Autor Thema: [IT] Mestre/Venedig  (Gelesen 17766 mal)

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TH

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[IT] Mestre/Venedig
« am: 24. Januar 2012, 13:51:26 »
Sorry für diese Notschlachtung. ( 1.Stock des ÖBB Intercitybusses, Kamera erst aus dem Gürteltascherl ausfädeln)
Ich wurde inzwischen aufgeklärt, dass dies keine Straßenbahn ist.
PS. Mestre wird immer hässlicher.  8)

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Re: [IT] Mestre/Venedig
« Antwort #1 am: 24. Januar 2012, 14:06:37 »
Ja, da ist der Translohr. Neben Mestre hat auch ua. Padua und Clermont-Ferrand dieses Sytem.

Hier meine Eindrücke:
http://www.tramway.at/clermont-ferrand/

Fotos:
http://www.viennaslide.com/p/0660-italy/Padova/
http://www.viennaslide.com/p/0520-france/Clermont/
Harald A. Jahn, www.tramway.at

Linie 41

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Re: [IT] Mestre/Venedig
« Antwort #2 am: 24. Januar 2012, 14:09:59 »
Wenigstens sieht er aus wie eine Straßenbahn. 8)
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

coolharry

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Re: [IT] Mestre/Venedig
« Antwort #3 am: 24. Januar 2012, 14:14:53 »
Wenigstens sieht er aus wie eine Straßenbahn. 8)

EINE Schiene hat er ja auch.  ;)
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

95B

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Re: [IT] Mestre/Venedig
« Antwort #4 am: 24. Januar 2012, 14:28:07 »
Trotzdem sollte der Thread meiner Meinung nach in "Sonstiger öffentlicher Verkehr" verschoben werden.
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moszkva tér

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Re: [IT] Mestre/Venedig
« Antwort #5 am: 24. Januar 2012, 14:37:23 »
PS. Mestre wird immer hässlicher.  8)
Wie geht das denn?  :o :D

TH

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Re: [IT] Mestre/Venedig
« Antwort #6 am: 24. Januar 2012, 14:41:32 »
PS. Mestre wird immer hässlicher.  8)
Wie geht das denn?  :o :D

Das man das nochmals toppen kann, wußte ich auch nicht.
 8) 8)
Und das mir, als eifrigen Venedig Besucher.  :P

13er

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Re: [IT] Mestre/Venedig
« Antwort #7 am: 24. Januar 2012, 14:48:52 »
Wenigstens sieht er aus wie eine Straßenbahn. 8)
Ja, die Frage Voll-U-Bahn oder doch U6 stellt sich hier sicher nicht 8) 8)

Übrigens: Wenn ich einen Vorteil in diesem an sich dämlichen Translohr-System finden möchte, dann wäre es theoretisch möglich, Weichen um einiges scheller zu befahren.
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Re: [IT] Mestre/Venedig
« Antwort #8 am: 24. Januar 2012, 15:05:24 »
Übrigens: Wenn ich einen Vorteil in diesem an sich dämlichen Translohr-System finden möchte, dann wäre es theoretisch möglich, Weichen um einiges scheller zu befahren.
Glaubst du? Ich sehe bei einem Spurobus eher eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass er aus der Spur kommt (entgleist mag ich da nicht sagen).

Apropos, es wäre interessant zu wissen, wie die italienischen Gesetze einen Obus behandeln. Bei uns fällt er ja, obwohl Gummiradler, unter das Eisenbahngesetz.
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Re: [IT] Mestre/Venedig
« Antwort #9 am: 24. Januar 2012, 15:08:48 »
dann wäre es theoretisch möglich, Weichen um einiges scheller zu befahren.
Das ist nichts, was bei Straßenbahnen nicht auch ginge – die richtigen Weichen vorausgesetzt.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

hema

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Re: [IT] Mestre/Venedig
« Antwort #10 am: 24. Januar 2012, 15:11:02 »

Wenn ich einen Vorteil in diesem an sich dämlichen Translohr-System finden möchte, dann wäre es theoretisch möglich, Weichen um einiges scheller zu befahren.
Der war gut! Du kannst Weichen so schnell befahren, wie du willst, man muss es nur technisch drauf auslegen. Und gleistechnisch steckt Wien irgendwo in den 50ern, allerdings sind viele (die meisten?) anderen Betriebe auch noch nicht in der Zukunft angekommen. Was Weichengeschwindigkeiten angeht sind wir aber sicher am letzten Platz, ex equo mit einigen anderen, wobei jedoch diese "Leidensgenossen" nicht längstens alle 14 Tage lauthals ihre Weltführerschaft auf jedem Gebiet hinausposaunen. ;)
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Re: [IT] Mestre/Venedig
« Antwort #11 am: 24. Januar 2012, 15:19:37 »
dann wäre es theoretisch möglich, Weichen um einiges scheller zu befahren.
Das ist nichts, was bei Straßenbahnen nicht auch ginge – die richtigen Weichen vorausgesetzt.
Aber doch um einiges aufwändiger. Sicher ginge es mit beweglichen Herzstücken o.ä. Erfindungen, aber du hast immer das Problem der Verschmutzung, vor allem im normalen Straßenverkehr, aber auch auf eigener Trasse durch Umwelteinflüsse. Beim Translohr erscheint es mir wegen der Bauweise einfacher: Mittelschiene stellen, verriegeln, mit 30 drüber dürfte da kein Problem sein. Das Problem entsteht ja erst durch zwei Schienen.

