Autor Thema: PM Öffis: Wien bekommt keine neue U-Bahn mehr  (Gelesen 2811 mal)

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petestoeb

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PM Öffis: Wien bekommt keine neue U-Bahn mehr
« am: 17. April 2024, 09:35:12 »
https://www.krone.at/3337475

Heutige Schlagzeile aus der Kronenzeitung. Sicher muss man das mit Vorsicht zur Kenntnis nehmen, aber dies wäre eine sehr sinnvolle Entwicklung, damit die Stadt nicht unnötig Geld hinaussschmeisst. Das ist eine völlige Änderung der Verkehrspolitik. Aber warum? Geht ihnen einfach das Geld aus oder erkennt man, dass eine weitere U-Bahn keinen Sinn mehr macht. Schon die U5 ist eine völlige Irrsinnsidee, die den Menschen absolut nichts bringt. Letztlich denke ich, dass es vor allem das Geld ist, das einen weiteren Ausbau der U-Bahn nicht mehr möglich macht.

60er

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Re: PM Öffis: Wien bekommt keine neue U-Bahn mehr
« Antwort #1 am: 17. April 2024, 09:49:38 »
https://www.krone.at/3337475

Heutige Schlagzeile aus der Kronenzeitung. Sicher muss man das mit Vorsicht zur Kenntnis nehmen, aber dies wäre eine sehr sinnvolle Entwicklung, damit die Stadt nicht unnötig Geld hinaussschmeisst. Das ist eine völlige Änderung der Verkehrspolitik. Aber warum? Geht ihnen einfach das Geld aus oder erkennt man, dass eine weitere U-Bahn keinen Sinn mehr macht. Schon die U5 ist eine völlige Irrsinnsidee, die den Menschen absolut nichts bringt. Letztlich denke ich, dass es vor allem das Geld ist, das einen weiteren Ausbau der U-Bahn nicht mehr möglich macht.
Dass die U5 den Leuten nichts bringt, glaube ich allerdings nicht. Die U5 wird wichtige Relationen wieder herstellen, die seit Auflassung der Zweierlinien nur mehr mit Umsteigen möglich waren. Auch die U2 Süd wird natürlich eine deutliche Verbesserung sein.

Dass das U-Bahn-Netz mit dem Großprojekt U2/U5 seinen Endausbau erreichen wird, war auch absehbar. Es gäbe dann höchstens noch Erweiterungsmöglichkeiten am Stadtrand, die aber alle von sehr zweifelhaftem Kosten-Nutzen sind.

Ferry

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Re: PM Öffis: Wien bekommt keine neue U-Bahn mehr
« Antwort #2 am: 17. April 2024, 09:57:39 »
Das ist eine völlige Änderung der Verkehrspolitik. Aber warum?

Vermutlich, weil der Bund nichts mehr/weniger zuschießen will?

Zitat von: peterstoeb
Geht ihnen einfach das Geld aus oder erkennt man, dass eine weitere U-Bahn keinen Sinn mehr macht.

Nein, so etwas erkennt die Politik sicher nicht. Die U-Bahn war und bleibt ein Prestige-Objekt. Aber einerseits dürfte mit der U5 nun mittlerweile wirklich "der Markt gesättigt" sein und es innerstädtisch einfach keine seriös zu vertretende Neubaustrecke mehr geben und andererseits dürften wohl auch finanzielle Aspekte nach und nach immer mehr eine Rolle spielen.

Unter diesem Gesichtspunkt wird es spannend, ob/wie es mit dem 72er weitergeht. Aber das wird man wohl erst nächstes Jahr nach den GR-Wahlen sagen können.
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

abc

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Re: PM Öffis: Wien bekommt keine neue U-Bahn mehr
« Antwort #3 am: 17. April 2024, 10:20:03 »
Unter diesem Gesichtspunkt wird es spannend, ob/wie es mit dem 72er weitergeht. Aber das wird man wohl erst nächstes Jahr nach den GR-Wahlen sagen können.

Die Gemeinderatswahlen werden an der Situation m.E. wenig ändern, nachdem die Blockade doch eher auf niederösterreichischer Seite liegt?

