Das war im Jänner 1987, da war es schon ziemlich arg. Das meiste war halt im westlichen Wien los, da ging anfänglich rein gar nichts. Noch dazu wurde damals das Salzstreuverbot rigoros gehandhabt, nachdem es seit den 60er-Jahren immer wahre Salzstreu-Orgien gegeben hat (Heute sitzt das Salz leider auch ziemlich locker!). Es hat am Abend angefangen und man hat irgendwie versucht, die späten Einzieher auf Umwegen noch nach Hause zu bringen. Einen 5er hat es in der Nacht auf die Philadelphiabrücke verschlagen, wo beim Abbiegen in die Meidlinger Hauptstraße der Beiwagen entgleist ist. Bei Sturm und Schneewehen hat man dann den Triebwagen abgekuppelt und sich nach Rudolfsheim durchkämpfen lassen, der Beiwagen blieb stehen. Ich bin zu Fuß dort in der Früh vorbeigekommen, da stand gespenstisch mitten auf der Kreuzung der zugewehte Beiwagen, gefahren ist rundherum nichts, außer ein paar wintertaugliche Autos. Ab dem Westbahnhof ist der 8er mit Solo-Triebwagen unterwegs gewesen, die Linien in die westlichen Randbezirke sind am Vormittag sporadisch bis gar nicht gefahren. Beiwagen hat es nirgends gegeben, die hat man in den Hallen gelassen. Auch in den Folgetagen war es noch schwierig, die Nebengassen wurden erst im Lauf der Zeit geräumt, bei uns in der Gasse dauerte es eine Woche, ehe die "armen" Autobesitzer ihre Vehikel wieder flott kriegten. Bis ein Meter und höher lag da der Schnee durch die Verwehung auf der Straße und die Hausmeister haben die Autos von der Gehsteigseite her "zugepflügt". Auf den Hauptstraßen haben Räumpflüge und Hausmeister am Straßenrand (und auf den Parkern) riesen "Schnemauern" errichtet, die neu gekommenen Autofahrer und Lieferanten haben dann einfach auf der Fahrspur geparkt und der gesamte Fahrverkehr hat sich auf den Gleisen abgewickelt (so weit man da überhaupt noch von "fahren" reden konnte).
Das panikhafte Abkuppeln der Beiwagen hat man dann noch einige Jahre beibehalten. Sobald auch nur ein paar Zentimeter Schnee lagen mussten auf vielen Bahnhöfen (nicht überall) die Beiwagen zu Hause bleiben ("Des derzaht der Triebwagen halt net"!). So konnte es vorkommen, dass z.B.die Rudolsheimer 18er ohne Beiwagen fuhren, die Erdberger mit.