Es ist eben kein immenser Zeit- und Energieaufwand, sondern oft einfach nur eine Änderung der Gewohnheiten notwendig. Einzelne Ausnahmen wird es immer geben, wofür ein Auto notwendig ist, aber die normale Lebensmittelversorgung zählt nicht dazu. Wie glaubst du, schaffen es denn jene Leute, die sich kein Auto leisten können?
Die müssen eben mehr Zeit und Energie in ihren Einkauf investieren.
Das denkst Du, muss aber nicht so sein. Ich denke nicht, dass jemand, der auf alltäglichen Wegen mehrmals pro Woche einen Zwischenstopp bei einem mäßig gefüllten Supermarkt macht und dann mit seinen fünf oder zehn Produkten die Selbstbedienungskassa benützt unterm Strich mehr Zeit pro Woche für seine Einkäufe braucht als jemand, der am Samstag eigens losfährt, in einen völlig überfüllten Supermarkt geht und dann nochmal mit seinem Einkaufswagen 10 min vor der Kassa wartet.
Nachhaltiger und günstiger ist es übrigens in mehrfacher Hinsicht: naheliegenderweise, weil man durch weniger Autofahren weniger Schadstoffe ausstößt und natürlich auch weniger Treibstoff bezahlen muss; aber auch indirekt, indem man dann eher überlegt, was man wirklich braucht und weniger Lustkäufe tätigt, die man erst bezahlt und hinterher wegschmeißt.
Es ist eben kein immenser Zeit- und Energieaufwand, sondern oft einfach nur eine Änderung der Gewohnheiten notwendig.
Ich frage mich ja inzwischen ernsthaft, was daran so toll ist, sich am Samstagvormittag mit 50.000 anderen Menschen in einen Supermarkt zu begeben, sich dort ständig im Weg zu stehen und dann nochmal zehn Minuten an der Kassa zu warten, dass diese Tradition (nicht nur von Ferry) so vehement verteidigt wird.
Einzelne Ausnahmen wird es immer geben, wofür ein Auto notwendig ist, aber die normale Lebensmittelversorgung zählt nicht dazu.
Ja, eben. Aber das wirklich absurde an der verkehrspolitischen Diskussion ist ja, dass irgendwelche Ausnahmen gern hervorgekramt werden, um gegen den Rückbau von Parkplätzen oder Fahrspuren im innerstädtischen Bereich zu argumentieren.
Nein, die Leute, die werktags um 7:30 auf der Praterstraße stehen und dafür sorgen, dass man auf einer der wichtigsten Radrouten der Stadt nicht überholen kann, sind gerade nicht am Weg zum Wochenendeinkauf; sie sind nicht am Weg zu den Myrafällen, sie sind nicht am Weg, um um 3 nachts im Waldviertel ihre Stelle anzutreten, und sie holen auch gerade keine Einbauküche von IKEA. Stattdessen sitzen sie zum überwiegenden Teil allein im Auto und dürften zum größten Teil sogar Alternativen dazu haben.