Autor Thema: Alt Wien um 1900 - Fotografien von August Stauda - untergegangene Stadtwelten  (Gelesen 225582 mal)

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coolharry

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Das Gebäude Rabensteig Nr. 2/ Rotenturmstraße 23 ist heute ein architektonisch banaler "Emmentalerbau"; anbei eine Aufnahme des Vorgängerbauwerks von Bruno Reiffenstein von 1942 (Quelle: Online Archiv Wien Museum).

LG nord22

Ich hätt gesagt, der ist einfach zu tode saniert worden.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

nord22

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Als Ergänzung zur Diskussion über den Abbruch des Hauses Kaiserstraße 31 eine Aufnahme von August Stauda von 1908 (Quelle: Online Archiv Wien Museum).

LG nord22

nord22

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Re: Alt Wien um 1900 - Fotografien von August Stauda - untergegangene Stadtwelten
« Antwort #707 am: 03. September 2022, 22:36:17 »
Eine Reminiszenz an untergangenen Stadtwelten: Tiefer Graben 4 - 14 aufgenommen von August Stauda um 1905 (Quelle: Online Archiv Wien Museum). Etliche kriegsbeschädigte Bauten dieses schönen Ensembles hätten mit etwas gutem Willen wieder aufgebaut werden können; heute stehen hier hässliche Zweckbauten der 60er und 70er Jahre...

nord22   

nord22

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Das Maria Theresien Schlössel in der Hernalser Hauptstraße 73 wurde 1953 dem Ungeist der "Kulturrevolution" nach dem Vorbild der SED unter W. Ulbricht geopfert (Fotos: Archiv ÖNB).

LG nord22

nord22

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Es gibt Gebäude, die sind schon so lange verschwunden, dass man meinen könnte, es hätte sie niemals gegeben. Das legendäre "Elefantenhaus" stand am Graben auf Höhe der Dorotheergasse. Der Name stammte von einer großen Wandmalerei mit einem Elefanten auf der Seitenfront des Hauses (Quelle: rijksmuseum, um 1860). Das Gebäude wurde anlässlich einer "Regulierung" der Bebauung des Grabens 1866 abgerissen.

LG nord22

95B

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Es gibt Gebäude, die sind schon so lange verschwunden, dass man meinen könnte, es hätte sie niemals gegeben. Das legendäre "Elefantenhaus" stand am Graben auf Höhe der Dorotheergasse. Der Name stammte von einer großen Wandmalerei mit einem Elefanten auf der Seitenfront des Hauses (Quelle: rijksmuseum, um 1860). Das Gebäude wurde anlässlich einer "Regulierung" der Bebauung des Grabens 1866 abgerissen.

Auch fast alle anderen Gebäude auf dem Bild existieren heute nicht mehr.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

fr3

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Es gibt Gebäude, die sind schon so lange verschwunden, dass man meinen könnte, es hätte sie niemals gegeben. Das legendäre "Elefantenhaus" stand am Graben auf Höhe der Dorotheergasse. Der Name stammte von einer großen Wandmalerei mit einem Elefanten auf der Seitenfront des Hauses (Quelle: rijksmuseum, um 1860). Das Gebäude wurde anlässlich einer "Regulierung" der Bebauung des Grabens 1866 abgerissen.
Der Name geht auf den legendären Einzug eines Elefanten im Gefolge des Erzherzog Maximilian am 7. Mai 1552 zurück. Es gab noch mehrere Hausnamen mit dem Namen "zum schwarzen Elefanten", welche auf dieses Ereignis zurückgehen. So gab es etwa im heutigen 5. Bezirk in der damligen Wienstraße (heute rechte Wienzeile) etwa bis 1850 ein Wirtshaus "zum schwarzen Elefanten", nachdem dieser auch dort vorbeimaschiert sein soll.

