Autor Thema: Linie 8 (1907-1989)  (Gelesen 359653 mal)

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diogenes

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Re: Linie 8 (1907-1989)
« Antwort #540 am: 13. April 2017, 06:53:10 »
Nichts gegen die M und M1, das waren gute und bewährte Fahrzeuge, soweit ich informiert bin, aber ich freu' mich geradezu, dass sie nicht heute auch noch die modernsten Triebwagen der Wiener Straßenbahn sind ... :)
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buschberg

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Re: Linie 8 (1907-1989)
« Antwort #541 am: 13. April 2017, 09:08:30 »
Ich finde die Type M war schon sehr zum Vorteil der Passagiere, wenn man sie mit den anderen Typen von dieser Zeit vergleicht.Optisch waren sie auch eine Freude.

Rodauner

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Re: Linie 8 (1907-1989)
« Antwort #542 am: 13. April 2017, 10:36:10 »
Aber zur Zeit ihrer Erscheinung eigentlich schon technisch überholt:
Erste, wenngleich technisch nicht ausgereifte, Vierachser bereits zu Beginn des 20. Jhdts;
Peter-Witt-Wagen; Großer Hecht in Desden (ab 1930)!

scrat

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Re: Linie 8 (1907-1989)
« Antwort #543 am: 13. April 2017, 10:53:33 »
M 4136 der HVZ Verstärkerlinie 8gestr. Meidling - Lobkowitzbrücke auf der Eichenstraße (Foto: DI J. Michlmayr, 19.04.1963). Die Type M war die modernste auf dieser Linie eingesetzte Fahrzeugtype.

LG nord22

Offensichtlich war die Verzweigungsweiche zum WLB - Gleis gerade abgeschaltet, wie der "Partezettel" an der Pfeillaterne zeigt.

diogenes

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Re: Linie 8 (1907-1989)
« Antwort #544 am: 13. April 2017, 13:26:48 »
Aber zur Zeit ihrer Erscheinung eigentlich schon technisch überholt:
Erste, wenngleich technisch nicht ausgereifte, Vierachser bereits zu Beginn des 20. Jhdts;
Peter-Witt-Wagen; Großer Hecht in Desden (ab 1930)!
Man kann den Begriff "technisch überholt" auch als "technisch ausgereift und bewährt" sehen. Vielleicht war das mit ein Grund, die M so zu bauen, wie sie gebaut worden sind.
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Re: Linie 8 (1907-1989)
« Antwort #545 am: 13. April 2017, 13:51:58 »
Die ersten Drehgestelltriebwägen in Wien waren konstruktiv ein absoluter Fehlgriff, siehe Wiki: http://www.strassenbahnjournal.at/wiki/index.php?title=Type_T_(1900-1956) Unter diesem Gesichtspunkt ist es nachvollziehbar, dass die Entscheidungsträger der städtischen Straßenbahnen das Wort "Drehgestell" nicht mehr in den Mund nehmen wollten und lieber beim Zweiachser blieben, der zudem auch kein geringeres Fassungsvermögen hatte.

