Autor Thema: Übergriffe auf Mitarbeiter  (Gelesen 167835 mal)

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luki32

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Re: Übergriffe auf Mitarbeiter
« Antwort #300 am: 11. August 2014, 16:40:14 »
Aber auch wenn der Betroffene strafmündig wäre, was nutzt mir die Strafe dann? Ich muss trotzdem ins Spital, habe trotzdem Schmerzen und trage trotzdem eine Behinderung davon.

Was mir das nützt, wenn er strafmündig ist? Ich hole mir Geld von ihm, wenn er so etwas gemacht hat.

Und jeder, für den das ja so harmlos ist, sollte so etwas selber erleben und dann erfahren, daß der Täter frei herumläuft, weil er ja sooooo arm ist.  :fp:

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Ferry

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Re: Übergriffe auf Mitarbeiter
« Antwort #301 am: 11. August 2014, 17:33:50 »
Hast du dazu eine Quelle? Er könnte genauso nach § 429 StPO bereits in der Anstalt sitzen.

Ich habe keine Quelle, aber ich bin gelernter Österreicher.  ::)

Zitat
Aber auch wenn der Betroffene strafmündig wäre, was nutzt mir die Strafe dann? Ich muss trotzdem ins Spital, habe trotzdem Schmerzen und trage trotzdem eine Behinderung davon.

Aber du hättest wenigstens die Gewissheit, dass er dafür bestraft wird, dass das nicht einfach unter den Tisch gekehrt und ohne jede Konsequenz wieder zur Tagesordnung übergegangen wird. Das hätte - zumindest für mich - vermutlich ziemliche Auswirkungen auf die Psyche, die für den Heilerfolg ja mitverantwortlich ist.
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

moszkva tér

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Re: Übergriffe auf Mitarbeiter
« Antwort #302 am: 11. August 2014, 17:41:13 »
Was mir das nützt, wenn er strafmündig ist? Ich hole mir Geld von ihm, wenn er so etwas gemacht hat.
Wenn er überhaupt Kohle hat. Ansonsten schaust du durch die Finger.

Ein Freund von mir hat einmal 8000 Schilling Schmerzensgeld zugesprochen bekommen für eine gebrochene Nase. Der hat auch nie was davon gesehen - uneinbringbar.

Ferry

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Re: Übergriffe auf Mitarbeiter
« Antwort #303 am: 11. August 2014, 18:32:43 »
Ein Freund von mir hat einmal 8000 Schilling Schmerzensgeld zugesprochen bekommen für eine gebrochene Nase. Der hat auch nie was davon gesehen - uneinbringbar.

Ja, das ist die größte Sauerei. Die gehören gepfändet bis auf's absolute Minimum.
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

95B

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Re: Übergriffe auf Mitarbeiter
« Antwort #304 am: 11. August 2014, 18:44:55 »
Ja, das ist die größte Sauerei. Die gehören gepfändet bis auf's absolute Minimum.

Wo nichts ist, kann man auch nichts pfänden.
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Re: Übergriffe auf Mitarbeiter
« Antwort #305 am: 11. August 2014, 20:29:50 »
Was mir das nützt, wenn er strafmündig ist? Ich hole mir Geld von ihm, wenn er so etwas gemacht hat.

Vorausgesetzt, er hat Geld, das es zu holen gibt. Abgesehen davon sind wir nicht in Amerika, Schmerzensgeld bewegt sich eher im drei- bis vierstelligen und nicht im sechs- bis siebenstelligen Bereich.

Zitat
Und jeder, für den das ja so harmlos ist, sollte so etwas selber erleben und dann erfahren, daß der Täter frei herumläuft, weil er ja sooooo arm ist.  :fp:

Ich habe keine Quelle, aber ich bin gelernter Österreicher.  ::)

Aber du hättest wenigstens die Gewissheit, dass er dafür bestraft wird, dass das nicht einfach unter den Tisch gekehrt und ohne jede Konsequenz wieder zur Tagesordnung übergegangen wird. Das hätte - zumindest für mich - vermutlich ziemliche Auswirkungen auf die Psyche, die für den Heilerfolg ja mitverantwortlich ist.

Es ist aber nun einfach nicht so, dass der Täter dann frei herumläuft oder keine Konsequenzen zu fürchten hat. Es ist lediglich so, dass er nicht im Gefängnis, sondern in der Anstalt landet. In einem gewissen Sinne ist die Anstalt sogar strenger: Im Gefängnis hat er seine Strafe abzusitzen, nach den Jahren wird er entlassen, egal wie gut oder schlecht er resozialisiert ist. Aus der Anstalt kommt er erst heraus, wenn er als nicht mehr gefährlich angesehen wird.
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moszkva tér

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Re: Übergriffe auf Mitarbeiter
« Antwort #306 am: 11. August 2014, 23:07:48 »
Ja, das ist die größte Sauerei. Die gehören gepfändet bis auf's absolute Minimum.

Wo nichts ist, kann man auch nichts pfänden.