Einzug Maximilians II. (1552)

Soliman (Elefant)

und konkret zum Elefantenhaus:
Zum schwarzen Elefanten (1, Graben)

Bildquelle

haidi

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Die Links mit Klammer am Ende funktionieren nicht auf die einfache Art, du musst sie über den Link-Button erstellen:

https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Einzug_Maximilians_II._(1552)

https://de.wikipedia.org/wiki/Soliman_(Elefant)

und konkret zum Elefantenhaus:
https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Zum_schwarzen_Elefanten_(1,_Graben)
Also einfach hinkopieren, in den Block nehmen (so wie beim Kopieren) und den Link- Button klicken (oben zweite Buttonzeile, zweiter Button)
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

fr3

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Danke für die Korrekturhinweise. Habe sie eingearbeitet.

Was mir nicht klar ist, warum der Elefant einmal unter dem Namen Beppo und einmal als Suliman läuft. Der Wikipedia-Artikel scheint mir jedoch besser recherchiert zu sein.

Hausnamen allgemein dürften in Wien bis weit ins 19. Jahrhundert sehr verbreitet gewesen sein.

maybreeze

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Häuser "Zum Elefanten" gibt es entlang der Reisestrecke des Grautiers aus Italien, z.B. Wirtshäuser "zum Elefenaten Elefanten" in Salzburg und Lambach. Hier wurde das Tier auch gegen Entgelt gezeigt.

Edit: Danke für den Hinweis zum Buchstaben-Kuddelmuddel!

haidi

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Hausnamen allgemein dürften in Wien bis weit ins 19. Jahrhundert sehr verbreitet gewesen sein.
In letzter Zeit findet man immer mehr Hausnamen bei Neubauten.
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maybreeze

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In letzter Zeit findet man immer mehr Hausnamen bei Neubauten.

Ich denke, es sind mehr oder weniger passende anglizistische Projektnamen, bei Gemeindebauten werden mehr "Säulenheilige" der Geschichte der Mehrheitspartei im Rathaus verewigt.

Linie106

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In letzter Zeit findet man immer mehr Hausnamen bei Neubauten.

Ich denke, es sind mehr oder weniger passende anglizistische Projektnamen, bei Gemeindebauten werden mehr "Säulenheilige" der Geschichte der Mehrheitspartei im Rathaus verewigt.

Richtig. Zb Florasdorf (ehem. Nordwestbahnhofgelände, Prager Straße, Wien 21), The Marks (Wohntürme in der Modecenterstraße Wien 3), ... das sind einfach coole Projektnamen um die Häuserln (bzw die Wohnungen darin) besser zu vermarkten.

Erdberg

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Hausnamen allgemein dürften in Wien bis weit ins 19. Jahrhundert sehr verbreitet gewesen sein.

Auf dem Land gibt es in vielen Regionen noch immer Hausnamen. Die stehen zwar nirgendwo, aber die Bevölkerung weiß größtenteils noch Bescheid. In unserer Gegend (Südoststeiermark) verwenden wir bei vielen Häusern umgangssprachlich noch viele Hausnamen, vor allem dort, wo gleiche Familiennamen häufig vorkommen. Die Namen sind teilweise viele hundert Jahre alt und entstanden durch die Berufe der Bewohner oder die Lage der Häuser oder die Vornamen der Besitzer nebst einer näheren Erklärung oder Kombinationen daraus.
Beispiele: Hansbauer, Schustermirtl, Weghans, Bergflorl, Strohmaier, Thoma, Simmerschuster, Wagnerjörgl, Irjodl, Leitenweber, Pocktischler, Sanamichl, Hettaschuster, ...
Natürlich im Dialekt manchmal total verformt...

Kálvin tér

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In letzter Zeit findet man immer mehr Hausnamen bei Neubauten.

Ich denke, es sind mehr oder weniger passende anglizistische Projektnamen, bei Gemeindebauten werden mehr "Säulenheilige" der Geschichte der Mehrheitspartei im Rathaus verewigt.
Gerade bei den Gemeindebauten gibt es aber aus der  auch einige "Ausreißer" wie den Goethe-Hof , den George-Washington-Hof oder den Flemminghof, die allesamt keinen politischen Hintergrund haben.