Autor Thema: Linie O  (Gelesen 259253 mal)

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nord22

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Re: Linie O
« Antwort #585 am: 16. August 2020, 22:48:16 »
Zitat aus dem Wiki: "Die Lohner-Wagen 4450 - 4458 wurden bereits in der neuen Lackierung ohne DÜWAG-Spitz geliefert."

nord22

N1

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Re: Linie O
« Antwort #586 am: 16. August 2020, 23:09:20 »
E1 4648 + c3 in der Favoritenstraße kurz vor dem Gürtel im März 1967 (Foto: J. Kössner, Archiv Dr. Peter Standenat). Zum Aufnahmezeitpunkt war diese Garnitur das allerneueste, modernste und beste, was die WVB aufbieten konnten. Der Zug war noch mit zwei Schaffnern besetzt.
Bild

Der Gemeindebau, der hier im Bild zu sehen ist, wurde ja im Zuge der Bauarbeiten zur Errichtung des neuen Hauptbahnhofes abgerissen und 2010 durch das sogenannte Bahnorama ersetzt. Dieses wurde dann in Folge Ende 2014 geschlossen und dann schließlich 2016 abgebrochen. Ich frage mich ob die Entfernung dieses Gemeindebaus, die damals mit dem zu geringen Abstand zur neuen Bahntrasse begründet wurde, wirklich notwendig war oder es den Verantwortlichen nur darum ging einen Aussichtsturm zu errichten.
Es handelte sich übrigens um den Antonie-Alt-Hof.

Und den hiesigen Politikern traue ich zwar einiges zu, aber dass sie so ang'rennt sind, ein Wohnhaus für eine temporäre Baustellenattraktion abzureißen, mag ich dann doch nicht glauben. :o
"Der Raum, wo das stattfand, ist ziemlich groß."
Hans Rauscher

68er

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Re: Linie O
« Antwort #587 am: 16. August 2020, 23:23:36 »
Der Abriss erfolgte wohl, um die Sonnwendgasse wie alle Straßen des neuen Viertels auf vier Spuren plus Abbiegespuren ausbauen zu können, das für Schicker einzig relevante Kriterium bei der gesamten Hauptbahnhofplanung.

Ferry

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Re: Linie O
« Antwort #588 am: 17. August 2020, 10:04:13 »
WAS? 1967 schon ohne ZIerspitz? Ein fabriksneuer E1 ohne Zierspitz schon damals? Ich dachte, die fielen erst in den 1970ern der neuen Mode zum Opfer?

Es gab nie E1 mit Zierspitz.

Die 1962 von SGP gelieferten E hatten zunächst die Nummern 4441-4470; sie wurden 1964 in 4601-4630 umnummeriert. Zwischen 1962 und 1964 gab es also zehn E (4461-4470) - natürlich noch mit Zierspitz - mit späteren E1 Nummern. Fotos aus dieser Zeit zeigen daher "scheinbare" E1 mit Zierspitz, tatsächlich handelt es sich um besagte zehn E.
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

Erdberg

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Re: Linie O
« Antwort #589 am: 17. August 2020, 11:26:32 »
Danke für die Aufklärung. Mir war nicht mehr in Erinnerung, daß es Gelenkwagen ohne Zierspitz schon in den 1960ern gegeben hat.

Operator

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Re: Linie O
« Antwort #590 am: 13. Oktober 2020, 13:27:22 »
Als am O Wagen noch E1-c3 Garnituren fuhren.
Das "Stanglwerk" am Praterstern ist jetzt auch endlich Geschichte!

4020

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Re: Linie O
« Antwort #591 am: 13. Oktober 2020, 14:46:31 »
Das "Stanglwerk" am Praterstern ist jetzt auch endlich Geschichte!

Der Platz ist dadurch aber um nichts besser geworden. Subjektiv fallen die Oberleitungsmasten jetzt mehr auf und die Kante zur Autohölle fehlt mir irgendwie.

Operator

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Re: Linie O
« Antwort #592 am: 13. Oktober 2020, 17:17:12 »
Das "Stanglwerk" am Praterstern ist jetzt auch endlich Geschichte!

Der Platz ist dadurch aber um nichts besser geworden. Subjektiv fallen die Oberleitungsmasten jetzt mehr auf und die Kante zur Autohölle fehlt mir irgendwie.
Da gebe ich dir Recht, vielleicht entsteht ja noch etwas dort, wer weiß!

