VEB Robotron versorgt das Verkehrskombinat hingegen mit solchen Monstern:
http://www.fpdwl.at/4images/image.php?image_id=31778
Das ist halt ein "Monster" von der Stange und kann durchaus in ein DFI-Anzeigergehäuse integriert werden. Der Haltestellenrechner auf dem Bild enthält (von links nach rechts): LSA R09.14 Abmelderempfänger, Netzteil, zwei Mal irgendwas, drei Schnittstellen-Platinen, den eigentlichen Haltestellenrechner und den LWL-RJ45-Wandler. Bei anderen Verkehrsbetrieben wird anstelle des LWL-Wandlers ein GSM-Router oder auch ein Tetralpol-Funkgerät (meist teurer als der ganze Anzeiger samt Mast) verbaut.
Was die Datenversorgung via GSM angeht, so glaubt man garnicht, wie sehr man sich als professioneller Anwender damit in die Nesseln setzen kann. Die Datenversorgung von ortsfesten DFI-Anzeigern kann sich als echte Herausforderung erweisen, wenn genau an diesem Standort nur eine schwache Verbindung verfügbar ist. Bei Bussen oder Straßenbahnen ist das weniger das Problem. Außerdem ist man den Fehlleistungen des Providers, der sich einen anständigen Service-Level fürstlich bezahlen läßt, Hackerangriffen und auch der Gefahr der Abschaltung des Mobilfunks durch die Behörden ausgeliefert.
Zwei wesentliche Aspekte möchte ich noch aufgreifen: Die Wiener Linien haben in der gesamten Stadt ein Lichtwellenleiter-Netz, daher ist es nachvollziehbar, dass die Haltestellenrechner meist abgesetzt in Schaltschränken oder WL-eigener Infrastruktur untergebracht sind und man auf diese Datenkommunikation setzt. Der entsprechende LWL-Knoten (Muffe) zum Herausführen des Adernpaares befindet sich meist in WL-Liegenschaften oder Schaltkästen am Fahrleitungsmast. Außerdem kann die Verkabelung zwischen Haltestellenrechner und DFI-Anzeiger bis zu 750m lang sein (im Gegensatz bspw. zum LAN mit maximal 90m).
In den Anzeigergehäusen kann es bis zu 75°C warm werden (bei voller Sonneneinstrahlung und höchster Leistung der Hintergrundbeleuchtung), daher würde ein Haltestellenrechner mit dem o.g. Funktionsumfang als weitere Wärmequelle zu einem thermischen Problem führen. Entweder müssten Umwälzlüfter bzw. ein Klimagerät vorhanden sein oder eben Lüftungsöffnungen nach außen. Axiale Umwälzlüfter bedingen den geringsten Wartungsaufwand, beim Klimagerät steigen Stromverbrauch und präventive Wartungsaufwendungen. Lüftungsöffnungen nach außen erfordern einen regelmäßigen Luftfilter-Tausch bzw. deren Reinigung (das Problem haben die ÖBB mit ihren Infotronik-Anzeigern, mittlerweile setzen sie auch auf geschlossene Systeme, siehe Wiener Hbf.), dank der massiven Feinstaub-Mengen (auch wenns niemand glauben will).