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Perspektiven Eisenbahn Nahverkehr

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moszkva tér:

--- Zitat von: Conducteur am 16. Dezember 2010, 19:06:43 ---Im Stadtverkehr schaut es bei uns vorerst noch etwas besser aus. Das kann sich aber auch rasch ändern, Eine Stadt in den USA vergleichbar in der Größe mit Wien hatte etwa 1986/87 tatsächlich für mehrere Wochen überhaupt keinen öffentlichen Stadtverkehr. Es gab nur Taxis und Privat-KFZ. ...

--- Ende Zitat ---
Welche Stadt war das?

--- Zitat ---Irgendwie scheinen die Situationen ja ähnliche Ansätze zu haben: Aus den USA wurden seinerzeit auch gar nicht so alte Straßenbahnfahrzeuge an andere Länder verkauft. Da fallen einem doch nicht nur die Z ein, sondern auch die E1 und E6. Nur halt mit umgekehrten Vorzeichen. Was damals Wien war, ist heute Krakau. Und was damals New York war, ist heute ......

--- Ende Zitat ---
Der Unterschied zu den Z ist aber auch, dass heute eben Hochflurer, mögen sie noch so gut sein, aufgrund der fehlenden Barrierefreiheit nicht mehr up to date sind. Man kann es vergleichen mit jemandem, der sich noch kurz vor den Digitalkameras eine superduper analoge Spiegelreflex gekauft hat. Die Kamera ist auch heute noch super, gar nicht alt, aber aufgrund der Eigenschaft analog einfach überholt. Leider.


--- Zitat von: 158er am 17. Dezember 2010, 00:29:11 ---Im Fernverkehr - und da ists wieder ein Glück, daß neun unterschiedliche Länder ihr eigenes Süppchen kochen und die Suppe in fast allen Ländern besser als in Niederösterreich ist - sehe ich noch keine ernsthaften Bedrohungen. Die West- und auch die Südachse sind gut ausgelastet und bleiben sicher bestehen. Und solche Angebote sind zum Glück noch Ausreißer und auf den Luxusmarkt beschränkt.

--- Ende Zitat ---
Auch beim Fernverkehr sehe ich zwar nicht schwarz, aber dunkel. West- und Südbahn sind gut ausgelastet. Aber es gibt z.B. seit letztem Fahrplanwechsel keine Direktzüge mehr von Graz nach Linz, weil die Länder sich geweigert haben, mitzuzahlen.
@ Luxusangebote... hier ist das Problem aber anders. Ein Luxusbus, der eh nur wenige Leute transportieren kann, ist für die Bahn sicher keine Konkurrenz. Ein größeres Problem ist hier der Flugverkehr mit teilweise absurd niedrigen Preisen*. Wenn ich Glück habe und um 29 Euro oneway nach Innsbruck fliegen kann, überlege ich mir schon sehr genau, ob ich die Bahn nehme. Nicht, dass ich mit dem Flieger von Tür zu Tür deutlich schneller wäre, aber mir persönlich macht Fliegen viel Spaß und es hat immer noch den Flair von etwas Besonderem.
Im internationalen Verkehr wurden ja auch viele Verbindungen eingestellt. Wien-Paris kann man nicht mehr direkt fahren, Wien-Venedig detto. Dabei wären das Distanzen, auf denen die Bahn ohne weiters sowohl mit dem Auto als auch mit dem Flugzeug konkurrieren könnte.

Exkurs:
* meine bisher billigsten Flugtickets (jeweils hin+ret. inkl. aller Gebühren):
Bratislava-Nyköping 16 Euro (Ryanair)
Bratislava-Paris (Beauvais) 20 Euro (Ryanair)
Bratislava-Rom 30 Euro (Wizzair)
Das waren ein paar nette Wochenendausflüge... Aber eigentlich absurd, was soll das Ganze?  :o

158er:
Bratislava-Rom ist aber eine Odyssee. Zuerst nach Bratislava (1 Stunde), dort zwei Stunden vor Abflug anwesend sein, dann Flug nach Rom Ciampino (2 Stunden), aufs Gepäck warten, auschecken und von dort wieder in die Stadt (1 1/2 Stunden), macht schon gesamt 6 1/2 Stunden! Da leg ich mich wirklich lieber in den Nachtzug nach Rom und steig am nächsten Morgen um neun ausgeruht aus.

Für Wien-Venedig kann die ÖBB ausnahmsweise nichts, das ist die italienische Verweigerung jeglicher Auslandsverbindungen. Den Nachtzug gibts übrigens noch. Die Trenitalia hat ja mit einer einstweiligen Verfügung am 10. Dezember beinahe erwirkt, daß die Züge über den Brenner ab 12. Dezember nur mehr im Endbahnhof halten dürfen - ÖBB und DB haben geklagt und die Verfügung gerade rechtzeitig für 3 Monate ausgesetzt.

