Tramwayforum
Allgemeines => Literatur, Kunst, Medien... => Thema gestartet von: 13er am 08. Januar 2012, 21:14:24
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Gerade rechtzeitig zum ersten bemannten Marsflug wurde 1980 in Wien das U-Bahn-Grundnetz eröffnet. Wie man die U-Bahn-Frage 1969 betrachtete, könnt ihr hier sehen :D
ORF III - Schätze aus dem Fernseharchiv - Untergrund im Vordergrund 1969 (http://www.youtube.com/watch?v=JYG42sLXU4E#)
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Höchst interessantes Video, vielen Dank! :up: :up: :up:
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Ja. toller Beitrag, den ihr da gefunden habt. Sehr viele Straßenbahnaufnahmen, vieles schon historisch. Besonders lustig, die Diskussion wie das "O". am Matzleinsdorferplatz geschrieben werden sollte. Eine Metapher, denn letztlich ist es ja heute noch so, nur etwas verlagert! :up:
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Wirklich großartiger Beitrag! :up:
Die Annahme eines bemannten Marsflugs im Jahr 1980...genial! ;D
Aaaaber: Was waren die genannten U-Bahn-Planungen der Jahre 1912 und 1939? :o
Gibt es da irgendwelche näheren Infos dazu?
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Ich finde ja auch das Argument lustig, dass Prof. Rainer die 2er-Linie zu einem Prachtboulevard ausbauen wollte. Die erste Idee diesbezüglich war dann offenbar, die Straßenbahn wegzubekommen. Von den Autos keine Rede. Aber das war eben das Verständnis zu jener Zeit (und bei manchen noch heute).
In der Annahme, dass die Zweierlinie nie mit U-Bahn-Absicht gebaut wurde, irrt der Artikel aber. Zwar war zunächst nur eine Untertunnelung des Getreidemarkts vorgesehen (wegen der sehr belebten Kreuzung), später jedoch hat man nach und nach bis zur Universitätsstraße verlängert. Die 2er-Ustrab war in diesem Bereich (außer Getreidemarkt) aber relativ sinnlos, da die Straßenbahn dort eh schon vorher am eigenen Gleiskörper verkehrte. Kurz vor wichtigen Kreuzungen tauchte man dann wieder an die Oberfläche, damit man dann dort möglichst lang warten musste, bis etwa der H2 abbiegen konnte oder sich E2 und G2 in der Schwarzspanierstraße stauten. Ein verkehrspolitischer Pfusch von vorn bis hinten, der sich somit gut in die sonstige Wiener Verkehrsplanung einreiht.
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Ein verkehrspolitischer Pfusch von vorn bis hinten, der sich somit gut in die sonstige Wiener Verkehrsplanung einreiht.
Genau der gleiche Pfusch, wie beim Jonasreindl, wo die Straßenbahnrampe bereits vor der Kreuzung mit der Hörlgasse endet. ::)
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Ich finde ja auch das Argument lustig, dass Prof. Rainer die 2er-Linie zu einem Prachtboulevard ausbauen wollte. Die erste Idee diesbezüglich war dann offenbar, die Straßenbahn wegzubekommen. Von den Autos keine Rede. Aber das war eben das Verständnis zu jener Zeit (und bei manchen noch heute).
Die Zweierlinie ist auch heute noch ein Prachtboulevard der autogerechten Stadt, da hat man schon ganze Arbeit geleistet...
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Die Zweierlinie ist auch heute noch ein Prachtboulevard der autogerechten Stadt, da hat man schon ganze Arbeit geleistet...
Dabei ist das eher zufällig geschehen - ich hab mir erzählen lassen, als der Ring zur Einbahn wurde, hätte die Zweierlinie die gegenläufige dreispurige Einbahn sein sollen. Da gabs aber schon damals einen Aufstand der Autofraktion ungefähr des Inhalts, "jetzt hamma die Tram unter die Erde gelegt und sollen den vielen Platz nicht sinnvoll nutzen?".
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Dabei ist das eher zufällig geschehen - ich hab mir erzählen lassen, als der Ring zur Einbahn wurde, hätte die Zweierlinie die gegenläufige dreispurige Einbahn sein sollen. Da gabs aber schon damals einen Aufstand der Autofraktion ungefähr des Inhalts, "jetzt hamma die Tram unter die Erde gelegt und sollen den vielen Platz nicht sinnvoll nutzen?".