Und wie soll man dort auch je was holen? Mehrfach vorbestraft. Lebt von diversen Förderungstöpfen. Wird eh schon gepfändet bis zum Gehtnichtmehr. Vermögen null. Aussichten bei der Jobsuche gleich null. Tja, da kann man nur sagen: Zahl mir einen symbolischen Euro und lass' ma's gut sein.

luki32

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Re: Übergriffe auf Mitarbeiter
« Antwort #307 am: 12. August 2014, 07:28:09 »
Und wie soll man dort auch je was holen? Mehrfach vorbestraft. Lebt von diversen Förderungstöpfen. Wird eh schon gepfändet bis zum Gehtnichtmehr. Vermögen null. Aussichten bei der Jobsuche gleich null. Tja, da kann man nur sagen: Zahl mir einen symbolischen Euro und lass' ma's gut sein.

Na bei sicher bei mir nicht, da hat er noch eine Pfändung rennen!

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Luki
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Ferry

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Re: Übergriffe auf Mitarbeiter
« Antwort #308 am: 12. August 2014, 09:01:12 »
Na ber sicher bei mir nicht, da hat er noch eine Pfändung rennen!

Na ja, es wird schon so sein, wie User "95B" schreibt: aus einem leeren Brunnen kann man kein Wasser schöpfen. Wenn schon alles gepfändet ist, was nützt dir eine weitere Pfändung?

Auch wenn jetzt wieder Einige vermutlich gleich laut aufschreien werden: für solche Menschen gehört ein "Sozialdienst" eingerichtet - so können sie sich einerseits nützlich machen und andererseits verdienen sie etwas, das zur Wiedergutmachung verwendet werden kann. In der Anstalt oder im Häfen sitzen sie nur herum, kosten Geld, haben keinerlei Zukunftsperspektiven und wenn sie entlassen werden, ist es nur eine Frage der Zeit, bis sie wieder zuschlagen. Sie haben ja sonst nichts zu verlieren.
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Konstal 105Na

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Re: Übergriffe auf Mitarbeiter
« Antwort #309 am: 12. August 2014, 09:39:47 »
Auch wenn jetzt wieder Einige vermutlich gleich laut aufschreien werden: für solche Menschen gehört ein "Sozialdienst" eingerichtet - so können sie sich einerseits nützlich machen und andererseits verdienen sie etwas, das zur Wiedergutmachung verwendet werden kann. In der Anstalt oder im Häfen sitzen sie nur herum, kosten Geld, haben keinerlei Zukunftsperspektiven und wenn sie entlassen werden, ist es nur eine Frage der Zeit, bis sie wieder zuschlagen. Sie haben ja sonst nichts zu verlieren.

Grundsätzlich ist die Idee, dass die Leute etwas arbeiten, sich nützlich machen und vielleiciht sogar eine Fertigkeit erlernen (Handwerk) nicht so schlecht und fördert die Resozialisiserung. Nur was verstehst du unter Sozialdienst? Möchtest du jemanden, der wegen schwerer Körperverletzung sitzt, Straßen kehren lassen? Ich nicht, die Gefahr für die Bevölkerung ist viel zu groß. Soll so jemand Leute pflegen?
Gerade im Sozialbereich haben Gewaltverbrecher nichts zu suchen. Außerdem führt das zu Lohndumbing in diesem Bereich und das Image eines Berufszweiges leidet dadurch (Da arbeiten nur Verbrecher). Außerdem soll kein Beruf dazu verkommen, dass er als Abschreckung fungiert (Schau, wenn du nicht brav bist, musst du auch Straßen kehren)
po sygnale odjazdu nie wsiadac

13er

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Re: Übergriffe auf Mitarbeiter
« Antwort #310 am: 12. August 2014, 11:10:03 »
Ich verstehe Ferry da auch nicht ganz: Einerseits sollen Gewaltverbrecher keinesfalls draußen herumlaufen, andererseits aber Sozialdienst leisten (wo man fast zwangsläufig mit Menschen in Kontakt kommt). Was nun?
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

HLS

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Re: Übergriffe auf Mitarbeiter
« Antwort #311 am: 12. August 2014, 11:19:18 »
Ich verstehe Ferry da auch nicht ganz: Einerseits sollen Gewaltverbrecher keinesfalls draußen herumlaufen, andererseits aber Sozialdienst leisten (wo man fast zwangsläufig mit Menschen in Kontakt kommt). Was nun?
Sozialdienst, verstehe ich auch nicht unbedingt, was aber mMn gut funktionieren würde wären Wäscherein.
"Grüß Gott"