Insgesamt denke ich auch: der "U-Bahn-Markt" ist gesättigt. Spannend wird, wie es bei der U1 nach Rothneusiedl aussieht; und in der Donaustadt könnte ich mir vorstellen, dass man bei Nachnutzung des Opelwerk-Geländes über eine kurze, oberirdische (und deshalb relativ günstige) U2-Verlängerung zur Groß-Enzersdorfer Straße nachdenkt. Aber ansonsten sehe ich kaum weitere Projekte, die den entsprechenden Aufwand rechtfertigen, vor allem bei unterirdischen Verlängerungen.

Ansonsten hoffe ich, dass auch die S-Bahn stärker ins Blickfeld der Stadt gerät - dass man z.B. dem Ausbau der Marchegger Ostbahn zwischen Stadlau und Simmering nicht nur keine Steine in den Weg wirft, sondern ihn aktiv unterstützt; dass die S45-Verlängerung zum Praterkai endlich durchgezogen wird, die S7 endlich alle 15 min (besser alle 10 min) geführt wird etc. Gerade bei der S-Bahn liegt m.E. noch viel Potenzial brach. (Ja, ich weiß, ÖBB. Aber wenn die Stadt mit dem Bund verhandeln kann, dass er die U-Bahn mitfinanziert, wieso sollte sie nicht mit dem Bund über den Ausbau des ÖBB-Netzes verhandeln können?)

65

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Re: PM Öffis: Wien bekommt keine neue U-Bahn mehr
« Antwort #4 am: 17. April 2024, 10:48:32 »
Ich freue mich so sehr, dass Favoriten mit der U2 eine zweite U-Bahnverbindung bekommt. Viele bestehende Linien wie z.B U1 oder 6 werden deutlich entlastet, beim 6er bin ich mir allerdings nicht ganz so sicher. Diese Linie stößt an ihre Kapazitätsgrenzen und Lösungen für dieses Problem gibt es aus meiner Sicht keine. Man hat in den letzten Jahren wirklich versucht die Situation auf dieser Linie zu verbessern aber hoffen wir mal, dass die U2 helfen wird. 

abc

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Re: PM Öffis: Wien bekommt keine neue U-Bahn mehr
« Antwort #5 am: 17. April 2024, 10:55:01 »
Ich freue mich so sehr, dass Favoriten mit der U2 eine zweite U-Bahnverbindung bekommt. Viele bestehende Linien wie z.B U1 oder 6 werden deutlich entlastet, beim 6er bin ich mir allerdings nicht ganz so sicher. Diese Linie stößt an ihre Kapazitätsgrenzen und Lösungen für dieses Problem gibt es aus meiner Sicht keine. Man hat in den letzten Jahren wirklich versucht die Situation auf dieser Linie zu verbessern aber hoffen wir mal, dass die U2 helfen wird.

Wobei selbst da die Frage ist, ob man den gleichen Entlastungseffekt um weniger Geld hätte haben können. Die Wiener U-Bahn ist ja vor allem dort überlastet, wo sie Kurzstreckenverkehre mit übernehmen muss. Da wäre doch eigentlich erstmal die erste Maßnahme, die Kurzstreckenverkehre aus der U-Bahn hinaus zu bekommen. An Projekten hätten da 8er, 13er und ein durchgehender (!), sicherer (!) und attraktiver (!) Gürtelradweg erstmal nähergelegen.

Aber gut, dafür ist es nun eh zu spät.

Bus

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Re: PM Öffis: Wien bekommt keine neue U-Bahn mehr
« Antwort #6 am: 17. April 2024, 11:34:53 »
Finde ich gut diesen Schwenk, wenn man auch nicht dazusagt, dass bis zu 7 Monaten der Oberflächenverkehr tot ist, wenn eine Sanierung der Bimgleise ansteht.

Gut sieht man das Problem diese Woche am 43er, warum der 13A nicht gleich von der Skodagasse zur Alser Straße verlängert wurde, weiß auch kein Mensch. Wahrscheinlich wieder 1000 Ausreden.

Vineyard

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Re: PM Öffis: Wien bekommt keine neue U-Bahn mehr
« Antwort #7 am: 17. April 2024, 11:39:23 »
Ok, wenn das stimmen sollte, dann wirds lustig mit Rothneusiedl. (Wobei die Variante ja im Prinzip nicht "neu" ist.)

https://wien.orf.at/stories/3246944/
https://rothneusiedl.wienwirdwow.at/siegerprojekt/

Die U-Bahn Anbindung ist ja in den aktuellen Planungen fix. (Sonst wird es mit dem "klimafitten" Viertel nix.  ;) )

Edit: Vergesst was ich gesagt. Da steht ja nur:

Zitat
Trotz des derzeit massiven Ausbaus des U-Bahnnetzes mit dem Mega-Öffi-Projekt U2xU5 soll die U5 die letzte neue U-Bahn in Wien sein.