Die Planung mit der gegenläufigen Einbahnführung ist mir auch bekannt, ich glaube allerdings nicht an einen starken Zusammenhang mit dem Ustrab-Bau. Die Tunnelstrecke unter der Zweierlinie wurde 1966 in Betrieb genommen, die Einbahnerklärung der Ringstraße fand 1972 statt.
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Die Zweierlinie ist auch heute noch ein Prachtboulevard der autogerechten Stadt, da hat man schon ganze Arbeit geleistet...
Auch bei der Praterstraße hat man von der Errichtung eines Prachtboulevards gesprochen, nachdem die Tramway beseitigt war! ::)
Die Planung mit der gegenläufigen Einbahnführung ist mir auch bekannt . . . . . . . . die Einbahnerklärung der Ringstraße fand 1972 statt.
Für die Gegenrichtung hat man sich ja den "Innenring" einfallen lassen! Heute natürlich nicht mehr durchgehend befahrbar.
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Für die Gegenrichtung hat man sich ja den "Innenring" einfallen lassen! Heute natürlich nicht mehr durchgehend befahrbar.
Der muss ca. Anfang der 1980er gesperrt worden sein. Bis vor ein paar Jahren standen aber die Hinweistafeln "Innenring gesperrt" immer noch herum.
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Was ist der Innenring??
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Was ist der Innenring??
Das war ein Straßenzug etwa einen Häuserblock innerhalb des Rings, der in der Gegenrichtung zur Ringstraße befahrbar war. War zwar weniger leistungsfähig, aber halbwegs durchgängig benützbar (bzw. mit Autos verstopft 8) ).
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Was ist der Innenring??
Das war ein Straßenzug etwa einen Häuserblock innerhalb des Rings, der in der Gegenrichtung zur Ringstraße befahrbar war. War zwar weniger leistungsfähig, aber halbwegs durchgängig benützbar (bzw. mit Autos verstopft 8) ).
Das interessiert mich jetzt aber auch. Wo ist der denn genau verlaufen? Am Burgring usw. gibt's ja nicht einmal einen Häuserblock innerhalb des Rings. War's dort die Herrengasse?
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Das interessiert mich jetzt aber auch. Wo ist der denn genau verlaufen? Am Burgring usw. gibt's ja nicht einmal einen Häuserblock innerhalb des Rings. War's dort die Herrengasse?
Schottengasse-Herrengasse- Michaelerplatz-Reitschulgasse_ Josefsplatz-Augustinerstr-Albertinaplatz- Philharmomikerstr- Walfischgasse-Schellingg-Coburgbastei-Stubenbastei-Luegerplatz-Dominikanerbastei :D
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Bis vor ein paar Jahren standen aber die Hinweistafeln "Innenring gesperrt" immer noch herum.
Korrektur: stehen. Ich habe eine solche Tafel erst vor wenigen Tagen auf der Währinger Straße stadteinwärts gesehen, ungefähr auf Höhe der Votivkirche.
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Bis vor ein paar Jahren standen aber die Hinweistafeln "Innenring gesperrt" immer noch herum.
Korrektur: stehen. Ich habe eine solche Tafel erst vor wenigen Tagen auf der Währinger Straße stadteinwärts gesehen, ungefähr auf Höhe der Votivkirche.
Ah, stehen einige echt noch? Ich habe auf norc.at entlang der Ringstraße gesucht und nix mehr gefunden. Da sollte ich vielleicht einmal ein Foto machen, das ist ja wirklich schon ein Zeitzeugnis... :)
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Bis vor ein paar Jahren standen aber die Hinweistafeln "Innenring gesperrt" immer noch herum.
Korrektur: stehen. Ich habe eine solche Tafel erst vor wenigen Tagen auf der Währinger Straße stadteinwärts gesehen, ungefähr auf Höhe der Votivkirche.
Ah, stehen einige echt noch? Ich habe auf norc.at entlang der Ringstraße gesucht und nix mehr gefunden. Da sollte ich vielleicht einmal ein Foto machen, das ist ja wirklich schon ein Zeitzeugnis... :)
Ja das Schild steht wie bereits erwähnt in der Währingerstraße in etwa auf höhe der Rampe zum Reinl.
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Das NORC-Auto ist leider auf der anderen Straßenseite gefahren und das auch noch parallel zu einem 41er, sodaß man nicht auf die andere Seite sehen kann. :(
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Erahnen kann man es...
