Autor Thema: SPÖ und NEOS gegen Wiederinbetriebnahme der Linie 8?  (Gelesen 112073 mal)

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martin8721

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Re: SPÖ und NEOS gegen Wiederinbetriebnahme der Linie 8?
« Antwort #120 am: 04. August 2016, 09:51:08 »
S-Bahn ist egal, die existiert für die WL offiziell ja nicht.

Warum ist das eigentlich so?
Die Stadt Wien ist rot und die ÖBB sind auch immer rot gewesen.

highspeedtrain

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Re: SPÖ und NEOS gegen Wiederinbetriebnahme der Linie 8?
« Antwort #121 am: 04. August 2016, 09:59:58 »
Ich würde einmal vorsichtig schätzen, dass der Umbau auf einen Automatikbetrieb mit LZB (also nicht vollautomatisch, sondern weiterhin mit Fahrer) bei einem sowieso anstehenden Austausch der Flotte wohl nicht so viel kostet wie die Wiedererrichtung des 8ers auf gesamter Länge.

Wenn schon, dann bitte ganz vollautomatisch.

Das sollte bei einer überlasteten U-Bahn auch das erste Mittel der Wahl sein.

Ich fände den 8er zwar schön, aber ich halte es für naiv zu glauben, dass er die U6 mehr als kurzfristig entlasten könnte (zumindest im sehr starken Abschnitt Westbahnhof - Josefstädter Straße gibt es mit dem 5er auch jetzt eine brauchbare Alternative zur U6, das hilft auch nichts) - die U6 ist einfach "Alleinträgerin" ganz wichtiger, nicht bloß lokaler, Nord-Süd-Verkehrsströme, die nicht so einfach verlagert werden können (wird auch die neue U2 nur bedingt tun, vermutlich "sahnt" sie ein paar derzeitige Umsteiger U6-U4 und U6-U3 ab, aber nicht mehr. Außerdem: Gerade im ankommenden Bahnverkehr gibt es enorme Fahrgastzahlen, ein nicht unerheblicher Anteil davon wird die U2 mangels Zughaltes am Matzleinsdorfer Platz - Fahrt über die Ferngleise - gar nicht nutzen können).

Also ja, die U6 wird sicher irgendwann automatisiert werden müssen, und ich halte das auch für sinnvoll.

Schienenfreak

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Re: SPÖ und NEOS gegen Wiederinbetriebnahme der Linie 8?
« Antwort #122 am: 04. August 2016, 11:27:42 »
Schließlich wird das Linienkreuz genauso als U6-Entlastung verkauft (wir fangen die Pendler aus dem Süden am Matzleinsdorfer Platz ab – dass deren Arbeitsplätze sich aber durch die Existenz einer U2/U5 nicht automatisch verlagern, sondern trotzdem an der U6 bleiben, das verschweigt man halt).
Grundsätzlich stimmt das. Aber dann wird sich herausstellen, dass es nicht so funktioniert, wie erhofft und irgendwann wird man dann trotzdem an dem Punkt ankommen: 8er oder noch teurerer Umbau der U6 auf Automatikbetrieb.
Was macht dich so sicher, dass das teurer ist?

Ich würde einmal vorsichtig schätzen, dass der Umbau auf einen Automatikbetrieb mit LZB (also nicht vollautomatisch, sondern weiterhin mit Fahrer) bei einem sowieso anstehenden Austausch der Flotte wohl nicht so viel kostet wie die Wiedererrichtung des 8ers auf gesamter Länge.
Ich bin mir nicht sicher, aber bin davon ausgegangen, weil ich in meinem Gedankenspiel einfach von einem Umbau der U6 vom Jetztzustand auf vollautomatischen Betrieb a la zukünftige U5 ausgegangen bin. Dass zuvor ein  Umbau auf LZB-Betrieb, möglich wäre, ist mir nicht in den Sinn gekommen.
Diesbezüglich wäre vielleicht interessant, wie viel allein der Umbau der U2 Stationen Karlsplatz bis Volkstheater zum vollautomatischen Betrieb kostet.

