Autor Thema: Wie geht es mit dem Wiener Straßenbahnmuseum weiter?  (Gelesen 387221 mal)

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60er

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Re: Wie geht es mit dem Wiener Straßenbahnmuseum weiter?
« Antwort #150 am: 18. Oktober 2013, 17:41:05 »
Richtig, ein Dreiwagenzug war eine vollständig fahrfähige Einheit und auf der Stadtbahn auch im Regelbetrieb anzutreffen. Wenn man jetzt einen der beiden Triebwagen weggibt, kann man nie wieder einen Stadtbahnzug bilden. Das wäre so, wie wenn man vom Silberpfeil nur einen Halbwagen aufhebt und den zweiten verschrottet. >:(

h 3004

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Re: Wie geht es mit dem Wiener Straßenbahnmuseum weiter?
« Antwort #151 am: 18. Oktober 2013, 18:48:20 »
Richtig! Und einen Vorgeschmack kann man schon bei E6-c6 sehen: Hier wurden nur der 4912 und der 1906 museal aufbewahrt, der ursprüngl. auch museal vorgesehene 4918 verkauft. Auch diese beiden  können auf der U6 (außer es ist techn. noch ein Vor/Rückspann mit einem T möglich, den HW-Verschubwagen ex 4920 lasse ich einmal weg, denn auch der CH findet ja keinen Weg ins Museum), nie wieder dort fahren. Also scheint ein " Konzept" dahinterzustehen.
Vereine werden die Übernahme überzähliger Wagen (finanziell und recourcenmäßig) nicht schultern können - s. Mödling, die haben etliche Wagen ins Ausland verkauft oder verliehen, ebenso MaZell (z.B. n1 5779 od. M 4085 nach Rumänien, wo sie herumstehen), das kann man im Internet u. in Fachzeitschriften ganz gut verfolgen. Mit gutem Willen aller Betroffenen müßte doch eine Halle (im Wr. Umkreis) zu finden sein, wo man die "geschaßten" Wagen einmotten und für spätere Generationen, die vielleicht anders denken, aufbewahren kann. Hätte ich einen Lotto-6er, würde ich mich beteiligen.

13er

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Re: Wie geht es mit dem Wiener Straßenbahnmuseum weiter?
« Antwort #152 am: 18. Oktober 2013, 18:55:34 »
Andererseits: Für wie groß hältst du die Wahrscheinlichkeit, dass der E6+c6 tatsächlich jemals wieder auf der Gürtelstadtbahn fahren könnte? Ich meine, im Rahmen einer Sonderfahrt? Wann soll das gehen? Die U6 ist schon ohne solche Scherze täglich am Rande des Kollaps. Das kannst du realistischerweise nicht mal an einem Sonntag machen. Und im Straßenverkehr von der Schlachthausgasse nach St. Marx kann man theoretisch eh Rundfahrten machen so wie z.B. auch mit dem Z mit den Amisehnen, der sonst kaum noch im Netz verwendbar ist.

Mittelfristig wird es bei diesen Wagen sowieso auch ein Problem der Erhaltung geben, denn je neuer, desto schwieriger zu warten. Der E6 ist der erste Kandidat, der irgendwann einfach nicht mehr fahrfähig sein wird.

Es ist wichtig, dass man solche Wagen für spätere Generationen, die nicht täglich damit gefahren sind, erhält, aber es reicht, wenn sie im Museum stehen und man vielleicht reingehen und sogar eine Museumsrunde fahren kann. Mehr muss nicht unbedingt sein und nimmt nur Platz weg.
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haidi

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Re: Wie geht es mit dem Wiener Straßenbahnmuseum weiter?
« Antwort #153 am: 18. Oktober 2013, 19:10:53 »
Mit gutem Willen aller Betroffenen müßte doch eine Halle (im Wr. Umkreis) zu finden sein, wo man die "geschaßten" Wagen einmotten und für spätere Generationen, die vielleicht anders denken, aufbewahren kann. Hätte ich einen Lotto-6er, würde ich mich beteiligen.

Eine wüsste ich - Ternitz, alte Spinnerei
Aber 7.000 Euro/Monat müssen auch erst aufgestellt werden.

Wie es im ehemaligen Stahlwerk in Ternitz mit Platz aussieht, weiß ich nicht, dort hat ein Omnibusverein Busse stehen. Dort gäbe es wenigstens einen direkten Bahnanschluss und einen BAhnhof in fußläufiger Entfernung.