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Bitteschön :)
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Cool :) noch nie davon gehört.
Wieder was gelernt... Innenring
:up:danke
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Die "Innenring gesperrt"-Schilder beim Jonasreindl kenne ich schon jahrelang. Dass es einen komplett durchgängig befahrbaren Straßenzug gegenläufig zur Ringstraße gegeben hat, wusste ich bislang aber nicht. Ist ja auch schon lang her.
Meine Google-Suche ergab folgendes: Der "Innenring" soll während der U-Bahn-Bauarbeiten am Karlsplatz als Umleitungsstrecke gedient haben, da ja die Durchfahrt entlang der 2er-Linie nicht möglich war. In den frühen 80er-Jahren wurde er dann ziemlich bald gesperrt.
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Die "Innenring gesperrt"-Schilder beim Jonasreindl kenne ich schon jahrelang. Dass es einen komplett durchgängig befahrbaren Straßenzug gegenläufig zur Ringstraße gegeben hat, wusste ich bislang aber nicht. Ist ja auch schon lang her.
Meine Google-Suche ergab folgendes: Der "Innenring" soll während der U-Bahn-Bauarbeiten am Karlsplatz als Umleitungsstrecke gedient haben, da ja die Durchfahrt entlang der 2er-Linie nicht möglich war. In den frühen 80er-Jahren wurde er dann ziemlich bald gesperrt.
Hier irrt Google. 8)
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Hier irrt Google. 8)
Wo genau?
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Hier irrt Google. 8)
Wo genau?
Je nach Baufortschritt wurde die Fahrbahn Richtung Schwarzenbergplatz verschwenkt. S-Kurven.
Man nahm auch die Argentinierstr- Kreuzherren-Matiellistr- Maderstr.
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Man nahm auch die Argentinierstr- Kreuzherren-Matiellistr- Maderstr.
In der Kreuzherrengasse sind heute noch Reste von gelben Bodenmarkierungen aus dieser Zeit zu sehen (Ecke Argentinierstraße).
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Man nahm auch die Argentinierstr- Kreuzherren-Matiellistr- Maderstr.
In der Kreuzherrengasse sind heute noch Reste von gelben Bodenmarkierungen aus dieser Zeit zu sehen (Ecke Argentinierstraße).
Dann hat man das umgedreht und man konnte einige Zeit Paniglgasse- Schaurhofer-Faulmanngasse bis zur Linken Wienzeile fahren. (Querung Nachmarkt war möglich)
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Je nach Baufortschritt wurde die Fahrbahn Richtung Schwarzenbergplatz verschwenkt. S-Kurven.
Man nahm auch die Argentinierstr- Kreuzherren-Matiellistr- Maderstr.
Ich nehme aber an, dass diese Strecke während der Bauphase sehr stauanfällig war und daher von manchen Autofahrern gerne "großräumig" über den besagten Innenring umfahren wurde. Jedenfalls ist es schwer vorstellbar, dass die enge Herrengasse einmal eine Durchzugsstraße gewesen ist. :o
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, dass die enge Herrengasse einmal eine Durchzugsstraße gewesen ist. :o
Und das 2-Spurig .
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weiter oben wurde gefragt ob frühere U-bahn Planungen - vor WK2 - in Wien gegeben hat. Sie muß es gegeben haben. Ich sah vor Jahrzehnten eine Gedenktafel im Wildganshof in W3, welche eine geplante U-Bahnlinie aufwies. Wikipedia spricht allerdings von einer nie gebauten Schnellbahnlinie.
Ob die in der Station Gumpendorferstr., sichtbare Vorarbeit für eine Verlängerung der Stadtbahn ev. damit in Verbindung ist weiß ich nicht, die Richtung würde passen.
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Ob die in der Station Gumpendorferstr., sichtbare Vorarbeit für eine Verlängerung der Stadtbahn ev. damit in Verbindung ist weiß ich nicht, die Richtung würde passen.
Das wäre eben eine Stadtbahn-Abzweigung über den Südgürtel geworden (aber m.W. nur bis zum Südbahnhof).
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weiter oben wurde gefragt ob frühere U-bahn Planungen - vor WK2 - in Wien gegeben hat. Sie muß es gegeben haben.