Ich fühle mich nicht zu dem Glauben verpflichtet, dass derselbe Gott, der uns mit Sinnen, Vernunft und Verstand ausgestattet hat, von uns verlangt, dieselben nicht zu benutzen. Dieter Nuhr

haidi

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Re: Übergriffe auf Mitarbeiter
« Antwort #312 am: 12. August 2014, 12:27:53 »
Ich verstehe Ferry da auch nicht ganz: Einerseits sollen Gewaltverbrecher keinesfalls draußen herumlaufen, andererseits aber Sozialdienst leisten (wo man fast zwangsläufig mit Menschen in Kontakt kommt). Was nun?
Sozialdienst, verstehe ich auch nicht unbedingt, was aber mMn gut funktionieren würde wären Wäscherein.
Ich kann mir vorstellen, sie zum Arbeiten zu zwingen, eventuell sogar so, dass man die Grundversorgung herabsetzt, wenn er einen zugewiesenen Job nicht annimmt, aber wenn er arbeitet, dann soll er auch den in der Firma üblichen Lohn bekommen (Kollektivvertrag oder Überzahlung, wenn in der Firma üblich).
Du kennst ja auch die Geschichten mit den 1 Euro-Jobbern in Deutschland. Da wollte die Post auch angestellte Briefsortierer durch 1-Euro-Jobber ersetzten.
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

moszkva tér

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Re: Übergriffe auf Mitarbeiter
« Antwort #313 am: 12. August 2014, 12:53:32 »
Gerade im Sozialbereich haben Gewaltverbrecher nichts zu suchen. Außerdem führt das zu Lohndumbing in diesem Bereich und das Image eines Berufszweiges leidet dadurch (Da arbeiten nur Verbrecher). Außerdem soll kein Beruf dazu verkommen, dass er als Abschreckung fungiert (Schau, wenn du nicht brav bist, musst du auch Straßen kehren)
Das Lonhdumping im Sozialbereich ist eh schon massiv, weil da massenhaft Zivildiener arbeiten. Man lässt also einen wichtigen Berufszweig für die Gesellschaft schon jetzt von Zwangsarbeitern tragen. Das Hauptargument gegen die Abschaffung des Heeres war ja auch, dass es dann keine Zivildiener mehr gäbe, die die Alten und Kranken pflegen  :bh:

Zivildiener sind jedenfalls zu einem guten Teil noch relativ engagiert. Junge Leute, die die Chance (aufgezwungen) bekommen, einmal in einen Beruf reinzuschnuppern, den sie sonst nie kennenlernen würden und dabei noch versuchen, möglichst viel für sich selbst mitzunehmen. Aber wehe, einer der Zivildiener würde dann gerne regulär in seiner Dienststelle bleiben. Geht nicht, zu teuer!  :down:

Sozialdienst gegen Straftäter kann allerdings bedingt funktionieren. Eher bei Fahrlässigkeitsdelikten und nicht bei Vorsatzdelikten. Und auch nur dann, wenn man es nicht als "Strafe" deklariert, sondern als "Wiedergutmachung". Angenommen, jemand verschuldet einen Verkehrsunfall, bei dem jemand zu Tode kommt. Dann könnte man den Sozialdienst als Art Wiedergutmachung an der Gesellschaft anzbieten. Das ist sicher sinnvoller als eine bedingte oder teilbedingte Haftstrafe, sowohl für den Schuldigen als auch für die gesamte Gesellschaft.

Ich kann mir vorstellen, sie zum Arbeiten zu zwingen, eventuell sogar so, dass man die Grundversorgung herabsetzt, wenn er einen zugewiesenen Job nicht annimmt, ...
Gibts auch schon alles bei uns... Stichwort AMS  ;)

Na ja, es wird schon so sein, wie User "95B" schreibt: aus einem leeren Brunnen kann man kein Wasser schöpfen. Wenn schon alles gepfändet ist, was nützt dir eine weitere Pfändung?
Meiner Meinung muss man auch solchen Menschen die Chance auf einen Neustart bieten. Ist ja ein Teufelskreislauf, aus dem nie wer ausbrechen kann. Schulden, die man in drei Leben nicht zurückzahlen kann (wuascht, wo die jetzt her sind) und Pfändung aufs Existenzminimum. Welche Motivation hat denn so ein Mensch, sich jemals einen richtigen Job zu suchen - selbst wenn er einen finden würde, ist ja schon für gut ausgebildete und unbescholtene Bürger derzeit sehr schwer. Um also zu Geld zu kommen, bleibt wieder nur die Kriminalität, weil inoffizielle Einkünfte können nicht gepfändet werden. Also Privatkonkurs und unter Betreuung neu anfangen, das wäre natürlich im Idealfall das beste für alle.

coolharry

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Re: Übergriffe auf Mitarbeiter
« Antwort #314 am: 12. August 2014, 13:43:06 »
Also Privatkonkurs und unter Betreuung neu anfangen, das wäre natürlich im Idealfall das beste für alle.

Privatkonkurs schützt vor Strafschulden und Schmerzensgeldforderungen nicht. Diese können nämlich nicht in die Konkursmasse gerechnet werden und bleiben immer über. Sprich du kannst dich in den Privatkonkurs flüchten um den Spielschulden zu entfliehen, aber nicht um vor Schmerzensgeld oder Tagessätzen des Gerichtes zu entkommen.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.