Autor Thema: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition  (Gelesen 173276 mal)

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95B

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #420 am: 22. April 2021, 15:28:32 »
Auch wenn die Mütter berufstätig waren, ging sich vieles aus: Meine Erinnerungen reichen zwar nur in die frühen 1980er-Jahre zurück, aber – aufgewachsen im 6. Bezirk nahe der Stumpergasse – ist mir auch noch vieles in lebhafter Erinnerung: Zum Supermarkt ging es in der Liniengasse, da gab es einen Für Sie, wo der kleine 95B von der Wurstverkäuferin immer das obligate Extrawurstradl zugesteckt bekam. Der Zielpunkt in der Stumpergasse war als Einkaufsdestination nicht so beliebt – warum, weiß ich aber nicht mehr. Fleisch gab es beim Aibler, Obst, Gemüse und Südfrüchte (damals war noch jede Orange einzeln in bedrucktes Papier eingewickelt!) bei der Frau Ruhland (beide in der Stumpergasse). Da gab es dann auch noch den Hendlbrater, aus dem es immer grauenhaft nach altem Fett stank. Als die Einmündung der Mittelgasse in die Stumpergasse überbaut wurde, öffnete im neuen Gemeindebau am Eck eines der ersten Computergeschäfte: Point electronics, heute auf Funkgerätetechnik spezialisiert. Es gab in der Stumpergasse etwas weiter unten auf der anderen Seite noch ein weiteres Computergeschäft: Print-Technik. Außerdem gab es noch auf der anderen Seite des Gürtels bei der Palmgasse den Aktions-Kauf, einen sehr engen Supermarkt im Erdgeschoß eines Altbaus mit zwei Rampen im Geschäft, weil die Fußbodenhöhe des Ladenlokals nicht am selben Niveau lag. Der Weg führte an der 9er-Schleife vorbei, um auch einen Straßenbahnbezug herzustellen. ;) Ging die Familie auf Besuch, wurde der obligate Blumenstrauß am oberen Ende der Stumpergasse beim "Holland Blumen Markt" (damals noch mit t) besorgt – ah ja, gleich daneben war auch der Anker. Ein Faszinosum war auch die Putzerei in der Mittelgasse mit ihrer riesigen Waschmaschine für die chemische Reinigung und den großen Jessernigg-Waschmaschinen und -Trocknern im hinteren Raum, alles überlagert vom strengen Geruch der chemischen Putzmittel und der vom Bügeldampf tropisch-feuchten Luft, die das Wasser an den Auslagenscheiben nur so hinunterrinnen ließ, sodass man die dahinter drapierten, ausgeblichenen Comics kaum lesen konnte, die über die Vorzüge des Reinigens mit Perchlorethylen (damals natürlich noch mit ä) aufklärten.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

Bus

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #421 am: 22. April 2021, 15:34:55 »
Mütter als Hausfrauen hatten früher genügend Zeit, den Einkauf in verschiedenen Geschäften zu erledigen:

Wurst und Fleisch beim Grünling (als einer des Grätzl-"Fleischtriumvirats" Grünling, Henickl, Rumpel), wenn man die Filiale des einzigen Bezirks-Fleischproduzenten Wiesbauer beiseite lässt), Eier und wenn's mal Geflügel gab, ein Hendl oder zu hohen Festtagen einen Fasan visavis bei Herrn Jiran, Brot und Gebäck beim Buckl-Bäck (außer Mohnstritzel oder Schusterlaberln, die waren beim Stumpf Am Platz viel besser), Kaffee und die bei uns Brüdern beliebten Haferflocken beim Meinl, Obst bei Enzinger, Gemüse und vor allem Sauerkraut bei Frau Jiran und Milch, Butter (beides preisgeregelt), Zeitung, Zucker, Salz, Kartoffeln, Mohn, Schuhpasta, Klopapier, Waschmittel beim Mannsberger - die schweren Dinge möglichst nah an daheim einkaufen!
Die notwendigen Nägel und Schrauben sowie Werkzeuge und sonstige Metallwaren (Ofenrohr, Fußabstreifgitter, Kohlenkübel) beim Kaindl bei der "Brücke", Messer und Scheren beim Amadeus Amadei, Süßigkeiten bei der Zuckerlilli und Drogeriewaren (Farben, Gips, Spiritus) beim Stubenvoll, der feine Duft kam von Radler (wo man auch die Filme ausarbeiten ließ) und einen neuen Topf bei Demuth, wenn's feiner sein sollte, beim Schüsterl: alles fußläufig nicht mehr als maximal 10 Minuten von daheim - und man war natürlich dank "Radiofunktion" über das Bezirksgeschehen samt seiner Einwohner bestens informiert. Dabei waren wir noch gar nicht bei Struppe, bei Frau Kriegler und Frau Koch (beide hatten auch schönes Gemüse) und im Delikatessladen Veit Am Platz. Aber ich konnte mir die Nase bei Spiel- und Korbwaren Eckert an der Auslage plattdrücken. Und donnerstags gab's vielleicht bei Rista Waffelbruch. Gleich nebenan bei Frau Chytka gab es alles für die Schule, was sie nicht hatte, gab es bei Frau Spindler am anderen Ende der Gasse. Und selbst auf Frisch-Fisch mussten wir dank einer Nordsee-Filiale nicht verzichten. Und falls es im Hals kratzte: Hustensaft wurde in der apotheke von Herrn Mr. Winkler eingekauft.

Als begleitender und taschenschleppender Bub ist auch manchmal was in den Geschäften "abgefallen" ...

Auf der einen Seite soll das Einkaufen "Erlebnis" sein, auf der anderen Seite ballt sich das Einkaufsgeschehen auf wenige Stunden in der Woche und auf Super-Hyper-Gross-Märkte zusammen, weil Frauen deutlich mehr berufstätig sind. Wie meine Mutter einkaufen ging ist praktisch nicht mehr vorstellbar.

Ist es wirklich die große Auswahl, die die kleinen Geschäfte sterben ließ? Oder waren es die Produzenten, die den wert der vielen kleinen geschäfte nicht erkannten und glaubten, dort das Geld zu verdienen, das sie mit den Großen nicht mehr verdienten? Damit war die Greißler-Ware einfach teuer, der Absatz wurde geringer und der Anteil "abgelaufener" Ware (auch wegen größerer Gebinde) höher. Mit dem eingerechneten Ausschuß war nochmals die Ware teurer. Somit war das Aus vorprogrammiert.

Die Stadtplanung würde schon Maßnahmen für Spezialgeschäfte vorsehen, letztlich setzen sich aber die großen Drei durch und würgen die kleinen, feinen "Biotope" ab. Dort, wo es sich für sie nicht auszahlt (Stadtrand mit lockerer Besiedelung) wird es für die Wohnbevölkerung knapp: Keine umfassende fußläufige Nahversorgung und dazu ziemlich ausgedünnter Öffi-Verkehr. Daher: Auto letztlich unerlässlich! Aber das wird ja von den Machern als "Pfui" deklariert ...
Auf ein intelligentes Stadtrand-Verkehrskonzept warte ich noch.

Und wäre mir das Einkaufen von heute in 60 Jahren noch so lebhaft wie von seinerzeit erinnerlich? Übrigens: Zwei Kinos waren auch noch da!

PS.:Im und mit dem Wandel der Zeit haben sich die Geschäfte verändert - erfreulicherweise gibt es aber in den prominenten Lagen keine Leerstehungen und auch der Warenmix stimmt halbwegs, gleich um's Eck sieht es ein wenig anders aus, dort sind mittlerweile auch die Handwerker verschwunden (Schlosser, Maler, Schuster, Elektriker, Installateur)

ohhh ein Althietzinger...