Heißt: Keine U7, aber weitere Verlängerungen dürften schon drin sein.

abc

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Re: PM Öffis: Wien bekommt keine neue U-Bahn mehr
« Antwort #8 am: 17. April 2024, 12:17:35 »
Finde ich gut diesen Schwenk, wenn man auch nicht dazusagt, dass bis zu 7 Monaten der Oberflächenverkehr tot ist, wenn eine Sanierung der Bimgleise ansteht.

Wie kommst Du auf 7 Monate? Wiedner Hauptstraße? Dort werden nicht nur die Bim-Gleise erneuert, die Straße wird komplett umgebaut.

Oskar

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Re: PM Öffis: Wien bekommt keine neue U-Bahn mehr
« Antwort #9 am: 17. April 2024, 13:23:22 »
Ansonsten hoffe ich, dass auch die S-Bahn stärker ins Blickfeld der Stadt gerät...

Ich bezweifle, dass sich die Stadt Wien in nächster Zeit mehr den ÖBB zuwendet. Im Gegensatz zu den Wiener Linien hat das Rathaus zb keinen direkten Einfluss beim Erstellen der Fahrpläne. Bei unregelmäßigem Betrieb sind wohl kaum schnelle Interventionen bei den ÖBB auf "kurzem Dienstweg" möglich bzw erfolgversprechend, wohingegen ich durchaus glaube, dass das Rathaus direkt mit der Geschäftsführung der Wiener Linien mit der Forderung nach Lösungen in Kontakt trat, als zb der Personalmangel reihenweise Kursausfälle bei der Straßenbahn verursachte (und auch sonst wird es regelmäßigen Dialog geben, schließlich ist man ja politisch und parteilich verbunden). Die folgenden Maßnahmen wie Änderungen der Dienstpläne (zb weniger Unterbrecher), Gehaltserhöhungen, Erhöhung der Nachtzulage, etc., also alles, was die Loyalität des Fahrpersonals fördern soll, sind sicher auch in Abstimmung mit dem Rathaus erfolgt, da es dabei ja um viel Geld ging. Zusammengefasst: Einen ähnlich direkten Draht halte ich zwischen Rathaus und ÖBB nicht für möglich.

Weiters wird auch im Rathaus bekannt sein, dass sich ÖBB-Nahverkehr im Mischbetrieb mit Fern- und Güterverkehr abspielt und damit nicht unbeträchtliche Störfaktoren für einen verlässlichen Betrieb hinzukommen. Von den regelmäßigen Ausfällen der BFZ, wo lange Streckenabschnitte plötzlich lahm liegen, rede ich da noch gar nicht. Dafür dann ähnlich viel Geld zuschießen wie für eine U-Bahn wird sich der Wiener Bürgermeister gut überlegen...

Nach dem Ausbau der Stammstrecke könnte die ÖBB den Beweis erbringen, dass sie auf dieser extrem dicht befahrenen Strecke einen stabilen Betrieb abwickeln kann. Wenn das gelingt, wäre die Stadt Wien vielleicht am ehesten zu überzeugen, sich für den Ausbau anderer Nahverkehrsstrecken ähnlich stark zu ins Zeug zu legen, wie es eben zuletzt für den Bau von U2/5 der Fall gewesen ist.

Signalabhängigkeit

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Re: PM Öffis: Wien bekommt keine neue U-Bahn mehr
« Antwort #10 am: 17. April 2024, 13:54:34 »
Von welchen "regelmäßigen" Ausfällen der BFZ fantasierst du bitte?

Ich kann mich an einen erinnern.

Straßenbahn Graz

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Re: PM Öffis: Wien bekommt keine neue U-Bahn mehr
« Antwort #11 am: 17. April 2024, 13:59:24 »
Und wenn das Stellwerk der U-Bahn abschmiert fährt natürlich alles auf Sicht weiter... Es gibt genug Kritikpunkte, da brauchen wir jetzt keine herbeifantasieren.


