Endlich kann auch ich einmal etwas zu Posen beitragen. Viel ist es aber nicht, da ich nicht wegen der Straßenbahn nach Posen gefahren bin. Leider hatte ich nicht viel Zeit für die Straßenbahn und auch nicht wirklich für die Stadt. Ich bin nämlich mit Freunden auf das Finale der Pubquizliga (ja sowas gibt es) gefahren, für das wir uns qualifiziert haben. Wir gehören somit zu den besten 25 Mannschaften Polens. Ich war zum ersten Mal in Posen. Bisher bin ich immer nur mit dem Zug durchgefahren.
Eines steht fest, ich muss der Stadt einen weiteren Besuch abstatten und mich dann ganz der Stadt und der Straßenbahn widmen. Die Stadt ist schön, lediglich die Pawilony Handlowe (Handelspavillons) direkt am Rynek stören etwas. Ein Pawilon Handlowy ist so ein typsicher Block, der in den 60ern und 70ern in Plattenbausiedlungen entstand. In ihm waren bzw. sind immer noch Geschäfte und Dienstleistungsbetriebe. Schade, dass man den Rynek im Kommunismus so verschandelt hat. Heute ist in einem Pavillon ein Museum. Allerdings sieht man sie nur von einer Seite, man kann also das Ensemble der Altstadt als solches auch am Rynek genießen.
Kommen wir nun zur Straßenbahn:
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Bei der Most Teatralny (Theaterbrücke) steht einer von 45 Solaris Tramino S105p. Sie sind seit 2011 im Fahrgasteinsatz und sind soweit ich das beurteilen kann recht laufruhig. Hier am 16er in Richtung Os. Sobieskiego (Sobieskisiedlung), wohin eine Schnellstraßenbahntrasse führt. Sobieski war von 1674-1696 König Polens. Berühmt ist er vor allem durch die Schlacht am Kahlenberg, die 1683 die Zweite Wiener Türkenbelagerung beendete.
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Ein GT8 biegt in die Dąbrowskiego ein.
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Ein Rüstwagen nähert sich mit Blaulicht und Folgetonhorn.
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Mir wäre der Stromabnehmer ja gar nicht aufgefallen. Mir ist nur aufgefallen, dass der Rüstwagen hier hält und ein GT8ZR abgebügelt in der Haltestelle stand. Da sagte ein Freund von mir, der mit der Straßenbahn nichts zu tun hat "Oh ein Bügelbruch" und deutete auf den Stromabnehmer, der im Haltestellenbereich lag.
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Ein Tatra RT6N1, der von Modertrans modernisiert wurde und nun als RT6 MF06 AC bezeichnet wird. Die Modernisierung war überaus komplex, so wurde die Elektrik getauscht, der Wagen speist nun Bremsstrom beim Bremsen zurück ins Netz. Insgesamt sind die Wagen jetzt wesentlich zuverlässiger. Innen war es sehr heiß da die kleinen Klappfenster kaum Luft in den Fahrgastraum lassen. Posen ist heute der Betrieb, mit den meisten RT6N1 im Einsatz. Teilweise wurden die Wagen für Posen bei HCP, einem örtlichen Schienenfahrzeughersteller endgefertigt. Die Wagen sind seit 1997 im Fahrgasteinsatz.
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Einer von 14 Siemens Combino. Diese sind seit 2003 im Fahrgasteinsatz. Was ich etwas störend finde ist, dass z.B. der 17er abwechselnd zum Fahrziel den Text "Trakt królewsko-cesarski" (Route der Könige und Kaiser) anzeigt. Die Route umfasst wichtige Sehenswürdigkeiten in Posen. Auf der Straßenbahn ist dieser Hinweis meiner Meinung nach aber nicht nötig.
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In der Fredry (Fredrostraße) konnte ich noch ein Gespann zweier Moderus Alfa ablichten. Aleksander Fredro war ein Poet. Eines seiner Werke nennt sich Baśń o trzech braciach i królewnie (Das Märchen von drei Brüdern und der Prinzessin) und ist eine Erzählung für Erwachsene. Es handelt sich dabei um ein pornografisches Werk, in dem auch viele Vulgarismen vorkommen. Es geht um eine sexsüchtige Königstochter, die es mit dem gesamten Hofstaat in allen erdenklichen Positonen und an allen erdenklichen Orten treibt.
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Etwas näher zur Altstadt begegnet mir ein Moderus Beta.
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In der Haltestelle Marcinkowskiego hält der 23er seine Pause ein.
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Gestern entstand am Weg in die Altstadt nach dem Pubquizfinale und einer durchzechten Nacht noch dieses Foto. Ein modernisierter N+ND auf der Museumslinie 0. Im Hintergrund Kościół Zbawiciela (Erlöserkirche).