Heute gibt es noch 2 Sparpimperlmärkte, die Bewohner fahren mit dem Auto woanders hin, damit man halbwegs was gscheites zum Essen bekommt. Manchen haben sogar 2 Autos (ein kleines und ein großes), damit man irgendwo mit dem großen einen Parkplatz für den kleinen reserviert. Macht auch ein Gewerbetreibender in der Auhofstraße, weil ohne Parkpickerl parken dir die Außerirdischen Hietzing zu.  >:D

Anrew Wiggin

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #422 am: 22. April 2021, 15:44:14 »
Natürlich ist der größte Teil der Geschäfte aufgrund der mangelnden Vielfalt des Angebots und noch mehr aufgrund der nicht konkurrenzfähigen Preise verschwunden.

Bitte einmal recherchieren wie viele durchschnittliche Monatsgehälter ein Fernseher in den 1970ern gekostet hat. So ca 0,5 - 1, nehmen wir 0,5. Wenn der Fernsehhändler pro verkauften Fernseher 20% GEwinnspanne hatte und die Hälfte davon für die Fixkosten gebraucht hat, ist er mit 20 verkauften Fernsehern im Monat auch auf ein Durchschnittsgehalt gekommen. Klar konnte ein Elektrohändler in einem 2000-Einwohner-Ort überleben. Dann überleg einmal, wieviel Monatsgehälter ein Fernseher heute kostet (0,05-0,1) und bedenke, dass die Handelsspannen gesunken sind (Preise sind im Internetzeitalter transparenter) und überlege wieviele Fernseher heute verkauft werden müssen, damit ein Erwachsener davon leben kann. Klar geht dass nur noch im Elektrogroßmarkt, wo alle Leute aus einem ganzen Bezirk hinkommen. Und weil die meisten dann sowieso mit dem Auto fahren (kommen ja aus kleinen Dörfern oder überhaupt aus großflächigen Siedlungen) ist es für die meisten attraktiver, wenn der Elektrogroßmarkt an der Umfahrungsstraße der Bezirkshauptstadt steht und nicht im Ortzentrum, ganz abgesehen von den dort nicht verfügbaren Flächen in ausreichender Größe. Die Kunden, die in der Bezirkshauptstadt selbst wohnen, haben Pech gehabt, die sind in der Minderheit. 

Das Geschäftesterben ist also auch stark durch den gestiegenen Wohlstand verursacht, oder wer möchte  wieder ein ganzes Monatsgehalt  für einen Fernseher hinblättern, den er dann aber wieder beim kleinen sympathischen  Elektrohändler im Ort kaufen kann.

abc

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #423 am: 22. April 2021, 15:48:57 »
Die Stadtplanung würde schon Maßnahmen für Spezialgeschäfte vorsehen, letztlich setzen sich aber die großen Drei durch und würgen die kleinen, feinen "Biotope" ab. Dort, wo es sich für sie nicht auszahlt (Stadtrand mit lockerer Besiedelung) wird es für die Wohnbevölkerung knapp: Keine umfassende fußläufige Nahversorgung und dazu ziemlich ausgedünnter Öffi-Verkehr. Daher: Auto letztlich unerlässlich! Aber das wird ja von den Machern als "Pfui" deklariert ...

Nochmal: dass ein Auto am Land und z.T. am Stadtrand unerlässlich ist, bestreitet niemand. Es wird bestritten, dass man damit gegen jeglichen menschenfreundlichen Umbau von Stadträumen argumentieren möchte. Und schön wäre es ja, wenn Autofahren von "den Machern" als "pfui" deklariert wurde, aber das Gegenteil ist doch der Fall - die ersten verkehrspolitischen Maßnahmen unter Autostadträtin Ulli Sima waren:

- das Wegzensurieren der Untersuchung zur Praterstraße (die dummerweise ergeben hat, dass man stadtauswärts problemlos auf eine Spur verzichten kann),
- die abgebrochene Planung zum Praterstraßenumbau,
- der Beschluss, die Donaustadtautobahn "S1" zu bauen,
- das Pilotprojekt "Super-Block" am Volkertmarkt wird nicht umgesetzt,
- eine erhebliche Angebotseinschränkung bei Öffis an Wochenendmorgen,
- sich für offene Fahrschulen einsetzen (und dabei ausgerechnet die Nicht-Autofahrenden als Privilegierte bezeichnen) und
- ein ziemlich lächerliches Radwegeneubauprogramm, bei dem man einen zu schmalen Zweirichtungsradweg neben einer neugebauten vierspurigen Straße als großen Erfolg feiert.