abc

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Re: PM Öffis: Wien bekommt keine neue U-Bahn mehr
« Antwort #12 am: 17. April 2024, 15:04:45 »
Ich fahre täglich mit der U3 und auf der Stammstrecke - und finde nicht, dass der U3-Betrieb so viel stabiler läuft, trotz der so segensreichten Zugriffsmöglichkeit der Stadt Wien auf die Wiener Linien. Im Grunde vergeht auf der U3 keine Woche ohne mindestens (!) eine Betriebsstörung oder "Wir kümmern uns um die rasche Wiederherstellung der regelmäßigen Intervalle". Dafür, dass die U3 vom übrigen Verkehr komplett getrennt ist (sowohl dem übrigen Bahnverkehr als auch dem Straßenverkehr), eigentlich ein ziemliches Armutszeugnis. Am besten mal vor ein paar Wochen, als die U3 Richtung Ottakring am Gasometer wegen eines Polizeieinsatzes an der Station Zippererstraße nicht abfahren konnte. (Bei der Stammstrecke mag es zuweilen chaotisch sein, wenn man ein Ziel außerhalb der Stammstrecke hat, mir ist aber egal, ob der Zug, der gleich kommt, eigentlich vor 10 min hätte fahren sollen.)

Ich bezweifle, dass sich die Stadt Wien in nächster Zeit mehr den ÖBB zuwendet. Im Gegensatz zu den Wiener Linien hat das Rathaus zb keinen direkten Einfluss beim Erstellen der Fahrpläne.

Über das Angebot an sich schon, und bei der konkreten Ausgestaltung ist es der Stadt doch bei den Wiener Linien auch recht wurscht. Trotz des direkten Einflusses hat es erstmal einer Straßenbaustelle bedurft, damit für den 22A bei der S-Bahn-Station Hirschstetten ein (mutmaßlich temporärer) Halt eingerichtet wird. Oder 76A/B, die abends sowohl an der Grillgasse als auch an der Haidestraße konsequente Nicht-Anschlüsse vom 15A und der S80 haben. (Jaja, "vielleicht müssen wichtigere Anschlüsse erreicht werden." Welche sollen das sein, die nicht eh häufiger bestehen würden?)

Bei unregelmäßigem Betrieb sind wohl kaum schnelle Interventionen bei den ÖBB auf "kurzem Dienstweg" möglich bzw erfolgversprechend, wohingegen ich durchaus glaube, dass das Rathaus direkt mit der Geschäftsführung der Wiener Linien mit der Forderung nach Lösungen in Kontakt trat, als zb der Personalmangel reihenweise Kursausfälle bei der Straßenbahn verursachte (und auch sonst wird es regelmäßigen Dialog geben, schließlich ist man ja politisch und parteilich verbunden).

Warum sollte die Stadt Wien das in ihrer Rolle als Aufgabenträger (ggf. über den VOR) nicht tun? Und umgedreht: die ÖBB haben doch ganz ohne schnelle Intervention der Stadt Wien erst vor ein paar Wochen den Betrieb auf der S3 und der Franz-Josefs-Bahn ausgedünnt. Die haben m.E. sogar schneller reagiert also vor ein, zwei Jahren Stadt Wien und Wiener Linien, die Monate brauchten, bis sie endlich einen Notfahrplan aufgestellt haben.

Die folgenden Maßnahmen wie Änderungen der Dienstpläne (zb weniger Unterbrecher), Gehaltserhöhungen, Erhöhung der Nachtzulage, etc., also alles, was die Loyalität des Fahrpersonals fördern soll, sind sicher auch in Abstimmung mit dem Rathaus erfolgt, da es dabei ja um viel Geld ging. Zusammengefasst: Einen ähnlich direkten Draht halte ich zwischen Rathaus und ÖBB nicht für möglich.

Wieso sollte er notwendig sein?

Weiters wird auch im Rathaus bekannt sein, dass sich ÖBB-Nahverkehr im Mischbetrieb mit Fern- und Güterverkehr abspielt und damit nicht unbeträchtliche Störfaktoren für einen verlässlichen Betrieb hinzukommen.

Bus- und Straßenbahnverkehr spielen sich im Mischbetrieb mit dem übrigen Straßenverkehr ab, das sind auch nicht unbeträchtliche Störfaktoren für einen verlässlichen Betrieb.

Nach dem Ausbau der Stammstrecke könnte die ÖBB den Beweis erbringen, dass sie auf dieser extrem dicht befahrenen Strecke einen stabilen Betrieb abwickeln kann. Wenn das gelingt, wäre die Stadt Wien vielleicht am ehesten zu überzeugen, sich für den Ausbau anderer Nahverkehrsstrecken ähnlich stark zu ins Zeug zu legen, wie es eben zuletzt für den Bau von U2/5 der Fall gewesen ist.

