Autor Thema: Tramway-Nachtverkehr  (Gelesen 100713 mal)

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Werner1981

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Re: Tramway-Nachtverkehr
« Antwort #210 am: 12. Januar 2016, 21:37:39 »
Drum habe ich ja geschrieben "angelehnt". Die meisten "Spontan-Fahrgäste" fahren von der Innenstadt weg. Und da kommt irgendwann eine Linie, die ihnen bekannt vorkommt. Auch der größte Ahnungslose wird nicht glauben, daß der N71 nach Hernals fährt.

W_E_St

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Re: Tramway-Nachtverkehr
« Antwort #211 am: 12. Januar 2016, 22:05:26 »
Wirklich unangenehm finde ich als gelegentlicher Nachtbus-Fahrgast 1) die Tatsache, dass der Ring nur in einer Richtung befahren wird und 2) die Suche mancher Haltestellen am Schottentor und bei der Oper. Klar, wenn man die richtige Haltestelle einmal gefunden hat merkt man sie sich, aber beim ersten Mal ist man dort ohne Plan oder helfende Passanten heillos verloren!
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

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MK

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Re: Tramway-Nachtverkehr
« Antwort #212 am: 12. Januar 2016, 22:27:27 »
Auch der größte Ahnungslose wird nicht glauben, daß der N71 nach Hernals fährt.

Aber weiß er auch, dass der N71 zur Alser Straße fährt?
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Werner1981

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Re: Tramway-Nachtverkehr
« Antwort #213 am: 12. Januar 2016, 22:38:04 »
Auch der größte Ahnungslose wird nicht glauben, daß der N71 nach Hernals fährt.

Aber weiß er auch, dass der N71 zur Alser Straße fährt?

Gut, schlechtes Beispiel. Aber ich glaube es ist klar, was ich meine...  8)

highspeedtrain

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Re: Tramway-Nachtverkehr
« Antwort #214 am: 13. Januar 2016, 08:46:50 »
Drum habe ich ja geschrieben "angelehnt". Die meisten "Spontan-Fahrgäste" fahren von der Innenstadt weg.

Das bezweifle ich.* Die Innenstadt hat für über 30 jährige außer ein paar guten Cocktailbars kaum etwas Interessantes für Uhrzeiten nach Mitternacht zu bieten...

Der Klassiker ist wohl eher - Einladung bei Freunden und versauern bis 2 Uhr, und dann fährt man Nacht-U-Bahn oder wenn es keine gibt halt Taxi, aber sicher nicht N-irgendwas.

* Rein vom Fahrgastanteil wirst du recht haben, aber das liegt halt daran, dass das Nachtbusnetz außer für Experten für Relationen,  die nicht vom Ring abgehen, kaum brauchbar ist. Letztlich muss man sich überlegen,  was für eine Art von Stadt man will.  Wenn man der Meinung ist, Erwachsene haben um Mitternacht im Bett zu liegen und zu schlafen,  dann passt es schon so wie es ist. Aber dann hätte man die Nacht-U-Bahn auch nicht gebraucht,  jetzt auf halbem Weg stehenzubleiben halte ich für falsch.

60er

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Re: Tramway-Nachtverkehr
« Antwort #215 am: 13. Januar 2016, 08:51:40 »
Das bezweifle ich. Die Innenstadt hat für über 30 jährige außer ein paar guten Cocktailbars kaum etwas Interessantes für Uhrzeiten nach Mitternacht zu bieten...

Der Klassiker ist wohl eher - Einladung bei Freunden und versauern bis 2 Uhr, und dann fährt man Nacht-U-Bahn oder wenn es keine gibt halt Taxi, aber sicher nicht N-irgendwas.
Dennoch sind Innenstadt und Gürtel die Punkte mit den meisten Fahrgästen. Davon sind allerdings Personen Ü30 die klare Minderheit, da das Durchschnittsalter der Nachtfahrgäste deutlich darunter liegt.

13er

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Re: Tramway-Nachtverkehr
« Antwort #216 am: 13. Januar 2016, 09:44:34 »
oder wenn es keine gibt halt Taxi, aber sicher nicht N-irgendwas.
Taxi fahr ich sicher nicht mehr, ich verwend nur mehr Uber.
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highspeedtrain

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Re: Tramway-Nachtverkehr
« Antwort #217 am: 13. Januar 2016, 10:15:02 »
Dennoch sind Innenstadt und Gürtel die Punkte mit den meisten Fahrgästen. Davon sind allerdings Personen Ü30 die klare Minderheit, da das Durchschnittsalter der Nachtfahrgäste deutlich darunter liegt.