Und jetzt behauptest Du ernsthaft, Autofahren würde von "den Machern" als "Pfui" angesehen werden? Das Gegenteil ist der Fall: Autofahren wird von der sPÖ als einzig legitime Art der Fortbewegung angesehen.

coolharry

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #424 am: 22. April 2021, 15:58:23 »
- ein ziemlich lächerliches Radwegeneubauprogramm, bei dem man einen zu schmalen Zweirichtungsradweg neben einer neugebauten vierspurigen Straße als großen Erfolg feiert.

Meinst du den Umbau im Zuge der Wagramer Straße bei der alten Donau oder das geplante zwischen Donauzentrum und Kagraner Platz?
Bei ersterem wären es 6 Fahrspuren bei letzterem zwei Einrichtungsradwege mit dazwischen 4 Fahrspuren. Zumindest so schauts auf den Renderings aus.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

abc

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #425 am: 22. April 2021, 16:11:20 »
- ein ziemlich lächerliches Radwegeneubauprogramm, bei dem man einen zu schmalen Zweirichtungsradweg neben einer neugebauten vierspurigen Straße als großen Erfolg feiert.

Meinst du den Umbau im Zuge der Wagramer Straße bei der alten Donau oder das geplante zwischen Donauzentrum und Kagraner Platz?
Bei ersterem wären es 6 Fahrspuren bei letzterem zwei Einrichtungsradwege mit dazwischen 4 Fahrspuren. Zumindest so schauts auf den Renderings aus.

Nein, ich meinte die Franz-Grill-Straße - ich bin mir aber gerade unsicher, ob es wirklich vier Fahrspuren sind oder ich das Parken mitgezählt habe. So oder so ist es aber eine Frechheit, sich dafür auf die Schulter zu klopfen, der Bau wurde wohl kaum schon unter Sima beschlossen und hat deutliche Mängel, vor allem wenn man dann Richtung St. Marx weiterfahren möchte.

coolharry

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #426 am: 22. April 2021, 16:24:24 »
Nein, ich meinte die Franz-Grill-Straße - ich bin mir aber gerade unsicher, ob es wirklich vier Fahrspuren sind oder ich das Parken mitgezählt habe. So oder so ist es aber eine Frechheit, sich dafür auf die Schulter zu klopfen, der Bau wurde wohl kaum schon unter Sima beschlossen und hat deutliche Mängel, vor allem wenn man dann Richtung St. Marx weiterfahren möchte.
Ja da meinst wahrscheinlich das für viele Wiener Radwege übliche Seite-wechsel-dich Spiel.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

abc

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #427 am: 22. April 2021, 16:27:51 »
Nein, ich meinte die Franz-Grill-Straße - ich bin mir aber gerade unsicher, ob es wirklich vier Fahrspuren sind oder ich das Parken mitgezählt habe. So oder so ist es aber eine Frechheit, sich dafür auf die Schulter zu klopfen, der Bau wurde wohl kaum schon unter Sima beschlossen und hat deutliche Mängel, vor allem wenn man dann Richtung St. Marx weiterfahren möchte.
Ja da meinst wahrscheinlich das für viele Wiener Radwege übliche Seite-wechsel-dich Spiel.

