Ich bin immer noch skeptisch.
Meines Erachtens war das Vollbahn-Lichtraumprofil bis zum Umbau auf U4 noch vorhanden ...
Natürlich wurden die Strecken als Vollbahnen errichtet, aber wie die Normalien vor eineinviertel Jahrhunderten ausgesehen haben, weiß ich nicht. Jedenfalls sicher nicht für Oberleitungs-Betrieb, denn die Elektrifizierung mit Oberleitung und 15kV war damals noch in ziemlicher Ferne. (Hingegen gab es Versuche mit Stromschienen von Heiligenstadt ausgehend.)
Ich bezweifle das. Heutigen Ansprüchen an seitliche Sicherheitsabstände und Rettungswege würden die alten Tunnel sicher nicht genügen.
Dir ist schon bewusst, dass die Vorortelinie Teil der Stadtbahn war und nach denselben Normalien gebaut ist, wie Wiental- und Gürtellinie?
Ich weiß auch nicht mehr, mit welchem Aufwand die Vorortelinie Oberleitungs-tauglich gemacht wurde (insbesondere auch, ob die Trasse in den Tunneln und unter einigen Brücken abgesenkt wurde). Sie ist es jedenfalls insofern ohnehin nur eingeschränkt, als Doppelstockwagen dort nicht zugelassen sind. Und für die Stammstrecke werden gerade neue Doppelstock-Triebwagengarnituren beschafft...
Wie bereits in #2 geschrieben, sehe ich vor allem den Tunnel zwischen Schwedenplatz und Landstraße vor mir: Die beiden Verwaltungsgebäude links und rechts des Wienflusses wurden buchstäblich um den Stadtbahntunnel herum gebaut. Nach oben aufweiten geht nicht, und ob man die Tunnelsohle absenken könnte, ohne die Fundamente der Gebäude zu beleidigen, weiß ich nicht. Falls ja, müsste man auch die Brücke über den Wienfluss tiefer legen. (Und das hat alles noch nichts mit späteren Umbauten zu tun.) Wenn ich mir anschaue, wie knapp die 2,80m breiten U-Bahn-Wagen aneinander vorbeifahren, kann ich mir heutige (entsprechend lange) Vollbahnwagen - womöglich mit zu öffnenden Fenstern - einfach nicht vorstellen.
Dass Mischsysteme (Oberleitung 15kV / Stromschiene 750V) technisch möglich sind, steht auch für mich außer Frage. Die Probleme mit den Bahnsteighöhen blieben, und nur ein ebener Einstieg erlaubt vernünftige Fahrgastwechselzeiten.
Insgesamt bin ich froh, dass sich durch die Trennung Probleme in einem System sich nicht auf das andere übertragen. Allerdings wäre eine bessere Gestaltung der Umsteig-Wege wünschenswert. (Insbesondere den Aufgang von der U4 bei der Landstraße empfinde ich als Skandal, besonders wenn die Rolltreppe steht.)
Auch übergreifende Information würde die Systeme für die Kunden näher zusammenbringen: Wenn ich beispielsweise von der Franz Josefs-Bahn kommend zum Matzleinsdorfer Platz wollte, wäre meine bevorzugte Route Heiligenstadt -> U4, Landstraße -> S-Bahn. Ist die U4 gestört, bräuchte man diese Information schon im Zug, denn dann wäre der Weg wohl Spittelau -> U6, Bahnhof Meidling - S-Bahn.