Ich nehme aber zur Kenntnis, dass es weltweit genügend Städte gibt, die derartige Seilbahnanlagen als Touristenattraktion erfolgreich betreiben.
Es gibt sogar eine, die (auch und) vor allem eine öffentliche Verkehrsfunktion hat: Bozen - Oberbozen. Bis 1966 wurde dieser Abschnitt der Rittnerbahn mittels einer Zahnradbahn überwunden. Nur ist dort die Situation eine andere:
- Der Seilbahnabschnitt ist kurz und geht steil bergauf.
- Die Fahrzeit ist im Vergleich zu den Alternativen sinnvoll. Die Fahrzeit der Zahnradbahn war vergleichsweise lang.
- Die Talstation ist fast im Zentrum und ganz nah am Bahnhof und gut durch öffentliche Verkehrsmittel angebunden.
- Die Seilbahn verbindet zwei Endpunkte ohne dazwischenliegende Anknüpfungspunkte.
Auch in Dubrovnik fährt man mit einer Kabinenbahn auf den stadtnahen Aussichtshügel.
Auch in Vancouver. In beiden Fällen geht es aber fast vom Stadtzentrum oder von dessen Rande steil bergauf. Für die Überwindung einer langen Distanz ist eine Seilschwebebahn ungeeignet, da deren Geschwindigkeit begrenzt und eine Fahrt in der Ebene unattraktiv ist. Übertrüge man das auf Wien, müßte man erst weit draußen starten. Genau dieses Problem hatte seinerzeit die Drahtseilbahn.
Die Lösung in Wien läge in der Kombination einer effektiven Zubringerfunktion über die lange Distanz aus dem Zentrum mit einer (auch touristisch) attraktiven Bergstrecke, wo man die Aussicht genießen könnte. Auf Grund der großen Distanzen, des relativ geringen Höhenunterschiedes und des sanft ansteigenden Bergrückens sind für eine Adhäsionsbahn zeitraubende Serpentinenfahrten nicht nötig. Sie könnte schnell und attraktiv den Berg erreichen. Die alte Zahnradbahntrasse kombiniert mit einem vielleicht beschleunigten D-Wagen wäre meines Erachtens die beste Lösung.