Die Bahn spielt sich einfach zu wenig in den Vordergrund. Gerade Nachtverbindungen sind etwas, worin die Bahn das Flugzeug nie toppen kann. Billige Fahrten in Schlaf- und Liegewagen, das ganze vermarkten, fertig. Kundenströme garantiert.

moszkva tér:

--- Zitat von: 158er am 17. Dezember 2010, 08:26:15 ---Bratislava-Rom ist aber eine Odyssee. Zuerst nach Bratislava (1 Stunde), dort zwei Stunden vor Abflug anwesend sein, dann Flug nach Rom Ciampino (2 Stunden), aufs Gepäck warten, auschecken und von dort wieder in die Stadt (1 1/2 Stunden), macht schon gesamt 6 1/2 Stunden! Da leg ich mich wirklich lieber in den Nachtzug nach Rom und steig am nächsten Morgen um neun ausgeruht aus.
--- Ende Zitat ---
Ja eh... so schlimm wie du es schilderst, ist es zwar nicht, aber doch:
1,5 Stunden nach Bratislava (mit Bus), eine Stunde vor Abflug ist dort ausreichend (mit nur Handgepäck). Flugzeit 1:20 Stunden, aufs Gepäck warte ich nicht, weil nur Handgepäck, dennoch dauert es in Fiumicino bis zu 30 min, bis man draußen ist. Der LeonardoExpress nach Termini fährt dann ca. 30 min.
Prinzipiell muss man diese Reisen so sehen: Ich wollte nicht unbedingt übers Wochenende nach Rom (oder sonstwohin), aber weil ich routinemäßig alle paar Wochen schaue, wo es Billigtickets abzustauben gibt, packen mich die Fluglinien bei meiner Schnäppchengier, und ich buche eben. Sowas nennt man Bedürfnisweckung statt -deckung.

--- Zitat ---Für Wien-Venedig kann die ÖBB ausnahmsweise nichts, das ist die italienische Verweigerung jeglicher Auslandsverbindungen. Den Nachtzug gibts übrigens noch. Die Trenitalia hat ja mit einer einstweiligen Verfügung am 10. Dezember beinahe erwirkt, daß die Züge über den Brenner ab 12. Dezember nur mehr im Endbahnhof halten dürfen - ÖBB und DB haben geklagt und die Verfügung gerade rechtzeitig für 3 Monate ausgesetzt.

--- Ende Zitat ---
Jein... Natürlich ist in diesem Falle nicht die ÖBB schuld. Aber dem Endkunden ist das wurscht, der will mit der Bahn irgendwohin fahren. Wenn das dann nicht geht, ist eben die Bahn, das sind in Österreich nun mal die ÖBB, schuld. So wird es wahrgenommen.

--- Zitat ---Die Bahn spielt sich einfach zu wenig in den Vordergrund. Gerade Nachtverbindungen sind etwas, worin die Bahn das Flugzeug nie toppen kann. Billige Fahrten in Schlaf- und Liegewagen, das ganze vermarkten, fertig. Kundenströme garantiert.

--- Ende Zitat ---
Du meinst umgekehrt... wo das Flugzeug die Bahn nie toppen kann  ;)
Nachtverbindungen sind nichts schlechtes, wenn man tatsächlich schlafen kann (manche Leute tun sich da schwer). Dabei geht am wenigsten Urlaubs-/Arbeitszeit verloren.
Wo die Bahn auch gegenüber dem Flugzeug einen riesen Vorteil hätte, was aber nur wenig kommuniziert wird: Zu- und Ausstiegmöglichkeiten unterwegs. Habe ich eine gute Verbindung z.B. Wien-Paris oder Wien-Rom, habe ich gleichzeitig auch gute Verbindungen z.B. Salzburg-Straßburg oder Klagenfurt-Florenz. Somit wird (theoretisch) über die Mittelzentren auch die Peripherie einfacher und schneller durch angepasste Regionalfahrpläne an die Hauptachsen angebunden - ohne eine Ochsentour zum nächsten Flughafen und danach wieder eine Ochsentour zu meinem Regionalziel machen zu müssen.

hema:

--- Zitat von: moszkva tér am 17. Dezember 2010, 07:47:32 ---
. . . . mir persönlich macht Fliegen viel Spaß und es hat immer noch den Flair von etwas Besonderem.

--- Ende Zitat ---
Was du an Sprit verfliegst, kann ich mit dem Auto gar nicht verbrauchen!  ::)

moszkva tér:

--- Zitat von: hema am 17. Dezember 2010, 11:21:36 ---
--- Zitat von: moszkva tér am 17. Dezember 2010, 07:47:32 ---
. . . . mir persönlich macht Fliegen viel Spaß und es hat immer noch den Flair von etwas Besonderem.

--- Ende Zitat ---
Was du an Sprit verfliegst, kann ich mit dem Auto gar nicht verbrauchen!  ::)

--- Ende Zitat ---
Allerdings zahle ich es nicht - ich finde diese Flugpreise eh absurd und verbrecherisch, aber was solls, blöd werde ich sein, wenn ich um 20 Euro nach Paris komme, das nicht auszunutzen.
Das es unterbunden gehört, ist eine andere Geschichte.

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