Die verspäteten U-Bahn-Züge dürften für die BVG viel schwerwiegender sein, weil es vor allem im Großprofilnetz (U5-U9) einen eklatanten Wagenmangel gibt, dessen Behebung sich dadurch noch weiter hinauszögert. Aktuell werden auf der U5 sogar Kleinprofilfahrzeuge eingesetzt, um den Betrieb einigermaßen aufrechterhalten zu können. (Etwas gelindert wird der Mangel aktuell durch die Sperre der U6 zwischen Kurt-Schumacher-Platz und Alt-Tegel bis Frühjahr 2025.)
Das zeigt sich auch am Durchschnittsalter: 2021 lag es bei der Berliner U-Bahn bei 27 Jahren, die ältesten Züge im Fahrgastbetrieb waren zu diesem Zeitpunkt schon 57 Jahre unterwegs (
Quelle/pdf, S. 5)
Bei der Straßenbahn ist es m.E. weniger dringend. Nach Eröffnung der Verlängerung zur Turmstraße im Sommer werden auf Jahre hinaus keine Verlängerungen anstehen, und der Wagenpark ist derzeit auch recht zeitgemäß und vollständig niederflurig. 2021 ging man davon aus, dass die ältesten GT6 bis 2028 ausgemustert werden (Quelle wie oben, S. 9), insofern bleibt ja trotz Verzögerung noch ein Zeit, um ihre Nachfolgerinnen zu beschaffen. (Trotzdem ist es natürlich positiv, dass in Berlin inzwischen kontinuierlich neue Straßenbahnen beschafft werden.)