Autor Thema: Damals und heute  (Gelesen 75877 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

N1

  • Verkehrsführer
  • *
  • Beiträge: 2194
Re: Damals und heute
« Antwort #105 am: 06. Oktober 2013, 10:34:28 »
Der Architekt wollte anscheinend mit den wenigen vorhandenen Mitteln* möglichst viel Abwechslung bieten. Er hätte allerdings auch im dritten Stock die spitzen mit den flachen Bekrönungen abwechseln ...

^ – ^ – ^ – ^ – ^

(Das sollen keine japanischen Emoticons sein ;D .)

... und im vierten Stock ausschließlich die flachen Bekrönungen verwenden können.
_____

*) Die Konsolen der Bekrönungen und die stilisierten Schlusssteine über den Fenstern des ersten und des letzten Stocks sehen überhaupt alle gleich aus. Allzu viel wollte der Bauherr offenbar auch nicht für die Verschönerung des Hauses ausgeben. Trotz alledem kann sich das Ergebnis sehen lassen. :up:
"Der Raum, wo das stattfand, ist ziemlich groß."
Hans Rauscher

95B

  • Verkehrsstadtrat
  • **
  • Beiträge: 36168
  • Anti-Klumpert-Beauftragter
Re: Damals und heute
« Antwort #106 am: 06. Oktober 2013, 10:50:09 »
Der Architekt wollte anscheinend mit den wenigen vorhandenen Mitteln* möglichst viel Abwechslung bieten.
Klar, denn mit den paar Stuckelementen kann er den Bobos gleich viel mehr Geld für "sanierte Gründerzeitwohnungen" abknöpfen. 8)
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

60er

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 7868
Re: Damals und heute
« Antwort #107 am: 06. Oktober 2013, 12:16:24 »
Ungewöhnlich an diesem Haus sind auch die deutlich kleineren Fenster und die damit verbundene niedrige Deckenhöhe im ersten Stock. Man vergleiche mit den Nachbarhäusern. War wohl früher eine Etage für das "Gesinde". Auf diese Weise konnte man außerdem einen Stock mehr bauen, ohne die Bauhöhe zu überschreiten.

W_E_St

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 7253
Re: Damals und heute
« Antwort #108 am: 06. Oktober 2013, 12:27:10 »
Ungewöhnlich an diesem Haus sind auch die deutlich kleineren Fenster und die damit verbundene niedrige Deckenhöhe im ersten Stock. Man vergleiche mit den Nachbarhäusern. War wohl früher eine Etage für das "Gesinde". Auf diese Weise konnte man außerdem einen Stock mehr bauen, ohne die Bauhöhe zu überschreiten.
Vermutlich heißt der Stock auch nicht 1. Stock sondern Mezzanin.

Mein Favorit ist ja immer noch ein Haus in der Kirchengasse, in dem ich einmal einen Computer abholen wollte. Angabe war 3. Stock, Aufzug kommt ewig nicht. Gut, gehen wir halt zu Fuß. Böser Fehler, das Haus hat ein Parterre, ein Hochparterre UND einen Mezzanin in jeweils fast voller Hööhe (nur das Parterre ist relativ nieder)!

Trotzdem war ich im 3. Stock immer noch fitter wie der Bewohner nach dem Weg von der Wohnungstür zum Aufzug...

Zitat
Klar, denn mit den paar Stuckelementen kann er den Bobos gleich viel mehr Geld für "sanierte Gründerzeitwohnungen" abknöpfen. 8)
Die sind gar nicht notwendig, das probieren die Leute so oder so. Eine Freundin von mir hat kürzlich um eine sehr großzügig sechsstellige Summe (näher an der halben Million als an den 100000) eine so genannte Stilaltbauwohnung in Hernals erworben.

Das Haus hat eine entstuckte Fassade, neue von der Unterteilung völlig unpassende und klobige Fenster (1 Flügel + Oberlichte statt 2 Flügel + Oberlichte oder gar auch 2 Oberlichten), neues Metall-Haustor, komplett modernisiertes Stiegenhaus, neue Türen, neue Billig-Fertigparkettböden usw. Kurz gesagt, Altbau sind an diesem Haus nur mehr die Deckenhöhen und Mauerstärken. *grusel*
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

hema

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 16401
Re: Damals und heute
« Antwort #109 am: 09. Dezember 2013, 02:36:13 »
Man möchte es kaum glauben, das ist ein und das selbe Haus!  :o



[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]

Mariahilfer Straße 95 (1911 und 1997)
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

martin8721

  • Obermeister
  • *
  • Beiträge: 4154
  • Halbstarker
Re: Damals und heute
« Antwort #110 am: 09. Dezember 2013, 09:26:43 »
Man möchte es kaum glauben, das ist ein und das selbe Haus!  :o
Mariahilfer Straße 95 (1911 und 1997)

Na das wurde aber echt übel verstümmelt.  :-\

invisible

  • RBL-Disponent
  • ***
  • Beiträge: 1577
Re: Damals und heute
« Antwort #111 am: 09. Dezember 2013, 11:24:03 »
Man möchte es kaum glauben, das ist ein und das selbe Haus!  :o
Mariahilfer Straße 95 (1911 und 1997)

Na das wurde aber echt übel verstümmelt.  :-\

Naja, nicht weit vom Feuerleitturm... da ist es eher ein Wunder, das nach dem Krieg überhaupt so viel davon übrig geblieben ist.
Liebe Fahrgäste: Der Zug ist abgefahren.