Mehr noch - sie sind Legion. Es gab wohl in kaum einer anderen Millionenstadt so viele Planungen wie in Wien. Es gibt immer wieder antiquarisch (www.zvab.at (http://www.zvab.at)) das Buch von Kurz zu kaufen: "Die städtebauliche Entwicklung Wiens im Verhältnis zum Verkehr", oder so ähnlich. Kostet meist so um die 20,- Euro und ist extremst empfehlenswert; da ist alles drin, hunderte (leider kleine) Pläne und Grafiken, tausende Textverweise.
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weiter oben wurde gefragt ob frühere U-bahn Planungen - vor WK2 - in Wien gegeben hat. Sie muß es gegeben haben. Ich sah vor Jahrzehnten eine Gedenktafel im Wildganshof in W3, welche eine geplante U-Bahnlinie aufwies. Wikipedia spricht allerdings von einer nie gebauten Schnellbahnlinie.
Es war geplant, die Schlachthausbahn zum Südbahnhof durchzubinden. Daher wurde im Wildganshof auch die Trasse freigehalten.
Bis in die 1990er gab es noch die "Vision", die S80 statt zum Ostbahnhof zu führen, über die Schlachthausbahn in die S-Bahn-Stammstrecke einzuspeisen. Diesen Plan hat man dann endgültig verunmöglicht, als man das T-Center am Rennweg gebaut hat.
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weiter oben wurde gefragt ob frühere U-bahn Planungen - vor WK2 - in Wien gegeben hat. Sie muß es gegeben haben. Ich sah vor Jahrzehnten eine Gedenktafel im Wildganshof in W3, welche eine geplante U-Bahnlinie aufwies. Wikipedia spricht allerdings von einer nie gebauten Schnellbahnlinie.
Es war geplant, die Schlachthausbahn zum Südbahnhof durchzubinden. Daher wurde im Wildganshof auch die Trasse freigehalten.
Bis in die 1990er gab es noch die "Vision", die S80 statt zum Ostbahnhof zu führen, über die Schlachthausbahn in die S-Bahn-Stammstrecke einzuspeisen. Diesen Plan hat man dann endgültig verunmöglicht, als man das T-Center am Rennweg gebaut hat.
Dazu hätte man aber nicht durch den Wildganshof müssen.
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weiter oben wurde gefragt ob frühere U-bahn Planungen - vor WK2 - in Wien gegeben hat. Sie muß es gegeben haben. Ich sah vor Jahrzehnten eine Gedenktafel im Wildganshof in W3, welche eine geplante U-Bahnlinie aufwies. Wikipedia spricht allerdings von einer nie gebauten Schnellbahnlinie.
Es war geplant, die Schlachthausbahn zum Südbahnhof durchzubinden. Daher wurde im Wildganshof auch die Trasse freigehalten.
Bis in die 1990er gab es noch die "Vision", die S80 statt zum Ostbahnhof zu führen, über die Schlachthausbahn in die S-Bahn-Stammstrecke einzuspeisen. Diesen Plan hat man dann endgültig verunmöglicht, als man das T-Center am Rennweg gebaut hat.
Dazu hätte man aber nicht durch den Wildganshof müssen.
Später wäre man dann drunter durchgefahren. ;)
Ich schätze, dass da zwei Verbindungsgleise vorgesehen waren. Eines bei St. Marx in die S7 nach Norden, eines durch den Wildganshof in die Stammstrecke beim Arsenal Ri. Meidling.
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Gerade rechtzeitig zum ersten bemannten Marsflug wurde 1980 in Wien das U-Bahn-Grundnetz eröffnet. Wie man die U-Bahn-Frage 1969 betrachtete, könnt ihr hier sehen :D
ORF III - Schätze aus dem Fernseharchiv - Untergrund im Vordergrund 1969 (http://www.youtube.com/watch?v=JYG42sLXU4E#)
neuer link: http://youtu.be/BIClOC6IYgs (http://youtu.be/BIClOC6IYgs)
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Habe im November was auf ORF3 aufgenommen und dabei die Aufnahme die ganze Nacht laufen lassen. Eben beim cutten über das hier gestoßen, gibts zwar auf youtube wie im vorigen Posting verlinkt, aber falls es irgendwer in besserer Qualität (720p) als auf youtube haben möchte und vorne die ersten paar Sekunden nicht abgeschnitten, here you go ;-)
https://we.tl/t-zotdOeiVjH