Auch könnte man, wenn eine 1:1-Wiedererrichtung des 8ers zu teuer wäre, erstmal eine Errichtung zwischen Liechtenwerder Platz und Westbahnhof andenken. Es geht ja doch vor allem um die Gürtelstationen (Westbahnhof nordwärts), die entlastet werden müssten, oder?

petestoeb

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Re: SPÖ und NEOS gegen Wiederinbetriebnahme der Linie 8?
« Antwort #123 am: 04. August 2016, 17:38:41 »
S-Bahn ist egal, die existiert für die WL offiziell ja nicht.

Warum ist das eigentlich so?

Das kann nur jemand fragen, der nicht damit unterwegs ist. S-Bahn ist mit Sicherheit keine Schnellverbindung. Die Züge zuckeln durch Wien und sind keine Alternative zur U-Bahn.

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Re: SPÖ und NEOS gegen Wiederinbetriebnahme der Linie 8?
« Antwort #124 am: 04. August 2016, 17:55:44 »
Das kann nur jemand fragen, der nicht damit unterwegs ist. S-Bahn ist mit Sicherheit keine Schnellverbindung. Die Züge zuckeln durch Wien und sind keine Alternative zur U-Bahn.

Das kann nur jemand sagen, der nicht damit unterwegs ist. Die Schnellbahn ist zwar vergleichsweise lahm, aber dennoch eine wichtige Alternative. Die U-Bahn fährt nicht überall hin!
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Re: SPÖ und NEOS gegen Wiederinbetriebnahme der Linie 8?
« Antwort #125 am: 04. August 2016, 21:41:19 »
Das kann nur jemand fragen, der nicht damit unterwegs ist. S-Bahn ist mit Sicherheit keine Schnellverbindung. Die Züge zuckeln durch Wien und sind keine Alternative zur U-Bahn.

Und jetzt der große Meister mir sicher gleich erklären, warum dann die ach so lahme Schnellbahn von Meidling nach Floridsdorf gleich lange braucht wie die U6.
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Re: SPÖ und NEOS gegen Wiederinbetriebnahme der Linie 8?
« Antwort #126 am: 04. August 2016, 22:32:09 »
Der kleine Meister sagt:
U6: 16 Zwischenstationen.
Sx: 8 Zwischenstationen.
Da müsste die Schnellbahn um 8 Minuten schneller sein.
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Re: SPÖ und NEOS gegen Wiederinbetriebnahme der Linie 8?
« Antwort #127 am: 04. August 2016, 23:40:05 »
Das kann nur jemand fragen, der nicht damit unterwegs ist. S-Bahn ist mit Sicherheit keine Schnellverbindung. Die Züge zuckeln durch Wien und sind keine Alternative zur U-Bahn.
Und jetzt der große Meister mir sicher gleich erklären, warum dann die ach so lahme Schnellbahn von Meidling nach Floridsdorf gleich lange braucht wie die U6.
Aber sehr lahm ist sie schon. Allein die Abfertigungszeit... von einem U-Bahn-ähnlichen Betrieb wie in Berlin oder München sind wir da noch Jahrzehnte entfernt.
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darkweasel

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Re: SPÖ und NEOS gegen Wiederinbetriebnahme der Linie 8?
« Antwort #128 am: 05. August 2016, 01:22:20 »
Der kleine Meister sagt:
U6: 16 Zwischenstationen.
Sx: 8 Zwischenstationen.
Da müsste die Schnellbahn um 8 Minuten schneller sein.
Ja, aber der Abstand zwischen den Stationen ist auch auf der U6 wesentlich kürzer. Sogar dort, wo sie parallel fahren, hat die U6 die Station Neue Donau, die die S-Bahn nicht hat.

haidi

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Re: SPÖ und NEOS gegen Wiederinbetriebnahme der Linie 8?
« Antwort #129 am: 05. August 2016, 01:49:04 »
Es geht nicht um die Streckenlänge, sondern um die Stationsaufenthalte, die bei der U6 doppelt so viele sind und um die die Schnellbahn schneller sein müsste. Es sind bei einem durchschnittlichen Aufenthalt von 1 Minute in einer Station dann 8 Minuten, die die U6 mehr Stehzeit hat und um die die Schnellbahn früher in Floridsdorf sein müsste.
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highspeedtrain

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Re: SPÖ und NEOS gegen Wiederinbetriebnahme der Linie 8?
« Antwort #130 am: 05. August 2016, 08:12:57 »
S-Bahn ist egal, die existiert für die WL offiziell ja nicht.

Warum ist das eigentlich so?