W_E_St

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 7253
Re: Damals und heute
« Antwort #112 am: 09. Dezember 2013, 13:00:44 »
Man möchte es kaum glauben, das ist ein und das selbe Haus!  :o
Mariahilfer Straße 95 (1911 und 1997)

Na das wurde aber echt übel verstümmelt.  :-\

Naja, nicht weit vom Feuerleitturm... da ist es eher ein Wunder, das nach dem Krieg überhaupt so viel davon übrig geblieben ist.
Vielleicht war eh nicht mehr viel über und das ist ein weitgehender Neubau nach Originalgrundrissen.
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

hema

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 16401
Re: Damals und heute
« Antwort #113 am: 09. Dezember 2013, 14:07:33 »
Laut Bombenschadenplan war das Haus 1946 unbeschädigt!
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

W_E_St

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 7253
Re: Damals und heute
« Antwort #114 am: 09. Dezember 2013, 21:24:23 »
Laut Bombenschadenplan war das Haus 1946 unbeschädigt!
Das sagt nicht viel aus. Hier in Währing sind einige Totalschäden als unbeschädigt eingezeichnet, auch in anderen Gegenden sind mir solche Diskrepanzen schon aufgefallen. Es ist ja weder bekannt, wer den Plan erstellt hat, noch ob er vollständig ist.
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

tramway.at

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 7719
    • www.tramway.at
Re: Damals und heute
« Antwort #115 am: 09. Dezember 2013, 21:39:11 »
Das Haus wurde sicher abgeräumt, Wiederaufbauten nach Bombenschäden erkennt man meist daran, dass die Stockwerkshöhen auf 50er-Jahre-Niveau gebracht oder die Fensterachsen/Größen verändert wurden. Ist die ursprüngliche Fassade erkennbar, aber der Schmuck fehlt, kannst von 1960er-Banausen ausgehen. ZB hätte man nie Rundbogenfenster wie im 3. OG neu eingebaut. Vielleicht ist aber das Dach im Krieg oder danach abgebrannt.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

W_E_St

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 7253
Re: Damals und heute
« Antwort #116 am: 10. Dezember 2013, 00:13:34 »
Das Haus wurde sicher abgeräumt, Wiederaufbauten nach Bombenschäden erkennt man meist daran, dass die Stockwerkshöhen auf 50er-Jahre-Niveau gebracht oder die Fensterachsen/Größen verändert wurden. Ist die ursprüngliche Fassade erkennbar, aber der Schmuck fehlt, kannst von 1960er-Banausen ausgehen. ZB hätte man nie Rundbogenfenster wie im 3. OG neu eingebaut. Vielleicht ist aber das Dach im Krieg oder danach abgebrannt.
Es gibt einzelne Gegenbeispiele, die exakt mit den Stockwerkshöhen und Fensterteilungen des Originals wieder aufgebaut wurden, z.B. Spitalgasse/Alser Straße, ein Haus in der Lassallestraße (über das wir uns schon ausgiebig im Forum unterhalten haben) und hier gleich ums Eck der Hoftrakt von Dittesgasse 13, angeblich auch der von Hofstattgasse 20 (ersteres habe ich von einer Architektin, die dort ihr Büro hat). Bei den Rundbogenfenstern gebe ich dir aber recht, das spricht eher für eine Modernisierung.
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

tramway.at

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 7719
    • www.tramway.at
Re: Damals und heute
« Antwort #117 am: 10. Dezember 2013, 00:50:58 »
Es kam wohl darauf an, was noch da war, Bombentreffer haben sich nicht an Regeln gehalten ;) Man muss sich einfach in die damalige Denkweise versetzen - wenn sich die Reparatur ausgezahlt hat wurde repariert, ansonsten drangebastelt.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

W_E_St

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 7253
Re: Damals und heute
« Antwort #118 am: 10. Dezember 2013, 02:24:47 »
Es kam wohl darauf an, was noch da war, Bombentreffer haben sich nicht an Regeln gehalten ;) Man muss sich einfach in die damalige Denkweise versetzen - wenn sich die Reparatur ausgezahlt hat wurde repariert, ansonsten drangebastelt.
Meine Vermutung ist, dass es teilweise rechtliche Erleichterungen gab wenn 1:1 nach den Originalplänen wieder aufgebaut wurde und man sich eventuell gar das Genehmigungsverfahren sparen konnte. Ich bin mir ziemlich sicher hier im Forum auch schon Häuser von 1:1 nachgebauten Totalschäden gesehen zu haben (noch unverputzte Rohbauten). Wahrscheinlich wurde bis Anfang oder Mitte der 50er hauptsächlich neu aufgebaut/nachgebaut und dann eher abgebrochen und modern neugebaut. Die letzten per Wiederaufbaufonds finanzierten Bauten stammen aus den 60ern, ich bilde mir sogar ein, welche aus den späten 60ern gesehen zu haben. Die sind dann immer im Stil der jeweiligen Zeit, mit entsprechenden Raumhöhen und Fensterteilungen.
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

hema

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 16401
Re: Damals und heute
« Antwort #119 am: 13. Dezember 2013, 07:22:40 »
[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]

Plößlgasse 1(1889 und 2005)
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!