Tramwayforum
Allgemeines => Viennensia => Thema gestartet von: 13er am 19. Oktober 2011, 23:05:05
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Trotz EU-Förderung
Wien will den Gürtel nicht verschönern
19. Oktober 2011 18:52
Die EU würde für ein Neugestaltungsprojekt am Gürtel eine halbe Million Euro lockermachen, Wien winkt allerdings ab
Wien - Die U-Bahn-Trasse sollte in eine Plane gehüllt, der Bodenbelag eingefärbt, die Kioske neu organisiert werden. Anfang des Jahres einigten sich die Bezirke Josefstadt, Neubau und Ottakring auf eine Reihe von Verschönerungsmaßnahmen für den Bereich zwischen Lerchenfelder und Thaliastraße. Finanzieren sollte die vom Architekturbüro Mörkl entworfene Spange großteils die EU. Daraus wird nun allerdings nichts. Nicht etwa, weil Brüssel derzeit andere Geldsorgen hat. Vielmehr will Wien nicht in die Aufputzpläne am Gürtel investieren.
Denn um an die 549.000 Euro an EU-Geldern für die neue Verbindung der beiden Einkaufsstraßen heranzukommen, müsste die Stadt weitere 400.000 Euro lockermachen. "Das ist derzeit aus budgetären Gründen nicht möglich", sagt Dominik Krejsa, Sprecher von Planungsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne). Man werde sich aber bemühen, in den nächsten Jahren den Unionstopf für Grätzel-Aufwertungsprojekte zu leeren.
Geld für Betriebe
25 Millionen Euro hat die EU für die Förderperiode 2007 bis 2013 bereitgestellt, wie viel davon noch übrig ist, lässt sich laut Krejsa nicht genau eruieren. "Ich mache mir große Sorgen um die Zukunft des Gürtels", sagt Veronika Mickel, schwarze Vorsteherin des 8. Bezirks, "die Stadt muss hier investieren." Dass nun ausgerechnet ein derart weit fortgeschrittenes Projekt gestoppt werde, sei völlig unverständlich. Zumal hier ein schwarzer, ein roter und ein grüner Bezirk sehr gut zusammengearbeitet hätten. Laut Vassilakou-Sprecher will man in viele andere Dinge investieren, etwa in neue, sicherere Querungen für Fußgänger und Radfahrer, unter anderem auf Höhe der Pfeilgasse. Zudem sollen mit einem Teil des EU-Geldes diverse, hauptsächlich von Migranten geführte Gürtel-Betriebe unterstützt werden. "Es wird derzeit ein Programm erarbeitet, wie diese besser auftreten und ökologischer arbeiten können", sagt Krejsa.
Neben der Spange zwischen Lerchenfelder und Thaliastraße liegt ein weiteres Großprojekt auf Eis. Für die von Vassilakous Vorgänger Rudi Schicker präsentierte begehbare Landschaft von Vito Acconci fehlt ebenfalls das Geld. Die Überbauung der U6 zwischen Neustift- und Burggasse würde rund zwei Millionen Euro kosten. (Martina Stemmer, DER STANDARD, Printausgabe, 20.10.2011)
Quelle: http://derstandard.at/1318726309644/Trotz-EU-Foerderung-Wien-will-den-Guertel-nicht-verschoenern (http://derstandard.at/1318726309644/Trotz-EU-Foerderung-Wien-will-den-Guertel-nicht-verschoenern)
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Naja, wofür man letztendlich Geld (das man nicht einmal hat) verschwendet, is' a scho' wurscht! 8)
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Die U-Bahn-Trasse sollte in eine Plane gehüllt, der Bodenbelag eingefärbt, die Kioske neu organisiert werden.
Eine Jahrhundertchance wurde versäumt! Allein die Einfärbung des Asphalts hätte das Gebiet massivst aufgewertet ... :(
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Da kann man nur froh sein, dass das Geld für so einen hässlichen Unsinn fehlt.
(http://images.derstandard.at/t/12/2011/10/19/1318739879589.jpg)
Ist es denn überhaupt mit dem Denkmalschutz vereinbar, die Gürtelbrücke in bunte Planen zu hüllen? :o
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Ja, wirklich grauslich das ganze. Dabei gäbe es eine sehr einfache Lösung, um den Gürtel mit einem Schlag um Welten lebenswerter zu machen: Starke Reduzierung des Autoverkehrs.