Sicher richtig. Aber die Kernfrage bleibt: Will man ein Mindestangebot für junge Nachtschwärmer, oder will man zumindest an Wochenenden ein Angebot für alle Fahrgäste. Da muss man sich halt entscheiden. Nacht-U-Bahn plus Nachtbusse ist mMn eine unlogische Kombination.

Aus meiner Sicht hätte es schon 2012 gereicht, die Betriebszeiten von U-Bahn und den wichtigsten Linien des Tagesverkehrs an Wochenenden bis 2:30 zu verlängern.

oder wenn es keine gibt halt Taxi, aber sicher nicht N-irgendwas.
Taxi fahr ich sicher nicht mehr, ich verwend nur mehr Uber.

Individuell verständlich. In einer Gesamtsicht problematisch. So wechseln irgendwann alle Taxler zu Uber und zu Silvester, wenn es regnet oder sonst viel Nachfrage ist, können wir alle den dreifachen Preis zahlen.

Ist wie AirBNB. Geniale Sache, wenn man die Auswirkungen auf den lokalen Wohnungsmarkt außer Acht lässt. Egoistisch, wie ich bin, verwende ich es bei Städtereisen aber natürlich auch.

13er

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Re: Tramway-Nachtverkehr
« Antwort #218 am: 13. Januar 2016, 10:21:52 »
Individuell verständlich. In einer Gesamtsicht problematisch. So wechseln irgendwann alle Taxler zu Uber und zu Silvester, wenn es regnet oder sonst viel Nachfrage ist, können wir alle den dreifachen Preis zahlen.
Den dreifachen Preis zahlt man nur, wenn in einem Gebiet zu wenige Uber-Fahrer unterwegs sind. Das ist ein Anreiz von Uber an die Fahrer, sich besser über die Stadt zu verteilen. Wenn genügend Fahrer unterwegs sind, ist der Preis auf Grundtarif. Ich hatte in San Francisco nur ein einziges mal ich glaub das 1,6x, weil ich in einer Gegend zu einer Uhrzeit war, die halt unterversorgt war.

Bin mir übrigens nicht so sicher, wann der Punkt kommt, an dem Uber-Fahren gleich teuer wie Taxifahren ist. Es müsste irgendwo zwischen 2- und 3fachem sein. Aber wenn (falls) die Taxi-Innung sich einmal nur zu beschweren aufhört und eine ähnlich gute Benutzbarkeit schafft, wären Taxis auch ok. Und: Bei Uber muss ich mir nur seltenst den ausländerfeindlichen Dünnpfiff anhören, den man bei 90% der Taxifahrten ertragen muss.
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haidi

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Re: Tramway-Nachtverkehr
« Antwort #219 am: 13. Januar 2016, 10:35:18 »
Erfährt man den Tarif bevor man die Bestellung macht?
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

13er

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Re: Tramway-Nachtverkehr
« Antwort #220 am: 13. Januar 2016, 10:37:55 »
Erfährt man den Tarif bevor man die Bestellung macht?
Selbstverständlich. Du wirst 3x gewarnt und musst den Multiplikator sogar selbst noch einmal eintippen vor der Bestellung. Die Aufregung einiger Leute zu Silvester war völlig aus der Luft gegriffen, da sie zu jedem Zeitpunkt wussten, dass die Fahrt teuer wird. Außer man ist so angesoffen, dass man nicht mehr weiß, was man tut. Aber dafür kann Uber nix.
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Re: Tramway-Nachtverkehr
« Antwort #221 am: 13. Januar 2016, 10:47:28 »
Sicher richtig. Aber die Kernfrage bleibt: Will man ein Mindestangebot für junge Nachtschwärmer, oder will man zumindest an Wochenenden ein Angebot für alle Fahrgäste. Da muss man sich halt entscheiden. Nacht-U-Bahn plus Nachtbusse ist mMn eine unlogische Kombination.
Das Netz aus Nacht-U-Bahn und Nachtbus in Wien geht weit über ein Mindestangebot für Nachtschwärmer hinaus. Dass ungefähr zwei Drittel der Fahrgäste um die 20 sind, ist nun mal so. Das liegt allerdings sicher nicht am Angebot, sondern daran, dass viele Menschen mit 30 aufwärts eben andere Prioritäten im Leben haben, als jedes Wochenende bis spät in die Nacht auszugehen.

Aus meiner Sicht hätte es schon 2012 gereicht, die Betriebszeiten von U-Bahn und den wichtigsten Linien des Tagesverkehrs an Wochenenden bis 2:30 zu verlängern.
Du prangerst oben an, dass das aktuelle Nachtnetz unzureichend ist, forderst aber gleichzeitig, die Betriebszeiten lediglich bis 2:30 zu begrenzen?

