Für's Abschaffen sind sie offenbar (doch) zuständig
Ich verstehe deine Polemik wirklich nicht: die Auflassung der EKs in Kombination mit den neuen Unterführungen bringt doch gerade dem Hl. MIV wesentlich mehr Durchlässigkeit! Wenn dein persönlicher Schleichweg dadurch wegfällt tut das natürlich trotzdem weh, vor allem, weil die Zeit zum Abschalten und herunterkommen vorm geschlossenen Schranken wegfällt.
Nein, im Ernst: mir leuchtet nicht ganz ein, warum gerade Du Dich so sehr ans Auto klammerst, obwohl du doch ein bisschen Verständnis für das System Bahn mitbringst. Es gäbe für den Bezirk Hietzing so viele Potenziale im Projekt Verbindungsbahn, für die der Bezirk in konstruktiver Weise Stimmung machen könnte: Durchbindung der S3 (wie im VDV Ost an 2027 als Option genannt; mit zig neuen Relationen für Hietzing), Durchbinden der S45, und im Bezirk selbst: neue Querverbindung, neuer Umsteigeknoten bei der Hietzinger Hauptstraße, die Möglichkeit, den öffentlichen Raum im Rahmen der Umbauten aufzuwerten! Etc. pp.
Aber statt entsprechend Projekte aufzugreifen und die Umsetzung dieser mit effektive und optisch taugliche Lärmschutzmaßnahmen einzufordern, versteift man sich lieber auf betrieblich nicht machbare und sündhaft teure Tunnellösungen...
Polemik? Hier wird die Meinung vertreten, dass die ÖBB nicht für neue Autoverbindungen zuständig ist. Meine Antwort darauf war, dass sie offensichtlich aber für's Zusperren von Straßenverbindungen zuständig ist.
Begründung:
Derzeit gibt es folgende Straßenverbindungen über die Verbindungsbahn in Hietzing:
Auhofstraße
Hietzinger Hauptstraße
Veitingergasse
Jagdschlossgasse
Versorgungsheimstraße
Speisinger Straße
Hofwiesengasse
Stranzenberggasse
also 8
Laut Planung ÖBB bleiben davon:
Auhofstraße
Hietzinger Hauptstraße
Versorgungsheimstraße
Hofwiesengasse
Stranzenberggasse
also 5
Schließt also die ÖBB 3 Querungen! Neue Straßenquerverbindungen sehe ich keine.
Im übrigen klammere ich mich nicht ans Auto - ich bin sehr häufig mit dem Fahrrad oder zu Fuß im Bezirk unterwegs.
Die Frage der Durchbindung der S45 muss man die ÖBB bzw. die jetzt so toll als Problemlöser auftretende Stadtregierung fragen. Wie im übrigen auch alle anderen Fragen, denn der Vertrag wird zwischen ÖBB und Land Wien verhandelt, die Bezirksvertretretung kommt darin gar nicht vor - wie auch im UVP Verfahren der Bezirk keine Parteienstellung hat.
Offenbar haben die Kollegen der Stadtregierungsfraktionen ihre persönliche Unterschrift auf den
einstimmig beschlossenen 12 Forderungen des Bezirkes längst vergessen:
1. Die Verbindungsbahn soll mit der Vorortelinie verknüpft werden. Eine Stationsverbindung
mit der U-Bahn-Station Unter St. Veit soll geschaffen werden, um den Ringschluss
beider S-Bahn-Strecken (S45 und S80) sicherzustellen, und ein attraktives Alternativangebot
zur U6 zu schaffen, die bereits stark ausgelastet ist.
2. Bezirksvertretung und Bezirksbevölkerung sollen die genauen Bedarfserhebungen
und detaillierten Kostenaufstellungen des geplanten Ausbaus zugänglich gemacht werden.
Eine Bedarfsanalyse sowohl für den Personen- als auch für den Güterverkehr inkl.