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Dabei gäbe es eine sehr einfache Lösung, um den Gürtel mit einem Schlag um Welten lebenswerter zu machen: Starke Reduzierung des Autoverkehrs.
Also ich hätte gewettet, dass du sagst "Wiedereinführung des 8ers"! ;)
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Dabei gäbe es eine sehr einfache Lösung, um den Gürtel mit einem Schlag um Welten lebenswerter zu machen: Starke Reduzierung des Autoverkehrs.
Also ich hätte gewettet, dass du sagst "Wiedereinführung des 8ers"! ;)
;) Das geht dann damit Hand in Hand. Man kann nicht nur den Autoverkehr reduzieren, sondern muss auch Alternativen bieten. Die U6 ist bereits jetzt oft sehr überlastet (obwohl sie nur Platz 4 von 5 U-Bahn-Linien einnimmt ;) ), wesentlich mehr würde da nicht mehr gehen. Störungen (ob durch Fahrgäste oder Fahrzeuge) sind außerdem auf der U6 an der Tagesordnung. Der 8er wäre, auch wenn er bei Fahrern unbeliebt war, somit eine sinnvolle Ergänzung. Jetzt hast die Wette doch noch gewonnen :D
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Der 8er war bei den Fahrern unbeliebt? Ja wieso denn das???
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Der 8er war bei den Fahrern unbeliebt? Ja wieso denn das???
Viele Steigungen und Gefälle und dazu viel Laub, also sehr oft eine Rutschpartie.
mfG
Luki
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Ist es denn überhaupt mit dem Denkmalschutz vereinbar, die Gürtelbrücke in bunte Planen zu hüllen? :o
Unter dem Deckmantel einer "temporären Kunstinstallation"wäre es sicher kein Problem gewesen. Hier habe ich allerdings ausnahmsweise einmal kein Problem damit, dass die Stadt Wien ihre übliche "Des moch ma net, weu des hamma no nia..."-Haltung einnimmt. Abgesehen davon ist es nur eine Frage weniger Wochen, bis so eine Plane durch die Gürtelemissionen verdreckt wäre.
Eine Aufwertung des Bereichs zwischen Thaliastraße und Lerchenfelder Straße könnte ich mir so vorstellen:
- Massive Reduktion der Grindstinkstandln
- Optische Aufwertung (sprich: Totalerneuerung) der Station Thaliastraße durch Anbringen von helleren Verkleidungen, die auch den schauderhaften Sichtbeton abdecken
- Renovierung der Durchgänge unter den Bögen links und rechts der Fahrbahn
- Neues Beleuchtungskonzept
- Ein Unterbinden des Durchzugsverkehrs zwischen Thalia- und Lerchenfelder Straße erscheint mir zum jetzigen Zeitpunkt noch zu sehr als Zukunftsmusik, das geht - um die Realisierungschance zu verdeutlichen - erst Hand in Hand mit der 8er-Wiedereinführung.
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Nicht zu vergessen eine Erneuerung/Umfärbung der braunen Glaseinfassungen, eventuell Erneuerung der dunkel getönten Verglasung... das ist einfach nur scheußlich.
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Der 8er war bei den Fahrern unbeliebt? Ja wieso denn das???
War er auch nicht, im Gegenteil, der 8er wurde von den Fahrern gern gefahren.
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. . . . trotz der nervigen, ja regelrecht gemeinen Ampelschaltungen. Die waren gewissermaßen Prototyp und Vorläufer der heute in Wien üblichen "Bevorrangung"! ::)
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War er auch nicht, im Gegenteil, der 8er wurde von den Fahrern gern gefahren.
Trotz der von "luki32" angeführten Gründe?
Für den 8er sprach sicherlich die weitgehend eigene Gleistrasse entlang des Gürtels - keine Staus => kein Frack.
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Revisor wird es sicher besser wissen, da er ja auch selbst am 8er gefahren ist, also ziehe ich meine Aussage gerne zurück und beschränke mich auf wenige Fahrer, von denen ich einen zitieren darf: "Der 8er war eine ***-Linie:" :D
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War er auch nicht, im Gegenteil, der 8er wurde von den Fahrern gern gefahren.
Trotz der von "luki32" angeführten Gründe?
Für den 8er sprach sicherlich die weitgehend eigene Gleistrasse entlang des Gürtels - keine Staus => kein Frack.