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Re: Tramway-Nachtverkehr
« Antwort #222 am: 13. Januar 2016, 10:53:34 »
Und: Bei Uber muss ich mir nur seltenst den ausländerfeindlichen Dünnpfiff anhören, den man bei 90% der Taxifahrten ertragen muss.

Ich fahre sehr, sehr selten Taxi, vielleicht ein bis zwei Mal im Jahr. Aber "ausländerfeindlichen Dünnpfiff" habe ich dabei noch selten vernommen, zumal die Lenker meist selbst Ausländer sind. Der wahre Grund, warum ich lieber zu Fuß gehe oder den Nachtverkehr benütze, ist, dass ich mich in so einem Wagen nicht wirklich sicher fühle, da die Lenker oft wie die Henker unterwegs sind (und das nicht nur, wenn sie einen schwarzen Mercedes fahren). Man erlebt ja außerhalb des Taxis als anderer Verkehrsteilnehmer auch, wie rüpelhaft die W####TX und W####MW unterwegs sind.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
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highspeedtrain

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Re: Tramway-Nachtverkehr
« Antwort #223 am: 13. Januar 2016, 10:55:11 »
Individuell verständlich. In einer Gesamtsicht problematisch. So wechseln irgendwann alle Taxler zu Uber und zu Silvester, wenn es regnet oder sonst viel Nachfrage ist, können wir alle den dreifachen Preis zahlen.
Den dreifachen Preis zahlt man nur, wenn in einem Gebiet zu wenige Uber-Fahrer unterwegs sind. Das ist ein Anreiz von Uber an die Fahrer, sich besser über die Stadt zu verteilen. Wenn genügend Fahrer unterwegs sind, ist der Preis auf Grundtarif.

Es ist mindestens genau so ein Anreiz für die Fahrgäste, ihre Fahrt zu verschieben, wenn es gerade nicht genügend Autos gibt, weil sonst die Wartezeit Richtung unendlich geht. Wenn es nicht so wäre, würde Uber die Prämie selbst zahlen und nicht den Kunden auferlegen...

Das ist ein an sich vernünftiger marktwirtschaftlicher Mechanismus, der trotzdem im öffentlich Verkehr - und das sind Taxis wie Uber - mMn problematisch ist. Dann können sich manche Leute das Taxi zu manchen Zeiten - und nicht immer gibt es eine Öffi-Alternative, deswegen sprechen wir ja darüber - nicht leisten.

Ist dasselbe Problem wie der in anderen Ländern immer wieder auferlegte oder zumindest geforderte Aufschlag für Öffi-Tickets in der HVZ ("Peak pricing"). Nicht alle Leute können sich zB ihre Arbeitszeiten einteilen, und je schlechter und geringer bezahlt die Arbeit, umso weniger. Dh der Gedanke, man "motiviert" die Menschen, außerhalb der HVZ zu fahren, ist für viele Niedrigverdiener gar nicht umsetzbar... die zahlen dann mehr für ihre Fahrt, während die Manager, die sich die Arbeitszeit flexibel einteilen, die Schwachlastzeiten nutzen und weniger bezahlen.

Ich gebe schon zu, dass Taxis weniger problematisch sind, aber ich finde schon, dass man darüber nachdenken sollte...

13er

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Re: Tramway-Nachtverkehr
« Antwort #224 am: 13. Januar 2016, 10:59:04 »
zumal die Lenker meist selbst Ausländer sind.
Ja, die schimpfen dann meistens nicht über sich selbst :D Aber die inländischen Taxifahrer fallen genau in das Schema unzufrieden mit dem Leben - FPÖ-Wähler. Ich fahre meistens dann mit dem Taxi, wenn ich in der Früh zum Flughafen muss oder wenn ich nicht mehr fähig bin, zum nächsten Nachtbus zu finden (oder der grad mit Verfrühung weggefahren ist oder die Anschlüsse sich nicht abwarten). Im Gegensatz dazu sind die Uber-Fahrer wenigstens über die diversen Schichten verteilt und in den USA hatte ich mit denen sehr nette Gespräche, egal ob das jetzt Restaurantempfehlungen sind oder ich dem Fahrer erkläre, dass die Albuquerque Isotopes ihren Namen von einer Simpsons-Folge haben :D

@highspeed: Ja, da hast du natürlich recht, man kann/soll es auch aus Fahrgastsicht sehen, es ist genauso ein Anreiz zu warten, sich eine Alternative zu suchen usw. Bis jetzt funktioniert das ganze sehr gut. Eben auch weil die Organisation des Taxidiensts dermaßen rückständig ist. Solche Dienste 2.0 decken eigentlich nur Lücken ab, die in etablierten Systemen entstehen.
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