Hannes
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h 3004

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Re: Wie geht es mit dem Wiener Straßenbahnmuseum weiter?
« Antwort #154 am: 18. Oktober 2013, 19:39:45 »
@13er: Ich bin bei weitem kein großer Fan von E6 u. c6 (sondern einer der Nx u nx Generationen), wollte es eher als Beispiel zeigen. Aber z.B. in der langen Nacht der Museen o.ä. Events wäre es für Junge, die sich vielleicht für den öff. Verkehr interessieren, ein Hit. Die priv. Vereine haben sich für ihre Wagen große Ersatzteillager aufgebaut, die WL? Aber solange noch in Krakau E6 herumfahren, ist immer noch Hoffnung, später etwas zu bekommen. Und der Z fährt - dank der Mitarbeiter - auch noch, obwohl er ein Exote ist und seit fast 50 Jahren a.D.

13er

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Re: Wie geht es mit dem Wiener Straßenbahnmuseum weiter?
« Antwort #155 am: 18. Oktober 2013, 19:45:50 »
Du darfst mich nicht falsch verstehen, ich will auch so viel wie möglich erhalten. Nur ein weiterer E6 wäre zu viel des Guten gewesen, der Platz ist mit echten Oldtimern (Einzelstücken) besser genutzt und ein E1+c4 und E2+c5 müssen auch noch rein.

Dereinst, das werden wir wohl alle nicht mehr miterleben, wird auch ein ULF im Museum stehen. Da wird man wohl aus Platzgründen auch nur einen A(1) nehmen und nicht A, A1, B und B1 aufbewahren. Aber das kann uns dann auch wurscht sein.
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N1

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Re: Wie geht es mit dem Wiener Straßenbahnmuseum weiter?
« Antwort #156 am: 18. Oktober 2013, 20:26:58 »
Und einen Vorgeschmack kann man schon bei E6-c6 sehen: Hier wurden nur der 4912 und der 1906 museal aufbewahrt, der ursprüngl. auch museal vorgesehene 4918 verkauft. Auch diese beiden  können auf der U6 (außer es ist techn. noch ein Vor/Rückspann mit einem T möglich, den HW-Verschubwagen ex 4920 lasse ich einmal weg, denn auch der CH findet ja keinen Weg ins Museum), nie wieder dort fahren. Also scheint ein " Konzept" dahinterzustehen.
Damit scheint man in der Tat eine Art Präzedenzfall geschaffen zu haben. :down:

Nur ein weiterer E6 wäre zu viel des Guten gewesen, der Platz ist mit echten Oldtimern (Einzelstücken) besser genutzt und ein E1+c4 und E2+c5 müssen auch noch rein.
Warum einen E1 aufheben, wo es doch schon einen E im Museum gibt? Eh quasi das gleiche. Im Grunde genommen reicht jeweils ein typischer Vertreter seiner Bauart (z.B. der G 777 für die Wagen mit Laternendach und acht Seitenfenstern) vollkommen aus. Da kommen die paar versprengten Busse doch gleich besser zur Geltung, vor allem wird aber Platz für die angemessene Präsentation des mit Abstand wichtigsten Kapitels der Wiener Verkehrsgeschichte gewonnen: der U-Bahn. 8)
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Hans Rauscher

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Re: Wie geht es mit dem Wiener Straßenbahnmuseum weiter?
« Antwort #157 am: 18. Oktober 2013, 20:31:33 »
Warum einen E1 aufheben, wo es doch schon einen E im Museum gibt? Eh quasi das gleiche.
Stimmt, aber der E1 war so eine bestimmende Type für Wien über so viele Jahrzehnte mit derart hoher Stückzahl, dass ich es in dem Fall gerechtfertigt finde. Ich hätte mir auch gewünscht, dass man von den G mehrere Varianten (zumindest Kobel und holzverglast) rettet, aber das ist halt historisch nicht gelungen. Wir können schon über den 777 sehr froh sein.
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Re: Wie geht es mit dem Wiener Straßenbahnmuseum weiter?
« Antwort #158 am: 18. Oktober 2013, 21:12:06 »
Den Silberpfeil darf man auch nicht vergessen, der gehört natürlich auch archiviert!

darkweasel

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Re: Wie geht es mit dem Wiener Straßenbahnmuseum weiter?
« Antwort #159 am: 18. Oktober 2013, 21:12:55 »
Wann soll das gehen?
In der Nacht, entweder nach Betriebsschluss oder zu einer Zeit, wo das Intervall wirklich sehr schwach ist.

60er

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Re: Wie geht es mit dem Wiener Straßenbahnmuseum weiter?
« Antwort #160 am: 18. Oktober 2013, 22:15:45 »
Den Silberpfeil darf man auch nicht vergessen, der gehört natürlich auch archiviert!
Ich glaube, dass es kein Zufall ist, dass ausgerechnet U 2001/3001 noch im aktiven Wagenstand steht, während die weiteren U-Prototypen leider schon verschrottet sind.