Da kam mehreres zusammen. Natürlich der eigene Gleiskörper, dann die eher kommode Fahrzeit und, das hat allerdings mit der Linie als solcher nichts zu tun, die eher normal langen Dienste. Der G2 wäre wahrscheinlich auch beliebter gewesen, hätte er nicht so extrem lange Schichten gehabt (9:42, 9:46, . . .).
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... und beschränke mich auf wenige Fahrer, von denen ich einen zitieren darf: "Der 8er war eine ***-Linie:" :D
Wahrscheinlich war für den jede Linie eine Scheißlinie, weil der - wie nicht alle, aber viele seiner Kollegen in dieser Zeit - nix hackeln wollte und den Dienstgeber nur als Versorgungsanstalt sah.
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Das scheint irgendwie untergegangen zu sein - bin selbst erst heute darauf gestoßen:
NEUGESTALTUNG
Die Gürtelspange wird schmäler
06. Dezember 2011 19:12
Stadt und Bezirke einigten sich auf Sparvariante
Wien - Zuletzt hatte es so ausgesehen, als würde die Neugestaltung des Gürtel-Bereichs zwischen Thaliastraße und Lerchenfelderstraße, die sogenannte Gürtelspange, endgültig auf Eis gelegt. Am Dienstag haben sich Planungsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) und die Bezirksvorsteher von Josefstadt, Neubau und Ottakring nun auf ein - wenn auch finanziell sehr abgespecktes - Modell zur Verschönerung dieses Teils des Gürtels geeinigt.
Der neue Finanzrahmen beträgt 600.000 Euro. Die Hälfte kommt von der EU, knapp 300.000 steuern die Stadt und die Bezirke bei. Das Architekturbüro Superblock, von dem bereits der erste Entwurf stammt, soll nun bis Jänner eine Sparvariante ausarbeiten. Beim ursprünglichen Modell war vorgesehen gewesen, dass die Trasse der U6 in eine Plane gehüllt, der Boden eingefärbt und die Kioske bei der Station Thaliastraße neu gruppiert werden. Kostenpunkt: 1,1 Millionen Euro, aufgeteilt zwischen EU, Stadt und Bezirken. Die EU hätte ihren Anteil von rund 550.000 Euro lockergemacht, bloß die Stadt sah sich in Zeiten knapper Budgets nicht in der Lage, die 400.000 Euro aufzubringen, die sie beisteuern hätte müssen, um die EU-Mittel zu lukrieren.
"Die Spange soll auf jeden Fall erhalten bleiben", fordert Veronika Mickel, die schwarze Bezirksvorsteherin von Josefstadt. Insgesamt, so Mickel, finde sie schade, dass dem Gürtel keine Priorität eingeräumt werde. (fern/DER STANDARD-Printausgabe, 7./8.12.2011)
Quelle: derstandard.at (http://derstandard.at/1322873134610/Neugestaltung-Die-Guertelspange-wird-schmaeler)
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Jessas. Jetzt machen's den Schaß doch. Rausgeschmissenes Geld jeder Groschen, der in den Gürtel gesteckt wird. Dabei könnte man den so billig aufwerten: Einfach für den Autoverkehr sperren.
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Ich bin auch für die Sparvariante. Einfach den ganzen Blödsinn sparen! Und mindestens ein paar Politiker dazu. >:(
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2 Off-Topic-Postings gelöscht.
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Warum muss ein Architekturbüro immer solch komische Entwürfe erfinden ::)
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Die einzig mögliche Maßnahme zur nachhaltigen Verschönerung dieses Bereichs wäre ein Komplettneubau der hässlichen Station Thaliastraße. Wenn man da den Eingangsbereich besser gestaltet, ist auf einmal für Fußgänger viel mehr Platz.
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Hat man eigentlich damals (gar nicht) erwogen, die Station historisierend zu bauen, damit sie zu den anderen Stadtbahnstationen passt? Vermutlich wär's aber um einiges teurer gewesen als der Taubenverschlag jetzt...
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Hat man eigentlich damals (gar nicht) erwogen, die Station historisierend zu bauen, damit sie zu den anderen Stadtbahnstationen passt? Vermutlich wär's aber um einiges teurer gewesen als der Taubenverschlag jetzt...
Damals (die Station wurde in den 1970ern entworfen) hatte man für so etwas nichts übrig. Das änderte sich ein knappes Jahrzehnt später, wie man an den Neubaustationen der Vorortelinie sieht (wenngleich ich diesen halbherzig nachempfundenen Jugendstil auch nicht für das Gelbe vom Ei halte). Interessanterweise steht das hässliche Monstrum auch noch unter Denkmalschutz, warum auch immer.