Gefahrguttransporte sind im Sinne von Transparenz und Information ebenso im Detail
offenzulegen. Die genauen Kosten der verschiedenen, technisch möglichen, Varianten
sowie die Projektgrundlagen sollen hiervon erfasst werden.
3. Die Errichtung eines bahnbegleitenden Fuß- und Radweges für eine attraktive neue
Verbindung durch den Bezirk mit einer unmittelbaren Anbindung an den Wientalradweg
ohne Straßenkreuzungen soll, wie mündlich mehrfach seitens der Projektverantwortlichen
zugesichert, erfolgen.
4. Für die äußere Gestaltung der Stationen und Strecke soll, wie mehrfach mündlich
zugesichert, ein Architekturwettbewerb ausgeschrieben werden, der die bestmögliche
Gestaltung unter Wahrung des Hietzinger Ortsbildes zum Ziel hat. Zusätzlich soll die Gestaltung
der neu entstehenden Freiflächen, wie der Vorplätze der Stationen, im Rahmen
dieses Wettbewerbes erfasst werden.
5. Die Belastung der Wohnbevölkerung durch Güterverkehr in der Zeit von 22:00 bis
6:00 Uhr soll in Zukunft so gering wie möglich ausfallen. Die zuständigen Stellen der
Stadt Wien sollen sich hier für Beschränkungen bis hin zu einem Nachtfahrverbot einsetzen.
Gefahrguttransporte sollen soweit möglich nicht durch das Wiener Stadtgebiet,
insbesondere nicht durch die Hietzinger Wohngebiete, sondern über Umfahrungsstrecken
abgewickelt werden.
6. Die Errichtung der Bahntrasse soll nach Möglichkeit so erfolgen, dass das Hietzinger
Ortsbild nicht beeinträchtigt und der Weltkulturerbestatus des Schönbrunner Schloss–
parks und des Schlosses mit Hinblick auf die Sichtachsen nicht gefährdet wird. Die Bodenversiegelung
soll gering gehalten werden, Kleingärten im Umfeld sollen auch nach
Fertigstellung des Projektes bestehen bleiben, die Stationsumfelder sollen (Klein-) Gewerbeflächen
für die Sicherstellung der Nahversorgung im Bezirks beinhalten.
7. Im Bereich Tolstojgasse, Schrutkagasse, Titlgasse, soll eine Querungsmöglichkeit für
Fußgänger*innen und Radfahrer*innen geschaffen werden.
8. Die Errichtung von Unterführungen in der Veitinger- und Jagdschlossgasse in Einbahnführung
sollen geprüft werden. Die Auswirkungen auf die betroffenen Anrainergrundstücke
und -gebäude sowie auf die einmündenden Quergassen sollen in Bezug auf den
Platzbedarf von Rampenführungen evaluiert und offengelegt werden.
9. Um die Querungsmöglichkeiten für den motorisierten Individualverkehr im Bereich
Lainz sicherstellen zu können soll die Erteilung einer Ausnahmegenehmigung durch die
Stadt Wien in Bezug auf minimale Durchfahrtshöhen in Betracht gezogen werden. Dies
ermöglicht einen geringen Eingriff in die Eigentumsrechte der Anrainerliegenschaften
und stellt eine schonende Umsetzung dar.
10. Die geplanten Lärmschutzwände müssen sich gut in das aktuelle Ortsbild von Ober
und Unter Sankt Veit sowie Lainz und Speising einfügen.
11. Wir fordern eine rechtsverbindliche Zusage des 15minütigen Intervalltaktes durch
Personenzüge der Schnellbahn.
12. Bei einer Ausführung in Hochlage soll die bauliche Gestaltung in Form von Bahnbögen
oder eine Begrünung der Stützmauern umgesetzt werden.
Also so ignorant wie hier dargestellt sind wir Mitglieder der Bezirksvertretung wohl nicht - Wir werden nur von ÖBB und Stadt/Land Wien ignoriert!