Gerade weil und wenn die Betrieb instabil läuft, wäre es doch wichtig, sich für einen Ausbau einzusetzen!

Es geht doch erstmal vor allem darum, dass sich die Stadt Wien gegenüber dem Bund deutlicher als bisher für einen Ausbau einsetzt. Beim Lobautunnel hat die Stadt Wien da übrigens überhaupt keine Berührungsängste, obwohl das auch beim Bund liegt. (Fun Fact: bei einer Anfrage im Gemeinderat zur Station Hausfeldstraße erklärte Sima, sie sei dafür nicht zuständig, weil das beim Bund bzw. der ÖBB liegt. Aber für das ASFINAG-Projekt "Lobautunnel" ist sie zuständig?)

JochenK

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Re: PM Öffis: Wien bekommt keine neue U-Bahn mehr
« Antwort #13 am: 17. April 2024, 15:49:53 »
Ich bezweifle, dass sich die Stadt Wien in nächster Zeit mehr den ÖBB zuwendet. Im Gegensatz zu den Wiener Linien hat das Rathaus zb keinen direkten Einfluss beim Erstellen der Fahrpläne. Bei unregelmäßigem Betrieb sind wohl kaum schnelle Interventionen bei den ÖBB auf "kurzem Dienstweg" möglich bzw erfolgversprechend, wohingegen ich durchaus glaube, dass das Rathaus direkt mit der Geschäftsführung der Wiener Linien mit der Forderung nach Lösungen in Kontakt trat, als zb der Personalmangel reihenweise Kursausfälle bei der Straßenbahn verursachte (und auch sonst wird es regelmäßigen Dialog geben, schließlich ist man ja politisch und parteilich verbunden). Die folgenden Maßnahmen wie Änderungen der Dienstpläne (zb weniger Unterbrecher), Gehaltserhöhungen, Erhöhung der Nachtzulage, etc., also alles, was die Loyalität des Fahrpersonals fördern soll, sind sicher auch in Abstimmung mit dem Rathaus erfolgt, da es dabei ja um viel Geld ging. Zusammengefasst: Einen ähnlich direkten Draht halte ich zwischen Rathaus und ÖBB nicht für möglich.

Weiters wird auch im Rathaus bekannt sein, dass sich ÖBB-Nahverkehr im Mischbetrieb mit Fern- und Güterverkehr abspielt und damit nicht unbeträchtliche Störfaktoren für einen verlässlichen Betrieb hinzukommen. Von den regelmäßigen Ausfällen der BFZ, wo lange Streckenabschnitte plötzlich lahm liegen, rede ich da noch gar nicht. Dafür dann ähnlich viel Geld zuschießen wie für eine U-Bahn wird sich der Wiener Bürgermeister gut überlegen...

Nach dem Ausbau der Stammstrecke könnte die ÖBB den Beweis erbringen, dass sie auf dieser extrem dicht befahrenen Strecke einen stabilen Betrieb abwickeln kann. Wenn das gelingt, wäre die Stadt Wien vielleicht am ehesten zu überzeugen, sich für den Ausbau anderer Nahverkehrsstrecken ähnlich stark zu ins Zeug zu legen, wie es eben zuletzt für den Bau von U2/5 der Fall gewesen ist.

Kommt das Posting direkt aus dem Wiener Rathaus?
Sorry...

Die Liebe der Wiener Stadtregierung zur Schnellbahn ist seid langem endenwollend, hat man
dort ja nicht den Einfluss den man (über den Geldhahn) bei den WL hat.
Das wird wohl der größte Punkt sein warum man die S-Bahn in Wien so schätzt im Wiener Rathaus.

LH

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Re: PM Öffis: Wien bekommt keine neue U-Bahn mehr
« Antwort #14 am: 17. April 2024, 16:18:12 »
Dass die U5 den Leuten nichts bringt, glaube ich allerdings nicht. Die U5 wird wichtige Relationen wieder herstellen, die seit Auflassung der Zweierlinien nur mehr mit Umsteigen möglich waren. Auch die U2 Süd wird natürlich eine deutliche Verbesserung sein.

Welche Relationen wären das? Dem Einzugsgebiet der U5 (und dem Rest der Stadt) hätte ein S-Bahn-Ring ohne Umweg über Hütteldorf viel mehr genutzt.