Wiener Linien gegen Rassismus und Ausgrenzung
« Antwort #29 am: 02. März 2013, 11:15:15 »
Jetzt nimm mal die Ausstellung mit den nackten Männern. Kann ich da auch wegen Sexismus klagen oder ist das bei Kunst anders.
Man stelle sich vor, das wären nackte Frauen.  ::)
Das wäre wahrscheinlich ein Erdbeben von hier bis China.