Richtig, verbunden mit einer ziemlich dummen Ampelschaltung. Obwohl man als Radfahrer:in Richtung St. Marx direkt neben dem 18er herfährt, ihn nicht kreuzt und die gleichen Konflikte mit anderen Ampelschaltungen hat, sind die beiden nicht zu einer Ampelschaltung zusammengefasst. Das ist ungefähr so sinnvoll, als würden zwei nebeneinanderliegende Spuren in die gleiche Richtung nicht zur gleichen Zeit Grün haben.

moszkva tér

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #428 am: 22. April 2021, 17:01:46 »
Bitte einmal recherchieren wie viele durchschnittliche Monatsgehälter ein Fernseher in den 1970ern gekostet hat. So ca 0,5 - 1, nehmen wir 0,5. Wenn der Fernsehhändler pro verkauften Fernseher 20% GEwinnspanne hatte und die Hälfte davon für die Fixkosten gebraucht hat, ist er mit 20 verkauften Fernsehern im Monat auch auf ein Durchschnittsgehalt gekommen. Klar konnte ein Elektrohändler in einem 2000-Einwohner-Ort überleben. Dann überleg einmal, wieviel Monatsgehälter ein Fernseher heute kostet (0,05-0,1) und bedenke, dass die Handelsspannen gesunken sind (Preise sind im Internetzeitalter transparenter) und überlege wieviele Fernseher heute verkauft werden müssen, damit ein Erwachsener davon leben kann.
Bist du Aufsichtsratsvorsitzender von Beruf?

Ein halbwegs vernünftiger, durchschnittlicher Fernseher kommt heute auf ca. 300-500 Euro. Bei einem durchschnittlichen Monatsgehalt von ca. 1500 netto sind das 20-33 %

Der Fernseher, den ich seinerzeit von meiner Großtante übernommen habe, war ein Luxusgerät. Laut Rechnung kostete er im Jahr 1984 stolze 26.000 Schilling, das war das zwei- bis zweieinhalbfache eines durchschnittlichen Monatsgehalts. Er hat immerhin bis 2006 durchgehalten.

Mein nächster Fernseher stammte aus der Hinterlassenschaft meiner Großeltern. Er kostete im Jahr 1992 ca. 12.000 Schilling. Es war ein gutes Gerät, aber kein High End. War ein gutes Angebot beim Mediamarkt. Das war damals fast ein durchschnittliches Monatsgehalt (Anno 1993 habe ich im Ferialjob ca. 11.000 Schilling für einen Monat bekommen). Das Gerät ist 2015 verstorben.

haidi

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #429 am: 22. April 2021, 17:56:03 »
Sorry, habe in Wien gelesen.
DEr Floh im Posting 415 war nur ein Beispiel, dass es so etwas in Wien auch gibt.
 
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

N1

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #430 am: 22. April 2021, 20:28:41 »
Ein halbwegs vernünftiger, durchschnittlicher Fernseher kommt heute auf ca. 300-500 Euro. Bei einem durchschnittlichen Monatsgehalt von ca. 1500 netto sind das 20-33 %
Ich habe für meine Mutter im Herbst des vergangenen Jahres von einem bekannten Onlineversandhändler einen LED-Fernseher, Bildschirmdiagonale 22 Zoll, um etwas mehr als 75 Euro bestellt. Mein LED-Fernseher, der verglichen mit den alten Röhrengeräten über eine äußerst üppige Bildschirmdiagonale von 39 Zoll verfügt, kostete seinerzeit 194 Euro. Für ein Wohnzimmer wie das meine mit einer Fläche von 23 Quadratmetern reicht das mehr als aus. Kann aber durchaus sein, dass das durchschnittliche Wohnzimmer heutzutage die Ausmaße eines kleinen Kinosaals aufweist, damit man dort die Riesenteile, die es inzwischen gibt, vernünftig unterbringen kann. :o
"Der Raum, wo das stattfand, ist ziemlich groß."
Hans Rauscher

Anrew Wiggin

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #431 am: 22. April 2021, 20:48:52 »

Bist du Aufsichtsratsvorsitzender von Beruf?