MOD-EDIT: Link korrigiert
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Re: Linie 8 (1907-1989)
« Antwort #546 am: 13. April 2017, 14:18:10 »
Die M sind technisch sicher sehr robust und optisch auch sehr elegant gelungen, jedoch technisch und ausstattungsmäßig bei der Auslieferung wirklich schon ziemlich überholt gewesen. In anderen Betrieben waren da schon Stahlwagen, Scherenstromabnehmer, Stromlinie, Polstersitze, Zielrollbänder, pneumatische Türen, Großraum etc. da (Italien, Dresden, Köln, Belgien...). Und den Mailänder Peter Witt Wagen Robustheit und technische Reife abzusprechen kann kein Ernst sein ;-)
Aber auch das ist ja eine Wiender Tradition wenn man Auslieferungsdaten und technischen Stand der Fahrzeuge (G4, k6, B/b, L4/l, E1/c4 (bis Ende der 70er!), E2/c5 (bis 1991), U11...............ansieht. 8)
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Re: Linie 8 (1907-1989)
« Antwort #547 am: 14. April 2017, 00:09:50 »
Unter diesem Gesichtspunkt ist es nachvollziehbar, dass die Entscheidungsträger der städtischen Straßenbahnen das Wort "Drehgestell" nicht mehr in den Mund nehmen wollten und lieber beim Zweiachser blieben, der zudem auch kein geringeres Fassungsvermögen hatte.
Und bis auf wenige Ausnahmen (C, C1, C3, E, E1, E2, F, c, c1, c2, c3 und c5) hält man sich bis heute dran, keine Fahrzeuge mit Drehgestellen anzuschaffen. 8)
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Re: Linie 8 (1907-1989)
« Antwort #548 am: 14. April 2017, 14:13:41 »
Die Wiener Linien und ihre Vorgänger haben/hatten halt kein glückliches Händchen, was Innovationen betrifft, so dass auf jeden Fehlschlag eine jahrzehntelange Innovationsflaute zu folgen schien und generell lange Zeit eine Tendenz bestand, im Zweifel auf Nummer sicher zu gehen. Die Liste der Flops ist zwar nicht besonders lang, die Folgen sind aber teilweise beachtlich:
  • Type T (alt) => das nächste halbe Jahrhundert keine Neubaudrehgestellfahrzeuge mehr, Zweiachser sogar im übergeordneten Verkehrsnetz
  • Type Px
  • Schubgummi-k6 => Neukarossierungen von Beiwagen von da an nur mehr in Holzbauweise (!)
  • Typen C-c => die nächsten 35 Jahre praktisch nur mehr Lizenzbauten nach Plänen eines deutschen Fahrzeugherstellers
  • Typen D/D1
  • ULF => die erste Innovation seit Jahrzehnten, vielleicht wurde deshalb zwei Jahrzehnte verbissen daran festgehalten
In manchen Fällen bedurfte es nicht einmal eines konkreten Fehlschlags, um an überkommenen Betriebsformen festzuhalten. Während fast überall anders die Fahrzeuge immer länger wurden, baute man in Wien noch bis 1990 Sechsachser und vierachsige Beiwagen. Beim Fahrzeugdesign hielt man sich teilweise bis gegen Ende der 90er Jahre (Type U11) an Entwürfe auf den 60er und 70er Jahren, beim U1-Stationsdesign tut man das sogar noch heute.
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Re: Linie 8 (1907-1989)
« Antwort #549 am: 14. April 2017, 15:09:27 »
Zitat von: N1
Beim Fahrzeugdesign hielt man sich teilweise bis gegen Ende der 90er Jahre (Type U11) an Entwürfe auf den 60er und 70er Jahren, beim U1-Stationsdesign tut man das sogar noch heute.

Und im Falle der verlängerten U1 - wie kürzlich festgestellt wurde - sogar mit voller Absicht!
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Re: Linie 8 (1907-1989)
« Antwort #550 am: 14. April 2017, 16:03:08 »
ULF => die erste Innovation seit Jahrzehnten, vielleicht wurde deshalb zwei Jahrzehnte verbissen daran festgehalten
Und somit quasi der größte Fehlschlag, weil es absurd ist, dass von dieser Fehlkonstruktion über 300 Stück gebaut wurden. :fp:

Zitat von: N1
Beim Fahrzeugdesign hielt man sich teilweise bis gegen Ende der 90er Jahre (Type U11) an Entwürfe auf den 60er und 70er Jahren, beim U1-Stationsdesign tut man das sogar noch heute.
Und im Falle der verlängerten U1 - wie kürzlich festgestellt wurde - sogar mit voller Absicht!
Das sehe ich aber nicht als schlimm. Schließlich ist das Fehlen einer einheitlichen architektonischen Linie genau das, was wir hier im Bezug auf die Straßengestaltung immer wieder kritisieren. Und hier wird es gemacht - wobei die Gebäude neueren Datums durchaus an aktuelle Konzepte angepasst wurden (z.B. mehr Glas).
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Re: Linie 8 (1907-1989)
« Antwort #551 am: 14. April 2017, 16:17:32 »
Zitat:
Zitat
Während fast überall anders die Fahrzeuge immer länger wurden, baute man in Wien noch bis 1990 Sechsachser und vierachsige Beiwagen.

Daß man keine Achtachser gebaut hat, lag angeblich daran, daß die Hebebühnen oder Schiebebühnen nicht lang genug waren. Aber das wäre auch ein hanebüchener Grund...

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Re: Linie 8 (1907-1989)
« Antwort #552 am: 21. April 2017, 10:52:38 »
P 455 + k5 + k5 in der Eichenstraße (Foto: Harald Herrmann, 1954). P 455 befindet sich heute im WTM Depot Traiskirchen.

LG nord22

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Re: Linie 8 (1907-1989)
« Antwort #553 am: 21. April 2017, 11:48:56 »
P 455 + k5 + k5 in der Eichenstraße (Foto: Harald Herrmann, 1954). P 455 befindet sich heute im WTM Depot Traiskirchen.

Allerdings mit der Nummer 4153, die er 1956 erhielt.
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Re: Linie 8 (1907-1989)
« Antwort #554 am: 23. Mai 2017, 19:37:03 »
Straßenbahnromantik mit E1 4727 + c4 1331 in der Ullmannstraße (Foto: Christian Wenger, 20.12.1986).

LG nord22