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Interessanterweise steht das hässliche Monstrum auch noch unter Denkmalschutz, warum auch immer.
Meines Wissens nicht, im Gegensatz zur Station Burggasse etwa. Was allerdings unter Denkmalschutz steht ist die ehemalige Stadtbahnstrecke an sich.
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Meines Wissens nicht, im Gegensatz zur Station Burggasse etwa. Was allerdings unter Denkmalschutz steht ist die ehemalige Stadtbahnstrecke an sich.
In der Denkmalschutzliste sind nur die Grundstücksnummern angeführt... und die treffen auf Strecke und Stationsbauwerk gleichermaßen zu. Du dürftest aber Recht haben, da die Stationen Burggasse und Josefstädter Straße eigens erwähnt sind. Wo sich die Station Thaliastraße befindet, ist nur "ehem. Stadtbahn - Teilbereich der heutigen U6" vermerkt. (Und in der Wikipedia steht folglich Schwachsinn.)
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Hat man eigentlich damals (gar nicht) erwogen, die Station historisierend zu bauen, damit sie zu den anderen Stadtbahnstationen passt? Vermutlich wär's aber um einiges teurer gewesen als der Taubenverschlag jetzt...
Glücklicherweise nicht. So hässlich die derzeitige Station auch ist - historisierende Anbiederungen wären meiner Meinung nach genauso schlimm.
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Hat man eigentlich damals (gar nicht) erwogen, die Station historisierend zu bauen, damit sie zu den anderen Stadtbahnstationen passt? Vermutlich wär's aber um einiges teurer gewesen als der Taubenverschlag jetzt...
Glücklicherweise nicht. So hässlich die derzeitige Station auch ist - historisierende Anbiederungen wären meiner Meinung nach genauso schlimm.
Finde ich nicht, aber de gustibus ...
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Da die Station Thaliastraße nicht unter Denkmalschutz steht, sollte es eigentlich leicht sein, sie halbwegs zu verschönern. Dazu müsste man bloß den Sichtbeton hinter Paneelen verstecken (wie in den normalen AGU-Stationen) und die getönten Glasscheiben durch normale ersetzen.
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Hat man eigentlich damals (gar nicht) erwogen, die Station historisierend zu bauen, damit sie zu den anderen Stadtbahnstationen passt? Vermutlich wär's aber um einiges teurer gewesen als der Taubenverschlag jetzt...
Glücklicherweise nicht. So hässlich die derzeitige Station auch ist - historisierende Anbiederungen wären meiner Meinung nach genauso schlimm.
Finde ich nicht, aber de gustibus ...
Nur damit man mich nicht falsch versteht: Die originalen Otto Wagner - Stationen gefallen mir gut und auch grundsätzlich finde ich es wichtig, diese zu erhalten. Ich hätte nur etwas dagegen, wenn man in den 1970er-Jahren einen Neubau im Jugendstil errichtet. Solche Anbiederungen wären auch kaum im Sinne Otto Wagners, immerhin hat er selbst einmal gemeint, dass Kunst und Künstler ihre Zeit repräsentieren müssten. ;)
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Nur damit man mich nicht falsch versteht: Die originalen Otto Wagner - Stationen gefallen mir gut und auch grundsätzlich finde ich es wichtig, diese zu erhalten. Ich hätte nur etwas dagegen, wenn man in den 1970er-Jahren einen Neubau im Jugendstil errichtet. Solche Anbiederungen wären auch kaum im Sinne Otto Wagners, immerhin hat er selbst einmal gemeint, dass Kunst und Künstler ihre Zeit repräsentieren müssten. ;)
Du meinst also, die Station Thaliastraße ist Kunst :)
*duckundrenn*
Hannes
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Du meinst also, die Station Thaliastraße ist Kunst :)
Ja, es gehört schon eine ordentliche Portion Kunst/Können dazu, ein Bauwerk so abgrundtief hässlich zu gestalten.
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Du meinst also, die Station Thaliastraße ist Kunst :)
Ja, es gehört schon eine ordentliche Portion Kunst/Können dazu, ein Bauwerk so abgrundtief hässlich zu gestalten.
Hehe... Fahr mal nach Budapest und schau dir die M3-Stationen im Originalzustand an, solange es noch geht! :)