T1

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Re: Linie O
« Antwort #593 am: 13. Oktober 2020, 18:01:51 »
Es kann eigentlich nicht mehr viel schlimmer werden. Am Praterstern zeigt sich die Wiener Stadtpolitik und -planung von der schlimmsten Seite: Zunächst Autohölle, dann ein Architekt, der den Ort nicht versteht, die Verdrängung sozialer Randgruppen statt nachhaltiger Lösungen, die mangelnde Abstimmung zwischen Bund und Stadt auf allen Ebenen (Polizeistation, ÖBB und WL), Verstangelung durch verschiedenstes Klumpert, eine hässliche Eingangssituation zu einer ebenso verkitschten Attraktion (Würstelprater), ein Scheitern dabei, Gastro und Handel auf vernünftiges Niveau zu bringen, keine stringente Gestaltung von Fassade zu Fassade, ständiges Umbauen...

Tramwayhüttl

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Re: Linie O
« Antwort #594 am: 13. Oktober 2020, 18:35:14 »
Gebe Dir recht, bis auf den Wurstelpratereingang. Den finde ich gelungen. Natürlich ist er kitschig. Aber hier passt Kitsch, da er ja auch nicht den Anspruch stellt “echt” zu wirken. Grottenbahn, Märcheneisenbahn, Liliputbahn, Christkindlmarkt etc. sind auch “Kitsch”...
Bitte seien Sie achtsam! Zwischen Ihren Ohren befindet sich nichts als Luft.

Halbstarker

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Re: Linie O
« Antwort #595 am: 13. Oktober 2020, 18:47:50 »
Am Praterstern zeigt sich die Wiener Stadtpolitik und -planung von der schlimmsten Seite: ...
Auch, aber nicht nur dort.

... Märcheneisrnvahn, Likiputbahn, ...
Was hast denn Du eingeworfen? ;D :P
Ceterum censeo autocineta omnibus delenda esse!

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Re: Linie O
« Antwort #596 am: 13. Oktober 2020, 20:11:50 »
Es kann eigentlich nicht mehr viel schlimmer werden. Am Praterstern zeigt sich die Wiener Stadtpolitik und -planung von der schlimmsten Seite: Zunächst Autohölle, dann ein Architekt, der den Ort nicht versteht, die Verdrängung sozialer Randgruppen statt nachhaltiger Lösungen, die mangelnde Abstimmung zwischen Bund und Stadt auf allen Ebenen (Polizeistation, ÖBB und WL), Verstangelung durch verschiedenstes Klumpert, eine hässliche Eingangssituation zu einer ebenso verkitschten Attraktion (Würstelprater), ein Scheitern dabei, Gastro und Handel auf vernünftiges Niveau zu bringen, keine stringente Gestaltung von Fassade zu Fassade, ständiges Umbauen...
Da gebe ich dir zu 100% Recht!

michael-h

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Re: Linie O
« Antwort #597 am: 27. November 2020, 00:08:00 »
Einen Zug der Linie O, bestehend aus einem G-Triebwagen und einem p-Beiwagen auf seiner Fahrt zur Gudrunstraße, zeigt dieses um 1910 in der Taborstraße aufgenommene Photo. Als Besonderheit ist am Triebwagen eine O-Signalscheibe der ersten Ausführung von 1907 zu sehen, obwohl es bereits seit Dezember 1907 auch das heute noch übliche Signalbild gab.

Mir persönlich war bisher nur eine Aufnahme des ersten Schriftbildes der Signalscheibe "O" aus dem oben zitierten Posting https://www.tramwayforum.at/index.php?topic=488.msg26002#msg26002 bekannt.
Beim näheren Hinsehen einer alten Ansicht des Bahnhof Brigittenau aus der Bildstrecke der Wiener Linien habe ich ein weiteres Mal diese alte O-Scheibe entdeckt. Ein Triebwagen in der Halle wurde damit besteckt.
Gesamtansicht:

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Ausschnitt:

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LG Michi
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win22

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Re: Linie O
« Antwort #598 am: 29. November 2020, 09:02:45 »
Kann mir wer sagen was der Anlass war, dass der O seit 1972 nicht mehr über den Kai fährt?
War die Auflassung der Gleisverbindung über die Radetzkybrücke Grund dafür, oder eine Folge davon?

Erdberg

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Re: Linie O
« Antwort #599 am: 29. November 2020, 09:28:26 »
Soweit ich mich erinnere, war die Baustelle der U1/U4-Kreuzung (Station Schwedenplatz) der Grund dafür.
Die Marienbrücke und die Schwedenbrücke wurden 1973 (zumindest für die Straßenbahn bzw. den Linienvekehr) gesperrt, die Schleife für den 26er und 29er wurde zurückgezogen zur Oberen Donaustraße, der 78er wurde überhaupt aufgelassen (und damit auch das Stück Radetzkybrücke).
Deshalb wurde der O-Wagen schon vorher verlegt auf die Route Franzensbrückenstraße-Praterstern-Heinestraße.