@hema: Ich habe nicht allzuviel technische Ahnung von den aktuellen Entwicklungen im (Rillengleis-)Weichensektor. Kennst du einen Betrieb, der hier besonders innovativ ist, wo ich mir das mal näher ansehen könnte?
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hema

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Re: [IT] Mestre/Venedig
« Antwort #12 am: 24. Januar 2012, 16:11:37 »

Apropos, es wäre interessant zu wissen, wie die italienischen Gesetze einen Obus behandeln. Bei uns fällt er ja, obwohl Gummiradler, unter das Eisenbahngesetz.
Ich fürchte, da sind sich die Gesetze nicht so ganz einig. Es könnte durchaus sein, dass sich Obusse irgendwie im rechtlichen Graubereich bewegen!  :o

Im Eisenbahngesetz 1957 findet sich:
Zitat
§ 5. Straßenbahnen
 
(3) Oberleitungs-Omnibusse gelten als Straßenbahnen, sofern es sich nicht um die Haftung für Schäden beim Betrieb eines Oberleitungs-Kraftfahrzeuges, wenn auch in Verbindung mit ortsfesten eisenbahntechnischen Einrichtungen, handelt.
Es steht zwar im Absatz 3, dass Obusse als Straßenbahnen gelten (Welche Wertigkeit hat das Wort "gelten" in rechtlicher Hinsicht?), gleichzeitig werden sie aber als Kraftfahrzeuge bezeichnet, wodurch sie auch den Bestimmungen des Kraftfahrgesetzes (Omnibus) entsprechen müssen. Übrigens: ein eingegleistes Zweiwegekraftfahrzeug gilt nicht als Schienenfahrzeug, obwohl es in diesem Zustand spurgebunden ist.



Die Straßenbahnverordnung 1999 (erlassen aufgrund § 19 (4) Eisenbahngesetz 1957) higegen sagt:
Zitat
§ 1. Geltungsbereich

Diese Verordnung gilt für den Bau und den Betrieb von Straßenbahnen im Sinne des § 5 Abs. 1 und 2
des Eisenbahngesetzes 1957, BGBl. Nr. 60, in der Fassung des Bundesgesetzes BGBl. I Nr. 166/1999
mit Ausnahme von Oberleitungs-Omnibussen im Sinne des § 5 Abs. 3 des Eisenbahngesetzes 1957.
Also die aufgrund des Eisenbahngesetzes erlassene Verordung für den Betrieb von Straßenbahnen gilt nicht für Obusse!



Und in der Straßenverkehrsordnung findet man folgenden Passus:
Zitat
§ 2. Begriffsbestimmungen

(1) 24. Schienenfahrzeug: ein an Gleise gebundenes Fahrbetriebsmittel;
ein Oberleitungskraftfahrzeug ist jedoch kein Schienenfahrzeug im Sinne dieses Bundesgesetzes;


Somit dreht sich die Sache ein bissl im Kreis. Ich würde sagen, der Obus fällt voll unter die allgemeinen Regeln der StVO (das Kraftfahrgesetz, die Bestimmungen für den Buslinienverkehr usw.), da er als Nicht-Schienenfahrzeug keine speziellen Vorrechte in Anspruch nehmen kann und auch vom § 102. StVO bzgl. eisenbahnrechtlicher Bestimmungen nicht erfasst wird. Und eine Eisenbahn (auch die Straßenbahn ist eine Eisenbahn) kann er nicht sein, weil 'Eisenbahn' im Eisenbahngesetz begrifflich immer an den Schienenbetrieb gebunden wird.
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Re: [IT] Mestre/Venedig
« Antwort #13 am: 24. Januar 2012, 16:24:32 »

@hema: Ich habe nicht allzuviel technische Ahnung von den aktuellen Entwicklungen im (Rillengleis-)Weichensektor. Kennst du einen Betrieb, der hier besonders innovativ ist, wo ich mir das mal näher ansehen könnte?
Ein wirklich innovativer Betrieb würde, wo immer es geht, Vignolweichen verwenden und mit voller Geschwindigkeit (abhängig vom Radius natürlich!) drüberrauschen –> siehe z.B. die Badner Bahn (aber auch die U6   8) )!


Aber auch bei Rillenschienen-Weichen geht mehr, in München und Linz werden "unsere" Hanning&Kahl-Weichen mit 25 km/h gegen die Spitze befahren. Konkrete Werte für andere Betriebe kann ich nicht sagen, gehört habe ich auch schon von wesentlich höherem Tempo. Am besten du machst dich bei Hanning&Kahl oder der Voest über den aktuellen technischen Standard schlau.  :lamp:
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Re: [IT] Mestre/Venedig
« Antwort #14 am: 24. Januar 2012, 16:44:17 »
Hanning & Kahl dürfte nur die Weichenantriebe herstellen. Über die Geschwindigkeiten finde ich bei der Voestalpine nichts. Allerdings hat die Voestalpine formschlüssig verriegelnde Weichenantriebe mit elektrischer Überwachung der Zungenendlage und Verriegelung im Programm (VS60 bzw. VS60H). Zusammen mit Tiefrillenherzstücken bei flachen Abzweigwinkeln müßte das eigentlich für höhere Geschwindigkeiten und Verzicht auf Begegnungsverbote ausreichen.
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