Das kann nur jemand fragen, der nicht damit unterwegs ist. S-Bahn ist mit Sicherheit keine Schnellverbindung. Die Züge zuckeln durch Wien und sind keine Alternative zur U-Bahn.

Und das kann nur jemand sagen, der Ursache und Wirkung nicht unterscheiden kann.

Es gibt jedenfalls keinen technischen Grund, warum die S-Bahn in Wien nicht wie in München oder Frankfurt schnell und attraktiv sein könnte.

Aber es gibt einen politischen Grund: die Stadt Wien wollte halt unbedingt ihr eigenes U-Bahn-Netz und hat gut dafür gesorgt, dass die Bundesmittel dorthin fließen und nicht in einen Ausbau der S-Bahn.

Woher die historische Antipathie zwischen rotem Wien und roten ÖBB weiß ich allerdings auch nicht. Vermutlich waren die ÖBB-Gewerkschafter der Wiener Gewerkschaft nicht radikal genug oder so.

Ferry

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Re: SPÖ und NEOS gegen Wiederinbetriebnahme der Linie 8?
« Antwort #131 am: 05. August 2016, 09:26:34 »
Das kann nur jemand fragen, der nicht damit unterwegs ist. S-Bahn ist mit Sicherheit keine Schnellverbindung. Die Züge zuckeln durch Wien und sind keine Alternative zur U-Bahn.

Das stimmt zumindest für die S80 definitiv nicht. In 24 Minuten von Meidling bis Erzherzog-Karl-Straße - da gibt es keine Alternative!
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Re: SPÖ und NEOS gegen Wiederinbetriebnahme der Linie 8?
« Antwort #132 am: 05. August 2016, 09:34:45 »
Ich denke, daß das historische politische Gründe hat: Die Eisenbahn "gehörte" immer der jeweiligen Regierung - sei es in der Monarchie, dann in der 1. Republik, im 2.Wkr. und danach,  das war dem hauptsächlich "roten" Wien zutiefst suspekt. Also wurde alles, was im wiener Bereich lag, so gut es geht, torpediert : Vorortelinie, Brücken über die Donau nach dem Krieg -NWbahn-Brücke, Freudenauer Hafenbrücke, sowie die Infrastruktur vernachlässigt oder abgebaut (Stationen wie Radetzkystr) etc. Das rächt sich halt auf längere Sicht. War aber in Berlin vergleichsweise nicht anders: Die S-Bahn war bis zur Wende im Westen unbeliebt und vernachlässigt, weil "Ostbetieb". Im Westen  gab es auch Aufrufe, die S-Bahn zu boykottieren. So schlimm war es in Wien nicht.

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Re: SPÖ und NEOS gegen Wiederinbetriebnahme der Linie 8?
« Antwort #133 am: 05. August 2016, 09:41:26 »
Das stimmt zumindest für die S80 definitiv nicht. In 24 Minuten von Meidling bis Erzherzog-Karl-Straße - da gibt es keine Alternative!
Es stimmt auch sonst nicht! Oder fahr mal die Relationen Liesing - Hauptbahnhof oder Bhf. Meidling - Rennweg ohne Benutzung der Schnellbahn. Aber auch die S45 ist eine extrem praktische Linie.

Ferry

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Re: SPÖ und NEOS gegen Wiederinbetriebnahme der Linie 8?
« Antwort #134 am: 05. August 2016, 09:49:57 »
War aber in Berlin vergleichsweise nicht anders: Die S-Bahn war bis zur Wende im Westen unbeliebt und vernachlässigt, weil "Ostbetieb". Im Westen  gab es auch Aufrufe, die S-Bahn zu boykottieren.

Es gab nicht nur einen Aufruf, es gab definitiv einen Boykott. Ich habe das selbst erlebt, als ich Anfang der 80er Jahre in Berlin war. Es wurden parallel zu S-Bahn-Strecken eigene Buslinien eingerichtet, nur damit die S-Bahn nicht benutzt werden musste. Wer damals in West-Berlin S-Bahn fuhr, wurde ziemlich schief angesehen und manchmal sogar offen angefeindet (Kommunist, Honecker-Freund, Verräter u.a.).

Das änderte sich erst, als der Betrieb Anfang 1984 von den BVG übernommen wurde und dann auch recht bald neue Wagen beschafft wurden.
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