Ein halbwegs vernünftiger, durchschnittlicher Fernseher kommt heute auf ca. 300-500 Euro. Bei einem durchschnittlichen Monatsgehalt von ca. 1500 netto sind das 20-33 %

Der Fernseher, den ich seinerzeit von meiner Großtante übernommen habe, war ein Luxusgerät. Laut Rechnung kostete er im Jahr 1984 stolze 26.000 Schilling, das war das zwei- bis zweieinhalbfache eines durchschnittlichen Monatsgehalts. Er hat immerhin bis 2006 durchgehalten.

Mein nächster Fernseher stammte aus der Hinterlassenschaft meiner Großeltern. Er kostete im Jahr 1992 ca. 12.000 Schilling. Es war ein gutes Gerät, aber kein High End. War ein gutes Angebot beim Mediamarkt. Das war damals fast ein durchschnittliches Monatsgehalt (Anno 1993 habe ich im Ferialjob ca. 11.000 Schilling für einen Monat bekommen). Das Gerät ist 2015 verstorben.

1) Aufsichtsratsvorsitzende sind keine Spitzenverdiener (nicht in dieser Funktion, aber für die meisten ist das ja entweder Zweitjob oder Zusatzeinkommen zur Pension)
2) Das arithmetische Mittel der Nettoeinkommen aller Vollzeit unselbständigen Beschäftigten in Österreich lag 2019 bei 35.683 Euro, dividiert durch 12 ergibt 2.973 Euro im Monat. Um 150 Euro bis 300 Euro bekommst du schon einen vernünftigen Fernseher.
3) Einen Ferialjob, bei dem man ein durchschnittliches Monatsgehalt bekommt, ist mir noch nicht untergekommen.

hema

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #432 am: 22. April 2021, 21:15:22 »
Wer verdient netto über 2900 Euro im Monat!?   ::)
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

moszkva tér

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #433 am: 22. April 2021, 21:17:16 »
1) Aufsichtsratsvorsitzende sind keine Spitzenverdiener (nicht in dieser Funktion, aber für die meisten ist das ja entweder Zweitjob oder Zusatzeinkommen zur Pension)
2) Das arithmetische Mittel der Nettoeinkommen aller Vollzeit unselbständigen Beschäftigten in Österreich lag 2019 bei 35.683 Euro, dividiert durch 12 ergibt 2.973 Euro im Monat. Um 150 Euro bis 300 Euro bekommst du schon einen vernünftigen Fernseher.
3) Einen Ferialjob, bei dem man ein durchschnittliches Monatsgehalt bekommt, ist mir noch nicht untergekommen.
Ad 1: ok, der Punkt geht an dich.
Ad 2: wichtig ist das Medianeinkommen. Und schau einmal, was derzeit in Inseraten so als Bruttogehalt angeboten wird. Das liegt für nicht-akademische Jobs bei ca. 2000 Euro.
Ad 3: deswegen habe ich auch mein Gehalt niedriger als den Durchschnitt angegeben. Übrigens, als Briefträger habe ich 1999 in sechs Wochen insgesamt ca. 20.000 Schilling bekommen, da war das aliquote 13. und 14. Gehalt ebenso schon drin wie auch der ausgezahlte Urlaubsanspruch.

Zu den Fernseherpreisen. Gut, ich habe 2015 einen 48-Zöller um 550 gekauft. So was leistet man sich ein Mal in 15 Jahren. Gut möglich, dass seither die Preise verfallen sind. Kleinere sind sicher günstiger. Aber das Erlebnis auf so einem Gerät ist auch etwas Anderes.
Wenn man sich anschaut, was es sonst für Geräte gibt, mit Hyper-HD und was weiß ich was, für zwei Tausender aufwärts, finde ich nicht, dass ich da einen dekadenten Kauf gemacht habe. Lebensnotwendig war es natürlich nicht.

95B

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #434 am: 22. April 2021, 23:22:25 »
Zu den Fernseherpreisen. Gut, ich habe 2015 einen 48-Zöller um 550 gekauft. So was leistet man sich ein Mal in 15 Jahren.

Der wird aber keine 15 Jahre halten!  ;)
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