In Berlin sind ja auch etliche historische U-Bahn-Fahrzeuge erhalten geblieben und können nach wie vor im Streckennetz eingesetzt werden. Natürlich geht das nicht werktags zur HVZ, sondern nur zu weniger frequentierten Zeiten. Aber zumindest einen Silberpfeil-Kurzzug müsste man in Wien auch erhalten (und zwar fahrfähig!). Natürlich kann so ein Zug nicht ins Verkehrsmuseum, sondern muss irgendwo am U-Bahn-Gelände abgestellt sein. Das Problem ist halt, die Wiener U-Bahn ist im Gegensatz zur Berliner noch nicht historisch genug.

moszkva tér

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Re: Wie geht es mit dem Wiener Straßenbahnmuseum weiter?
« Antwort #161 am: 19. Oktober 2013, 08:47:12 »
Das Problem ist halt, die Wiener U-Bahn ist im Gegensatz zur Berliner noch nicht historisch genug.

Was man als historisch empfindet, hängt sehr vom eigenen Alter ab. Die Stadtbahn ist immerhin über 100 Jahre alt; die ältesten U-Bahn-Strecken gehen +auch schon auf den 40er zu!

haidi

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Re: Wie geht es mit dem Wiener Straßenbahnmuseum weiter?
« Antwort #162 am: 19. Oktober 2013, 09:24:28 »
Nur so lange Ux im Planeinsatz sind, gibt es in Wien kein Ubahnfahrzeug, dass man als historischen Zug auf die Strecke schicken kann. Bestenfalls die E6-c6, aber selbst die wird bis auf ein paar Ausnahmen niemand als historisch empfinden, solange einen Stock darunter zumindest vom Aussehen her idente Fahrzeuge mit Türen nur auf einer Seite fahren.
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60er

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Re: Wie geht es mit dem Wiener Straßenbahnmuseum weiter?
« Antwort #163 am: 19. Oktober 2013, 09:27:22 »
Was man als historisch empfindet, hängt sehr vom eigenen Alter ab. Die Stadtbahn ist immerhin über 100 Jahre alt; die ältesten U-Bahn-Strecken gehen +auch schon auf den 40er zu!
Ich rede in diesem Fall nur von der Silberpfeil-U-Bahn. Die ist halt mit ihren knapp 40 Jahren noch nicht so alt. Daher gibt es, anders als z.B. in Berlin, auch noch keine historischen Fahrzeuge.

Hätten vor einigen Jahrzehnten nicht ein paar Enthusiasten damit begonnen, damals noch im Liniendienst stehende Holzkastenwagen vor der Verschrottung zu retten, hätten wir wohl heute auch im Straßenbahnbereich keine so breitgefächerte historische Sammlung. Ich hoffe nur, dass sich bald auch im U-Bahn-Bereich jemand findet, der den historischen Wert erkennt und einen alten Silberpfeil rettet. Das funktioniert halt auch nur mit Unterstützung der Wiener Linien. Wenn die nicht wollen, dann wird es ganz schwierig.

petestoeb

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Re: Wie geht es mit dem Wiener Straßenbahnmuseum weiter?
« Antwort #164 am: 19. Oktober 2013, 09:28:41 »
Natürlich wäre es super, wenn man alle Fahrzeuge betriebsfähig erhalten könnte. Aber ehrlich - außer für die "Fans" - ist das für die Menschen in dieser Stadt nicht besonders wichtig. Wichtig ist denen, dass die Öffis mit modernen Fahrzeugen zuverlässig funktionieren.

Das Verkehrsmuseum ist an sich eine gute Idee. Nicht nur die Straßenbahn, sondern alle wesentlichen Fahrzeuge des Verkehrs mit entsprechenden Geschichten sollten ausgestellt werden. Betriebsfähig muss bei einer solchen Ausstellung keines der Fahrzeuge sein. Sie müssen nur so aussehen.

Ich bin sicher, das Hobby des Professors ist die Wiener Linien recht teuer gekommen. Denn das Aufrechterhalten der Betriebsfähigkeit für alle "Schätze" kostet ja und ist sicher nicht sinnvoll. Besser ist es eine ansehliche und vor allem interessante Ausstellung zusammenzubekommen, die auch die Menschen interessiert und nicht eine Aufstellung aller möglichen Fahrzeuge ohne Betretungsmöglichkeit und vor allem ohne interessante Informationen. Das lockt niemanden hierher.